Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen

Die folgende Übersicht der ESRS veranschaulicht die für die KION Group identifizierten Themen, (unternehmensspezifischen) Unterthemen und Unter-Unterthemen auf Basis der durchgeführten doppelten Wesentlichkeitsanalyse:

Wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte der themenspezifischen ESRS

Themen­spezifische ESRS

Themen

Unterthema

Unter-Unterthema

E1

Klimawandel

Anpassung an den Klimawandel

 

Klimaschutz

 

Energie

 

Energieeffziente Produkte (unternehmensspezifisch)

 

E2

Umweltverschmutzung

Luftverschmutzung

 

Besonders besorgniserregende Stoffe

 

Mikroplastik

 

E3

Wasser- und Meeresressourcen

Wasser

Wasserverbrauch

Wasserentnahme

E5

Kreislaufwirtschaft

Ressourcenzuflüsse, einschließlich Ressourcennutzung

 

Ressourcenabflüsse in Bezug auf Produkte und Dienstleistungen

 

Abfall

 

S1

Eigene Belegschaft

Arbeitsbedingungen

Gesundheitsschutz und Sicherheit

S2

Beschäftigte in der Wertschöpfungskette

Sonstige arbeitsbezogene Rechte

Kinderarbeit

Zwangsarbeit

G1

Unternehmensführung

Management der Beziehungen zu Lieferanten, ausgenommen Zahlungspraktiken (unternehmensspezifisch)

 

Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen

Die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (impact, risks and opportunities (IROs)) der KION Group basieren auf den Kernergebnissen der letzten doppelten Wesentlichkeitsanalyse (Double Materiality Analysis; kurz „DMA“), die im Jahr 2023 durchgeführt und im Jahr 2024 abgeschlossen wurde. Die KION Group hat Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekte nach dem Grundsatz der doppelten Wesentlichkeit untersucht und bewertet – sowohl bezüglich der ökologischen und sozialen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit der KION Group („inside-out“) als auch bezüglich der finanziellen Risiken und Chancen („outside-in“) für die Geschäftstätigkeit der KION Group. Die DMA basiert auf dem Konzept der Unterscheidung zwischen unwesentlichen und wesentlichen IROs, deren Ermittlung und Bewertungsansatz im Folgenden dargelegt wird.

Im Hinblick auf das Geschäftsmodell der KION Group bezieht sich die DMA auf die beiden operativen Segmente Industrial Trucks & Services und Supply Chain Solutions, wie in dem Kapitel „Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette der KION Group“ beschrieben. Die Wesentlichkeitsanalyse im Jahr 2022 wurde bereits nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit durchgeführt. Im Geschäftsjahr 2024 wurde ein neuer DMA-Prozess konzipiert und umgesetzt, um sicherzustellen, dass dieser den methodischen Anforderungen gemäß ESRS 1 entspricht. Die nächste Überarbeitung der DMA ist für 2025 geplant.

Für die Ermittlung von IROs unterteilt die KION Group die Wertschöpfungskette in folgende Abschnitte: vorgelagert (einschließlich Lieferanten, Rohstoffen und anderer Inputs des Unternehmens), eigene Geschäftstätigkeit sowie nachgelagert (beinhaltet Vertrieb, Produktverwendung und End-of-Life-Abwicklung, wie in dem Kapitel „Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette der KION Group“ definiert). Die Kategorisierung und Bewertung der ermittelten IROs erfolgte im Rahmen des jeweiligen Abschnitts.

Zur Ermittlung der potenziellen und tatsächlichen IROs hat die DMA alle in ESRS 1 AR 16 aufgeführten Nachhaltigkeitsaspekte abgedeckt. Zusätzlich wurden eine Benchmark-Analyse, die Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsanalyse von 2022 und die bisherige Nachhaltigkeitsberichterstattung der KION Group berücksichtigt. Externe Quellen zur Ermittlung der IROs wurden darüber hinaus herangezogen, beispielsweise anhand der Analyse von branchenspezifischer Fachliteratur und auf Grundlage von Gesprächen mit ausgewählten Lieferanten, Kunden und Investoren der KION Group.

Verschiedene relevante Stakeholdergruppen wurden direkt und indirekt in die Anfangsphase der IRO-Ermittlung einbezogen. Basierend auf konkreten Geschäftsbeziehungen führte die KION Group Gespräche mit Kunden und Lieferanten aus verschiedenen operativen Einheiten und Regionen sowie mit Investoren als wichtige externe Stakeholdergruppe (siehe „Interessen und Ansichten der Stakeholder“). Im eigenen Betrieb wurden die Interessen der konsolidierten und nicht konsolidierten Tochtergesellschaften der KION Group durch die Nachhaltigkeitsverantwortlichen und Arbeitsgruppen sowie Nachhaltigkeitskoordinatoren der operativen Einheiten vertreten. Des Weiteren wurden Gespräche mit Investoren als Vertreter der Finanz- und Kapitalmärkte sowie mit Kunden als Repräsentanten der Endnutzer in der nachgelagerten Wertschöpfungskette geführt. Hinsichtlich der vorgelagerten Wertschöpfungskette fanden Gespräche mit Lieferanten repräsentativ für „Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette“ statt. Zusätzlich zu der direkten Einbeziehung von Lieferanten und Kunden wurden die Interessen anderer relevanter Stakeholder, einschließlich Mitarbeiter und betroffener (lokaler) Gemeinschaften, Nichtregierungsorganisationen, sowie der Natur als „stillen Stakeholder“ indirekt berücksichtigt. Dies wurde durch die Einbindung relevanter zentraler Funktionen und Nachhaltigkeitsexperten sowie auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse aufgenommen.

Diese zugrunde liegenden internen sowie externen Inputfaktoren haben die Basis für eine vorläufige Liste von IROs gebildet, in die zusätzlich die nachhaltigkeitsbezogenen Risiken des konzernweiten Risikomanagementsystems integriert wurden. Diese vorläufige IRO-Liste wurde von den Nachhaltigkeitskoordinatoren der operativen Einheiten und ihren jeweiligen Arbeitsgruppen sowie von Fachleuten aus den zentralen Funktionen überprüft und erweitert (siehe „Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane“). Durch diese Prüfung wurde sichergestellt, dass relevante Tätigkeiten und Geschäftsbeziehungen sowie deren Rahmenbedingungen (beispielsweise geografische Gegebenheiten oder Sektoren) berücksichtigt wurden.

Die KION Group hat für die Bewertung von IROs spezielle Bewertungskategorien definiert. Die Bewertung erfolgte auf Bruttobasis entsprechend dem konzernweiten Risikomanagementsystem.

Kurz-, mittel- und langfristige Risiken und Chancen wurden hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und des potenziellen Ausmaßes ihrer finanziellen Auswirkungen bewertet. Die Kategorien und Schwellenwerte für die finanzielle Wesentlichkeit und die Eintrittswahrscheinlichkeit entsprachen dem im Geschäftsjahr 2024 gültigen konzernweiten Risikomanagementsystem („Risikobericht“; [ESRS 1.119 a)]). Die Schwere der tatsächlichen oder potenziellen Auswirkungen wurde aus Sicht der betroffenen Stakeholdergruppen bewertet.

Negative Auswirkungen der Geschäftstätigkeit der KION Group auf Umwelt und Gesellschaft wurden auf Grundlage von drei Schweremerkmalen bewertet (Ausmaß, Umfang und Unabänderlichkeit). Bei den potenziellen negativen Auswirkungen auf Menschenrechte war der Schweregrad von größerer Bedeutung als die Wahrscheinlichkeit. Die Bewertung der positiven Auswirkungen erfolgte dagegen nur hinsichtlich ihres Ausmaßes und Umfangs. Die qualitative Bewertung der Auswirkungen basierte auf den besten verfügbaren Datenquellen; beispielsweise interner Dokumentation sowie einschlägiger Literatur und Artikel. Die Bewertung der finanziellen Risiken und Chancen erfolgte, sofern verfügbar, auf Basis vorliegender Finanzeinschätzungen aus vorherigen Risikoeinschätzungen und anderer Datenquellen wie Markttrends sowie einschlägiger Literatur und Artikel.

In der DMA folgen „hohe Risiken“ dem gleichen Verständnis wie „wesentliche Risiken“. Der Schwellenwert für die Wesentlichkeit der positiven und negativen Auswirkungen wurde während des Bewertungsprozesses angepasst, um eine hinreichende Abdeckung der relevanten Auswirkungen zu gewährleisten. Aus diesem Grund entschied sich die KION Group, den Schwellenwert sowohl für die finanzielle Dimension als auch für die Dimension der Auswirkungen bei über 50 Prozent der sich ergebenden theoretisch möglichen höchsten IRO-Bewertung pro Dimension zu definieren. Der IRO-Wert wurde unter Betrachtung von finanziellem Ausmaß beziehungsweise Schweregrad, jeweils multipliziert mit der Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken, Chancen und möglichen Auswirkungen, kalkuliert. IROs werden somit als wesentlich eingestuft, wenn die IRO-Bewertung den Schwellenwert von 50 Prozent des höchstmöglichen IRO-Wertes, der sich aus der Kombination aus höchstem finanziellem Ausmaß beziehungsweise Schweregrad mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit ergibt, überschreitet.

Die Methodik für das finanzielle Ausmaß und die Bewertung ist angelehnt an das konzernweite Risikomanagementsystem. Die nachhaltigkeitsbezogenen Risiken wurden, sofern möglich, finanziell quantifiziert oder qualitativ bewertet und in einer der drei Bewertungskategorien eingestuft. Die durch die DMA ermittelten wesentlichen Risiken wurden im Jahr 2024 in das konzernweite Risikomanagementsystem integriert und qualitativ berücksichtigt. Die standardisierte Integration dieser Risiken, einschließlich einer detaillierten quantitativen Bewertung, wird zukünftig angestrebt. Der Prozess und die Berichterstattung der wesentlichen Chancen einschließlich deren Ermittlung und Bewertung wurde dem Vorstand der KION GROUP AG im Rahmen der Ergebnisse der DMA vorgelegt. Die Einbindung des Vorstands der KION GROUP AG im Rahmen des Nachhaltigkeits-Due-Diligence-Prozesses wird in dem Kapitel „Informationen und Nachhaltigkeitsaspekte, mit denen sich die Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane des Unternehmens befassen“ dargelegt.

Die vorläufigen Ergebnisse der DMA durchliefen zwei Prüfungsrunden mit internen Experten der zentralen Funktionen und des DMA-Projektteams. Im Rahmen dieser Überprüfung wurden die Vollständigkeit der Informationen und Erklärungen sowie die Plausibilität der Bewertung, einschließlich Gegenkontrollen der individuellen IROs, kontrolliert. Zusätzlich zu den von den ESRS vorgegebenen Unterthemen wurden zwei wesentliche unternehmensspezifische Unterthemen identifiziert: „Energieeffiziente Produkte“ („Klimawandel“) und „Management der Beziehungen zu Lieferanten, ausgenommen Zahlungspraktiken“ („Unternehmensführung“). Die Endresultate wurden mit dem Nachhaltigkeitsrat (Sustainability Council) und anderen relevanten zentralen Funktionen in einer speziell einberufenen Sitzung besprochen, den Arbeitnehmervertretern präsentiert und vom Vorstand der KION GROUP AG gebilligt.

Grundsätzlich ist die KION Group bestrebt, ihre Bewertungen fortlaufend zu überprüfen und zu aktualisieren, um die Einhaltung relevanter Vorschriften sicherzustellen und etwaige potenzielle Auswirkungen zu mindern, wenn neue Erkenntnisse gewonnen werden oder sich Geschäftstätigkeiten verändern.

Der folgende Abschnitt enthält Informationen dazu, wie die einzelnen Standards zu Umwelt und zur Unternehmensführung berücksichtigt wurden.

Ermittlung und Bewertung der wesentlichen IROs in Zusammenhang mit ESRS E1 Klimawandel

Klimabezogene Erwägungen werden durch Datenerhebung und -analyse in die DMA integriert. Darüber hinaus waren die Nachhaltigkeitskoordinatoren der operativen Einheiten und Funktionen sowie Klimaexperten der KION Group am DMA-Prozess beteiligt. Dies soll eine Bewertung sowohl der Auswirkungen auf den Klimawandel als auch der klimabedingten Effekte auf die Wertschöpfungskette des Konzerns einschließlich der eigenen Geschäftstätigkeit gewährleisten.

Die KION Group identifiziert relevante Scope-3-Kategorien durch die turnusmäßig durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse von THG-Emissionen. In diesem Prozess werden Aktivitäten und Pläne zur Ermittlung tatsächlicher und potenzieller künftiger THG-Emissionsquellen überprüft. Die Kategorien 3.1 „Eingekaufte Waren und Dienstleistungen“, 3.3 „Brennstoff- und energiebezogene Emissionen“, „3.4 „Vorgelagerter Transport und Vertrieb“, 3.6 „Geschäftsreisen“, 3.7 „Pendeln der Beschäftigten“, 3.11 „Nutzung verkaufter Produkte“ und 3.12 „Umgang mit verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende“ der Standardreihe des Greenhouse Gas Protocols (GHG Protocol) werden seit 2021 bei der KION Group als wesentlich bewertet. Im Jahr 2023 wurden die Kategorien 3.2 „Investitionsgüter“, 3.5 „Abfälle aus eigener Betriebstätigkeit“ und 3.15 „Investitionen“ hinzugefügt. Die Kategorien 3.8 „Angemietete oder geleaste Sachanlagen“, 3.9 „Nachgelagerter Transport und Vertrieb“, 3.10 „Verarbeitung verkaufter Produkte“, 3.13 „Nachgelagert verleaste Sachanlagen“ und 3.14 „Franchise“ wurden als nicht wesentlich eingestuft. Diese regelmäßige Neubewertung der Wesentlichkeit innerhalb der Scope-3-Kategorien sowie die Berücksichtigung im DMA-Prozess unterstreicht die Ambition des Konzerns, die THG-Emissionen umfassend zu steuern und systematisch zu reduzieren. Des Weiteren wurden das THG-Gesamtemissionsprofil des Konzerns, früher durchgeführte Analysen und Risikobewertungen, die Resultate klimabezogener Workshops sowie branchenrelevante Forschungsergebnisse und Studien herangezogen, um tatsächliche und potenzielle Auswirkungen auf und durch den Klimawandel zu ermitteln.

Die KION Group hat kurz-, mittel- und langfristige klimabedingte Gefahren ermittelt. In der Folge wurde mittels einer standortübergreifenden Analyse der physischen Risiken geprüft, ob ihre Vermögenswerte und Geschäftstätigkeiten diesen Gefahren ausgesetzt sein könnten. [[Dies erfolgte mithilfe von vier Szenarien des IPCC, der sogenannten repräsentativen Konzentrationspfade (Representative Concentration Pathway, RCP): RCP 2.6, RCP 4.5, RCP 6.0 und RCP 8.5.]]

Angesichts der Vielfalt der in der gegenwärtigen Literatur enthaltenen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen geht die KION Group davon aus, dass sie ihre anzunehmenden Risiken und Unsicherheiten durch die Verwendung einer größeren Bandbreite von Szenarien hinreichend abgedeckt hat. Diese Szenarien ermöglichten es der KION Group, fundierte Entscheidungen über sinnvolle Anpassungsmaßnahmen zur Minderung ermittelter Risiken zu treffen. Die standortspezifischen geografischen Koordinaten des Konzerns stellten die wichtigsten Inputs für die Szenarioanalyse dar. Einschränkungen ergaben sich hauptsächlich aus der unvollständigen Scope-Abdeckung aus Gründen der Praktikabilität mit einem Fokus auf nur ausgewählte Unternehmensstandorte sowie aus potenziellen Unsicherheiten hinsichtlich der Datenvalidität.

Die Bewertung des aktuellen Zeitraums (2011 bis 2030) basierte auf einer Kombination aus ERA5-Reanalysen, Klimamodelldaten und Datensätzen zu externen Risiken des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC), während sich die Bewertung der zukünftigen Klimaperiode (2031–2050) auf die Wahrscheinlichkeit konzentrierte, dass zukünftige Klimawerte den Mittelwert des gegenwärtigen Klimas überschreiten werden. Gemäß den strategischen Planungshorizonten und Kapitalallokationsplänen hat die KION Group die folgenden Zeithorizonte definiert: kurzfristig (bis zu 1 Jahr), mittelfristig (1 bis 5 Jahre) und langfristig (5 bis 10 Jahre).

Die Analyse der physischen Risiken bewertete die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß nachteiliger klimabedingter Ereignisse sowie die Gefährdung der Standorte der KION Group durch diese Ereignisse. Die Analyse hat im eigenen Betrieb keine wesentlichen Risiken ermittelt. Obwohl an mehreren Konzernstandorten ein hohes Risiko ermittelt wurde, ergab eine ausführliche Prüfung mit Unterstützung der lokalen Teams für Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umwelt (HSE), dass die von diesen Risiken ausgehenden Gefahren aufgrund der indirekten Arbeitsbelastungen sowie bereits bestehender Abhilfemaßnahmen als niedrig anzusehen ist.

Die Ergebnisse der verschiedenen repräsentativen Konzentrationspfad-Szenarien (RCP), einschließlich des „Hochemissions“-Szenarios, dienten als Grundlage für die Ermittlung und Bewertung kurz-, mittel- und langfristiger klimabezogener Gefahren im eigenen Betrieb. Darüber hinaus erfasste die DMA des Konzerns auch physische Risiken, die sich auf die vorgelagerte Wertschöpfungskette auswirken. Der Fokus lag insbesondere auf Unterbrechungen in der Lieferkette durch extreme Wetterereignisse, die als wesentliches Risiko in dem wesentlichen Unterthema "Anpassung an den Klimawandel" berücksichtigt wurden. Vorherige Analysen des Klimarisikos hatten keine wesentlichen nachgelagerten physischen Risiken ermittelt.

Die KION Group führte 2023 einen speziellen Workshop zu den Übergangsrisiken durch, um wesentliche Risiken im eigenen Betrieb und entlang der Wertschöpfungskette zu ermitteln. Zur Ermittlung von Risiken in Verbindung mit politischen, technologischen sowie markt- und reputationsbezogenen Faktoren verwendet die Analyse Szenarien, die mit der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C konform sind. Das Netto-Null-Szenario bis 2050 wurde als geeignet betrachtet, um die zu erwartende Entwicklung der Marktnachfrage nach kohlenstoffarmen Produkten und Lösungen sowie der globalen Lieferketten für kohlenstoffarme Materialien, der steigenden CO2-Preise und der Auswirkungen bestehender und zukünftiger Verordnungen zu modellieren. Das Szenario berücksichtigt die Änderungen in Politik, Markt und Technologie, die bei einem mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens kompatiblen Übergang zu erwarten sind. Die KION Group geht davon aus, dass diese Änderungen die Rahmenbedingungen ihrer Geschäftstätigkeit prägen werden, beispielsweise die Kundennachfrage, die Verfügbarkeit und Preise nachhaltiger Materialien, die Energiekosten, die Verfügbarkeit von Ökostrom, Ökosteuern und CO2-Preise sowie das Verbot bestimmter Produkte und Technologien. Die wichtigsten Inputs für die Analyse des Szenarios waren marktbezogene und politische Entwicklungen auf nationaler und regionaler Ebene. Als wichtigste Einschränkungen wurden Unsicherheiten bezüglich der Umsetzung gesetzlicher Bestimmungen, der Marktdynamik und der Akzeptanz kohlenstoffarmer Technologien ermittelt.

Die KION Group identifizierte kurz-, mittel- und langfristige Übergangsereignisse. Unter Berücksichtigung ihrer Wahrscheinlichkeit, ihres Ausmaßes und ihrer Dauer (dauerhaft oder vorübergehend) wurden diese Ereignisse auf die Vermögenswerte und Geschäftstätigkeiten des Konzerns bezogen, um Anfälligkeit und Exposition aufzuzeigen und die Anwendbarkeit identifizierter Chancen zu ermitteln. Die Exposition wurde mittels der Quantifizierung potenzieller finanzieller Auswirkungen über verschiedene Risikokategorien hinweg bewertet: geringe Auswirkungen, mittlere Auswirkungen und erhebliche Auswirkungen.

Im Rahmen des DMA-Prozesses berücksichtigte der Konzern die Ergebnisse des Übergangsrisiko-Workshops und bezog auch Chancen im eigenen Betrieb und entlang der Wertschöpfungskette ein. Die Ergebnisse der oben genannten Szenarioanalyse dienten während des DMA-Prozesses als Grundlage für die Ermittlung und Bewertung der kurz-, mittel- und langfristigen klimabedingten Übergangsrisiken. Die langfristige Betrachtung bezieht sich auf mehr als 5 Jahre, wobei Übergangsrisiken in mehr als 10 Jahren zusätzlich berücksichtigt wurden.

Obwohl der Konzern Vermögenswerte ermittelt hat, die zu erheblichen THG-Emissionen beitragen, sowie Geschäftstätigkeiten, die noch nicht taxonomiekonform sind, wurde im Rahmen der Selbstverpflichtung des Konzerns zu Net-Zero und der SBTi eine Dekarbonisierungs-Roadmap entwickelt, die alle Quellen von THG-Emissionen umfasst. Die Roadmap schließt die geplante Stilllegung emissionsintensiver Vermögenswerte und eine Investition in kohlenstoffarme Technologien ein. Somit belegt und unterstützt die Roadmap die Umsetzbarkeit des Übergangs zu einer klimaneutralen Wirtschaft.

Die KION Group hat zur Bewertung der finanziellen Auswirkungen klimabedingter Risiken und Chancen Szenarien und Annahmen verwendet. In diesem Finanzbericht legt der Konzern qualitative Informationen zu als wesentlich eingestuften Risiken und Chancen offen. Beispielsweise wurde ein stärkeres Engagement in der Elektrifizierung der Intralogistik als strategische Chance identifiziert. Diese Chance ergibt sich in einem Klimaübergangsszenario, in dem ein Anstieg des CO2-Preises die Marktnachfrage nach elektrischen Produkten stärkt, die in ihrer Nutzungsphase weitaus geringere THG-Emissionen verursachen. Die offengelegten Umweltrisiken basieren auf demselben Rahmenkonzept wie die Bewertung der klimabedingten Risiken.

Allgemeine Angaben zur Ermittlung und Bewertung der IROs im Zusammenhang mit ESRS E2 Umweltverschmutzung, ESRS E3 Wasser- und Meeresressourcen, ESRS E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme sowie ESRS E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Zur Ermittlung und Bewertung tatsächlicher und potenzieller IROs bezüglich E2, E3, E4 und E5 im eigenen Betrieb sowie in der Wertschöpfungskette betrachtete die KION Group alle Geschäftstätigkeiten in ihren konsolidierten und nicht konsolidierten Gesellschaften. Eine Liste der Unternehmensaktivitäten wurde erstellt und zentral geprüft. Experten aus den relevanten zentralen Funktionen waren an der Ermittlung der IROs und dem Bewertungsprozess beteiligt. Aufgrund der Art des Geschäfts der KION Group und ihrer operativen Segmente sind diese eigenen Geschäftstätigkeiten nicht als besonders umweltschädlich einzustufen und gelten nicht als besonders wasserintensiv. Darüber hinaus zog die KION Group die für ihre Gesellschaften und Standorte verbindlichen Umweltstandards in Betracht. Alle Gesellschaften und Standorte sind verpflichtet, die HSE-Standards des Konzerns einzuhalten und ihre Umweltmanagementsysteme nach dem Standard ISO 14001 zu zertifizieren.

Bislang wurden noch keine direkten Konsultationen mit betroffenen Gemeinschaften im Rahmen des DMA-Prozesses durchgeführt, jedoch werden sie als mögliche zukünftige Verbesserung in Erwägung gezogen.

Ermittlung und Bewertung der wesentlichen IROs in Zusammenhang mit ESRS E2 Umweltverschmutzung

Die Bewertung ermittelte für beide operativen Segmente wesentliche Auswirkungen und Risiken hinsichtlich Umweltverschmutzung, insbesondere in der vorgelagerten Wertschöpfungskette. Dazu gehören Auswirkungen auf Luftverschmutzung durch die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen sowie Auswirkungen und Risiken aufgrund des Vorhandenseins besonders besorgniserregender Stoffe (Substances of Very High Concern, SVHC) in Zukaufteilen. Auswirkungen bezüglich Mikroplastik wurden insbesondere hinsichtlich des Reifenabriebs als wesentlich erachtet, der mit sämtlichen Transportaktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette einhergeht und im Segment Industrial Trucks & Services auch nachgelagert während der Produktnutzungsphase entsteht. Aus diesen Gründen zeigte das Ergebnis der DMA wesentliche IROs auf, die sich nicht nur auf einen bestimmten Standort oder eine bestimmte Region beziehen.

Ermittlung und Bewertung der wesentlichen IROs in Zusammenhang mit ESRS E3 Wasser- und Meeresressourcen

Die KION Group führt für ihre eigene Geschäftstätigkeit Risikobewertungen bezüglich Wasserstress durch. Daraus ergibt sich eine Liste von Standorten in Gebieten mit hohem Wasserstress. [[Die Bewertung des aktuellen Klima-Wasserstresses (verfügbares blaues Wasser) basiert auf Daten aus dem Aqueduct Water Risk Atlas (Version 4.0) des World Resource Institute, während die Bewertung für das zukünftige Klima auf Aqueduct-Wasserstress-Prognosedaten basiert.]] Diese Ergebnisse wurden bei der Ermittlung der Wesentlichkeit der Wasserentnahme für die eigene Geschäftstätigkeit sowohl im Segment Industrial Trucks & Services als auch im Segment Supply Chain Solutions berücksichtigt. Hinsichtlich der vorgelagerten Aktivitäten ermittelte die KION Group wesentliche wasserbezogene Risiken insbesondere im Zusammenhang mit der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung, schwerpunktmäßig bei Stahl und Elektronik. Die KION Group ist mit ihrer Geschäftstätigkeit weder von Meeresressourcen noch von Rohstoffen, die mit Meeresressourcen im Zusammenhang stehen, abhängig.

Ermittlung und Bewertung der wesentlichen IROs in Zusammenhang mit ESRS E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme

Im Geschäftsjahr 2023 führte die KION Group eine Analyse der Biodiversitätsrisiken für Standorte des Konzerns auf Basis ihrer geografischen Lage durch. Diese Analyse berücksichtigte auch die physische Nähe zu Natur- und Artenschutzgebieten wie den Natura-2000-Gebieten. Es gab zwar keine Überschneidung der Standorte mit geschützten Gebieten, jedoch liegen einige Standorte weniger als einen Kilometer von entsprechenden Gebieten entfernt. Die Bewertung kam zu dem Schluss, dass das generelle Risiko negativer Auswirkungen als niedrig zu betrachten ist, jedoch an bestimmten Standorten weitere Untersuchungen erforderlich sind. Gegenwärtig liegen keine Hinweise auf erhebliche negative Auswirkungen von Aktivitäten der KION Group auf Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität vor, die zur Schädigung der natürlichen Lebensräume oder zu Störungen der Arten innerhalb von Schutzgebieten führen. Diese Ergebnisse wurden bei der Ermittlung und Bewertung der auf biologische Vielfalt und Ökosysteme bezogenen IROs berücksichtigt. Des Weiteren wurden im Ermittlungsprozess der IROs vorgelagerte und nachgelagerte Aktivitäten unter Einbeziehung externer Stakeholder (Kunden, Lieferanten) und Experten aus den zentralen Funktionen berücksichtigt.

Die KION Group hat bislang Übergangsrisiken und physische Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel analysiert, worunter gegebenenfalls auch einige Aspekte des Themenfelds Artenvielfalt fallen.

Die Ermittlung und Bewertung konkreter Abhängigkeiten, Übergangsrisiken und physischer Risiken sowie systematischer Risiken in Bezug auf biologische Vielfalt und Ökosysteme wurden als Bereiche mit Verbesserungspotenzial identifiziert und werden für die zukünftige Optimierung des DMA-Prozesses anhand eines schrittweisen Ansatzes in Erwägung gezogen. Konkrete Abhilfemaßnahmen sieht die KION Group auf Grundlage der DMA-Ergebnisse derzeit als nicht gegeben.

Ermittlung und Bewertung der wesentlichen IROs in Zusammenhang mit ESRS E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Bei der Ermittlung und Bewertung tatsächlicher und potenzieller IROs in Bezug auf Ressourcenzuflüsse und Abfälle berücksichtigte die KION Group insbesondere ihren HSE-Standard bezüglich der Anforderungen zu Materialverwendung und Abfallwirtschaft. Eine ausführliche Prüfung der Vermögenswerte des Konzerns wurde bislang nicht durchgeführt, wird aber als mögliche zukünftige Verbesserung in Erwägung gezogen.

Die Wesentlichkeitsanalyse hat ergeben, dass in beiden operativen Segmenten wesentliche IROs in Bezug auf die Kreislauffähigkeit bestehen. Die Analyse bestätigte, dass Stahl und Eisen den Großteil der wesentlichen verbrauchten Ressourcen ausmachen. Die Bewertung zeigte wesentliche Risiken und Chancen auf, einschließlich Risiken aus der Beibehaltung der bisherigen Abläufe, wie zum Beispiel potenzielle Einbußen an Wettbewerbsfähigkeit, Reputationsschäden und Engpässe bei Rohstoffen. Zu den wesentlichen Chancen hinsichtlich der Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft gehören neue Geschäftsmodelle (Dienstleistungen, Gebrauchtfahrzeuge, Leasing und Vermietung) und die Nutzung von Abfall als Ressource. Die wesentlichen Risiken des Übergangs zur Kreislaufwirtschaft umfassen Herausforderungen für das gegenwärtige Produktportfolio, längere Produktentwicklungszeiten sowie einen erheblichen Investitionsbedarf.

Sowohl im eigenen Betrieb als auch innerhalb der Wertschöpfungskette wurden wesentliche IROs ermittelt. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Beschaffungs- und Produktionsphase, insbesondere hinsichtlich der Nutzung von wiederaufbereiteten Rohstoffen, der Reduktion gefährlicher Stoffe und der Gewährleistung von Liefersicherheit.

Ermittlung und Bewertung der wesentlichen IROs in Zusammenhang mit ESRS G1 Unternehmensführung

In Bezug auf die Unternehmensführung wurden im DMA-Prozess mithilfe der zentralen Compliance-Experten und der Nachhaltigkeitskoordinatoren der operativen Einheiten und Funktionen verschiedene für die KION Group relevante Geschäftstätigkeiten, Branchen, Standorte und Arten an Geschäftsvorgängen betrachtet. Des Weiteren flossen Erkenntnisse aus bestehenden Compliance-Rahmenwerken, einschließlich der jährlichen Compliance-Risikobewertung und der Vorfallsmanagementprozesse, sowie verschiedene regulatorische Vorgaben und Marktbedingungen in die Ermittlung der wesentlichen, mit der Unternehmensführung verbundenen IROs ein.

Interessen und Ansichten der Stakeholder

Gesellschaftliche und ökologische Erwartungshaltungen von internen sowie externen Stakeholdergruppen an die Geschäftstätigkeit der KION Group werden im Rahmen eines aktiven Stakeholdermanagements und -dialogs behandelt. Die KION Group hat anhand interner Kriterien Stakeholdergruppen identifiziert, die für das konzernweite Nachhaltigkeitsmanagement besonders relevant sind. Aufgrund ihrer Bedeutung und maßgeblichen Rolle für eine nachhaltige und langfristige Wertschöpfung verfolgt die KION Group das Ziel, die Beiträge von diesen Stakeholdern und deren spezifischen Anforderungen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsleistung einzubeziehen. Zu den wichtigsten Stakeholdern des Konzerns zählen Kunden, Beschäftigte im Unternehmen, Finanz- und Kapitalmärkte (Investoren, Aktionäre) sowie Lieferanten und Arbeitnehmervertretungen. Darüber hinaus fließen auch die jeweiligen Gesetzgebungen in den Regionen, in denen die KION Group operiert, sowie im Bedarfsfall auch die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und (lokalen) Gemeinschaften in diese Betrachtung ein.

Wie im Prozess der doppelten Wesentlichkeitsanalyse beschrieben, hat die KION Group Interviews mit Kunden, Beschäftigten, Lieferanten und Investoren geführt, um wesentliche Themen zu identifizieren und zu analysieren. Für die qualitative Befragung im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden Kunden und Lieferanten aus den operativen Einheiten und Regionen ausgewählt, um eine möglichst heterogene Perspektive zu gewährleisten. Repräsentativ für Finanz- und Kapitalmärkte wurden die Ansichten von Investoren erhoben. Interessen von Beschäftigten sind durch Arbeitsgruppen in den operativen Einheiten, die Handlungsfeldverantwortlichen sowie die zentralen Funktionen eingeflossen. Im Rahmen der Ergebnisdiskussion der Wesentlichkeitsanalyse und deren Implikationen wurden jeweils der Sustainability Council unter der Leitung der Chief People & Sustainability Officer (CPSO), der Vorstand der KION GROUP AG und der europäische sowie der Konzernbetriebsrat über die Ansichten und Interessen der beteiligten Stakeholder informiert. (siehe „Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen“)

Kunden

Die KION Group beobachtet kontinuierlich die sich verändernden Bedürfnisse von Großkunden und entwickelt die Nachhaltigkeitsstrategie entsprechend weiter. Auch die steigenden Kundenanforderungen und Bekenntnisse zur Klimaneutralität haben die KION Group darin bestärkt, sich im Jahr 2023 auch formal über die SBTi zu Net-Zero bis 2050 zu verpflichten. Das strategische Ziel und die zugehörigen Maßnahmen sind im Handlungsfeld „Climate and energy“ verankert. Daher beinhalten diese nachhaltigkeitsbezogenen Maßnahmen zur Unternehmenssteuerung auch indirekt die Einbeziehung von Kundeninteressen. Aufgrund der besonderen Bedeutung für Kunden nimmt die KION Group zudem jährlich an der von EcoVadis durchgeführten Nachhaltigkeitsbewertung teil. Im Rahmen der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie hat die KION Group im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Zielsetzung für das EcoVadis-Rating der KION Group sowie bewerteter Tochtergesellschaften von derzeit „Gold“ auf die Bestnote „Platinum“ bis zum Jahr 2027 angehoben. (siehe „Strategieziele und Zielerreichung im Geschäftsjahr 2024“)

Neben der genannten Einbindung von Stakeholdern fokussiert sich das Konzept der „Sozialbelange“* im Kontext des CSR-RUG ergänzend auf die (lokalen) Gemeinschaften* und das strategische Handlungsfeld „Product and solution safety“*. Unter Einbindung der wichtigsten Stakeholder wurden die Due-Diligence-Prozesse dieses nichtfinanziellen Belangs auch im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse übergeordnet durchgeführt und seitens des Vorstands der KION GROUP AG bestätigt (siehe „Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen“).

Die KION Group strebt aktiv an, die Sicherheitsausstattungen ihrer Produkte und Lösungen im Rahmen des Handlungsfelds „Product and solution safety“ kontinuierlich zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Bereitstellung anwenderorientierter, sicherer und ergonomischer Produkte und Lösungen. Die strategische Zielsetzung des Handlungsfelds „Product and solution safety“ befand sich im Geschäftsjahr 2024 in der Überprüfung (siehe „Strategieziele und Zielerreichung im Geschäftsjahr 2024“). Im Geschäftsjahr 2024 hat die KION Group die im Folgenden dargelegten allgemeinen Ambitionen verfolgt.

Viele der Sicherheitsmerkmale im Segment Industrial Trucks & Services gehören bereits zur Standardausstattung der Fahrzeuge, die auf Kundenwunsch erweitert werden können. Um die Arbeitssicherheit bei der Nutzung von Flurförderzeugen zu erhöhen, verfolgt die KION Group die stetige Weiterentwicklung und Verbesserung der Sicherheitsmerkmale ihrer Produkte. Im Geschäftsjahr 2024 stand insbesondere die Vermeidung von Unfällen mit Personenschaden im Fokus der Produktentwicklung. Um dieses Risiko zu reduzieren, hat die KION Group verschiedene digitale Assistenz- und Warnsignalsysteme eingeführt und bietet unter anderem die neuen Sicherheitsoptionen „Front and Reverse Assist Camera“ und „Reverse Assist Radar“ an. Die KI-basierte Kameratechnologie identifiziert Personen und vermeidet eine Kollision durch Warnsignale und Geschwindigkeitsreduzierung.

Im Segment Supply Chain Solutions wurde im Kontext der Produktsicherheit vor allem die Vermeidung von Risiken durch Lärmverschmutzung bei Kunden verfolgt. Um die Belastung von Anwendern durch erhöhte Schallpegel zu reduzieren und die Arbeitssicherheit zu verbessern, wurden neue Analysetechniken, einschließlich einer 3-D-Lärmkartierung, integriert. Durch eine Visualisierung der Lärmverschmutzung können Verbesserungspotenziale der bei den Kunden installierten Systeme identifiziert werden. Auch der Drohnenservice „Dematic Drone Inspection Services“ im Segment Supply Chain Solutions unterstützt die Arbeitssicherheit der Servicetechniker bei der regelmäßigen Inspektion des Lagerequipments, der eingebauten Hochregallager bis hin zum Facility-Management des gesamten Gebäudes.

Die Ergebnisse der dargelegten Maßnahmen in beiden Segmenten stehen im Einklang mit den allgemeinen Ambitionen des strategischen Handlungsfelds „Product and solution safety“.

* Freiwillige Angabe gemäß ESRS 1.114 a)

Beschäftigte

Auch im Geschäftsjahr 2024 führte die KION Group die jährliche Mitarbeiterbefragung „KION Pulse“ weltweit durch. Die Befragung deckt Themen wie interne Kommunikation und Zusammenarbeit ab und gibt Beschäftigten gleichzeitig die Möglichkeit, ihre persönlichen Perspektiven zu teilen. Das Ziel ist, Ideen, Hinweise und Vorschläge von allen Beschäftigten zu sammeln und als Beitrag für eine positive Unternehmensentwicklung und das nachhaltige Wachstum der KION Group zu nutzen. Die Befragung dient als Grundlage für Maßnahmen zur Förderung von Mitarbeiterzufriedenheit, Mitarbeitermotivation und -engagement. Im Handlungsfeld „Talent“ der Nachhaltigkeitsstrategie ist die Zielerreichung der Mitarbeiterzufriedenheit gemessen an „KION Pulse“ definiert, wobei diese im langfristigen Anreizsystem des Vorstands der KION GROUP AG sowie der leitenden Angestellten verankert ist.

Finanz- und Kapitalmärkte

Als börsennotiertes Unternehmen pflegt die KION GROUP AG als strategische Management-Holding der KION Group die Beziehungen zum Finanz- und Kapitalmarkt durch einen regelmäßigen und engen Austausch mit Investoren sowie mittels Kapitalmarktkonferenzen, wobei auch Nachhaltigkeitskriterien thematisiert werden. Die KION Group bedient die Informationsbedürfnisse des Kapitalmarkts außerdem anhand der aktiven jährlichen Teilnahme am Corporate Sustainability Assessment (CSA) der Finanzdienstleistungsgesellschaft S&P Global Switzerland SA, das im Handlungsfeld „Sustainable Governance“ strategisch gesteuert wird (siehe „Strategieziele und Zielerreichung im Geschäftsjahr 2024“).

Darüber hinaus berücksichtigt die KION Group stets auch die Interessen ihrer Finanzgeber in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte. So wurde unter anderem im Geschäftsjahr 2023 ein variabel verzinstes Schuldscheindarlehen begeben, das unter anderem an die Erfüllung von ESG-Zielen über eine Laufzeit von bis zu sieben Jahren gekoppelt ist (ESG-linked Revolving Credit Facility). (siehe Textziffer [30] des Konzernanhangs; [ESRS 1.123 ])

Lieferanten

Die KION Group formuliert ihre Nachhaltigkeitsanforderungen für Lieferanten in speziellen Leitlinien und Vorschriften. In enger Zusammenarbeit ermutigt und fordert die KION Group das Bekenntnis ihrer Lieferanten und Geschäftspartner zu einem verantwortungsvollen und kohlenstoffarmen Betrieb. Neben den Grundsätzen des Lieferantenverhaltens sind auch in den Allgemeinen Einkaufsbedingungen der KION Group entsprechende Vertragsbedingungen und Vorgaben enthalten, die eine nachhaltige Beschaffung nicht nur fördern, sondern auch vom Lieferanten eingefordert werden. [[Beide Dokumente können unter dem Link: www.kiongroup.com/de/Über-uns/Lieferanten im Internet eingesehen werden.]]

Darüber hinaus verfolgt die KION Group Initiativen und Pilotprojekte mit den Schwerpunktthemen Ökobilanzen und Cradle-to-Cradle-(C2C-)Zertifizierungen in Zusammenarbeit mit Lieferanten. Dabei wird eine höhere Transparenz für nachhaltige Lieferketten für Endprodukte der KION Group geschaffen, wodurch auch die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Lieferanten gefördert werden.

Gesetzgeber

Die KION Group verfolgt kontinuierlich neue Vorschriften sowie Gesetzesnovellen und etabliert entsprechende Prozesse zur Erfüllung gesetzlicher Auflagen, beispielsweise zur EU-Taxonomie sowie zur CSRD. Im Rahmen von Standardisierungsinitiativen und Interessenverbänden beteiligt sich die KION Group am Dialog mit politischen Entscheidungsträgern, insbesondere bezüglich sicherheitsrelevanter, digitaler und ökologischer Produktanforderungen. Neben der Mitgliedschaft der KION Group in der VDMA-Initiative „Blue Competence“ („VDMA“ steht für „Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau“) beteiligen sich Tochtergesellschaften an der Arbeit von Branchenverbänden und sind über Mitgliedschaften auch in internationalen Institutionen vertreten. Ferner ist die KION Group Mitglied im Bundesverband der deutschen Gießerei-Industrie (BDG) und in der Europäischen Vereinigung der Förder- und Lagertechnik (Fédération Européenne de la Manutention, FEM). Im Einklang mit dem Code of Compliance unterhält der Konzern keine politischen Beziehungen außerhalb seiner Verbandsarbeit. [[Der KION Group Code of Compliance (KGCC) kann unter dem folgenden Link eingesehen werden: www.kiongroup.com/compliance.]] Über die Verbandsarbeit hinausgehend ist die KION Group in Nichtregierungsorganisationen nicht vertreten, dennoch wird die Pressearbeit dieser Organisationen verfolgt und im Bedarfsfall auch in die Nachhaltigkeitsbetrachtung des Konzerns einbezogen.

(Lokale) Gemeinschaften („Sozialbelange“)*

In Dialogen mit (lokalen) Gemeinschaften auf kommunaler, regionaler sowie übergeordneter Ebene verfolgt die KION Group eine globale Strategie für laufendes soziales Engagement mit klaren Schwerpunkten in Bezug auf die Spenden- und Sponsoringaktivitäten: die Förderung sozialer Einrichtungen, humanitäre Hilfe im Katastrophenfall, Förderung von Bildung und Wissenschaft sowie die Unterstützung von Umweltprojekten. Die konzernweite Spenden- und Sponsoringrichtlinie soll unter anderem die interne Transparenz für soziales Engagement in der KION Group sicherstellen.

Im Jahr 2024 hat die KION Group ihre Beschäftigten zu einer Hilfsaktion für die Flutopfer in der spanischen Provinz Valencia aufgerufen. Neben Sachspenden konnten im Dezember 2024 insgesamt 257.000 € im Rahmen dieser Sammelaktion an das spanische Rote Kreuz gespendet werden.

* Freiwillige Angabe gemäß ESRS 1.114 a)

Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

Die von der KION Group identifizierten wesentlichen Risiken und Chancen wurden auch im Zusammenspiel mit der Strategie und dem Geschäftsmodell der KION Group qualitativ bewertet. Dabei wurden Szenarioanalysen und den zugrunde gelegten Eintrittswahrscheinlichkeiten, insbesondere hinsichtlich Klimarisiken, aber auch beispielsweise zu möglichen Verboten von relevanten Stoffen, in die Betrachtung einbezogen. Basierend auf dieser Resilienzanalyse kommt das Unternehmen zu der Auffassung, dass sich die Strategie und das Geschäftsmodell der KION Group derzeit in Bezug auf die identifizierten Nachhaltigkeitsrisiken als resilient erweisen. Die bereits eingeleiteten Maßnahmen sowie auch die zukünftigen Mitigations- und Anpassungsmaßnahmen sind in der Strategie berücksichtigt und stehen dabei auch im Einklang mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens. Bei Änderungen der Risikoeinschätzung sowie zur Steigerung der eigenen Resilienz, beispielsweise in Bezug auf den Klimawandel, sind Anpassungen am Geschäftsmodell, des Produktportfolios oder weitergehende Investitionen in neuere Technologie zukünftig möglich.

Insgesamt wurden in Bezug auf die wesentlichen Risiken und Chancen keine finanziellen Geschäftsvorfälle identifiziert, die eine wesentliche Auswirkung auf die Finanzlage, die finanzielle Leistungsfähigkeit und den Cashflow des Konzerns der KION Group hatten. Für zukünftige Entsorgungs- und Recylingverpflichtungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Batterierecycling für die in den Flurförderzeugen verbauten Lithium-Ionen-Batterien, wurden bis zum 31. Dezember 2024 insgesamt 22,4 Mio. € als Vorsorge zurückgestellt. (siehe „Konzernanhang“, Textziffer [33], [ESRS 1.123])

Die gegenwärtigen potenziellen finanziellen Auswirkungen der einzelnen Nachhaltigkeitsaspekte in diesem Nachhaltigkeitsbericht wurden auf der Grundlage der doppelten Wesentlichkeitsanalyse im Hinblick auf die Eintrittswahrscheinlichkeiten und die Wesentlichkeit für die KION Group einzeln bewertet und anschließend qualitativ als „gering“, „mittel“ oder „hoch“ klassifiziert (siehe „Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen“). Risiken und Chancen mit einer gegenwärtigen hohen finanziellen Auswirkung in Kombination mit einer mittleren oder hohen Eintrittswahrscheinlichkeit beziehungsweise Risiken und Chancen mit einer mittleren finanziellen Auswirkung in Kombination mit einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit wurden für die KION Group als wesentlich identifiziert.

Identifizierte Risiken und Chancen mit einer gegenwärtig hohen finanziellen Auswirkung und der damit verbundenen Cashflows betrafen:

  • Verlust der Wettbewerbsfähigkeit (Risiko)
  • Versorgungsunterbrechung aufgrund eines möglichen Verbots von PFAS (ohne Alternativen) (Risiko)
  • Kostenerhöhungen aufgrund von Lieferanten, die Dekarbonisierung umzusetzen und Daten zu überwachen, um Greenwashing zu vermeiden (Risiko)
  • Neue Geschäftschancen aus der Kreislaufwirtschaft (Chance)
  • Rechtskonformität erreichen und gleichzeitig strategisch planen (Chance)

Risiken und Chancen mit einer gegenwärtig mittleren finanziellen Auswirkung auf die damit verbundenen Cashflows betrafen:

  • Extreme Wetterereignisse in der Lieferkette (Risiko)
  • Wasserknappheit im eigenen Betrieb (Risiko)
  • Wasserknappheit in der Lieferkette (Risiko)
  • Rohstoffverknappung (Risiko)
  • Zirkularität unterstützende Unternehmensstrukturen (Risiko)
  • Reputationsverlust (Risiko)
  • Kohlenstoffarme Produkte (Chance)
  • Ausrichtung der Produkte an den Nachhaltigkeitsbestrebungen der Kunden (Chance)
  • Abfall als Ressource (Chance)
  • Wettbewerbsvorteil auf dem Markt (Chance)

Eine detaillierte Erläuterung dieser genannten Risiken und Chancen erfolgt in den Kapiteln „Klimawandel“, „Umweltverschmutzung“, „Wasser und Meeresressourcen“, „Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft“, „Eigene Belegschaft der KION Group“, „Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette“ und „Unternehmensführung“ in diesem Nachhaltigkeitsbericht.

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