Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette

Das Kapitel „Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette“ folgt den Angabepflichten von ESRS S2 und basiert auf den Ergebnissen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Die wesentlichen Themen werden in der KION Group über das strategische Handlungsfeld „Supply chain“ gesteuert.

Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette

Die in dem Kapitel „Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen“ erläuterte doppelte Wesentlichkeitsanalyse ermittelte zwei wesentliche negative Auswirkungen der KION Group im Zusammenhang mit den Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette innerhalb des Unterthemas „Sonstige arbeitsbezogene Rechte“.

Liste aller Auswirkungen, Risiken und Chancen – Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette

 

 

Wertschöpfungskette

Zeitraum

Unterthema

IRO

Vor­gelagert

Eigene Geschäfts­tätigkeit

Nach­gelagert

< 1 Jahr

1–5 Jahre

> 5 Jahre

Sonstige arbeitsbezogene Rechte

 

 

 

 

 

 

 

Zwangsarbeit in der Metalllieferkette

Negative Auswirkung

 

 

 

 

Kinderarbeit in den Lieferketten der verarbeitenden Industrie

Negative Auswirkung

 

 

 

 

Zwangsarbeit in der Metalllieferkette (negative Auswirkung)

Die KION Group ist sich bewusst, dass es im Bereich der Rohstoffgewinnung für Eisen sowie der Nichteisenmetalle, beispielsweise Kupfer, Zink, Cobalt oder Lithium, und deren anschließender Weiterverarbeitung bis hin zur Fertigung eines finalen Produktes je nach Land, Branche und Produktionsstufe unterschiedliche negative Auswirkungen für Arbeitskräfte in der vorgelagerten Wertschöpfungskette geben kann. Diese negativen Auswirkungen können Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Formen von Herrschaft oder Unterdrückung am Arbeitsplatz (die häufig ein Teil von moderner Sklaverei sind), die Missachtung von Arbeitsschutz- und Gesundheitsvorschriften, Diskriminierung, die Zurückhaltung eines angemessenen Existenzminimums oder den gewaltsamen Einsatz von Sicherheitskräften umfassen. Gemäß der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wird Zwangsarbeit innerhalb des Bergbau- und Metallverarbeitungssektors, insbesondere in geopolitisch sensiblen Regionen, als erhebliches Risiko eingestuft. Daher handelt es sich um eine weitverbreitete und systemische negative Auswirkung.

Die Produkte der KION Group enthalten zahlreiche Komponenten für die Montage, die verschiedene Metalle aufweisen oder aus solchen bestehen. Die KION Group ist nicht direkt an der Rohstoffgewinnung beteiligt, sondern bezieht die Waren und Komponenten von Herstellern weltweit. Daher ist der direkte Einfluss der KION Group auf die Praktiken in der vorgelagerten Wertschöpfungskette und damit mit Blick auf die wesentliche negative Auswirkung von Zwangsarbeit in der Metallindustrie begrenzt. Im Rahmen ihrer direkten Geschäftsbeziehungen beurteilt und bewertet die KION Group Tier-1-Lieferanten mithilfe des in dem Kapitel „Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ beschriebenen ESG-Lieferantenrisikomanagementprozesses und leitet bei Bedarf einen Eskalationsprozess gemäß den dafür bestehenden Vorgaben der KION Group ein.

Kinderarbeit in den Lieferketten der verarbeitenden Industrie (negative Auswirkung)

Die globalen Beschaffungsaktivtäten der KION Group bergen zudem potenziell die negative Auswirkung von Kinderarbeit in den Lieferketten der verarbeitenden Industrie, die im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse der KION Group identifiziert und als wesentlich bewertet wurde. Gemäß der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wird neben Zwangsarbeit auch Kinderarbeit in globalen Herstellungslieferketten, insbesondere in geopolitisch sensiblen Regionen, als erhebliches Risiko eingestuft. Branchenweit werden Verstöße gegen internationale Arbeitsstandards und Menschenrechte, insbesondere gegen Kinderarbeit, gemeldet. Daher handelt es sich um eine weitverbreitete und systemische negative Auswirkung.

Da die KION Group wie oben beschrieben weder an der Rohstoffgewinnung noch an deren direkten Weiterverarbeitung beteiligt ist, ist der direkte Einfluss auf die Praktiken in der vorgelagerten Wertschöpfungskette und damit auf Kinderarbeit in den Lieferketten der verarbeitenden Industrie begrenzt. Im Rahmen ihrer direkten Geschäftsbeziehungen beurteilt und bewertet die KION Group Tier-1-Lieferanten mithilfe des in dem folgenden Kapitel beschriebenen ESG-Lieferantenrisikomanagementprozesses, wobei bei Bedarf ein Eskalationsprozess gemäß den dafür bestehenden Vorgaben der KION Group eingeleitet wird.

Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette

In den folgenden Unterkapiteln werden wesentliche Konzepte der KION Group im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette behandelt.

Zur Beurteilung der zwei beschriebenen wesentlichen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit der KION Group auf die vorgelagerte Wertschöpfungskette und deren Arbeitskräfte sowie zur Risikovermeidung, -minderung bzw. -behebung hat die KION Group Nachhaltigkeitsstrategien, -verfahren und -anforderungen definiert. Die KION Group verpflichtet direkte Lieferanten zu Verhaltensweisen entsprechend den folgenden Konzepten, die auch im Sinne der Interessen, Standpunkte und Rechte der Arbeitskräfte in der vorgelagerten Wertschöpfungskette eingefordert werden.

Grundsätze des Lieferantenverhaltens (Verhaltenskodex)

Die Grundsätze des Lieferantenverhaltens der KION Group enthalten spezifische Anforderungen und Verhaltensregeln für eine verantwortungsvolle Beschaffung. Die Grundsätze des Lieferantenverhaltens, die in den Sprachen Deutsch, Englisch und Chinesisch vorliegen, stellen ökologische, ethische und soziale Leitlinien für den globalen Lieferantenstamm auf. Des Weiteren enthalten die Grundsätze des Lieferantenverhaltens spezifische Anforderungen zu Arbeitsbedingungen, Gleichbehandlung und Chancengleichheit und sonstigen arbeitsbezogenen Rechten, die im Einklang mit den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte, der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (insbesondere Übereinkommen Nr. 138 und 182) und den OECD-Leitsätze stehen.

In den Grundsätzen des Lieferantenverhaltens sind ebenso der in der KION Group geltende Null-Toleranz-Ansatz der KION Group, zum Beispiel in Bezug auf Kinderarbeit und Zwangsarbeit, sowie die daraus abgeleiteten Anforderungen an Lieferanten im Hinblick auf umweltbezogene, soziale und Governance-Praktiken dargelegt. Im Mittelpunkt steht die Verpflichtung der Lieferanten zur Verhinderung menschenunwürdiger, diskriminierender und unsicherer Arbeitsbedingungen für ihre Arbeitskräfte. Jeder Lieferant ist ferner verpflichtet, diese Grundsätze und Vorgaben gegenüber seinen Lieferanten sicherzustellen.

Die Grundsätze des Lieferantenverhaltens sind ein unabdingbarer Bestandteil der Allgemeinen Einkaufsbedingungen der KION Group. Alle Lieferanten, die in eine Geschäftsbeziehung mit der KION Group eintreten, müssen diese Anforderung erfüllen und den Grundsätzen des Lieferantenverhaltens zustimmen. Dies erfolgt entweder im Rahmen der Allgemeinen Einkaufsbedingungen der KION Group oder durch den Abschluss eines individuell vereinbarten Vertrages. Zudem enthalten sowohl die Allgemeinen Einkaufsbedingungen der KION Group als auch die individuellen Verträge weitere Anforderungen und Verpflichtungen für den Lieferanten, die darauf abzielen, die Einhaltung geltender Gesetze und ein verantwortungsvolles Handeln innerhalb der Wertschöpfungskette sicherzustellen.

Der globale Einkaufsleiter (Head of Global Procurement) trägt die Verantwortung sowohl für die Grundsätze des Lieferantenverhaltens als auch für die Allgemeinen Einkaufsbedingungen der KION Group. Beide wurden mit der Rechts- und Compliance-Abteilung der KION Group erarbeitet und gelten für alle direkten Lieferanten der KION Group.

[[Die Grundsätze des Lieferantenverhaltens sind auf der Website der KION Group öffentlich einsehbar über www.kiongroup.com/Lieferanten.]]

ESG-Risikomanagementstandard für Lieferanten*

Um eine Bewertung der tatsächlichen und potenziellen wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen auf Arbeitskräfte in der vorgelagerten Wertschöpfungskette und die Verhinderung sowie die Minimierung oder Behebung tatsächlicher oder potenzieller negativer Auswirkungen zu gewährleisten, hat die KION Group einen dreistufigen Prozess zur Bewertung des Lieferantenrisikos in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environment, Social, Governance; ESG) eingerichtet. Dieser ist im sogenannten ESG-Risikomanagementstandard für Lieferanten der KION Group beschrieben.

Jeder Lieferant in einer direkten Geschäftsbeziehung mit einer Konzerngesellschaft der KION Group (Tier 1) ist über den ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess zu beurteilen und zu bewerten. Bei dem Verfahren werden Lieferanten hinsichtlich ihrer Bemühungen zur Einhaltung und Erreichung bestimmter arbeitsrechtlicher, sozialer, ethischer und umweltrechtlicher Standards bewertet. Konkret bezieht sich der ESG-Risikomanagementstandard beispielsweise auf Arbeitsschutz und -sicherheit, Anti-Korruption und Anti-Bestechung, produktbezogenen Umweltschutz, Überwachung der vorgelagerten Lieferkette sowie vor allem auf die Einhaltung grundlegender Menschen- und Arbeitsrechts- sowie Beschäftigungsstandards, die auch Fragen zu Kinder- und Zwangsarbeit beinhalten.

Auf der ersten Stufe des dreistufigen ESG-Lieferantenrisikomanagementprozesses steht die ESG-Lieferantenrisikobewertung, mit der die KION Group prüft und bewertet, inwiefern direkte Lieferanten die Standards einhalten. Dabei erfolgt zunächst ein globales Risiko-Mapping und anschließend eine zusätzliche Bewertung individueller lieferantenbezogener Risiken. Für das globale Risiko-Mapping nutzt die KION Group das Produkt IQ des Dienstleisters EcoVadis. Hier wird das inhärente Nachhaltigkeitsrisikoprofil der Lieferanten auf Basis des Herkunftslandes, der Branche und des Warenrisikos abstrakt bewertet. Darüber hinaus erfolgt eine zusätzliche individuelle Risikobewertung, die von den Dienstleistern IntegrityNext und EcoVadis durchgeführt wird, sofern ein Lieferant im Zuge des globalen Risiko-Mappings als hochrisikobehaftet eingestuft oder wenn er von der KION Group spezifisch dafür ausgewählt wurde, sowie bei allen Neulieferanten.

Die zweite Stufe des Prozesses beinhaltet die ESG-Lieferantenrisikoanalyse. In dieser Phase legt die KION Group die Gewichtung und Priorisierung des spezifischen Lieferantenrisikos fest, das während der ersten Stufe identifiziert wurde. Berücksichtigt werden dabei sowohl die Schwere und potenzielle Auswirkungen der identifizierten Risiken als auch die Bedeutung des Lieferanten für den Geschäftsbetrieb der KION Group sowie mögliche alternative Beschaffungsquellen für die jeweiligen Produkte. Das auf diese Weise ermittelte ESG-Lieferantenrisiko führt zu einer systematischen Einordnung innerhalb der drei Kategorien „geringe ESG-Risiken“, „mögliche ESG-Risiken bis zu einem gewissen Grad“ oder „hohe ESG-Risiken“.

Aus diesem Ergebnis der ESG-Lieferantenrisikoanalyse wird abgeleitet, ob und in welcher Form in der dritten Stufe des Prozesses Verbesserungsmaßnahmen ergriffen werden. Im Rahmen der dritten Stufe besteht der erste Schritt darin, Lieferanten anhand von Desk Audits detaillierter zu analysieren und zu bewerten. Diese Desk Audits umfassen in erster Linie Fragebogen und Dokumentenprüfungen. Auf Grundlage der Ergebnisse der Desk Audits werden die nächsten Schritte definiert und vereinbart. Dabei kann es sich um Prüfungen vor Ort und zielgerichtete Maßnahmen wie zum Beispiel individuell vereinbarte Abhilfemaßnahmen handeln. Alle Lieferanten, die ein EcoVadis Desk Audit erfolgreich durchlaufen, erhalten Gelegenheit, an Schulungsangeboten teilzunehmen, die bei der Umsetzung von Verbesserungen unterstützen.

Sollte ein Lieferant beim ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess nicht kooperieren, indem er sich zum Beispiel weigert, Informationen bereitzustellen, Auditinitiativen verhindert oder einvernehmlich vereinbarten Korrekturmaßnahmenplänen nicht nachkommt, wird der Eskalationsprozess gemäß den dafür bestehenden Vorgaben der KION Group eingeleitet. Die Nichteinhaltung kann zu unterschiedlichen Folgen für den Lieferanten führen. Die KION Group räumt sich letztlich das Recht ein, die Geschäftsbeziehung zu beenden, womit sich der Lieferant gemäß den Grundsätzen des Lieferantenverhaltens einverstanden erklärt.

Grundsätzlich wird die ESG-Lieferantenrisikobewertung einmal pro Jahr und darüber hinaus anlassbezogen durchgeführt. Eine regelmäßige Risikoanalyse wird für alle direkten Tier-1-Lieferanten, wie hier nachfolgend definiert, und die jeweiligen eigenen Konzerngesellschaften der KION Group durchgeführt. Neue Lieferanten werden im Rahmen des Einführungs-, Auswahl- und Vertragsvergabeprozesses für Lieferanten dieser Risikobewertung unterzogen. Die anlassbezogene Risikoanalyse muss bei Veränderungen im Geschäft des Lieferanten, bei einer Vergabe neuer Projekte, Neugeschäftsakquisitionen oder Erschließung neuer Märkte oder im Falle des Bekanntwerdens eines Fehlverhaltens durchgeführt werden.

Da jeder Lieferant (Tier 1) über den ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess zu beurteilen und zu bewerten ist, führt die KION Group diesen Prozess in einer konformen, fokussierten und effizienten Art durch und priorisiert Lieferanten gemäß den nachfolgenden Kriterien (sogenannte Zielgruppen):

  • Tier-1-Lieferanten der direkten Beschaffung, die aufgrund ihres Landes oder ihrer Branche einem höheren ESG-Lieferantenrisiko ausgesetzt sind (sogenannte Hochrisikoländer), und/oder
  • Tier-1-Lieferanten der direkten Beschaffung, die als Lieferanten der Kategorie A angesehen werden (produktionsrelevant für die KION Group), und/oder
  • Tier-1-Lieferanten der indirekten Beschaffung für spezifische definierte Kategorien, bei denen aufgrund Branche und Herkunftsland ein höheres ESG-Lieferantenrisiko besteht, das im ESG-Risikomanagementstandard für Lieferanten definiert ist.

Bei allen anderen Lieferanten wird die ESG-Lieferantenrisikobewertung anlassbezogen durchgeführt.

Der ESG-Risikomanagementstandard für direkte Lieferanten wurde in Phasen der Erstellung, Ausarbeitung und Überprüfung in Zusammenarbeit mit den betroffenen internen Funktionen entwickelt: der Einkaufsabteilung, der Rechts- und Compliance-Abteilung, der Nachhaltigkeitsabteilung sowie der Personalabteilung. Der definierte Prozess gilt für alle direkten Lieferanten der KION Group sowie auch für die eigenen Geschäftsbereiche.

Für die Ausführung, Einhaltung, Qualität und Effektivität ist das globale Supplier Sustainability Team als Teil der Einkaufsorganisation verantwortlich. Das Team leitet die entsprechenden Prozesse zu Beginn eines jeden Jahres ein und startet den Weiterverfolgungsprozess jeweils im dritten Quartal. Des Weiteren wird der ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess im Dezember eines jeden Jahres einer Überprüfung im Hinblick auf seine Effektivität unterzogen. In dieser Phase werden alle gewonnenen Erkenntnisse überprüft und der Prozess wird gegebenenfalls angepasst.

Um sicherzustellen, dass der Prozess zur Bewertung des ESG-Lieferantenrisikos in die Einkaufsorganisation und die Beschaffungsstrategie der KION Group integriert wird und daher die tatsächlichen oder potenziellen wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette entsprechend gestaltet und gesteuert werden, hat die KION Group ein internes ESG-Lieferantendashboard für Informations- und Berichtszwecke erstellt, in dem alle ermittelten Ergebnisse kombiniert sind und dem globalen Einkaufsteam zur Verfügung gestellt werden. Ebenso wurden einige Beschaffungsprozesse entsprechend aktualisiert und Nachhaltigkeitskriterien sowie der KION ESG-Lieferantenscore, der im ESG-Dashboard gezeigt wird, darin aufgenommen. Bei diesen Prozessen handelt es sich beispielsweise um das KION Group Standard on Sourcing and Awarding Committee (für direkte und indirekte Beschaffung) und die Aufforderung zur Angebotsabgabe sowie die Lieferanten-Scorecard.

Die Ergebnisse des ESG-Lieferantenrisikomanagementprozesses werden in dem Entscheidungsfindungsprozess bei der Auftragsvergabe berücksichtigt, wie etwa auch Konfliktminerale. Es werden spezielle Kennzahlen und damit verbundene Ziele festgelegt, um die Entwicklung der Strategie zu überwachen und Fortschritte zu verfolgen. Ebenso sind die Ergebnisse Teil des sogenannten Lieferanten-Performance-Score der Abteilung Supplier Performance Management.

Der ESG-Risikomanagementstandard für Lieferanten ist intern über das Intranet der KION Group verfügbar. Um das Verständnis und die Einhaltung zu erleichtern, wurde der Prozess auch über gezielte E-Mails und Schulungen für Mitarbeiter des Einkaufs kommuniziert.

Des Weiteren ist turnusgemäß in den stattfindenden Sitzungen des Global Procurement Governance Council sowie in regionalen und globalen Quartalssitzungen Nachhaltigkeit ein frequentes Thema. Das Global Procurement Governance Council setzt sich aus dem globalen Einkaufsleiter (Head of Global Procurement) und den globalen direkt berichtenden Beschäftigten zusammen. Das Gremium berät und entscheidet über grundsätzliche Strategien, Prozesse, Governance und Weiterentwicklungen. Die Quartalssitzungen, an denen die Leitungen der spezifischen Regionen und globalen Einkaufskategorien teilnehmen, dienen der Überwachung und Steuerung der Beschaffungsleistung anhand von Kennzahlen, einschließlich solcher zu Nachhaltigkeit.

* Nicht Bestandteil der Prüfung durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, waren die ermittelten Bewertungen von EcoVadis und IntegrityNext

Konfliktmineralstandard

Der Konfliktmineralstandard der KION Group basiert auf dem Leitfaden zur Sorgfaltspflicht für verantwortungsvolle Lieferketten für Minerale aus Konflikt- und Hochrisikogebieten von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Durch konkrete Bezugnahmen auf die EU-Verordnung zu Mineralen aus Konfliktgebieten (Verordnung (EU) 2017/821) und den US Dodd-Frank Act (Section 1502) hat die KION Group die Verbindlichkeit in diesem Bereich transparent gestaltet.

Die KION Group führt jährlich Due-Diligence-Prüfungen in der Lieferkette durch, um festzustellen, ob die Waren, die sie von ihren Lieferanten einkauft und die schließlich in den Endprodukten der KION Group verwendet werden, möglicherweise Konfliktminerale enthalten. Die Verantwortlichkeit liegt beim globalen Einkaufsleiter (Head of Global Procurement) sowie beim Leiter der Nachhaltigkeitsabteilung (Head of Sustainability & HSE).

Der Konfliktmineralstandard gilt für alle direkten Lieferanten und wurde von den betroffenen internen Stakeholdern erstellt, ausgearbeitet, geprüft und kommentiert. Die Inhalte des Standards sind für Betroffene auf der Website sowie im Intranet der KION Group einsehbar und wurden durch gezielte E-Mails sowie Schulungen kommuniziert.

[[Der Standard ist auf der Website der KION Group öffentlich einsehbar über www.kiongroup.com/Lieferanten.]]

Verfahren zur Einbeziehung der Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette in Bezug auf Auswirkungen

Im Rahmen der ersten Stufe des in dem Kapitel „Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ beschriebenen ESG-Lieferantenrisikomanagementprozesses erhalten direkte Lieferanten über die Dienstleister IntegrityNext beziehungsweise EcoVadis mehrere Fragebogen zur Selbstbeurteilung. Mit Blick auf die wesentlichen Auswirkungen decken diese unterschiedliche Themen wie Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Diskriminierung, sonstige arbeitsbezogene Rechte sowie umweltrechtliche Themen und interne Verfahrensabfragen ab. Für die Ausführung, Einhaltung, Qualität und Effektivität der Abfragen ist das globale Supplier Sustainability Team unter Aufsicht des globalen Einkaufsleiters (Head of Global Procurement) verantwortlich. Der ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess wird zum Ende des Geschäftsjahres einer Überprüfung im Hinblick auf seine Effektivität unterzogen. In dieser Phase werden alle gewonnenen Erkenntnisse überprüft und der Prozess wird gegebenenfalls angepasst.

Die KION Group, im Besonderen die Abteilung Supplier Performance Management als Teil der Einkaufsorganisation, ist grundsätzlich für die Überwachung und Entwicklung der bestehenden Lieferantenbasis sowie potenzieller neuer Lieferanten auf globaler Ebene verantwortlich. Im Rahmen dieser Aufgabe führt die Abteilung detaillierte Bewertungen und unterschiedliche Audits von potenziell neuen Lieferanten und/oder bei Bedarf von ausgewählten Lieferanten vor Ort durch. Erstmals wurden im Berichtsjahr dabei auch wesentliche Nachhaltigkeitskriterien mit aufgenommen, die im Rahmen eines ersten Pilotprojektes abgefragt wurden, inklusive Befragungen zur Belegschaft, welche die Themen Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Gewalt am Arbeitsplatz beinhalten, aber auch auf Arbeitsbedingungen und grundlegende Umweltaspekte des Unternehmens eingehen. Im Rahmen dieser lokalen Bewertung von Lieferanten werden auch gezielt Gespräche mit den Arbeitskräften geführt. Sofern sich daraus potenzielle Risiken ergeben, wird eine Weiterbearbeitung gemäß dem ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess begonnen, wie in dem Kapitel „Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ beschrieben.

Darüber hinaus bietet die KION Group ihren Lieferanten Schulungen zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und weiteren Nachhaltigkeitsthemen an, bei denen je nach Struktur des Lieferanten das Supplier Sustainability Team oder auch weitere Beschäftigte der Einkaufsorganisation in Kontakt mit den Arbeitskräften treten können.

Um Inklusivität im Lieferantennetzwerk und Lieferantenvielfalt zu stärken, unterstützt die KION Group in den USA eine umfassende formelle Richtlinie zur Förderung von Unternehmen, deren Inhaber oder Geschäftsleitung einer unterrepräsentierten Gruppe zugehörig ist.

Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette Bedenken äußern können

Die KION Group bietet eine Vielzahl von Meldemöglichkeiten für interne und externe Hinweisgeber, um potenzielle Rechtsverletzungen oder Regelverstöße zu melden. Tatsächliche oder vermutete Rechtsverletzungen oder Regelverstöße können entweder per E-Mail, Telefon oder per Post an die Compliance-Abteilung des Konzerns berichtet werden. Durch die Präsenz der KION Group in sozialen Medien sind auch Kontaktaufnahmen darüber möglich.

Neben diesen Möglichkeiten steht externen Hinweisgebern auch eine spezielle Hotline zur Verfügung, über die Meldungen zu tatsächlichen oder vermuteten Compliance-Verstößen anonym über das Whistleblowing-System der KION Group erfolgen können. [[Dieses System stellt mehrere Kanäle zur Verfügung, um Anliegen zu melden, beispielsweise ein Online-Formular (www.kiongroup.com/whistleblowing), eine Hotline oder eine E-Mail-Adresse (compliance@kiongroup.com).]]

[[Die Verfügbarkeit dieser Kanäle wird klar auf der Website sowie im Verhaltenskodex der KION Group kommuniziert. Sie sind öffentlich unter www.kiongroup.com/Compliance und in den Informationen für Lieferanten der KION Group zugänglich.]]

Die KION Group verfolgt eine Untersuchungspolitik, in der jeder Bericht im Compliance Case Management System dokumentiert und vom Compliance Case Manager der KION Group überprüft wird. Je nach Art des Berichts wird entweder ein Compliance Officer oder ein Vertreter einer anderen Funktion der KION Group als Verantwortlicher bestimmt, der die Untersuchung, den Abschluss und die Nachverfolgung des Berichts leitet. Der Compliance Case Manager überwacht den Fortschritt und erstellt Managementberichte. 

Die KION Group verbessert das Whistleblowing-System kontinuierlich auf Basis von Rückmeldungen der Hinweisgeber und Nutzer des Systems. Verbesserungsvorschläge können von jeder einzelnen Person initiiert werden und wurden im Berichtsjahr von der Compliance-Abteilung, dem Compliance Committee und gegebenenfalls anderen internen Stakeholdern diskutiert. Fragen zum Whistleblowing-System sind in den jährlichen Compliance-Risiko-Bewertungsfragebogen enthalten, die von den lokalen Standorten der KION Group im Berichtsjahr 2024 ausgefüllt wurden. Bislang wurde keine formelle Bewertung des Vertrauens der Mitarbeiter in die Kanäle durchgeführt. Die Verfahrensweise zur Behandlung solcher Vorfälle liegt grundsätzlich in der Verantwortung von Corporate Compliance und orientiert sich an der Richtlinie zu internen Untersuchungen der KION Group. 

[[Der KION Group Code of Compliance verpflichtet sich zum Schutz von Whistleblowern und ist über die KION Group Website öffentlich zugänglich www.kiongroup.com/Compliance.]] Bei internen Untersuchungen der KION Group regelt die Richtlinie zudem, dass Vergeltungsmaßnahmen sowie Androhungen oder der Versuch von Vergeltungsmaßnahmen gegen eine hinweisgebende Person verboten sind. 

Neben dem Whistleblowing-System betreibt die KION Group ein News-Screening, mit dessen Hilfe Fälle identifiziert werden sollen, die über die Medienberichterstattung bekannt werden und einen möglichen Compliance-Verstoß beinhalten. Diese Vorfälle werden ebenfalls in das Compliance Case Management System eingepflegt.

Im Einklang mit dem in dem Kapitel „Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ beschriebenen ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess hat die KION Group einen Prozess für etwaige Verstöße gegen die geschützten Rechte in der Lieferkette definiert. Dieser Prozess dient im Speziellen dazu, etwaige Verstöße im Rahmen der Kategorie „Verstoß gegen Menschenrechte oder Umweltfragen in der Lieferkette“ zu verfolgen und geeignete Abhilfemaßnahmen zu ergreifen. 

Nach erfolgter Meldung über einen der oben genannten Kanäle wird der Vorfall dem globalen Supplier Sustainability Team als Teil der Einkaufsorganisation zur Nachverfolgung zugewiesen. Die Untersuchung erfolgt wie im ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess beschrieben und unterliegt den gleichen Vorgaben wie das Compliance Case Management mit dem Ziel, alle Fälle gründlich, einheitlich und mit demselben Detailgrad zu analysieren.

Ein definierter Prozess zur Handhabung von Entschädigungen für Arbeitnehmer in der Wertschöpfungskette existiert nicht. Die Arbeitnehmer müssen ihren Fall selbst vorbringen, und eine Entscheidung wird nach individueller Prüfung getroffen. 

Regelmäßige Überprüfungen durch das Compliance Committee der KION Group sowie das Human Rights Committee sind darauf ausgelegt, dass die Verfahren effektiv und effizient sind. 

Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette sowie Wirksamkeit dieser Maßnahmen und Ansätze

In den folgenden Unterkapiteln werden wesentliche Maßnahmen der KION Group im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette behandelt.

Die in dem Kapitel „Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ beschriebenen Nachhaltigkeitsstrategien, -verfahren und -anforderungen der KION Group kommen bei der Auswahl von Lieferanten als verbindliche Kriterien zur Anwendung und münden in spezifische Maßnahmen. Der nachhaltige Beschaffungsansatz folgt einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess mit den Phasen Strategieentwicklung, Risikobewertung, Risikominderung, Vorfallmanagement und Korrekturmaßnahmen.

Im Berichtsjahr wurden über das sogenannte News-Screening zwei potenzielle Vorfälle von Zwangsarbeit identifiziert, die über das Compliance Case Management System dokumentiert und bearbeitet wurden (siehe „Verfahren zur Verbesserung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette Bedenken äußern können“).

Einer der beiden Fälle wurde zeitnah geschlossen, da sich das Unternehmen öffentlichkeitswirksam zu Korrekturmaßnahmen bekannt hat. Der zweite Fall bezieht sich auf öffentlich bekannt gemachte Bedingungen der Zwangsarbeit in einem bestimmten Land. Um zu überprüfen, dass die beschriebenen Zustände bei Lieferanten der KION Group nicht vorherrschen, wurde eine anlassbezogene Risikoanalyse für Lieferanten aus dem identifizierten Risikoland angestoßen. Die Risikoanalyse wurde im Berichtsjahr für den Großteil der Lieferanten durchgeführt, wobei keine Fälle dieser Art festgestellt wurden. Der Abschluss der Risikoanalyse ist für Anfang 2025 geplant.

ESG-Lieferantenrisikomanagement einschließlich Zwangs- und Kinderarbeit

Der in dem Kapitel „Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ beschriebene dreistufige ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess stellt das Verfahren dar, mit dessen Hilfe das globale Supplier Sustainability Team als Teil der Einkaufsorganisation im Geschäftsjahr 2024 tatsächliche oder potenzielle wesentliche negative Auswirkungen auf Arbeitskräfte sowie auf die Umwelt in ihrer vorgelagerten Wertschöpfungskette ermittelt hat. Der von der KION Group verpflichtende ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess beinhaltet gezielte Fragen zu den Themen Kinder- und Zwangsarbeit sowie zur weiterführenden Lieferkette des Lieferanten. In diesem Rahmen werden zu ergreifende Maßnahmen zur Verhinderung, Minderung oder Behebung tatsächlicher oder potenzieller negativer Auswirkungen definiert. Darüber hinaus erwartet die KION Group, dass die Einhaltung der Anforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette weitergegeben werden, und verpflichtet ihre Lieferanten dazu, die in dem Kapitel „Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ beschriebenen Grundsätze des Lieferantenverhaltens in ihren Lieferketten fortzuführen.

Zur weiteren Steuerung im Rahmen des ESG-Risikomanagementprozesses für Lieferanten hat die KION Group im Geschäftsjahr 2024 eine neue strategische Zielsetzung eingeführt, wie im folgenden Kapitel näher erläutert wird.

Transparenz zu Konfliktmineralen

In Bezug auf Schmelzwerke und Raffinerien, die potenziell konfliktbehaftete Minerale verarbeiten, nimmt die KION Group seit 2022 an einer jährlichen Outreach-Initiative für Schmelzwerke teil. Diese von dem Dienstleister Assent aktiv koordinierte Initiative sucht den direkten Kontakt mit Schmelzwerken und Raffinerien, die bislang noch nicht von lokalen Prüfern hinsichtlich ihrer konfliktfreien Mineralbeschaffung geprüft wurden oder eine solche Prüfung verweigert haben. Der Fokus der Initiative liegt nicht speziell auf Lieferanten der KION Group. Vielmehr handelt es sich um eine allgemeine Sorgfaltsbemühung im Rahmen eines branchenweit anerkannten Prüfprogramms, mit dem Ziel, weltweit mehr Transparenz zu diesem Thema zu schaffen.

Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen

In dem folgenden Unterkapitel wird ein wesentliches Ziel der KION Group im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette behandelt.

Die KION Group führt bereits seit einigen Jahren eine Nachhaltigkeitsrisikobewertung mit ausgesuchten Tier-1-Lieferanten mithilfe des Dienstleisters EcoVadis durch. Dabei wurde gezielt auf tatsächliche und potenzielle Auswirkungen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette, inklusive Kinder- und Zwangsarbeit, Bezug genommen.

Aufgrund der immer stärker werdenden Bedeutung des Themas und nicht zuletzt, um die Anforderungen des LkSG zu adressieren, hat die KION Group im Jahr 2023 den in dem Kapitel „Konzepte im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette“ dargelegten globalen ESG-Lieferantenrisikomanagementprozess eingeführt.

Erhöhung der Ausgaben von Tier-1-Lieferanten mit einem geringen ESG-Risiko

Um negativen Auswirkungen für Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette strategisch entgegenzuwirken, hat die KION Group im Laufe des Geschäftsjahres ein neues Ziel im Handlungsfeld „Supply chain“ der Nachhaltigkeitsstrategie definiert. Das Ziel treibt den stetigen Ausbau einer möglichst risikoarmen vorgelagerten Wertschöpfungskette und die Verhinderung, Minderung und Behebung tatsächlicher und potenzieller umweltbezogener und menschenrechtlicher negativer Auswirkungen, wie ausbeutende Kinderarbeit und Zwangsarbeit, voran. Die KION Group verfolgt das neue strategische Ziel, den Anteil der jährlichen Ausgaben von Tier-1-Lieferanten der Kategorie A mit einem geringen ESG-Risiko zu erhöhen. Lieferanten der Kategorie A sind die produktionsrelevanten und strategischen Lieferanten gemäß einer ABC-Kategorisierung nach Größe des Ausgabenanteils. (siehe „Strategieziele und Zielerreichung im Geschäftsjahr 2024“)

Für das Jahr 2024 hat die KION Group die Zielsetzung verfolgt, den Anteil auf 31,5 Prozent zu erhöhen, wobei als Ausgangsjahr und -wert das Jahr 2023 mit einem Anteil von 24 Prozent festgelegt wurde. Zur Festlegung dieses konzernweiten Ziels wurden die Einkaufsabteilung, die Rechts- und Compliance-Abteilung, die Nachhaltigkeitsabteilung sowie die Personalabteilung einbezogen.

Kennzahlen im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette

Im Folgenden wird eine wesentliche Kennzahl der KION Group im Zusammenhang mit Arbeitskräften in der Wertschöpfungskette behandelt.

Im Geschäftsjahr 2024 konnte die KION Group den Anteil der jährlichen Ausgaben von Tier-1-Lieferanten der Kategorie A mit einem geringen ESG-Risiko auf 60,5 Prozent erhöhen.

Die Kennzahl misst den Anteil der Ausgaben, der auf Tier-1-Direktlieferanten der Kategorie A entfällt, die im Rahmen der ESG-Lieferantenrisikobewertung als geringes ESG-Risiko eingestuft wurden. Der Prozentsatz wird auf Basis der gesamten Ausgaben für Tier-1-Direktlieferanten der Kategorie A berechnet. Tier-1-Lieferanten sind jene, die direkt Produkte oder Dienstleistungen an die KION Group liefern, ohne Einbezug von Sublieferanten oder nachgelagerten Lieferanten. Direktlieferanten liefern Materialien, die unmittelbar in die Endprodukte eingehen. Lieferanten der Kategorie A sind dabei die strategischen Lieferanten, die gemäß einer ABC-Kategorisierung nach Größe des Ausgabenanteils in Summe etwa 80 Prozent der gesamten Ausgaben für Tier-1-Lieferanten ausmachen, weshalb ihnen eine wesentliche Bedeutung für die KION Group zukommt.

Es werden ausschließlich externe Ausgaben berücksichtigt, während innerbetriebliche Transaktionen und Ausgaben für Unternehmen, an denen die KION Group eine Minderheitsbeteiligung hält, ausgeschlossen sind. Als originäre Datenquelle für die Betriebsausgaben dient eine interne Datenbank, überwiegend mit Primärdaten wie Rechnungsbelegen, die direkt mit den Rechnungslegungssystemen der KION Group verbunden ist. Da eine konzernweite Anbindung an diese Datenbank nicht gegeben ist, sind die dort erfassten Betriebsausgaben für den Konzern nicht zu 100 Prozent abgedeckt. Für Gesellschaften, die nicht an diese interne Datenbank angebunden sind, erfolgt eine Abfrage zur Identifikation ihrer Lieferanten, um diese in die Bewertung einzubeziehen.

Die ESG-Risikostufen „niedrig“, „mittel“ und „hoch“ werden von externen Tools wie EcoVadis IQ, individuellen EcoVadis-Ratings und individuellen Ratings von IntegrityNext berechnet. Die Auswahl des Tools orientiert sich an den Präferenzen der Lieferanten und deren Vertrautheit mit den Tools sowie an der Bekanntheit der Bewertungsmethoden in der Branche. Nach der initialen Risikoeinstufung durch die Tools stößt die KION Group gemäß dem ESG-Risikomanagementstandard bei Lieferanten mit hohen ESG-Risiken gezielte Maßnahmen zur Risikominderung oder Prävention an, sogenannte Korrekturmaßnahmen. Für Lieferanten mit einem mittleren Risiko sind Korrekturmaßnahmen optional und unterliegen den Entscheidungen des Käufers und der Abteilung für Lieferantennachhaltigkeit. Erfolgreich umgesetzte und dokumentierte Korrekturen können zu einer Herabstufung des ursprünglichen Risikos führen und so die Fortschritte der Lieferanten abbilden. Korrekturmaßnahmen werden individuell für jeden Lieferanten und auf der Grundlage der Ergebnisse der ESG-Lieferantenrisikobewertung und der ESG-Risikoanalyse, wie im ESG-Risikomanagementprozess beschrieben, entschieden. Die ESG-Risikobewertung folgt den Vorgaben des LkSG, das Risikoanalysen vorschreibt, um Risiken wie Kinderarbeit und Zwangsarbeit zu identifizieren. Der Bewertungsprozess umfasst eine globale Risikoanalyse, individuelle Lieferantenbewertungen, Gewichtung und Priorisierung sowie die Planung von Korrekturmaßnahmen. Die ESG-Kriterien und -Maßnahmen orientieren sich an den Anforderungen des LkSG und werden darauf ausgerichtet.

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