Unternehmensführung

Das Kapitel „Unternehmensführung“ folgt den unternehmensspezifischen Angabepflichten von ESRS G1 und basiert auf den Ergebnissen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Für die KION Group bildet eine nachhaltige Unternehmensführung die Grundlage für die Entscheidungsfindung und -umsetzung im Allgemeinen und für ihre Beziehungen zu Geschäftspartnern im Besonderen (siehe „Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane“). Die wesentlichen Themen werden in der KION Group über das strategische Handlungsfeld „Supply chain“ gesteuert.

Darüber hinaus wurde das „Konzept zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung“ als Pflichtangabe gemäß CSR-RUG in diesem Kapitel zur Unternehmensführung integriert.

Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell in Zusammenhang mit Unternehmensführung

Die in dem Kapitel „Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen“ erläuterte doppelte Wesentlichkeitsanalyse ermittelte in Zusammenhang mit dem Thema Unternehmensführung das folgende unternehmensspezifische Unterthema auf Basis einer positiven Auswirkung, die als wesentlich bewertet wurde.

Liste aller Auswirkungen, Risiken und Chancen – Unternehmensführung

 

 

Wertschöpfungskette

Zeitraum

Unterthema

IRO

Vor­gelagert

Eigene Geschäfts­tätigkeit

Nach­gelagert

< 1 Jahr

1–5 Jahre

> 5 Jahre

Management der Beziehungen zu Lieferanten, ausgenommen Zahlungspraktiken (unternehmensspezifisch)

 

 

 

 

 

 

 

Verantwortungsvolle Auswahl und Bewertung von Lieferanten

Positive Auswirkung

 

 

 

 

Verantwortungsvolle Auswahl und Bewertung von Lieferanten (positive Auswirkung)

Die verantwortungsvolle Auswahl und Bewertung von Lieferanten unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien trägt zu einer nachhaltigeren Lieferkette bei und kann Lieferanten dazu ermutigen, aktiv an Nachhaltigkeitsaktivitäten mitzuarbeiten. Durch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten im Auswahl- und Vergabeprozess der KION Group entsteht ein Anreiz für Lieferanten, Waren mit relativ geringen negativen bis zu positiven ökologischen und sozialen Auswirkungen anzubieten. Somit wird der Lieferant kontinuierlich motiviert, seine ESG-Risikobewertung zu verbessern oder zumindest auf demselben Niveau zu bleiben. Bei der KION Group wird dies im Rahmen des ESG-Lieferantenrisikomanagementprozesses vorangetrieben, wie in dem Kapitel „Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ beschrieben.

Als global agierendes Unternehmen hängt die Nachhaltigkeitsleistung der Produkte und Dienstleistungen der KION Group neben den Eigenschaften der direkt beschafften Rohstoffe, Waren und Dienstleistungen von den Geschäftsbeziehungen der KION Group ab. Somit ist der strategische Ansatz in der vorgelagerten Lieferkette und die daraus entstehende positive Auswirkung eng mit dem Geschäftsmodell und der Geschäftsstrategie der KION Group verbunden.

Konzepte zum Management der Beziehungen zu Lieferanten, ausgenommen Zahlungspraktiken (unternehmensspezifisch)

Das in dem Kapitel „Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ beschriebene verbindliche Regelwerk des ESG-Risikomanagementstandards für Lieferanten der KION Group adressiert die konsequente Umsetzung nachhaltiger und ethischer Standards in der vorgelagerten Wertschöpfungskette. Für die etwaige Ermittlung und Untersuchung von Missständen in den Lieferkettenbeziehungen hat die KION Group bereits vor einigen Jahren entsprechend dem ESG-Risikomanagementprozess implementiert und ausgebaut.

Um sicherzustellen, dass tatsächliche oder vermutete Compliance-Verstöße anonymisiert gemeldet werden können, existiert bei der KION Group ein standardisierter Whistleblowing-Prozess. Dieser wird in dem Kapitel „Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die eigene Belegschaft Bedenken äußern kann“ näher beschrieben. 

Management der Beziehungen zu Lieferanten, ausgenommen Zahlungspraktiken (unternehmensspezifisch)

In der neuen Konzernstrategie ist Nachhaltigkeit als ein wesentlicher Themenschwerpunkt fest verankert. Als integraler Bestandteil dieser Nachhaltigkeitsstrategie nehmen die Lieferketten und die Beziehungen zu den Lieferanten eine Schlüsselrolle in der verantwortungsvollen Unternehmensführung ein. Eine verantwortungsvolle Auswahl und Bewertung von Lieferanten ist daher nicht nur aufgrund rechtlicher Anforderungen ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells der KION Group, sondern fördert auch nachhaltige Praktiken innerhalb der gesamten Lieferkette. 

Die KION Group bezieht Rohstoffe, Waren und Dienstleistungen von Lieferanten aus verschiedenen Teilen der Welt. Die verantwortungsvolle Auswahl und Bewertung von Lieferanten unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsthemen auf Basis des ESG-Lieferantenrisikomanagementprozesses der KION Group trägt potenziell zu einer nachhaltigeren Lieferkette bei und ermutigt Lieferanten, aktiv an nachhaltigen Aktivitäten zu arbeiten. Durch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten im Auswahl- und Vergabeprozess der KION Group entsteht ein Anreiz für Lieferanten, Waren mit relativ geringen negativen oder sogar positiven ökologischen und sozialen Auswirkungen anzubieten. Das ESG-Lieferantenrisiko wird jährlich überprüft und aktualisiert. Die Ergebnisse dieser ESG-Lieferantenbewertung fließen in das Lieferantenperformance-Risiko ein und haben Einfluss auf den jeweiligen Lieferanten-Performance-Score. Somit wird der Lieferant kontinuierlich motiviert, seine ESG-Risikobewertung zu verbessern oder auf demselben Niveau zu bleiben. Ein guter ESG-Lieferantenrisikoscore hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Gesamtbewertung der Lieferantenleistung, sondern wirkt sich umgekehrt auch positiv auf die zukünftige Geschäftsbeziehung und Auftragsvergabe aus. 

Nähere Informationen zum ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess finden sich in dem Kapitel „Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette“.

Maßnahmen zum Management der Beziehungen zu Lieferanten, ausgenommen Zahlungspraktiken (unternehmensspezifisch)

Im Berichtsjahr hat die KION Group wesentliche Schritte zur Einbindung von ESG-Kriterien, insbesondere in der vorgelagerten Wertschöpfungskette, in die Einkaufspraktiken unternommen. So wurden diese Schritte sowohl in den Prozess des Global Supplier Awarding Committee (GSAC) integriert als auch in die „Supplier Performance Scorecard“ aufgenommen. In beiden Fällen wird der ESG-Lieferantenrisikoscore herangezogen, der durch den ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess ermittelt wird. Diese Beurteilung findet grundsätzlich jährlich mit bestehenden Tier-1-Lieferanten statt. Darüber hinaus erfolgt eine Überprüfung auch anlassbezogen unter anderem für potenzielle Neulieferanten.

Das GSAC, bestehend aus einem übergreifend funktionalen Team, entscheidet in einem internen Prozess darüber, welche Lieferanten in der engeren Auswahl zur Vergabeentscheidung vorgestellt werden. Über eine eingeführte Lieferanten-Scorecard wird die Lieferantenleistung bewertet sowie die Zusammenarbeit mit den Lieferanten gefördert. Dabei werden sechs Bereiche der Lieferantenleistung beurteilt, unter anderem auch der Aspekt der Nachhaltigkeit. Der ESG-Lieferantenrisikoscore als Teil der Nachhaltigkeitsbewertung wird ermittelt und fließt mit einem Anteil von 15 Prozent in den Lieferanten-Performance-Score ein. Dies hat eine direkte Auswirkung auf die jeweilige Lieferantenbeziehung. 

Nähere Informationen zum ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess finden sich in dem Kapitel „Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette“.

Ziele zum Management der Beziehungen zu Lieferanten, ausgenommen Zahlungspraktiken (unternehmensspezifisch)

Wie bereits dargelegt, hat die KION Group im Geschäftsjahr ein neues Ziel im Handlungsfeld „Supply chain“ der Nachhaltigkeitsstrategie formuliert. Die KION Group ist bestrebt, den Anteil der jährlichen weltweiten Ausgaben für Lieferungen von produktionsrelevanten Direktlieferanten (A-Lieferanten) mit einem geringen ESG-Risiko stetig zu steigern und hat sich für das Jahr 2024 das Ziel gesetzt, den Anteil auf 31,5 Prozent zu erhöhen. Im Geschäftsjahr 2024 konnte die KION Group den Anteil der Tier-1-Lieferanten der Kategorie A mit einem geringen ESG-Risiko auf 60,5 Prozent anheben. (siehe „Strategieziele und Zielerreichung im Geschäftsjahr 2024“ sowie „Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen“)

Die Kontextinformationen zu dieser Kennzahl sind dem Kapitel „Kennzahlen im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ zu entnehmen.

Konzept zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Im Rahmen eines Compliance-Management-Systems verfolgt die KION Group die konsequente Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und freiwilligen Kodizes im Konzern. Die Gesamtverantwortung für das konzernweite Compliance-Management-System der KION Group liegt beim Vorstand. Organisatorisch ist das Ressort Compliance beim Chief Executive Officer der KION GROUP AG angesiedelt.

[[Der KION Group Code of Compliance bildet die Grundlage des Compliance-Management-Systems und wird ergänzt durch weitere konzernweite Regelungen zu verschiedenen Sachthemen, die das gesamte Tätigkeitsspektrum der KION Group abdecken.]] Der KGCC gilt für alle Beschäftigten der KION Group als verbindliches Rahmenwerk. Er enthält Vorgaben zum richtigen und angemessenen Umgang mit Kollegen, Kunden, Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit. Alle neuen Beschäftigten der KION Group sind verpflichtet, einen E-Learning-Kurs zu absolvieren, der alle Aspekte des KGCC abdeckt.

Die KION Group unterstützt ausdrücklich den Kampf gegen jede Form von Korruption und Bestechung. Zu diesem Zweck verfolgt sie einen Prevent-Detect-Respond-Ansatz, dessen dauerhaftes Ziel es ist, Fehlverhalten vorzubeugen, erfolgtes Fehlverhalten aufzudecken und entsprechende Gegenmaßnahmen zeitnah einzuleiten. Neben den Verhaltens- und Korruptionsvermeidungsregeln des KGCC finden sich weitere detaillierte Vorgaben in themenspezifischen Richtlinien. Dazu zählen zum Beispiel die KION Group Antibestechungs- und -korruptionsrichtlinie, die KION Group Richtlinie zur Vermeidung von Interessenkonflikten und die KION Group Spenden- und Sponsoringrichtlinie. Diese sieht unter anderem vor, dass jede Spende und jede Sponsoringaktivität im Vorfeld von der Compliance-Abteilung geprüft und genehmigt werden muss.

Tatsächliche und vermutete Compliance-Verstöße können von Beschäftigten und externen Stakeholdern der KION Group persönlich, telefonisch, postalisch oder per E-Mail an das Hinweisgebersystem gemeldet werden. Des Weiteren stehen rund um die Uhr eine Hinweisgeber-Hotline sowie ein Onlineformular zur Verfügung, um potenzielle Compliance-Verstöße anonym zu melden. Weitere Informationen dazu finden sich in den Kapiteln „Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die eigene Belegschaft Bedenken äußern kann“ sowie „Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette Bedenken äußern können“.

Das Compliance-Management-System der KION Group wird kontinuierlich auf seine Wirksamkeit geprüft und weiterentwickelt. Es ist nach dem Vorbild des Prüfungsstandards 980 des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW PS 980) aufgebaut, dessen Schwerpunkt auf der Vermeidung von Compliance-Verstößen liegt. Im Rahmen seiner regulären Prüfungen sowie durch Ad-hoc-Audits prüft die Konzernrevision die Einhaltung der Compliance-Vorgaben in der KION GROUP AG und ihren Konzerngesellschaften.

Korruptions- und Bestechungsrisiken werden in einem jährlichen Turnus im Zuge einer systematischen Compliance-Risiko-Analyse im gesamten Konzern erfasst und bewertet, was auch die KION GROUP AG mit einschließt. Geldwäscherisiken und Risiken bezüglich Verstößen gegen kartellrechtliche oder steuerrechtliche Bestimmungen und Cybersicherheitsvorgaben sowie Verletzungen von Menschenrechten werden dabei ebenfalls bewertet. Fortlaufend aufkommende nichtfinanzielle Risiken werden erhoben, bewertet und gesteuert. Anschließend werden angemessene Maßnahmen ermittelt, um Schwächen in Prozessen und Kontrollmechanismen zu beheben.

Bei der Risikobetrachtung spielen die Ausprägung des Korruptionswahrnehmungsindex für das jeweilige Land, die Größe und Struktur der Einkaufs- oder Vertriebsorganisation vor Ort sowie die Kontakte zu Amtsträgern eine wesentliche Rolle. Bei der Risikoanalyse für das Geschäftsjahr 2024 wurden mit Schwerpunkt auf Korruption und Bestechung keine Vorfälle oder Risiken festgestellt, die gemäß den intern festgelegten Schwellenwerten als wesentlich einzustufen wären.

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