Geschäftsverlauf im Konzern
Deutlich verbesserte Profitabilität bei eingetrübter Auftragslage
Die Ertragslage der KION Group war im Geschäftsjahr 2024 – dank einer deutlichen Ergebnis- und Profitabilitätssteigerung in beiden operativen Segmenten – erfreulich. Bei einem stabilen Umsatzniveau im Vergleich zum Vorjahr konnte der Konzern eine besser als erwartete Steigerung beim EBIT bereinigt sowie bei der EBIT-Marge bereinigt erzielen. Hierbei profitierte das Segment Industrial Trucks & Services (ITS) insbesondere von positiven Effekten aus der Preisdurchsetzung, die in Verbindung mit leicht gesunkenen Materialkosten das Bruttoergebnis vom Umsatz überproportional erhöhten. Daneben war das mit der installierten Kundenbasis einhergehende, robuste Wachstum des margenstarken Servicegeschäfts von Supply Chain Solutions (SCS) ein weiterer wichtiger Ergebnistreiber.
Bei dem im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 erzielten Auftragseingang ergab sich in Bezug auf das Neu- bzw. Projektgeschäft von ITS und SCS indes eine eingetrübte Entwicklung, die nur teilweise durch die anhaltend gute Auftragslage im Servicegeschäft der beiden Segmente aufgefangen werden konnte. Trotz leicht gestiegener Bestellzahlen im Neugeschäft des Segments Industrial Trucks & Services verringerte sich der wertmäßige Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr aufgrund von Verschiebungen im Produkt- und Ländermix. Dabei ist das Segment vor allem einem zunehmenden Wettbewerbsdruck durch Hersteller aus China ausgesetzt. Im Projektgeschäft (Business Solutions) des Segments Supply Chain Solutions sorgte die nach wie vor ausgebliebene Belebung der Nachfrage für eine weiterhin rückläufige Auftragslage.
Um die Resilienz ihres Geschäftsmodells weiter zu stärken, hat die KION Group im Geschäftsjahr 2024 ein Performance-Programm eingeleitet, das die Reduzierung der Produktkosten, die Optimierung interner Prozesse sowie die Hebung von Effizienzpotenzialen in beiden operativen Geschäftssegmenten zum Ziel hat. Im Berichtsjahr gingen damit positive Effekte einher, die sich im Bruttoergebnis auswirkten.
Zur Transformation der Geschäftsprozesse („Business Transformation“) hat die KION Group zudem in den letzten Jahren in die Einführung von SAP S/4HANA investiert, um eine konzernweit einheitliche und optimierte Prozess- und IT-Landschaft zu etablieren. Im Berichtsjahr 2024 konnten mit der erfolgreichen Einführung bei den Tochterunternehmen in Italien erste Meilensteine in der Migration erzielt werden.
Systematischer Ausbau der Markt- und Technologieposition
Die KION Group hat im Geschäftsjahr 2024 den Ausbau ihrer Markt- und Technologieposition zielstrebig fortgesetzt.
Die Investitionen zur Umsetzung der Wachstumsstrategie in ausgewählten Regionen der KION Group verliefen nach Plan. Dazu gehörte der weitere Ausbau des neuen Werks für Supply-Chain-Lösungen und des integrierten Technologiezentrums in Jinan (China). In diesem Werk werden unter anderem Förderbänder, Regale für den Dematic Multishuttle und fahrerlose Transportlösungen für die Region APAC gefertigt. Die Errichtung eines automatisierten Ersatzteil-Distributionszentrums in Kahl am Main dient der effizienteren Belieferung von Kunden beider operativen Segmente in Europa. Darüber hinaus wurde im Segment Industrial Trucks & Services in die Erweiterung des Werks für Flurförderzeuge am US-amerikanischen Standort Summerville (South Carolina) investiert, mit dem Ziel, die lokale Fertigungstiefe zu erhöhen und gleichzeitig die Beschaffungskosten und die Produktivität zu optimieren.
Das im Oktober 2024 eröffnete KION Automation Center Antwerp in Antwerpen (Belgien) bündelt als Kompetenzzentrum Forschung und Entwicklung, Tests und kundenspezifische Produktion von Automatisierungslösungen in EMEA. Die dort angesiedelten Teams entwickeln und testen Hardware- und Softwarelösungen, darunter auch fahrerlose und interoperable Robotic-Produkte, und unterstützen Kundenprojekte und Vertriebsteams mit einem konsequent segmentübergreifenden Ansatz.
Neben organischen Wachstumsprojekten setzt die KION Group zudem auf Kooperationen und gezielte Akquisitionen, um ihre Marktposition weiter auszubauen. Im Segment Industrial Trucks & Services wurde im August 2024 eine Mehrheitsbeteiligung (51,0 Prozent) an dem spanischen Händler Sociedad Gallega de Carretillas, S.A. erworben, die das regionale Vertriebs- und Servicenetzwerk von Linde Material Handling (LMH) verstärken wird. Darüber hinaus wurden Ende Oktober 2024 die restlichen Anteile an der Pelzer Fördertechnik GmbH erworben, einer in Kerpen ansässigen LMH-Vertriebsgesellschaft. Das Investitionsvolumen für beide Unternehmenserwerbe beläuft sich insgesamt auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag.
Bereits im ersten Quartal 2024 erfolgte die behördliche Freigabe des im Vorjahr vereinbarten Verkaufs des ITS-Russlandgeschäfts. Indessen stand die Liquidation der stillgelegten russischen Gesellschaft im Segment Supply Chain Solutions zum Berichtszeitpunkt noch aus.
Robuste finanzielle Position bei sehr guter Liquiditätslage
Dank der starken Entwicklung der Ertragslage und eines konsequenten Working-Capital-Managements konnte die KION Group im Geschäftsjahr 2024 erneut einen hohen Free Cashflow in Höhe von 702,0 Mio. € (Vorjahr: 715,2 Mio. €) erzielen. Mit der sehr guten Liquiditätslage wurden die Netto-Finanzschulden weiter gegenüber dem Vorjahr abgebaut und zugleich eine Verbesserung des Verschuldungsgrads erreicht.
Im November 2024 hat die KION GROUP AG unter ihrem etablierten EMTN-Programm erfolgreich eine mit 4,0 Prozent verzinste, unbesicherte Anleihe in Höhe von 500,0 Mio. € und einer Laufzeit von fünf Jahren am Kapitalmarkt platziert. Mit der Emission sollen die im Jahr 2025 fälligen Finanzverbindlichkeiten refinanziert werden. Dadurch erreicht die KION GROUP AG ein verbessertes Fälligkeitsprofil der Fremdfinanzierung.