KION GROUP AG

Geschäftstätigkeit

Die KION GROUP AG ist die strategische Management-Holding der KION Group. Die KION GROUP AG hält alle Anteile an der Dematic Holdings GmbH, Frankfurt am Main, und damit mittelbar alle Anteile an den Tochtergesellschaften des Segments Supply Chain Solutions. Die KION GROUP AG ist zudem alleinige Gesellschafterin der Linde Material Handling GmbH, Aschaffenburg, die nahezu alle Anteile an den Gesellschaften des Segments Industrial Trucks & Services hält. Weiterhin sammelt die KION GROUP AG Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in einem Cashpool und deckt den Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften nach Möglichkeit über interne Darlehensbeziehungen ab. Die externe Refinanzierung der Konzernaktivitäten wird in der Regel über die KION GROUP AG abgewickelt. Die Übernahme geschäftsleitender Holdingfunktionen sowie die Erbringung sonstiger entgeltlicher Dienstleistungen ist außerdem Teil der Unternehmenstätigkeit der KION GROUP AG.

Der Jahresabschluss der KION GROUP AG wird nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Lagebericht ist mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst. Der Konzernabschluss wird gemäß § 315e Abs. 1 HGB nach den internationalen Rechnungslegungsregeln IFRS aufgestellt. Unterschiede zwischen den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach HGB und nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) ergeben sich vor allem bei der bilanziellen Abbildung von Finanzinstrumenten, Rückstellungen, latenten Steuern und dem Beschaffungsleasing.

Steuerungssystem

Das aus dem operativen Ergebnis sowie dem Beteiligungsergebnis der KION GROUP AG abgeleitete und um Einmal- und Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT bereinigt nach IFRS) stellt die wesentliche Steuerungsgröße der KION GROUP AG dar. Die Überleitung in tabellarischer Form ist im folgenden Kapitel aufgeführt.

Ertragslage der KION GROUP AG

Die KION GROUP AG ist selbst nicht operativ tätig. Die im Geschäftsjahr 2024 ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 129,8 Mio. € (Vorjahr: 112,1 Mio. €) resultierten im Wesentlichen aus der Erbringung von Dienstleistungen an verbundene Unternehmen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 28,0 Mio. € auf 46,3 Mio. € und beinhalteten insbesondere Kursgewinne aus der Bewertung von Bankkonten und Cashpools in Fremdwährungen.

Der Materialaufwand stand im Zusammenhang mit den Umsatzerlösen aus Leistungserbringung und beinhaltete im Wesentlichen Aufwendungen für Beratungsleistungen.

Der Personalaufwand fiel mit 76,6 Mio. € um 2,6 Mio. € höher als im Vorjahr aus. Der Anstieg resultierte vor allem aus der im Jahresvergleich höheren Anzahl an Mitarbeitern. Gegenläufig wirkte ein Rückgang der Aufwendungen für Altersversorgung.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 71,9 Mio. € auf 225,6 Mio. €. Ursächlich dafür waren insbesondere gestiegene Kursverluste aus der Bewertung von Bankkonten und Cashpools in Fremdwährungen sowie höhere Fremd- und Beratungsleistungen.

Das Beteiligungsergebnis erhöhte sich im Berichtsjahr um 82,6 Mio. € auf 625,4 Mio. €. Der Anstieg resultierte vor allem aus deutlich erhöhten Erträgen aus der Gewinnabführung der Linde Material Handling GmbH in Höhe von 627,2 Mio. € (Vorjahr: 467,0 Mio. €). Gegenläufig wirkten sich geringere Erträge aus der Gewinnabführung der Dematic Holdings GmbH in Höhe von 2,6 Mio. € (Vorjahr: 82,8 Mio. €) aus.

Das aus dem operativen Ergebnis und dem Beteiligungsergebnis abgeleitete EBIT bereinigt (IFRS) stieg im Berichtszeitraum insgesamt um 63,5 Mio. € auf 509,0 Mio. € und entsprach damit der Prognose für das Geschäftsjahr 2024.

Das Finanzergebnis in Höhe von 45,9 Mio. € (Vorjahr: 35,6 Mio. €) setzte sich zusammen aus Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von 154,4 Mio. € (Vorjahr: 140,6 Mio. €) und aus sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von 200,3 Mio. € (Vorjahr: 176,3 Mio. €). Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen betrafen mit 60,0 Mio. € (Vorjahr: 65,5 Mio. €) Zinsaufwendungen für externe Finanzverbindlichkeiten und mit 94,4 Mio. € (Vorjahr: 74,3 Mio. €) Zinsaufwendungen für konzerninterne Verbindlichkeiten. Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge umfassten vor allem Zinserträge in Höhe von 194,1 Mio. € (Vorjahr: 169,5 Mio. €) aus der Verzinsung von konzerninternen Forderungen. Daneben waren Erträge aus dem Deckungsvermögen in Höhe von 2,8 Mio. € (Vorjahr: 3,2 Mio. €) sowie Zinsen aus der Geldanlage bei Banken in Höhe von 2,6 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) in den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen enthalten.

In der Funktion als steuerliche Organträgerin für nahezu alle inländischen Tochtergesellschaften verzeichnete die KION GROUP AG im Geschäftsjahr 2024 einen Steueraufwand in Höhe von 101,3 Mio. € (Vorjahr: 107,6 Mio. €).

Im Berichtszeitraum ergab sich insgesamt ein Jahresüberschuss in Höhe von 443,4 Mio. € (Vorjahr: 373,0 Mio. €).

Ertragslage

in Mio. €

2024

2023

Veränderung

Umsatzerlöse

129,8

112,1

15,8 %

Sonstige betriebliche Erträge

46,3

18,3

> 100 %

Materialaufwand

–0,2

–0,2

0,0 %

Personalaufwand

–76,6

–74,0

–3,5 %

Sonstige betriebliche Aufwendungen

–225,6

–153,7

–46,8 %

Abschreibungen

–0,3

–0,3

0,0 %

Operatives Ergebnis

–126,6

–97,8

–29,4 %

Beteiligungsergebnis

625,4

542,8

15,2 %

Finanzergebnis

45,9

35,6

28,9 %

Steuern vom Einkommen und Ertrag

–101,3

–107,6

5,9 %

Jahresergebnis

443,4

373,0

18,9 %

Überleitung zum EBIT bereinigt (IFRS)

in Mio. €

2024

2023

Veränderung

Operatives Ergebnis

–126,6

–97,8

–29,4 %

Beteiligungsergebnis

625,4

542,8

15,2 %

Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen HGB und IFRS

10,4

–0,2

> 100 %

Einmal- und Sondereffekte

–0,2

0,7

< –100 %

EBIT bereinigt (IFRS)

509,0

445,5

14,3 %

Die Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen HGB und IFRS resultierten im Berichtsjahr vor allem aus der Berücksichtigung der Fremdwährungskurseffekte.

Vermögenslage und Finanzlage der KION GROUP AG

Die Bilanzsumme der KION GROUP AG erhöhte sich zum 31. Dezember 2024 um rund 12,0 Prozent auf 9.098,3 Mio. €.

Die Finanzanlagen in Höhe von 4.605,1 Mio. € beinhalteten neben den Beteiligungsbuchwerten der Dematic Holdings GmbH (2.862,2 Mio. €) und der Linde Material Handling GmbH (1.368,4 Mio. €) Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 365,6 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €).

Die liquiden Mittel haben sich im Berichtsjahr um 446,4 Mio. € auf 533,8 Mio. € erhöht. Ursächlich hierfür war im Wesentlichen der Mittelzufluss aus der im November 2024 begebenen Unternehmensanleihe.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 3.954,5 Mio. € (Vorjahr: 3.793,3 Mio. €) setzten sich mit 3.928,0 Mio. € (Vorjahr: 3.746,7 Mio. €) überwiegend aus Darlehen und Cashpool-Forderungen an andere Konzerngesellschaften zusammen. Darin enthalten ist der Anspruch auf die Gewinnabführung der Linde Material Handling GmbH sowie der Dematic Holdings GmbH. Es bestanden langfristige Darlehen an Konzerngesellschaften in Höhe von 559,2 Mio. € (Vorjahr: 49,7 Mio. €).

Vermögenslage

in Mio. €

31.12.2024

31.12.2023

Veränderung

Aktiva

 

 

 

Sachanlagevermögen

1,2

1,4

–11,4 %

Finanzanlagen

4.605,1

4.239,1

8,6 %

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

3.954,5

3.793,3

4,2 %

Flüssige Mittel

533,8

87,4

> 100 %

Rechnungsabgrenzungsposten

3,6

2,9

25,2 %

Summe Aktiva

9.098,3

8.124,2

12,0 %

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

Eigenkapital

5.512,8

5.161,2

6,8 %

Rückstellungen für Pensionen

65,6

68,3

–4,0 %

Steuerrückstellungen

36,3

34,0

6,7 %

Sonstige Rückstellungen

54,3

52,6

3,2 %

Verbindlichkeiten

3.429,3

2.808,1

22,1 %

Summe Passiva

9.098,3

8.124,2

12,0 %

Durch ein angemessenes Finanzmanagement stellt die KION Group über die KION GROUP AG jederzeit ausreichende liquide Mittel zur Erfüllung des operativen und strategischen Finanzbedarfs der Konzerngesellschaften zur Verfügung. Als börsennotiertes Unternehmen berücksichtigt die KION GROUP AG im Finanzmanagement die Interessen von Aktionären und Finanzierungspartnern. Im Interesse dieser Stakeholder strebt die KION GROUP AG ein angemessenes Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung an.

Das Eigenkapital nahm im Berichtsjahr um 351,6 Mio. € zu. Nach Abzug der gezahlten Dividende in Höhe von 91,8 Mio. € und nach Berücksichtigung des im Berichtsjahr erwirtschafteten Jahresüberschusses von 443,4 Mio. € erhöhte sich das Eigenkapital auf 5.512,8 Mio. € (Vorjahr: 5.161,2 Mio. €). Die Eigenkapitalquote betrug zum Bilanzstichtag 60,6 Prozent (Vorjahr: 63,5 Prozent).

Die Erhöhung der Rückstellungen um 1,2 Mio. € auf 156,1 Mio. € resultierte insbesondere aus dem Anstieg der Personalrückstellungen um 1,7 Mio. € auf 40,7 Mio. €. Gegenläufig verringerten sich die Pensionsrückstellungen um 2,7 Mio. € auf insgesamt 65,6 Mio. €.

Die Verbindlichkeiten von 3.429,3 Mio. € (Vorjahr: 2.808,1 Mio. €) setzten sich im Wesentlichen aus Darlehens- und Cashpool-Verbindlichkeiten gegenüber anderen Konzerngesellschaften von 1.880,6 Mio. € (Vorjahr: 1.443,0 Mio. €), aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 539,9 Mio. € (Vorjahr: 829,8 Mio. €) sowie aus Unternehmensanleihen in Höhe von 1.000,0 Mio. € (Vorjahr: 500,0 Mio. €) zusammen. Nach Abzug der flüssigen Mittel betrug die daraus ermittelte Netto-Verschuldung zum Bilanzstichtag 1.006,1 Mio. € (Vorjahr: 1.242,4 Mio. €).

Die KION GROUP AG hatte im Geschäftsjahr 2020 ein Unternehmensanleiheprogramm (EMTN-Programm) mit einem Gesamtvolumen von 3 Mrd. € etabliert. Unter diesem Programm wurde im Jahr 2020 eine erste Unternehmensanleihe mit einem Nominalbetrag von 500,0 Mio. €, einer Laufzeit bis 2025 und einem Kupon in Höhe von 1,625 Prozent am Kapitalmarkt ausgegeben. Die Anleihe ist nicht besichert. Im November 2024 wurde unter dem EMTN-Programm eine zweite, unbesicherte Unternehmensanleihe mit einem Nominalbetrag von 500,0 Mio. €, einer Laufzeit bis 2029 und einem Kupon in Höhe von 4,0 Prozent am Kapitalmarkt begeben.

Die KION GROUP AG verfügt über eine syndizierte revolvierende Kreditlinie (RCF) mit einem Gesamtvolumen von 1.385,7 Mio. €, deren Laufzeit im September 2023 um ein Jahr bis Oktober 2028 verlängert wurde. Die Kreditlinie ist variabel verzinslich; die vertraglich vereinbarten Zinskonditionen sind dabei an das Rating der KION GROUP AG sowie an die Einhaltung von Nachhaltigkeitskennzahlen geknüpft. Zum 31. Dezember 2024 erfolgte keine Inanspruchnahme der revolvierenden Kreditlinie (Vorjahr: 20,8 Mio. €).

Im Berichtsjahr wurde das verbleibende bilaterale Bankdarlehen in Höhe von 100,0 Mio. € vorzeitig zurückgezahlt. Weitere Darlehensverbindlichkeiten bestanden nicht.

Das Commercial-Paper-Programm wurde im April 2022 um 250,0 Mio. € auf 750,0 Mio. € aufgestockt. Zum Jahresende 2024 erfolgte keine Inanspruchnahme (Vorjahr: 20,0 Mio. €).

Die Kreditverbindlichkeiten und die Schuldscheindarlehen sind nicht besichert.

Mitarbeiter

Die KION GROUP AG beschäftigte im Geschäftsjahr 2024 durchschnittlich 346 Mitarbeiter (Vorjahr: 301). Zum Jahresende 2024 waren 373 Mitarbeiter in der KION GROUP AG beschäftigt (Vorjahr: 314).

Künftige Entwicklung und Risikolage

Prognose

Die Ergebnisentwicklung der KION GROUP AG sollte auch zukünftig gleichgerichtet zum Konzern verlaufen, da sich die Ergebnisse der Tochtergesellschaften im Beteiligungsergebnis der Muttergesellschaft des Konzerns niederschlagen. Somit spiegelt sich der Ausblick der KION Group im Wesentlichen auch in den Erwartungen der KION GROUP AG wider.

Die Geschäftsentwicklung und -lage der KION GROUP AG wird wesentlich von der geschäftlichen Entwicklung und vom Erfolg des Konzerns bestimmt. Darüber wird ausführlich in den Abschnitten „Geschäftsverlauf im Konzern“ sowie „Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der KION Group“ berichtet.

Für das kommende Geschäftsjahr 2025 wird im Vergleich zum Vorjahr daher mit einem deutlichen Rückgang des EBIT bereinigt nach IFRS gerechnet.

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der KION GROUP AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des Konzerns, da er über die Ergebnisbeiträge der weltweiten Tochterunternehmen direkt an deren Entwicklung partizipiert.

Zudem existieren Bürgschafts- und Garantieerklärungen der KION GROUP AG gegenüber verbundenen Unternehmen sowie Banken und Versicherungen in Höhe von 6.234,1 Mio. €. Sie betreffen im Wesentlichen Leasingverpflichtungen. Des Weiteren haftet die KION GROUP AG gesamtschuldnerisch für eine im Geschäftsjahr abgeschlossene revolvierende Kreditlinie über 1.750 Mio. € zur Leasingrefinanzierung der Tochterunternehmen. Zum Bilanzstichtag wurden die bestehenden Haftungsverhältnisse hinsichtlich ihrer Risikosituation überprüft. Der Vorstand der KION GROUP AG schätzt das Risiko einer möglichen Inanspruchnahme als nicht wahrscheinlich ein.

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