Klimawandel
Das Kapitel „Klimawandel“ folgt den Angabepflichten von ESRS E1 und basiert auf den Ergebnissen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Die wesentlichen Themen werden in der KION Group über das strategische Handlungsfeld „Climate and energy“ gesteuert.
Übergangsplan für den Klimaschutz
Auf der Grundlage der ersten Klimaziele im Jahr 2018 und einer umfassenden Überarbeitung der Klimastrategie ab 2021 verpflichtete sich die KION Group im Jahr 2023 offiziell dazu Netto-Null-Treibhausgasemissionen entlang ihrer Wertschöpfungskette bis spätestens 2050 zu erreichen. Die klimarelevanten kurzfristigen Umweltziele und Netto-Null-Ziele wurden von der SBTi im Jahr 2024 formell gewürdigt. Die KION Group verfügt zurzeit noch nicht über einen endgültigen Übergangsplan für den Klimaschutz. Der Konzern beabsichtigt, den Übergangsplan im Jahr 2025 durch die Ausarbeitung bestehender Machbarkeitsstudien weiter voranzutreiben.
Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell im Zusammenhang mit dem Klimawandel
Die in dem Kapitel „Beschreibung des Verfahrens zur Ermittlung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen“ erläuterte doppelte Wesentlichkeitsanalyse ermittelte die folgenden wesentlichen positiven sowie negativen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, einschließlich des unternehmensspezifischen Unterthemas „Energieeffiziente Produkte“.
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Wertschöpfungskette |
Zeitraum |
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Unterthema |
IRO |
Vorgelagert |
Eigene Geschäftstätigkeit |
Nachgelagert |
< 1 Jahr |
> 5 Jahre |
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Klimaschutz |
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Eigene Produktion und Anlagen |
Negative Auswirkung |
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Produktion von Primäraluminium |
Negative Auswirkung |
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Produktion von Stahl |
Negative Auswirkung |
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Einkauf von vorgefertigten Teilen |
Negative Auswirkung |
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Geschäftsreisen |
Negative Auswirkung |
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Transport und Logistik |
Negative Auswirkung |
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Produktnutzungsphase und Behandlung am Ende der Lebensdauer |
Negative Auswirkung |
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Treibhausgasarme Produkte |
Chance |
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Wettbewerbsvorteil im Markt |
Chance |
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Gesetzeskonformität und strategische Planung |
Chance |
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Kostensteigerung aufgrund der Implementierung von Dekarbonisierungsstrategien bei Lieferanten und der Datenüberwachung zur Vermeidung von Greenwashing |
Risiko |
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Energie |
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Energieeinsatz |
Negative Auswirkung |
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Energieeffiziente Produkte (unternehmensspezifisch) |
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Globale Elektrifizierung des Produktportfolios |
Positive Auswirkung |
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Auswahl von Materialien mit einem hohen CO2-Fußabdruck |
Negative Auswirkung |
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Ausrichtung der Produkte an den Nachhaltigkeitsbestrebungen der Kunden |
Chance |
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Anpassung an den Klimawandel |
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Extreme Wetterereignisse in der Lieferkette |
Risiko |
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Eigene Produktion und Anlagen (negative Auswirkung)
Im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit hat die KION Group durch den Einsatz fossiler Brennstoffe und den Einkauf fossiler Energie einen Einfluss auf den Klimawandel. Dies umfasst sowohl den mobilen Verbrauch durch Firmenfahrzeuge als auch den stationären Verbrauch in der Produktion und in Anlagen. Fossile Energie wird an den meisten Standorten der KION Group, sowohl an Produktionsstätten als auch an Verwaltungsstandorten, für Heizung, Kühlung, Strom, Prozesswärme und Fahrzeuge verwendet.
Das Ausmaß der Auswirkungen der Treibhausgasemissionen aus konzerneigener Geschäftstätigkeit von 146.554 t CO2e im Jahr 2024 (Scope 1 und 2) wird als „mittel“ eingestuft. Die Auswirkungen sind infolge der internationalen Präsenz des Konzerns global verteilt und aufgrund der Langlebigkeit von THG-Emissionen kaum oder nur langfristig umkehrbar.
Die Geschäftstätigkeit der KION Group bedingt einen entsprechenden Energiebedarf, der jedoch nicht notwendigerweise aus fossilen Quellen stammen muss. Unter Berücksichtigung der zukünftig erwarteten gesetzlichen, marktwirtschaftlichen und technologischen Veränderungen kann die KION Group ihre Strategie und ihr Geschäftsmodell dahingehend ausrichten, dass sie perspektivisch von der Nutzung fossiler Brennstoffe und damit einhergehenden THG-Emissionen abrückt.
Produktion von Primäraluminium (negative Auswirkung)
Die von der KION Group beschafften Waren und Bauteile enthalten zum Teil Aluminium. Der Abbau und die Verarbeitung von Primäraluminium und recyceltem Aluminium finden in der vorgelagerten Wertschöpfungskette statt, verbrauchen Energie und sind mit entsprechenden Treibhausgasemissionen verbunden. Das Ausmaß der negativen Auswirkungen durch die KION Group wird als „niedrig“ eingestuft, basierend auf dem Anteil von Aluminium an eingekauften Waren und Dienstleistungen im Jahr 2024. Die Auswirkungen sind jedoch infolge des umfassenden Lieferantenstamms des Konzerns global verteilt und aufgrund der Langlebigkeit der THG-Emissionen kaum oder nur langfristig umkehrbar.
Die Geschäftstätigkeiten der KION Group umfassen unter anderem die Fertigung von Flurfördertechnik, in der Aluminium zum Einsatz kommt. Der mit der Herstellung und Verarbeitung von Aluminium verbundene Energieverbrauch und Treibhausgasausstoß sind kein fundamentaler Bestandteil der Konzernstrategie. Die Verwendung von mit kohlenstoffarmen oder kohlenstofffreien Technologien hergestelltem Aluminium würde die Strategie nicht beeinträchtigen.
Produktion von Stahl (negative Auswirkung)
Da Stahl ein wichtiger Rohstoff für die KION Group und ein notwendiger Bestandteil der eingekauften Montageteile für die eigene Produktion ist, entstehen THG-Emissionen aus der Stahlproduktion in der vorgelagerten Lieferkette des Konzerns. Das Ausmaß der negativen Auswirkungen wird als „mittel“ eingestuft, basierend auf dem Anteil der eingekauften Güter und Dienstleistungen an den THG-Emissionen der KION Group im Jahr 2024. Die Auswirkungen sind jedoch infolge des umfassenden Lieferantenstamms des Konzerns global verteilt und aufgrund der Langlebigkeit der THG-Emissionen schwer oder nur langfristig umkehrbar.
Die Geschäftstätigkeiten der KION Group umfassen die Fertigung von Flurfördertechnik, in der Stahl zum Einsatz kommt. Der mit der Herstellung und Verarbeitung von Stahl verbundene Energieverbrauch und Treibhausgasausstoß sind kein fundamentaler Bestandteil der Konzernstrategie. Die Verwendung von mit kohlenstoffarmen oder kohlenstofffreien Technologien hergestelltem Stahl würde die Strategie nicht beeinträchtigen.
Einkauf von vorgefertigten Teilen (negative Auswirkung)
Bezogene Vorprodukte aus Stahl, Kunststoffen, elektronischen Teilen, Kabeln, Dauermagneten, Schrauben, Unterlegscheiben und Muttern sind wichtige Materialen, Komponenten und Bauteile, die in den Fertigungsprozessen der KION Group verwendet werden. Diese vorgefertigten Teile verursachen THG-Emissionen in der vorgelagerten Lieferkette. Das Ausmaß der Auswirkungen wird als „hoch“ eingestuft, basierend auf dem hohen Anteil an vorgefertigten Teilen der eingekauften Waren und Dienstleistungen im Jahr 2024. Des Weiteren sind die Auswirkungen infolge des umfassenden Kundenstamms des Konzerns global verteilt und aufgrund der Langlebigkeit der THG-Emissionen kaum oder nur langfristig umkehrbar.
Die Geschäftstätigkeiten der KION Group umfassen die Herstellung von Flurfördertechnik, mit der die Verwendung vorgefertigter Teile einhergeht. Der mit der Herstellung und Verarbeitung von vorgefertigten Teilen verbundene Energieverbrauch und Treibhausgasausstoß sind kein fundamentaler Bestandteil der Konzernstrategie. Die Verwendung von mit kohlenstoffarmen oder kohlenstofffreien Technologien hergestellten vorgefertigten Teilen würde die Strategie nicht beeinträchtigen.
Geschäftsreisen (negative Auswirkung)
Geschäftsreisen verursachen THG-Emissionen, die sich negativ auf das Klima auswirken. THG-Emissionen aus Geschäftsreisen sind Teil der vorgelagerten Wertschöpfungskette des Konzerns. Das Ausmaß der negativen Auswirkungen der THG-Emissionen von rund 26.000 t CO2e infolge der weltweiten Geschäftsreisetätigkeit von Beschäftigten im Jahr 2024 wird als „gering“ eingestuft. Die Auswirkungen sind jedoch infolge der internationalen Präsenz des Konzerns global verteilt und aufgrund der Langlebigkeit von THG-Emissionen kaum oder nur langfristig umkehrbar.
Die Geschäftstätigkeiten der KION Group erfordern ein gewisses Maß an Reisetätigkeit, zum Beispiel für Reisen zu Kunden und Lieferanten sowie zur Ermöglichung von Terminen unter Teilnahme von Mitarbeitern verschiedener weltweiter Standorte. Die KION Group hält ihre Mitarbeiter dazu an, Reisen zu vermeiden, und dadurch kontinuierlich die THG-Emissionen zu verringern. Dieses Ziel wird durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung mithilfe virtueller Besprechungen und durch Showrooms für Kunden unterstützt.
Transport und Logistik (negative Auswirkung)
Das Geschäft der KION Group ist auf den Transport von Waren angewiesen. Der Transport von Rohstoffen von den Lieferanten zu den Standorten der KION Group und der Transport von halb- und vorgefertigten Produkten zwischen den Standorten der KION Group sowie zu Kunden- und Händlerstandorten verursacht THG-Emissionen. Das Ausmaß der negativen Auswirkungen wird als „mittel“ eingestuft, da die THG-Emissionen der KION Group aus dem vorgelagerten Transport und der Verteilung auf circa 175.000 t CO2e im Jahr 2024 geschätzt werden. Die Auswirkungen sind jedoch infolge des umfassenden Lieferanten- und Kundenstamms des Konzerns global verteilt und aufgrund der Langlebigkeit der THG-Emissionen kaum oder nur langfristig umkehrbar.
Die Auswirkungen von Transport und Logistik kommen fast ausschließlich aus der vorgelagerten Wertschöpfungskette der KION Group, da der Konzern nur eine kleine Anzahl eigener Transportfahrzeuge unterhält, die zwischen den Unternehmensstandorten pendeln. Der Großteil aller Transportdienstleistungen wird von Drittanbietern bezogen.
Produktnutzungsphase und Behandlung am Ende der Lebensdauer (negative Auswirkung)
Die Produkte der KION Group verursachen THG-Emissionen während ihrer Nutzungsphase. Während elektrische Fahrzeuge je nach Strommix potenziell niedrigere Emissionen verursachen, können die produzierten Flurförderzeuge mit Verbrennungsmotoren von der Nutzungsphase bis zum Ende des Produktlebenszyklus eine erhebliche Quelle von THG-Emissionen sein. Diese THG-Emissionen tragen zum Klimawandel und zu den damit verbundenen negativen Auswirkungen bei. Das Ausmaß der Auswirkungen wird als „sehr hoch“ eingestuft, da die THG-Emissionen aus der Nutzungsphase und End-of-Life-Phase circa 12,7 Millionen t CO2e im Jahr 2024 ausmachten. Des Weiteren sind die Auswirkungen infolge des umfassenden Kundenstamms des Konzerns global verteilt und aufgrund der Langlebigkeit der THG-Emissionen kaum oder nur langfristig umkehrbar.
THG-Emissionen aus der Nutzungsphase und dem Ende der Lebensdauer von Produkten sind direkt mit dem Geschäftsmodell des Konzerns verbunden. Gegenwärtig verursacht jedes verkaufte Produkt und jedes Kundenprojekt THG-Emissionen aufgrund des Energiebedarfs während der Nutzungsphase und der Behandlung am Ende der Lebensdauer. Daher ist in der Konzernstrategie sowohl die Reduzierung des Energieverbrauchs von Fahrzeugen als auch die Verringerung des Anteils an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verankert. Zusätzlich soll das Angebot an alternativen Antriebsarten, zum Beispiel wasserstoffbetriebene Flurförderzeuge, erweitert werden. Elektrofahrzeuge können klimaverträglich eingesetzt werden, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden.
Diese negative Auswirkung ist direkt mit den Geschäftstätigkeiten der KION Group verbunden, jedoch ist diese in der nachgelagerten Wertschöpfungskette verortet. Über die eigene Produktentwicklung und Verkaufsstrategie kann die KION Group treibhausgasarme Produkte priorisieren, der Konzern hat aber keine Kontrolle über die Nutzungsphase und den Strommix seiner Kunden.
Treibhausgasarme Produkte (Chance)
Eine Änderung der Kundenpräferenzen hin zu umweltfreundlichen und treibhausgasarmen Produkten könnte die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen beeinflussen. Dies könnte sich wiederum durch höhere Absatzzahlen bei elektrisch angetriebenen Produkten positiv auf die Ertragskraft der KION Group auswirken. Diese Chance hängt von einer Änderung der Kundennachfrage und von der Fähigkeit des Konzerns ab, diese Nachfrage mit passenden Produkten und Lösungen zu bedienen.
Wettbewerbsvorteil im Markt (Chance)
Die zunehmende Nachfrage der Kunden nach energieeffizienten Produkten, Lösungen und Dienstleistungen bietet einen möglichen Wettbewerbsvorteil für die KION Group, da sich das Thema Energieeffizienz in hohem Maße ebenso in ihrem Produktportfolio widerspiegelt. Das schließt entsprechende Zertifizierungen mit ein. Während Unternehmen vermehrt auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz achten, suchen Kunden zunehmend nach Produkten und Dienstleistungen, die klimaresilient sind und den Auswirkungen extremer Wetterereignisse standhalten können.
Gesetzeskonformität und strategische Planung (Chance)
Die Compliance- und Nachhaltigkeitsteams der KION Group arbeiten daran, neue gesetzliche Regelungen zum Thema Klimawandel bereits im Vorfeld zu erfassen und Ressourcen und Prozesse zur Einhaltung dieser Regelungen zu schaffen. Diese frühzeitigen Erkenntnisse aus dieser Vorbereitung beeinflussen die Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns. Ausgehend von der Annahme, dass Aufsichtsbehörden und Märkte sich gegenseitig beeinflussen, kann die Identifizierung künftiger Compliance-Anforderungen dabei unterstützen, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die auch die neuen klimarelevanten Kundenerwartungen erfüllen. Durch die enge Kombination von Gesetzeskonformität und strategischer Planung will die KION Group neue Trends und Chancen frühzeitig erkennen und aufgreifen. Dies könnte sich in Form von Umsatzsteigerungen positiv auf die Ertragskraft des Konzerns auswirken.
Kostensteigerung aufgrund der Implementierung von Dekarbonisierungsstrategien bei Lieferanten und der Datenüberwachung zur Vermeidung von Greenwashing (Übergangsrisiko)
Die Dekarbonisierung der Lieferanten erfordert Schulungen, Kooperationsprojekte, die Umstellung von Fertigungstechnologien, -materialien oder -prozessen, ein Budget für Data-Tracking-Instrumente (zum Beispiel, um umgesetzte Änderungen nachzuverfolgen und Vorwürfen von Greenwashing mit robuster Datenverfügbarkeit entgegenzutreten) und zusätzliches Personal, um den Übergang im gesamten Lieferantenstamm der KION Group zu bewältigen. Daher könnten sich höhere Kosten zur Implementierung von Dekarbonisierungsmaßnahmen bei Lieferanten auch negativ auf die Ertragskraft der KION Group auswirken.
Energieeinsatz (negative Auswirkung)
Die KION Group verbraucht an sämtlichen Standorten weltweit Energie, insbesondere Strom. Obwohl bereits rund 74 Prozent des 2024 im Konzern verwendeten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammen, lagen die THG-Emissionen aus der Erzeugung des eingekauften Stroms unter Anwendung der marktbezogenen Berechnungsmethode in Scope 2 bei etwa 34.000 t CO2e. Die KION Group nutzt auch direkt fossile Energieträger im eigenen Betrieb. Dazu zählen unter anderem Diesel, Benzin, Erdgas und Koks. Die Nutzung dieser weiteren Energieträger verursachte etwa 108.000 t CO2e THG-Emissionen in Scope 1 im Jahr 2024. Obwohl die Auswirkungen der THG-Emissionen als niedrig eingestuft werden, sind sie infolge der internationalen Präsenz des Konzerns global verteilt und aufgrund der Langlebigkeit der Treibhausgase kaum oder nur langfristig umkehrbar.
Die Geschäftstätigkeit der KION Group erfordert Energie, aber nicht notwendigerweise aus fossilen Quellen. Strom wird für den Betrieb von Elektrogeräten sowie elektrischen Staplern und zum Teil auch für Heizungen verwendet, während fossile Brennstoffe im Konzernfuhrpark und in Fertigungsprozessen, für Raumheizungen und Betriebskantinen zum Einsatz kommen sowie in verkauften Produkten mit Verbrennungsmotor, die mit einer Vorbefüllung des Tanks an Kunden ausgeliefert werden. Die Mehrzahl der Geräte, die derzeit mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, soll in Zukunft schrittweise auf Strom aus erneuerbaren Quellen umgestellt werden. Der Zeitplan für die Umsetzung richtet sich nach den geplanten Zyklen hinsichtlich des Ersatzes von Geräten sowie nach der Verfügbarkeit und dem Reifegrad neuer Technologien. So soll beispielsweise die Umstellung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf Elektroantriebe mit der Erneuerung von Leasingverträgen abgestimmt werden, aber auch vom Reifegrad der Ladeinfrastruktur in der jeweiligen Region abhängen. Mit den erwarteten politischen, marktwirtschaftlichen und technologischen Veränderungen in der Zukunft könnten sich das Geschäftsmodell und die Konzernstrategie der KION Group vollständig von mit fossilen Brennstoffen verbundenen Treibhausgasemissionen abwenden.
Globale Elektrifizierung des Produktportfolios (positive Auswirkung)
Die positiven Auswirkungen einer globalen Elektrifizierung des Produktportfolios sind direkt mit der zukünftigen Geschäftsentwicklung der KION Group verbunden, da die Nachfrage nach elektrischen Fahrzeugen und damit der Gesamtabsatz bei der KION Group in den letzten Jahren angestiegen ist. Viele Produkte und Dienstleistungen der KION Group sind mit elektrischem Antrieb erhältlich und können die gleiche Leistung wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor liefern. Dies wirkt sich positiv auf das Produktportfolio aus, da eine zunehmende Anzahl an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor durch elektrische Fahrzeuge ersetzt wird.
Die KION Group bekennt sich zu Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050, was sich direkt auf ihre Strategie auswirkt. Da alle Produkte im Segment Supply Chain Solutions nur mit Elektroantrieb erhältlich sind, ergibt sich dieser Teil der Auswirkungen direkt aus dem Geschäftsmodell. Im Segment Industrial Trucks & Services werden langfristig die meisten Produkte und Lösungen elektrifiziert (unter anderem durch Brennstoffzellen und andere Elektrifizierungstechnologien), sodass die Auswirkungen hier mit der Umsetzbarkeit der Geschäftsstrategie eng verzahnt sind.
Diese Umstellung wirkt sich auf die Umweltbilanz der Produkte und Lösungen der KION Group aus, da der Energiebedarf in der Nutzungsphase ein bedeutender Faktor in der THG-Bilanz der Produkte ist. Wenn elektrische Fahrzeuge mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden, kann das zur Verringerung der THG-Emissionen beitragen.
Auswahl von Materialien mit einem hohen CO2-Fußabdruck (negative Auswirkung)
Die Auswahl von Materialien und Waren mit einer schlechten CO2-Bilanz kann sich erheblich auf die Umweltbilanz der Produkte auswirken, da Materialverbrauch und eingekaufte Güter entscheidend zu THG-Emissionen beitragen (Kategorie 3.1 „Eingekaufte Waren und Dienstleistungen). Die Auswahl von Materialien und Waren mit geringeren THG-Emissionen kann die Umweltbilanz von Produkten der KION Group (hauptsächlich Kategorie 3.1) und die Emissionen durch deren Nutzung beim Kunden (Kategorie 3.11 „Nutzung verkaufter Produkte“) reduzieren. Die KION Group hat damit begonnen, den Status ihres Produktportfolios unter diesem Gesichtspunkt zu prüfen, und arbeitet an der Einführung von Maßnahmen, um die in ihren Produkten verwendeten Materialien gemäß ihrer CO2-Bilanz zu optimieren. Die Auswirkungen sind direkt mit dem Geschäft der KION Group verbunden, da Produkte mit niedriger oder Netto-Null-CO2-Bilanz Umstellungen in der Produktentwicklung und -fertigung sowie im strategischen Management der Lieferkette voraussetzen.
Die Auswirkungen sind relevant in Bezug auf die vor- und nachgelagerten Geschäftsbeziehungen der KION Group (Auswahl von Materialien). Um Informationen über die THG-Emissionen der vorgelagerten Wertschöpfungskette zu erhalten, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten erforderlich. Die KION Group ist dafür verantwortlich, Lieferanten bei der Reduzierung ihrer THG-Emissionen zu unterstützen und an Alternativen zu arbeiten, die sich positiv auf die durch die eingekauften Materialien verursachten Emissionen, Waren und Dienstleistungen (Kategorie 3.1) auswirken.
Ausrichtung der Produkte an den Nachhaltigkeitsbestrebungen der Kunden (Chance)
Für die KION Group ist es eine Chance und ein wichtiges Anliegen, ihr Produkt- und Lösungsportfolio an den Nachhaltigkeitsbemühungen der Kunden auszurichten, indem sie entsprechende Anforderungen in den Produktentstehungsprozess integriert, sich an branchenspezifische Initiativen und Standards hält und auf die Bedürfnisse der Kunden eingeht. Zudem konzentriert sich die KION Group darauf, diese Erkenntnisse in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen einfließen zu lassen, neue Vorschriften zu erfüllen, die sich auf die Bedürfnisse der Kunden auswirken, und Kunden bezüglich Best Practices bei der Nutzung der Produkte und Lösungen (zum Beispiel dem Betrieb mit erneuerbarer Energie) zu beraten.
Extreme Wetterereignisse in der Lieferkette (physisches Risiko)
Die physischen Auswirkungen des Klimawandels und die zunehmende Häufigkeit und Schwere extremer Wetterereignisse (Unwetter, Überschwemmungen, Wirbelstürme) infolge der Erderwärmung könnten zu einer instabilen Lieferkette und zu Materialknappheit führen, was wiederum Störungen in der Lieferkette und höhere Materialkosten für eingekaufte Güter zur Folge haben könnte.
Widerstandsfähigkeit der Strategie und des Geschäftsmodells in Bezug auf den Klimawandel
Im Jahr 2024 prüfte die KION Group die Belastbarkeit ihres Geschäftsmodells und ihrer Strategie hinsichtlich nachhaltigkeitsbezogener Risiken. Dabei nutzte sie im Rahmen von Resilienzbetrachtungen auch Szenarioanalysen, die klimarelevante Risiken mit einbezogen. Die Analysen umfassten alle Teile der Wertschöpfungskette. (siehe hierzu „Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell“)
Bei einem Netto-Null-Szenario in Übereinstimmung mit dem Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, geht die Analyse davon aus, dass sich die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen mit höheren Emissionen auf solche mit geringeren Emissionen verlagern wird, da die Kunden sich um eine Verringerung ihrer eigenen THG-Bilanz bemühen werden. Allerdings wird diese Verlagerung je nach Weltregion unterschiedlich schnell voranschreiten. Es wird also ein breit angelegtes Produktportfolio benötigt, um die Nachfrage der Kunden in den verschiedenen Phasen der Klimawende zu bedienen. Die Analyse ging zudem davon aus, dass Verbrennungsmotoren in einigen Märkten gänzlich verboten werden, während in anderen die Produktion und der Verkauf noch möglich sein werden. Diese Annahmen spiegeln sich in der Strategie der KION Group wider, ein breit gefächertes Produktportfolio an Fahrzeugen mit hocheffizienten Verbrennungsmotoren und alternativen Kraftstoffantrieben anzubieten und gleichzeitig die Elektrifizierung des gesamten Angebots voranzutreiben.
Die Resilienzanalyse verwendete das Announced Pledges Scenario (APS) der Internationalen Energieagentur sowie ein Netto-Null-Szenario, um die Entwicklung der Energiemärkte abzuschätzen. Das APS wurde als konservativerer, nicht auf ein 1,5 °C-Ziel ausgerichteter Ansatz gewählt, um die Auswirkungen energierelevanter Emissionen für den Fall einzuschätzen, dass die wichtigsten Weltregionen bei der Zielsetzung für ihre Energiesysteme in den kommenden Jahren zu wenig ambitioniert sind. Diese Schätzungen interagieren mit dem Ziel der KION Group bis spätestens 2050 Netto-Null-THG-Emissionen zu erreichen, was in hohem Maße von der Verfügbarkeit emissionsarmer Energie in der Produktnutzungsphase abhängig ist. Das APS wurde auch zur Schätzung der CO2-Preise verwendet, die wiederum Einfluss auf die Entscheidung haben, in kohlenstoffarme Technologien im eigenen Betrieb zu investieren.
Basierend auf den Annahmen zu CO2-Preisen und der Verfügbarkeit kohlenstoffarmer Energie und in Übereinstimmung mit den Dekarbonisierungszielen der KION Group wurde angenommen, dass bereits existierende und neu aufkommende Technologien in dem Maße und zu den Kosten verfügbar sein werden, die erforderlich sind, um die Scope-1- und Scope-2-Ziele des Konzerns bis 2030 zu erreichen. Dies gilt für die Brennstoffverbrauchsstellen im eigenen Betrieb, einschließlich des Fuhrparks und der Gießereien des Konzerns. Zudem wurden Annahmen über die Verfügbarkeit und die Kosten von Rohstoffen mit niedriger THG-Bilanz, insbesondere von Stahlprodukten, bis 2050 getroffen.
Rohstoffe und Bauteile sind eine bedeutende Quelle von THG-Emissionen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette der KION Group. Die Umstellung der Industrie auf kohlenstoffarme Alternativen steht aber noch am Anfang, weshalb die erforderlichen Marktvolumina noch begrenzt sind.
Die Resilienzanalyse zur Strategie und zum Geschäftsmodell der KION Group umfasste Übergangsszenarien bis 2030, 2040 und 2050 sowie voraussichtliche finanzielle Effekte gemäß den gesetzten kurz- und langfristigen Dekarbonisierungs- und Reduktionszielen.
Die Umstellung der Branche wird voraussichtlich eine hohe Nachfrage nach kohlenstoffarmen Alternativen (zum Beispiel nach grünem Stahl) nach sich ziehen und den Wettbewerb verschärfen, sodass die Beschaffungspreise für kohlenstoffarme Alternativen kurz- und mittelfristig signifikant steigen könnten. Durch den Fokus auf die Reduzierung des Energieverbrauchs der verkauften Produkte (Kategorie 3.11 „Nutzung verkaufter Produkte“) und die Umstellung auf ein weitgehend elektrifiziertes Produkt- und Lösungsportfolio in der kurzfristigen Strategie, trägt die KION Group den Netto-Null-Anforderungen Rechnung und unterstützt gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit sowie den Aufbau von Kapazitäten und leistungsfähigen Strukturen in der Lieferkette.
[[Zur Bewertung der Anfälligkeit für klimarelevante physische Risiken wurden Szenarien mit hohen Emissionen einschließlich RCP 8.5 berücksichtigt, um standortspezifische, physische klimarelevante Risiken zu modellieren, die akuter oder chronischer Natur sind.]]
Die Resilienzanalyse beinhaltet vereinzelte Unwägbarkeiten aufgrund von Unsicherheiten in den zugrunde liegenden Daten und Modellen. So wird die Planung von Investitionen in kohlenstoffarme Technologien durch die angenommene Entwicklung der CO2-Preise und der Technologien beeinflusst. Ebenso wird der technologische Wandel bei Energieverbrauch und Energiemix Einfluss auf die geplante Reduzierung von Emissionen in der Produktnutzungsphase haben.
In ihren Strategien, Investitionsentscheidungen und Klimaschutzinitiativen trägt die KION Group Geschäftsaktivitäten, die nicht mit einem Netto-Null-Ziel vereinbar sind, wie etwa die Herstellung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, durch entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Leistung und ihrer Klimaauswirkungen Rechnung. Gleichzeitig verlagert sie den Schwerpunkt ihrer Geschäftsaktivitäten auf mit den gesetzten Zielen kompatible Tätigkeiten. Dieser zweigleisige Ansatz ermöglicht es der Gruppe, ihre Geschäftsstrategie mit den Klimazielen in Einklang zu bringen und gleichzeitig den Übergang finanziell tragbar zu machen.
In Bezug auf die Fähigkeit der KION Group, ihr Geschäftsmodell dem Klimawandel anzupassen, waren die Analyseergebnisse positiv. Bis Mitte 2024 wurden Machbarkeitsanalysen durchgeführt, um die notwendigen Maßnahmen zur Reduzierung von THG-Emissionen im Einklang mit den Netto-Null-Anforderungen auszuarbeiten. Den Machbarkeitsanalysen zufolge besteht nur ein begrenzter Bedarf an Investitionen. Dabei wird angenommen, dass sich die Fähigkeit der KION Group, ihre Klimaziele zu erreichen, vorteilhaft auf die Unternehmensfinanzierung und deren Konditionen auswirkt.
Um ein Höchstmaß an Transparenz und Vergleichbarkeit zu gewährleisten, nutzt die KION Group seit 2017 die internationale, weit verbreitete Offenlegungs- und Bewertungsplattform CDP, um das THG-Management und die Fortschritte bei der Zielerreichung öffentlich zu kommunizieren.
Konzepte im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel
In den folgenden Unterkapiteln werden die wesentlichen strategischen Schwerpunkte der KION Group im Zusammenhang mit dem Klimaschutz behandelt.
Bekenntnis zum Netto-Null-Ziel und zur Science Based Targets initiative
Durch das formelle Bekenntnis zu Netto-Null-THG-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Net-Zero) bis spätestens 2050 und die Definition entsprechender strategischer Klimaziele strebt die KION Group an, ihre eigenen Ziele am 1,5 °C-Ziel des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Auf Basis ihres Netto-Null-Standards hat die SBTi die Klimaziele der KION Group im Jahr 2024 formell gewürdigt. Dieser Standard legt das Mindestziel für den Klimaschutz fest, zu dessen Erreichung sich die KION Group verpflichtet und den sie in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie verankert hat. Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien sind Teil der Net-Zero-Roadmap.
Die Selbstverpflichtung im Rahmen der SBTi betrifft die Konzernemissionen in Scope 1, 2 und 3, einschließlich der gesamten Wertschöpfungskette, der eigenen Produkte und Lösungen und der im eigenen Betrieb verbrauchten Energie. Die Verantwortung hierfür liegt beim Vorstand der KION GROUP AG, insbesondere im Ressort CPSO. Die gesetzten Ziele werden regelmäßig (mindestens jährlich) im Zuge der Strategieüberprüfung, der internen Zielsetzung und des Statusmonitorings neu betrachtet. Fortschritte bei Klimazielen, Maßnahmen und THG-Emissionen werden mindestens einmal im Jahr veröffentlicht. Die Selbstverpflichtung der KION Group im Rahmen der SBTi ist unter www.sciencebasedtargets.org/companies-taking-action öffentlich einsehbar und wird zudem intern an die eigenen Mitarbeiter sowie an Kunden und Lieferanten kommuniziert.
Die Verpflichtung zu Netto-Null (Net-Zero) betrifft hauptsächlich die Belegschaft der KION Group sowie Lieferanten, Kunden, Investoren und andere Stakeholder. Die Beiträge und das Feedback der Mitarbeiter zur Umsetzbarkeit der Ziele flossen in die Definition des Engagements ein. Sie schlugen Zeitpläne für die Umsetzung vor und unterstützten die Planung der jeweiligen Initiativen. Kunden und Investoren äußerten ihre Erwartungen in Bezug auf die klimarelevanten Ziele und Leistungen der KION Group, zum Beispiel im Rahmen regelmäßiger Stakeholderdialoge oder Wesentlichkeitsanalysen.
Neben dem Unterthema „Klimaschutz“ berücksichtigt das Bekenntnis zum Netto-Null-Ziel und zur Science Based Target initiative auch Aspekte zur Anpassung an den Klimawandel. Darüber hinaus lag kein spezifisches Konzept für das Unterthema „Anpassung an den Klimawandel“ in der vorgelagerten Wertschöpfungskette bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 vor. Auf der Grundlage von Ergebnissen von noch durchzuführenden Risikoanalysen beabsichtigt der Konzern, darauf aufbauend ab dem Jahr 2025 ein Konzept zu erarbeiten.
Health, Safety, and Environment Statement of Intent
Im Zusammenhang mit dem Klimaschutz ist im Health, Safety, and Environment (HSE) Statement of Intent vor allem die Reduzierung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen einschließlich Energie, des Abfallaufkommens und der Emissionen in Luft, Boden und Wasser im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeiten hervorzuheben. Dieses Konzept ist insofern mit dem Klimaschutz verbunden, als dass es eine Verringerung der Emissionen in die Luft (einschließlich THG) und des Verbrauchs natürlicher Ressourcen (einschließlich zur Energiegewinnung) zum Ziel hat.
Das Konzept bezieht sich auf alle Scope-1- und -2-Emissionen, ohne Ausnahmen. Allerdings fallen Scope-3-Emissionen nicht in den Anwendungsbereich des Konzepts. Der Vorstand der KION GROUP AG, insbesondere die CPSO, ist für das Konzept verantwortlich. Daten zu Energieverbrauch, THG- und Schadstoffemissionen sowie Abfallaufkommen werden jedes Jahr veröffentlicht.
Das HSE Statement of Intent ist konzernweit für die KION Group verbindlich; dies schließt Mitarbeiter, Auftragnehmer und Agenturpersonal mit ein. An der Entwicklung des Konzepts waren die Mitarbeiter über die Vertretungsfunktionen (HSE-Leiter der operativen Einheiten) direkt beteiligt, während andere Stakeholder über ihre jeweiligen Fachbereiche berücksichtigt wurden. Das HSE Statement of Intent wird regelmäßig (mindestens jährlich) vom Fachbereich Sustainability & HSE und von anderen relevanten Stakeholderfunktionen geprüft.
Das Konzept wird Mitarbeitern bei der Einarbeitung bereitgestellt und ist auf Aushängen und über die Intranetseiten einsehbar. Ein Exemplar des Statements muss Mitarbeitern, Kunden, Auftragnehmern, Prüfern und Aufsichtsbehörden auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.
[[Das HSE Statement of Intent ist auch auf der Website der KION Group unter www.kiongroup.com/de/Über-uns/Nachhaltigkeit öffentlich zugänglich.]]
Strategische Verankerung der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien
Die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien trägt zur Verringerung der THG-Emissionen in Scope 1 und 2 bei und ist daher mit Klimaschutz und Energieverbrauch verbunden. Die KION Group folgt dieser strategischen Ausrichtung seit 2023 und verfolgt das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch sowohl im eigenen Betrieb als auch an den Standorten im Sinne von Scope 1 und 2 zu erhöhen. Energieverbrauch und THG-Emissionen werden jedes Jahr unter Aufsicht der CPSO veröffentlicht. (siehe hierzu „Strategieziele und Zielerreichung im Geschäftsjahr 2024“)
Diese strategische Ausrichtung betrifft die Belegschaft der KION Group sowie Lieferanten, Kunden und Investoren. Die Beiträge und das Feedback der Mitarbeiter zur Umsetzbarkeit der Ziele, einschließlich Vorschlägen für Umsetzungszeitpläne und Unterstützung für Initiativen, flossen in die Entwicklung ein. Kunden waren indirekt an der Gestaltung dieser strategischen Verankerung beteiligt. [[Weitere Informationen zur strategischen Ausrichtung wurden auf der Website der KION Group unter www.kiongroup.com/de/Über-uns/Nachhaltigkeit veröffentlicht und intern an die Mitarbeiter kommuniziert.]]
Produktentwicklungsprozess im Segment Industrial Trucks & Services
Der innovative Produktevolutionsprozess 2 (iPEP 2) ist ein Rahmenwerk für die Produktentwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Segment Industrial Trucks & Services. Zentrale Elemente sind die Definition der Rollen und der Prozessarchitektur, eine integrierte Projektplanung und ein gemeinsames Glossar. Der Hauptzweck besteht darin, den Prozess an konkrete Projekte anzupassen, da jedes Projekt individuelle Rahmenbedingungen und Anforderungen – zum Beispiel in Bezug auf Nachhaltigkeit – aufweist, die im Projektmanagement zu berücksichtigen sind.
Im Vorstand der KION GROUP AG ist der Chief Technology Officer (CTO) für die Implementierung des iPEP verantwortlich. Das Konzept wird regelmäßigen internen Überprüfungen unterzogen. In diesem Zuge werden beantragte Änderungen bewilligt, abgelehnt oder überarbeitet. Nach der Freigabe durchlaufen alle Änderungen die gleiche Implementierungsphase. Dabei werden sie getestet, kommuniziert und in den Prozess übernommen.
Das Konzept betrifft hauptsächlich die Produktentwicklung, wobei jedoch auch andere Funktionen wie Produktmanagement, Qualitätssicherung, Operations, Einkauf, Controlling und Service beteiligt sind. Es wurde unter Einbeziehung aller betroffenen Stakeholder entwickelt und im Rahmen der Veränderungsinitiative „KION Product Development Optimization“ einer Prozessbewertung unterzogen. Jeder iPEP-Nutzer kann Änderungen und eine Überprüfung des Prozesses beantragen, der dann entsprechend der gewünschten Änderung evaluiert wird. Das Konzept ist im Intranet einsehbar und wird von der Kommunikationsabteilung an die Belegschaft kommuniziert.
Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit den Klimakonzepten
In Bezug auf die Konzernemissionen in Scope 1 hat die KION Group im Jahr 2023 damit begonnen, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in der eigenen Dienstwagen- und Serviceflotte schrittweise durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen. Der Konzern erwartet, diese Maßnahme bis 2040 abgeschlossen zu haben. Dies ist verbunden mit dem Bekenntnis zu den Netto-Null- und SBTi-Zielen sowie den absoluten THG-Reduktionszielen. Der Konzern beabsichtigt, den Übergangsplan der KION Group im Jahr 2025 voranzutreiben.
Eine konzernweite schrittweise Elektrifizierung der Dienstwagen- und Serviceflotten ist aufgrund länderspezifischer Einschränkungen wie Lieferengpässen bei der Fahrzeugherstellung und Ladeinfrastruktur nicht realisierbar. So hat etwa die Tochtergesellschaft der KION Group in Brasilien als kurzfristige Alternative damit begonnen, durch den Umstieg von Benzinverbrennung auf Bioethanol eine Verringerung der THG-Emissionen zu erzielen. Diese Maßnahme ist verbunden mit den strategischen Zielsetzungen des Handlungsfelds „Climate and energy“, den Anteil der Nutzung erneuerbarer Energien zu erhöhen und THG-Emissionen für den Konzern absolut zu reduzieren. Im Rahmen der Scope-1-THG-Emissionen stellt dies einen Dekarbonisierungshebel durch den Einsatz erneuerbarer Energien im eigenen Betrieb dar. Die Tochtergesellschaft strebt 2025 an, den Anteil des Kraftstoffverbrauchs durch Bioethanol weiter zu erhöhen.
Die KION Group bezog im Jahr 2024 bereits zu über 74 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen (Ökostrom, Scope 2). Aufgrund ihrer globalen Präsenz und der großen Anzahl von Standorten ist der Erwerb von Ökostrom über Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements) oder lokale Stromverträge nicht immer möglich. Die KION Group plant daher, die Transparenz durch den Kauf von Herkunftsnachweisen schrittweise zu erhöhen, um 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen an allen Standorten zu erreichen und somit durch einen höheren Anteil erneuerbarer Energien die Scope-2-Emissionen zu reduzieren. Die KION Group plant so eine vollständige Umstellung auf Ökostrom bis zum Jahr 2030. Diese Maßnahme ist in der Planungsphase und wird voraussichtlich im Jahr 2025 starten.
Im Rahmen der ESRS-Offenlegungsanforderungen zu den Vertragsinstrumenten für den Verkauf und Kauf von Energie waren diese ausschließlich auf die Energiequelle Strom für die KION Group anwendbar.
Zudem strebt die KION Group das Ziel an, dass ebenso ihre Lieferanten bis zum Jahr 2029 SBTi-Dekarbonisierungsziele vorhalten können. So entfallen insgesamt mindestens fünf Prozent der Konzernemissionen aus eingekauften Waren und Dienstleistungen auf die Zulieferseite. Die aktive Einbindung von Zulieferern und die entsprechenden Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit dem Bekenntnis zu den Netto-Null- und SBTi-Zielen sowie mit den für die Lieferanten geltenden Richtlinien zum Klimaschutz. Als Ausgangsjahr für diese Zielsetzungen wurde das Jahr 2023 festgelegt.
Maßnahmen mit Bezug auf energieeffiziente Produkte (unternehmensspezifisch)
Zur Verbesserung der Datengrundlage arbeitet die KION Group an der Erhebung lieferantenspezifischer Daten. Als Maßnahme hat die KION Group im März 2024 ein Projekt zur Emissionsreduzierung in der Beschaffung eingeleitet, das sich auf das unternehmensspezifische Unterthema „energieeffiziente Produkte“ bezieht. Das Projekt soll das globale Beschaffungsteam des Konzerns dabei unterstützen, THG-Emissionen in Kategorie 3.1 („Eingekaufte Waren und Dienstleistungen“) zu reduzieren, indem THG-Emissionen von eingekauften Waren und Dienstleistungen bewertet, analysiert und aktiv reduziert werden. Dabei liegt der Schwerpunkt bei den direkten, weltweiten Tier-1-Lieferanten in der vorgelagerten Wertschöpfungskette der KION Group. Hierzu gehören Lieferanten, die ein direktes Geschäftsverhältnis mit einer Gesellschaft der KION Group haben. Direktlieferanten liefern die Materialien, die in Produkten der KION Group Verwendung finden.
Das Projekt umfasst unter anderem die folgenden Meilensteine: die Analyse der THG-Emissionen aus den Vorjahren, die Durchführung einer Machbarkeitsanalyse für ein Netto-Null-Ziel bis 2050, die Schaffung von Strukturen und Prozessen, mit denen das Beschaffungsteam THG-Emissionen in seinen Entscheidungen berücksichtigen kann, und die Durchführung von Pilotworkshops für Lieferanten, um ihre klimarelevanten Ambitionen zu verstehen. Zudem soll die Auswahl einer geeigneten Softwarelösung für das Management von THG-Emissionen unterstützt werden.
Darüber hinaus unterstützen Teams von Experten für Ökobilanzen bzw. Lebenszyklusanalysen (Life Cycle Assessments, LCA) betroffene interne Stakeholder. Neue Erkenntnisse aus den Ökobilanzen können dadurch schon in der Designphase integriert werden. Online-Schulungen zu Ökobilanzen beziehen sich dabei auf das unternehmensspezifische Thema „energieeffiziente Produkte“. Im Jahr 2024 wurden mit externen Partnern mehrere erweiterte Online-Schulungen zu diesem Thema durchgeführt, um betroffenen Mitarbeitern das notwendige Wissen und die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln, mit denen sie fundierte Entscheidungen auf der Grundlage von Lebenszyklusanalysen treffen können. Die Schulungen im Geschäftsjahr 2024 umfassten theoretische und handlungsorientierte Aspekte von LCAs und richteten sich an eine breite Zielgruppe, die von Führungskräften bis hin zu technischen Fachkräften aus verschiedenen Bereichen reicht. Die Mitarbeiter wurden darin geschult, was eine Lebenszyklusanalyse ist. Neben den Inhalten einer Lebenszyklusanalyse wurde den Mitarbeitern vermittelt, wie diese am besten für Projekte und Designbewertungen eingesetzt werden kann, um die Entscheidungsfindung in Bezug auf die Nachhaltigkeitsaspekte von Produkten der KION Group zu unterstützen. Die ist insbesondere für den Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) essenziell.
In Zusammenarbeit mit einem externen Partner führte die KION Group 2024 eine Reihe von Workshops zu dem unternehmensspezifischen Thema „Energieeffiziente Produkte“ gemäß dem Cradle-to-Cradle-Prinzip und den relevanten Kategorien durch. Ziel war es, den Nachhaltigkeitsexperten der KION Group das nötige Wissen zu vermitteln, um sich auf die Aktivitäten in Bezug auf eine Cradle-to-Cradle-Zertifizierung konzentrieren zu können. Die Schulungen richteten sich an eine breite Zielgruppe, von Führungskräften bis hin zu technischen Fachkräften, mit dem Ziel, Kompetenzen in diesem Themenkomplex auszubauen.
Dekarbonisierungshebel der KION Group
Die Umstellung auf alternative Brennstoffe ist der wichtigste Dekarbonisierungshebel für die eigenen Geschäftstätigkeiten der KION Group. Der Diesel- und Benzinverbrauch im Fuhrpark der KION Group (hauptsächlich Dienstwagen und Servicefahrzeuge) macht einen Großteil des Energieverbrauchs und der Emissionen im eigenen Betrieb aus. Durch die Elektrifizierung des eigenen Fuhrparks kann die KION Group vom niedrigeren Energieverbrauch der Elektrofahrzeuge profitieren und transportbedingte THG-Emissionen durch den Wechsel zu Strom aus erneuerbaren Quellen weiter senken.
Die zwei mit Kokskohle beheizten Gießereien der KION Group stellen eine weitere Quelle von THG-Emissionen dar. Die Strategie der KION Group sieht vor, die mit Koks beheizten Öfen der Gießereien durch Elektrolichtbogenöfen zu ersetzen. Der Erdgasverbrauch für Raumheizung und Prozesswärme, zum Beispiel für die in der Fertigung verwendeten Öfen, kann durch die Umstellung auf Alternativen wie Wärmepumpen für die Raumheizung und elektrische Öfen in der Fertigung reduziert werden.
In Kombination mit der Umstellung auf andere Brennstoffe ist die Nutzung erneuerbarer Energien ein weiterer wichtiger Dekarbonisierungshebel für die Geschäftstätigkeiten der KION Group. Im Jahr 2024 belief sich der Anteil erneuerbarer Energien im Konzern auf 21 Prozent. Durch die Elektrifizierung aller Prozesse, für die alternative Technologien potenziell zur Verfügung stehen, kann der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch erheblich gesteigert werden. Wo die Elektrifizierung mittelfristig nicht umsetzbar ist, könnten andere erneuerbare Energieträger wie Bioethanol oder grüner Wasserstoff eine Alternative darstellen.
Emissionen aus der Produktnutzungsphase im Segment Industrial Trucks & Services machten 2024 mehr als 66 Prozent der gesamten THG-Bilanz der KION Group aus. Obwohl sich der Anteil verkaufter Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf lediglich 8 Prozent belief, tragen sie mit über 35 Prozent zu den THG-Emissionen aus der Produktnutzungsphase bei. Eine weitere Reduzierung des Anteils der Verbrennungsmotoren kann zu niedrigeren THG-Emissionen beitragen und auf die Klimaziele des Konzerns einzahlen.
Mehr als 50 Prozent der gesamten THG-Emissionen der KION Group im Jahr 2024 konnten der Nutzungsphase von an Kunden verkauften elektrischen Produkten und Lösungen zugeordnet werden. Um das Netto-Null-Ziel zu erreichen, müssen auch diese Emissionen reduziert werden. Die Konzernstrategie sieht daher vor, die Energieeffizienz der Produkte durch eine bessere Batterietechnologie und hocheffiziente Batterien wie Lithium-Ionen-Zellen zu erhöhen, um so den Energieverbrauch zu senken. Zudem ist die KION Group in enger Zusammenarbeit mit ihren Kunden bestrebt, deren Anteil erneuerbarer Energien am Strommix auszubauen.
„Eingekaufte Waren und Dienstleistungen“ (Kategorie 3.1) hatten im Jahr 2024 einen Anteil von 20 Prozent der gesamten THG-Emissionen in Scope 1 bis 3 der KION Group. Der Konzern plant, im Rahmen seiner Dekarbonisierungsstrategie mit seinen Lieferanten an der Reduzierung von THG-Emissionen zusammenzuarbeiten. Dazu gehören die Steigerung der Materialeffizienz, die Umstellung auf alternative Materialien, der verstärkte Einsatz von recycelten Materialien und technologische Lösungen zur Dekarbonisierung von Produktionsprozessen für energieintensive Produkte wie Stahl. Weitere Angaben dazu finden sich in dem Abschnitt „Maßnahmen mit Bezug auf energieeffiziente Produkte (unternehmensspezifisch)“. Darüber hinaus hat die KION Group keine spezifischen Maßnahmen zum Unterthema „Anpassung an den Klimawandel“ in der vorgelagerten Wertschöpfungskette bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 umgesetzt.
Im Jahr 2024 hatte die KION Group nur geringfügige Investitions- und Betriebsausgaben im Zusammenhang mit Maßnahmen und Konzepten zum Klimawandel. Es wird angenommen, dass erhebliche Ausgaben erforderlich sein werden, um die dargelegten Ziele im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel zu erreichen. Der diesbezügliche Planungsprozess befindet sich noch in der Umsetzungsphase. Im Geschäftsjahr 2025 beabsichtigt die KION Group, Investitionen und Ausgaben für den Klimaschutz in ihrem Übergangsplan zu konkretisieren und detaillierte Angaben im Anschluss daran zu berichten. Der Plan soll auch etwaige Lücken in Konzepten und Maßnahmen in Bezug auf identifizierte Auswirkungen, Risiken und Chancen schließen.
Ziele im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel
Die KION Group ermittelt und steuert ihre THG-Emissionen basierend auf dem internationalen Greenhouse Gas Protocol (GHG Protokoll). Die dabei, je nach technischer Möglichkeit, einbezogenen Treibhausgase sind Kohlenstoffdioxid, Methan, Distickstoffoxid, teilfluorierte Kohlenwasserstoffe, perfluorierte Kohlenwasserstoffe, Schwefelhexafluorid und Stickstofftrifluorid.
Das GHG Protokoll sieht bei der Zuordnung von Emissionsquellen und Unternehmensgrenzen zu den direkten und indirekten THG-Emissionskategorien in Scope 1, 2 und 3 die Möglichkeit vor, gemäß der operativen Kontrolle über wirtschaftliches Eigentum zu entscheiden. Die KION Group folgt seit Jahren diesem Ansatz der operativen Kontrolle und ordnet indirekte THG-Emissionen, die aus der Nutzung von Produkten bei Kunden auch im Rahmen von Leasinggeschäften entstehen, bei denen die KION Group als Leasinggeber das wirtschaftliche Eigentum (finanzielle Kontrolle) an diesen Produkten behält („Operating Lease-Verträge“), den THG-Emissionen in Scope 3 zu. Die wesentlichen Einflussfaktoren auf diese THG-Emissionen wie beispielsweise die Auswahl des eingesetzten Produkts, die Art und der Umfang der Nutzung sowie der verwendete Strommix bei elektrisch betriebenen Produkten liegen außerhalb der KION Group, wodurch die Erhebung und Steuerung dieser THG-Emissionen nach Einschätzung der KION Group stark von den der in Scope 1 und 2 eingehenden THG-Emissionen abweichen. Diese Klassifizierung von Operating Lease-Verträgen in der Kategorie Scope 3 erfolgt somit im Einklang mit jenen Leasinggeschäften, bei denen das wirtschaftliche Eigentum auf die Kunden übergeht („Financial Lease“), sowie mit den verkauften Produkten und Lösungen über die gesamte Lebensdauer in der zusammengefassten Kategorie 3.11 („Nutzung verkaufter Produkte“) bilanziert, die die Kategorie 3.13 („Nachgelagert verleaste Sachanlagen“) beinhaltet.
Abweichend zu diesem von der KION Group gewählten Ansatz der operativen Kontrolle, im Einklang mit dem GHG Protokoll, folgen die ESRS dem Prinzip der finanziellen Kontrolle und der Maßgeblichkeit des wirtschaftlichen Eigentums. Eine Änderung der Klassifzierung des Leasinggeschäfts aus Operating Lease-Verträgen gemäß der ESRS würde wesentliche Anpassungen der bisherigen Nachhaltigkeitsstrategie der KION Group zur Folge haben.
Aufgrund der genannten klimabezogenen Zielsetzungen (insbesondere das Netto-Null-Ziel), der Angaben zur Zielerreichung sowie der im Geschäftsjahr 2024 erfolgten formalen Würdigung durch die SBTi, hat sich die KION Group auf dieser Grundlage, abweichend zu ESRS 1.62 und dem Prinzip der finanziellen Kontrolle, entschieden, den gewählten Ansatz der operativen Kontrolle und gemäß dem GHG Protokoll, diese Berichterstattung auch in diesem Konzern-Nachhaltigkeitsbericht konsistent weiter fortzuführen.
Alle genannten THG-Ziele des Konzerns sind Bruttoziele und beziehen negative THG-Emissionen, CO2-Kompensationen oder vermiedene THG-Emissionen als Mittel zur Erreichung der THG-Emissionsreduktionsziele nicht mit ein. Ausgehend von dem Basisjahr 2021 sind die THG-Emissionsreduktionsziele darauf ausgerichtet, die Erderwärmung auf einem sektorübergreifenden Pfad auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Reduzierungen der THG-Emissionen vor 2020 werden bei dieser Beurteilung nicht einbezogen. Die KION Group hat sowohl ein Netto-Null-Szenario herangezogen als auch ein Szenario, das auf den bisher angekündigten Zusagen basiert.
Absolute Reduktionsziele für Scope 1 und 2
Die KION Group hat sich zum Ziel gesetzt, die THG-Emissionen in Scope 1 und 2 bis 2050, um mindestens 90 Prozent zu senken, ausgehend vom Basisjahr 2021 (Bezugswert: 149.359 t CO2e). Das kurzfristige Ziel bis 2030 ist eine absolute Reduzierung um 42 Prozent. Der Bezugswert für das Reduktionsziel in Scope 1 und Scope 2 bezieht sich auf die THG-Emissionen, die aus dem direkten und indirekten Energieverbrauch im eigenen Betrieb entstehen. Emissionen aus der Nutzung von Produkten bei Kunden im Rahmen von Leasinggeschäften, bei denen die KION Group als Leasinggeber das wirtschaftliche Eigentum (finanzielle Kontrolle) an diesen Produkten behält („Operating Lease-Verträge“), werden gemäß der operativen Kontrolle nach GHG Protokoll in Scope 3 erfasst und sind daher nicht Teil des Reduktionsziels in Scope 1 und 2.
Das Ziel hat eine wissenschaftliche Ausgangsbasis und deckt alle Emissionen der Kategorien Scope 1 und 2, die sich unter der operativen Kontrolle der KION Group im Sinne des Greenhouse Gas Protocols befinden, zu 100 Prozent ab. Für Zwecke der Zielsetzung und -erreichung in Bezug auf die THG-Emissionen legt die KION Group in Scope 2 die berechneten THG-Emissionen gemäß der marktbezogenen Methode zugrunde. Die KION Group hat das Ziel unter Beteiligung aller betroffenen Stakeholder anhand des SBTi-Netto-Null-Rahmens und der detaillierten Methodikblätter festgelegt. Die Science Based Targets initiative (SBTi) ist eine Organisation, die Unternehmen dabei unterstützt, wissenschaftlich basierte Klimaziele zu setzen. Die Ziele der Science Based Targets initiative sind weithin akzeptiert und gelten als „wissenschaftlich basiert“. Die Methodologie der SBTi unterliegt inhärenten Unsicherheiten hinsichtlich der zu Grunde gelegten wissenschaftlichen Erkenntnisse und zukunftsorientierten Annahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, die zur Erreichung des 1,5 °C-Ziels erforderlich sind. Derzeit befindet sich die in 2021 veröffentlichte SBTi-Methodologie in Überarbeitung. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zum Verlauf des Klimawandels könnten zu einer Änderung der SBTi-Methodologie und der Beurteilung führen, ob das Ambitionsniveau der Ziele ausreichend ist, um die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Sollte sich die SBTi-Methodik ändern, wird die KION Group ihr Ziel entsprechend anpassen.
Das Ziel wurde 2024 von der SBTi formell gewürdigt. Bei der Bestimmung der kritischen Annahmen für die THG-Emissionsreduktionsziele hat die KION Group künftige Entwicklungen berücksichtigt, die ihre THG-Emissionen und ihre Bemühungen zur Emissionsreduktion beeinflussen könnten: Das Unternehmenswachstum und der Anstieg der Absatzmengen würden zu einem Anstieg des Energieverbrauchs und der Emissionen entlang der Wertschöpfungskette führen. Die Umstellung auf elektrisch betriebene Fahrzeuge, die Dekarbonisierung globaler Stromnetze, steigende Ökosteuern und Technologien wie grüner Stahl und Elektrolichtbogenöfen würden der KION Group dabei helfen, die Emissionsintensität ihrer Aktivitäten zu reduzieren.
Die KION Group hat die folgenden Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass der Bezugswert repräsentativ ist:
- Die KION Group verwendete Emissionsfaktoren aus denselben Quellen. Im Falle von Veränderungen in Methodik oder bei Emissionsfaktoren wurde das Basisjahr nach denselben Methoden neu berechnet.
- Veränderungen in den Organisationsgrenzen führten zu Veränderungen von weniger als fünf Prozent des Treibhausgasinventars.
- Das Basisjahr 2021 wird als repräsentativ für die Unternehmenstätigkeit der KION Group im Zeitverlauf angesehen. Dies wurde bei der Bewertung der Reduktionsziele durch die SBTi formell gewürdigt.
Für Nachhaltigkeitsaspekte vor dem Jahr 2030 gilt für den Konzern das Jahr 2021 als Basisjahr der Vergleichsbetrachtungen. Bei der Festlegung neuer Ziele wird die KION Group ein Basisjahr wählen, das nicht mehr als drei Jahre vor dem ersten Berichtsjahr der neuen Zielperiode liegt. Der Konzern wird das Basisjahr ab 2030 alle fünf Jahre aktualisieren.
Absolutes Reduktionsziel für Scope 3
Das absolute Reduktionsziel der KION Group für Scope-3-Emissionen wurde unter Anwendung der SBTi-Methodik festgelegt. Demnach ist eine Reduzierung von mindestens 25 Prozent in Kategorie 3.11 „Nutzung verkaufter Produkte“ bis 2030 sowie von mindestens 90 Prozent im gesamten Scope 3 bis 2050 vorgesehen. Dabei umfasst Kategorie 3.11 gemäß dem Ansatz der operativen Kontrolle auch die THG-Emissionen, die durch die Nutzung von verleasten Produkten im Rahmen des Leasinggeschäftes der KION Group verursacht werden. Das Basisjahr ist 2021 mit einem Bezugswert von 19.764.107 t CO2e. Die SBTi hat das Jahr 2021 als exemplarisches Basisjahr für die KION Group formell gewürdigt, basierend auf historischen Daten und dem erwarteten künftigen Wachstum. Das Ziel deckt zu 100 Prozent die Scope-3-Emissionen der KION Group für das Netto-Null-Ziel ab und 83 Prozent der Scope-3-Emissionen für das kurzfristige Ziel, das Kategorie 3.11 umfasst. Die KION Group erklärt sich bereit, ihr Ziel bei einer Änderung der SBTi-Methodik anzupassen. Betroffene Stakeholder waren an der Zielsetzung beteiligt. Kunden und Investoren wurden zu ihren Erwartungen an die Klimaziele der KION Group befragt, während interne Stakeholder zur Machbarkeit und zum Zeitplan der notwendigen Maßnahmen befragt wurden.
Derzeit werden darüber hinaus die strategischen Ziele verfolgt, zunehmend Lebenszyklusanalysen für Produkte zu erstellen und Cradle-to-Cradle-Zertifizierungen für ausgewählte Produkte zu erhalten. LCAs gehören zu den zentralen Informationsquellen, mit denen die THG-Emissionsreduktionsziele im Rahmen der SBTi-Verpflichtung der KION Group bestimmt werden. Sie geben einen Überblick über die Umweltauswirkungen von KION Produkten, einschließlich ihrer CO2-Bilanz. Dies wird zunehmend von Kunden gefordert und ist zudem notwendig, um den negativen Auswirkungen der Materialauswahl auf die Umwelt entgegenzuwirken.
Die KION Group folgt derzeit den Cradle-to-Cradle-Prozessen, um das „Environmental Protection Encouragement Agency“-(EPEA-)Zertifikat zu erhalten. Eine Cradle-to-Cradle-Analyse ergänzt die LCA, indem sie die Wirksamkeit von Prozessen in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit prüft. Sie bewertet die Sicherheit, Zirkularität und Nachhaltigkeit eines Produktes in fünf Kategorien hinsichtlich der Nachhaltigkeitsbilanz. Die Implementierung des Cradle-to-Cradle-Prinzips in die Unternehmensprozesse soll der KION Group es ermöglichen, ihre Produkte entlang den Nachhaltigkeitsbemühungen der Kunden auszurichten.
Diese zwei strategischen Ziele der KION Group hinsichtlich LCAs und Cradle-to-Cradle-Zertifizierungen sind die Grundlage für die Entwicklung von Zielen, die direkt mit den betreffenden IROs zusammenhängen. Für sie sollen bis Ende 2025 spezifische Kennzahlen und Ziele definiert werden.
Im Rahmen der vorgelagerten Wertschöpfungskette in Bezug auf die Scope-3-THG-Emissionen gab es im Berichtsjahr 2024 kein definiertes Ziel zum Unterthema „Anpassung an den Klimawandel“.
Anteil der verkauften Elektrofahrzeuge pro Jahr (Segment Industrial Trucks & Services)
Die KION Group plant ein auf Elektroantriebe fokussiertes Portfolio mit batterie- und brennstoffzellenbetriebenen Produkten auszubauen, indem sie den Anteil der verkauften Elektrofahrzeuge pro Jahr erhöht. Ausgehend von dem Basisjahr 2019 mit einem Bezugswert von 85,0 Prozent, entschied sich die KION Group aufgrund der positiven Entwicklung, das vorherige Ziel von 90 Prozent auf 92 Prozent bis 2027 zu erhöhen.
Das Ziel wird als Anteil der elektrisch betriebenen Produkte berechnet (inklusive Brennstoffzellen und anderer elektrischer Technologien), die jedes Jahr im Segment Industrial Trucks & Services bestellt werden (gemessen an Einheiten im Neugeschäft).
Das Ziel bezieht sich auf das THG-Emissionsreduktionsziel im SBTi-Engagement der KION Group und auf das IRO „Globale Elektrifizierung des Produktportfolios“. Die Zieldefinition fand in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Abteilungen und Vertretern der operativen Einheiten für das Handlungsfeld „Product and solution sustainability“ statt, wobei die angepasste Zielsetzung vom Vorstand der KION GROUP AG verabschiedet wurde.
Kennzahlen im Zusammenhang mit dem Klimawandel
Im Zusammenhang mit dem Klimawandel werden im Folgenden die Kennzahlen zum Energieverbrauch, Energiemix und zur Energieintensität, die Kennzahlen zu Treibhausgasemissionen sowie unternehmensspezifische Kennzahlen zu energieeffizienten Produkten dargelegt. In diesem Kontext werden Methoden und signifikante Annahmen sowie gegebenenfalls Schätzungen und Ergebnisunsicherheiten ausgeführt. Darüber hinaus werden Angaben zur Entnahme von Treibhausgasen und Projekte zur Verringerung von Treibhausgasen, die über CO2-Zertifikate finanziert sind, sowie Angaben zur internen CO2-Bepreisung berichtet.
Kennzahlen zum Energieverbrauch, Energiemix und zur Energieintensität
Die Ermittlung der energiebezogenen Kennzahlen erfolgt analog den THG-Emissionen. Primär werden Energiedaten für die eigenen Aktivitäten der KION Group entsprechend der Unternehmensabgrenzung für die Ermittlung der THG-Emissionen gemäß GHG Protokoll und dem Ansatz der operativen Kontrolle ermittelt und gesteuert. Hierbei werden für das Berichtsjahr Energieverbräuche aus der Nutzung von an Kunden verleasten Produkten, die im wirtschaftlichen Eigentum der KION Group verbleiben (Operating Lease-Verträge), nicht in die unternehmenseigenen Energieverbräuche einbezogen. Diese Abgrenzung, vergleichbar zum Ansatz bei den THG-Emissionen, steht mit der für die Klimaziele und die SBTi-Selbstverpflichtung relevanten Zuordnung von Energieverbräuchen der KION Group im Einklang.
Für die Berechnung der Energiedaten verwendet die KION Group Umrechnungsfaktoren der „UK Government GHG Conversion Factors for Company Reporting“ (Department for Environment, Food & Rural Affairs, DEFRA) in der jeweils aktuellen Version. Die verwendeten Faktoren wurden aufgrund ihrer wissenschaftlichen Fundierung, Verlässlichkeit und breiten Akzeptanz in internationalen Berichtsstandards ausgewählt.
Zur Bestimmung der Energieintensität in klimaintensiven Sektoren gemäß ESRS wurde die NACE-Klassifikation genutzt, um die für die KION Group relevanten energieintensiven Sektoren zu identifizieren. Die Einheiten der KION Group wurden den entsprechenden NACE-Codes zugeordnet. Die KION Group ist in den folgenden energieintensiven Sektoren tätig, die bei der Berechnung der Energieintensität gemäß ESRS berücksichtigt wurden:
- NACE-Code 46 Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)
- NACE-Code 28 Maschinenbau
- NACE-Code 52 Lagerei sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr
- NACE-Code 27 Herstellung von elektrischen Ausrüstungen
in Megawattstunden (MWh) |
2024 |
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Gesamter Energieverbrauch nach Energiequellen (MWh) |
|
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(1) Brennstoffverbrauch aus Kohle und Kohleerzeugnissen |
58.879 |
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(2) Brennstoffverbrauch aus Rohöl und Erdölerzeugnissen |
245.060 |
||||
(3) Brennstoffverbrauch aus Erdgas |
122.015 |
||||
(4) Brennstoffverbrauch aus sonstigen fossilen Quellen |
43 |
||||
(5) Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus fossilen Quellen |
76.073 |
||||
(6) Gesamtverbrauch fossiler Energie (MWh) (Zeilen 1 bis 5) |
502.071 |
||||
Anteil fossiler Quellen am Gesamtenergieverbrauch (in %) |
79,7 % |
||||
(7) Verbrauch aus Kernkraftquellen (MWh) |
5.878 |
||||
Anteil des Verbrauchs aus nuklearen Quellen am Gesamtenergieverbrauch (in %) |
0,9 % |
||||
(8) Brennstoffverbrauch für erneuerbare Quellen, einschließlich Biomasse (auch Industrie- und Siedlungsabfälle biologischen Ursprungs, Biogas, Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen usw.) |
2.499 |
||||
(9) Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung aus erneuerbaren Quellen [aktiv bezogen]2 |
116.380 |
||||
(10) Verbrauch selbst erzeugter erneuerbarer Energie, bei der es sich nicht um Brennstoffe handelt |
3.365 |
||||
(11) Gesamtverbrauch erneuerbarer Energie (MWh) [aktiv bezogen]2 (Zeilen 8, 9 und 10) |
122.243 |
||||
Anteil erneuerbarer Quellen am Gesamtenergieverbrauch (in %) [aktiv bezogen]2 |
19,4 % |
||||
Gesamtenergieverbrauch (MWh) (Summe Zeilen 6, 7 und 11) |
630.191 |
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Gesamtenergieverbrauch von Aktivitäten in klimaintensiven Sektoren (MWh) |
624.189 |
||||
Energieintensität je Nettoumsatzerlöse im Zusammenhang mit Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren der KION Group (in MWh/Mio. €) |
54,3 |
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Erzeugung erneuerbarer Energie im eigenen Betrieb |
10.237 |
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Kennzahlen zu Treibhausgasemissionen
Die Berechnung der THG-Emissionen in Scope 1, Scope 2 und Scope 3 erfolgt grundsätzlich gemäß den Leitlinien des „Greenhouse Gas Protocol Standards“. Berücksichtigt werden Geschäftseinheiten unter finanzieller Kontrolle, einschließlich finanziell unwesentlicher Tochtergesellschaften, sowie solche unter operativer Kontrolle.
Die Erfassung, Übermittlung und Überprüfung der Treibhausgasemissionen der Tochtergesellschaften erfolgt jährlich unter Berücksichtigung von festgelegten Schwellenwerten auf Konzernebene. Grundlage dieser Überprüfung sind der finanzielle Konsolidierungskreis, einschließlich der finanziell als unwesentlich eingestuften Tochtergesellschaften, sowie die Kriterien der operativen Kontrolle. Für das Berichtsjahr 2024 gibt es keine wesentlichen Änderungen gegenüber 2023 hinsichtlich der Definition der einzubeziehenden Geschäftseinheiten der KION Group und der Abgrenzung ihrer vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette.
Die KION Group verwendet für die Berechnung oder Berichterstattung von THG-Emissionen keine Informationen von Unternehmen innerhalb der Wertschöpfungskette, deren Berichtszeiträume von ihrem eigenen abweichen.
Primär ermittelt und steuert die KION Group THG-Emissionen gemäß GHG Protokoll und über den Ansatz der operativen Kontrolle. Hierbei werden für das Berichtsjahr THG-Emissionen aus der Nutzung von an Kunden verleaste Produkte, die im wirtschaftlichen Besitz der KION Group verbleiben (Operating Lease), als indirekte THG-Emissionen vollständig für die gesamte Lebensdauer im Jahr der Bestellung gemeinsam mit anderen verkauften Produkten und Lösungen in Kategorie 3.11 „Nutzung verkaufter Produkte“ zusammengefasst mit Kategorie 3.13 „Nachgelagert verleaste Sachanlagen“ sowie in Kategorie 3.12 „Umgang mit verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende“ bilanziert. Dieser Ansatz steht im Einklang mit der SBTi-Selbstverpflichtung der KION Group.
Gemäß ESRS 1.62 ist grundsätzlich dem Prinzip der finanziellen Kontrolle zu folgen. Die KION Group hat sich im Fall von verleasten Sachanlagen, die für die Leasingdauer im wirtschaftlichen Eigentum der KION Group verbleiben (Operating Lease-Verträge) entschieden, von den ESRS abzuweichen. Durch die Nutzung dieser an Kunden verleasten Sachanlagen entstehende Energieverbräuche und THG-Emissionen wären gemäß dem Ansatz der finanziellen Kontrolle unter Scope 1 und 2 der KION Group zu erfassen, obwohl sie hinsichtlich der Entstehung, Messbarkeit und Steuerbarkeit aufgrund der operativen Kontrolle bei den Kunden deutlich von Energieverbräuchen und THG-Emissionen aus eigener Betriebstätigkeit der KION Group abweichen und aus Sicht der KION Group einen indirekten Charakter tragen. Ebenso würden sich periodenbezogene Verschiebungen und Anpassungen in den indirekten THG-Emissionen in Kategorie 3.3 („Brennstoff- und energiebezogene Emissionen“), 3.11 („Nutzung verkaufter Produkte“ (beziehungsweise 3.12 „Umgang mit verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende“ und 3.13 „Nachgelagert verleaste Sachanlagen“) ergeben. Aus diesem Grund folgt die KION Group dem Ansatz der operativen Kontrolle.
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Rückblickend |
Etappenziele und Zieljahre |
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2021 |
2024 |
2025 |
2030 |
(2050) |
Durchschnittliches Ziel |
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Scope-1-Treibhausgasemissionen |
|
|
|
|
|
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Scope-1-THG-Bruttoemissionen (t CO2e) |
111.484 |
108.401 |
90.673 |
64.660 |
11.148 |
4,7 |
||||||||
Prozentsatz der Scope-1-THG-Emissionen aus regulierten Emissionshandelssystemen (in %) |
– |
20,5 % |
|
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Scope-2-Treibhausgasemissionen |
|
|
|
|
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||||||||
Scope-2-THG-Bruttoemissionen (standortbezogen) (t CO2e) |
88.164 |
77.176 |
– |
– |
– |
– |
||||||||
Scope-2-THG-Bruttoemissionen (marktbezogen) (t CO2e) |
37.875 |
38.153 |
30.986 |
22.069 |
3.809 |
4,7 |
||||||||
Signifikante Scope-3-Treibhausgasemissionen2 |
|
|
|
|
|
|
||||||||
Gesamte indirekte (Scope-3-)THG-Bruttoemissionen (t CO2e) |
23.476.782 |
16.011.381 |
– |
– |
2.347.678 |
2,4 |
||||||||
(1) Erworbene Waren und Dienstleistungen |
3.096.120 |
2.824.664 |
– |
– |
309.612 |
– |
||||||||
(2) Investitionsgüter |
46.631 |
39.102 |
– |
– |
4.663 |
– |
||||||||
(3) Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoffen und Energie (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten) |
39.900 |
40.711 |
– |
– |
3.990 |
– |
||||||||
(4) Vorgelagerter Transport und Vertrieb |
162.098 |
174.956 |
– |
– |
16.210 |
– |
||||||||
(5) Abfallaufkommen in Betrieben3 |
16.292 |
16.393 |
– |
– |
1.629 |
– |
||||||||
(6) Geschäftsreisen |
11.030 |
25.826 |
– |
– |
1.103 |
– |
||||||||
(7) Pendelnde Mitarbeiter |
30.114 |
30.326 |
– |
– |
3.011 |
– |
||||||||
19.764.107 |
12.556.215 |
17.568.095 |
14.823.080 |
1.976.411 |
2,8 |
|||||||||
(12) Behandlung von Produkten am Ende der Lebensdauer |
189.502 |
118.853 |
– |
– |
18.950 |
– |
||||||||
(15) Investitionen |
120.986 |
184.335 |
– |
– |
12.099 |
– |
||||||||
THG-Emissionen insgesamt |
|
|
|
|
|
|
||||||||
THG-Emissionen insgesamt (standortbezogen) (t CO2e) |
23.676.430 |
16.196.957 |
– |
– |
– |
– |
||||||||
THG-Intensität (standortbezogen) je Nettoumsatzerlöse der KION Group (t CO2e / €) |
– |
0,0 |
– |
– |
– |
– |
||||||||
THG-Emissionen insgesamt (marktbezogen) (t CO2e) |
23.626.141 |
16.157.934 |
21.304.159 |
18.524.241 |
2.352.807 |
2,4 |
||||||||
THG-Intensität (marktbezogen) je Nettoumsatzerlöse der KION Group (t CO2e / €) |
– |
0,0 |
– |
– |
– |
– |
||||||||
Biogene CO2-Emissionen ingesamt |
|
|
|
|
|
|
||||||||
Biogene CO2-Emissionen aus der Verbrennung oder dem biologischen Abbau von Biomasse, nicht enthalten in Scope-1-THG-Emissionen |
735 |
715 |
– |
– |
– |
– |
||||||||
Biogene CO2-Emissionen aus der Verbrennung oder dem biologischen Abbau von Biomasse, nicht enthalten in Scope-2-THG-Emissionen |
7.240 |
11.522 |
– |
– |
– |
– |
||||||||
Biogene CO2-Emissionen aus der Verbrennung oder dem biologischen Abbau von Biomasse in der Wertschöpfungskette, nicht enthalten in Scope-3-THG-Emissionen3 |
– |
849.931 |
– |
– |
– |
– |
||||||||
|
Scope-1-Treibhausgasemissionen
Die Emissionen aus stationären Verbrennungsprozessen, wie sie beispielsweise bei der Nutzung von Heizungen, Prozesswärme, Öfen und Generatoren entstehen, werden auf Basis der verbrauchten Brennstoffmengen berechnet.
Die THG-Emissionen aus den mobilen Verbrennungsprozessen resultieren aus dem Kraftstoffverbrauch von Firmenfahrzeugen sowie Gabelstaplern auf den Betriebsgeländen der KION Group. Die Berechnung der Emissionen basiert auf den erfassten Kraftstoffmengen.
Für die Berechnung der THG-Emissionen in Scope 1 verwendet die KION Group für Umrechnungs- und Emissionsfaktoren die „UK Government GHG Conversion Factors for Company Reporting“ (Department for Environment, Food & Rural Affairs, DEFRA) in der jeweils aktuellen Version. Die verwendeten Emissionsfaktoren wurden aufgrund ihrer wissenschaftlichen Fundierung, Verlässlichkeit und breiten Akzeptanz in internationalen Berichtsstandards ausgewählt.
Scope 2-Treibhausgasemissionen
Die THG-Emissionen in Scope 2 werden auf Basis des eingekauften Strom-, Wärme- und Kälteverbrauchs in Produktionsstätten und Bürogebäuden ermittelt. Die KION Group berichtet THG-Emissionen in Scope 2 sowohl nach dem standortbezogenen (location-based) als auch marktbezogenen Ansatz (market-based).
Die Berechnung der standortbezogenen Emissionen erfolgt auf Basis regionaler durchschnittlicher Emissionsfaktoren aus der EcoInvent-Datenbank. Die Berechnung von marktbezogenen THG-Emissionen erfolgt unter Berücksichtigung von Verträgen und emissionsspezifischen Lieferantenangaben. An Standorten mit Power Purchase Agreements und Herkunftsnachweisen werden die spezifischen Energiequellen herangezogen. In anderen Fällen basieren die Daten auf lieferantenspezifischen Informationen aus Strombezugsverträgen. In wenigen Fällen sind keine Angaben zu den Stromquellen bekannt. In diesem Fall werden Informationen des residualen Strommix des Standorts verwendet, der aus den Daten des „European Residual Mixes“ der AIB (Association of Issuing Bodies) und Emissionsfaktoren aus der EcoInvent-Datenbank bezogen wird, die detaillierte Informationen zur Zusammensetzung regionaler Energiemixe bereitstellen. Für die Berechnung der THG-Emissionen aus eingekaufter Wärmeenergie nutzt die KION Group die Emissionsfaktoren des DEFRA in der jeweils aktuellen Version. Die verwendeten Emissionsfaktoren wurden aufgrund ihrer wissenschaftlichen Fundierung, Verlässlichkeit und breiten Akzeptanz in internationalen Berichtsstandards ausgewählt.
Signifikante Scope-3-Treibhausgasemissionen
Zur Bestimmung der relevanten Scope-3-Kategorien hat die KION Group eine THG-Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Diese Analyse wird insbesondere bei größeren organisatorischen Veränderungen aktualisiert und erfolgt in Übereinstimmung mit den internen Richtlinien zur Neuberechnung von Emissionsdaten. Die folgenden Kategorien werden in der Bestimmung der Scope-3-THG-Emissionen aktuell nicht im Detail berücksichtigt, da sie als nicht wesentlich eingestuft wurden: 3.8 („Angemietete oder geleaste Sachanlagen“), 3.9 („Nachgelagerter Transport und Vertrieb“), 3.10 („Verarbeitung verkaufter Produkte“), 3.14 („Franchise“). Die Kategorie 3.13 („Nachgelagert verleaste Sachanlagen“) wird nicht separat ausgewiesen, sondern gemeinsam mit verkauften Produkten und Lösungen über die gesamte Lebensdauer in der Kategorie 3.11 („Nutzung verkaufter Produkte“) mit der gleichen Berechnungsmethodik bilanziert.
Die THG-Emissionen der Kategorien 3.1 („Eingekaufte Waren und Dienstleistungen“) und 3.2 („Investitionsgüter“) resultieren wesentlich aus der Beschaffung von Stahl und Stahlkonstruktionen, Batterien und Ladegeräten, Motoren und Generatoren, Flurförderzeugen, Chemikalien, Schmierstoffen und technischen Gasen (Kategorie 3.1) sowie Maschinen, Gebäudekonstruktionen, Hardware, Betriebsmitteln und Einrichtungen (Kategorie 3.2). Als zentrale Datenquelle dient eine interne Datenbank, die direkt mit den Rechnungslegungssystemen der KION Group verbunden ist. Sie erfasst Ausgaben für eingekaufte Waren und Dienstleistungen, Investitionsgüter, Transporte und Mietobjekte. Für die Kategorie 3.1 werden ausschließlich die Ausgaben für eingekaufte Waren und Dienstleistungen berücksichtigt, während Kategorie 3.2 die Ausgaben für Investitionsgüter umfasst. Da die interne Datenbank nicht die gesamte KION Group abdeckt, werden für diese Gesellschaften Schätzungen vorgenommen, um die THG-Emissionen zu ermitteln. Zudem werden die Monate Oktober bis Dezember auf Basis der Ist-Daten bis September eines jeden Jahres linear hochgerechnet und die Emissionen ebenfalls ausgabenbasiert ermittelt. Mit dem Ziel, einen hohen geografischen und branchenspezifischen Detailgrad und die Aktualität der Daten sicherzustellen, bezieht die KION Group die Emissionsfaktoren von einem darauf spezialisierten Marktanbieter. Zur Verbesserung der Datengrundlage arbeitet die KION Group an der schrittweisen Erhebung lieferantenspezifischer Daten für wesentliche Teile der Ausgaben. Die einbezogenen THG-Emissionen entsprechen der Abgrenzung „Cradle to Gate“.
Die THG-Emissionen der Kategorie 3.3 („Brennstoff- und energiebezogene Emissionen“) wurden auf Basis der Energieverbrauchsdaten berechnet, die je Gesellschaft erhoben wurden. Dieselben Daten dienten als Grundlage für die Berechnungen der THG-Emissionen in Scope 1 und 2. Für direkte Energieträger wurden DEFRA-Emissionsfaktoren herangezogen, um vorgelagerte Emissionen zu ermitteln. Für vorgelagerte Emissionen aus eingekaufter indirekter Energie (Strom, Wärme, Kälte) sowie Übertragungs- und Verteilungsverlusten kamen länderspezifische Emissionsfaktoren von EcoInvent zum Einsatz.
Die unter Kategorie 3.4 („Vorgelagerter Transport und Vertrieb“) berichteten THG-Emissionen wurden überwiegend aus allgemeiner Logistik, Straßentransporten, intralogistischen Dienstleistungen und Lagerung hergeleitet. Sie werden auf Basis des ausgabenbasierten Ansatzes berechnet wie in Bezug auf Kategorie 3.1 („Eingekaufte Waren und Dienstleistungen“) beschrieben. Hauptdatenquelle ist auch hier die interne Datenbank mit Informationen zu Ausgaben für Transporte, Waren und Dienstleistungen, Investitionsgütern sowie Mieten unter Einbezug der bezogenen Emissionsfaktoren eines spezialisierten Marktanbieters. Die Schätzungen erfolgen auf der gleichen Grundlage wie bei der Kategorie 3.1. Auf dieser Basis werden ausschließlich Transportemissionen aus eingehenden und ausgehenden Transporten („Well-to-Wheel“, WTW) berichtet, die mit den im Geschäftsjahr 2024 durchgeführten und von der KION Group bezahlten Transportaktivitäten verbunden sind.
Die Berechnung der Kategorie 3.5 („Abfälle aus eigener Betriebstätigkeit“) basiert auf unternehmensspezifischen Abfalldaten der Standorte des Konzerns, unterteilt nach Abfallkategorien und Recyclingquoten. Nicht recycelte Materialien wurden anhand von Emissionsfaktoren aus der Ecoinvent-Datenbank berechnet, die Annahmen zur Abfallbehandlung enthalten. Emissionen aus dem Recyclingprozess sind nicht enthalten.
Die Berechnung der Kategorie 3.6 („Geschäftsreisen“) basiert auf tatsächlich zurückgelegten Kilometern und genutzten Transportmitteln oder, falls diese nicht verfügbar sind, auf Ausgabendaten. Die erforderlichen Informationen werden von verschiedenen Reisedienstleistern bereitgestellt und zentral von der KION Group aggregiert. Fehlende Daten einzelner operativer Einheiten wurden anhand der Mitarbeiterzahl extrapoliert. Die Emissionen umfassen alle relevanten Treibhausgasemissionen während der Transportnutzung und werden nach dem Well-to-Wheel-Ansatz berechnet. Emissionen aus Hotelübernachtungen liegen außerhalb der Mindestgrenze und werden nicht unter Kategorie 6 ausgewiesen. Die Emissionsfaktoren aus den „UK Government GHG Conversion Factors for Company Reporting“ (DEFRA) wurden inflationsbereinigt und mit Inflationsraten sowie Wechselkursen von Statista für Europa angepasst.
Die Emissionen der Kategorie 3.7 („Pendeln der Beschäftigten“) wurden regionenspezifisch und auf Basis der Mitarbeiterzahl zum Geschäftsjahresende (Personenanzahl) berechnet. Einbezogen wurden dabei die Regionen mit Standorten in West- und Osteuropa, im Nahen Osten und in Afrika, in Nord-, Mittel- und Südamerika, in APAC (ohne China) sowie in China. Dabei wurden Annahmen zu Verkehrsmitteln (Auto, Fahrgemeinschaft, öffentlicher Nahverkehr, Fahrrad, zu Fuß) und durchschnittlichen Pendelstrecken einbezogen. Die Berechnung erfolgte unter Verwendung der Emissionsfaktoren aus den „UK Government GHG Conversion Factors for Company Reporting“ (DEFRA) und nach dem Well-to-Wheel-Ansatz. Die Emissionen umfassen alle relevanten Treibhausgasemissionen, die aus der Fahrzeugnutzung der Mitarbeiter auf dem Arbeitsweg entstehen. Emissionen durch Homeoffice liegen unterhalb der Mindestgrenze und werden nicht unter Kategorie 7 ausgewiesen.
THG-Emissionen aus den Kategorien 3.11 („Nutzung verkaufter Produkte“) und 3.13 („Nachgelagert verleaste Sachanlagen“) werden separat für die Segmente Industrial Trucks & Services und Supply Chain Solutions berechnet. Für Gabelstapler und Lagertechnikgeräte im Segment Industrial Trucks & Services liefern dabei beispielsweise mit Kunden geteilte Produktspezifikationen, intern verfügbare Quellen und Berechnungen, Informationen zum Energieverbrauch. Die Anzahl der im Berichtsjahr erfassten Fahrzeuge basiert auf den Stückzahlen der bestellten Flurförderzeuge, die für die Branchenstatistik World Industrial Truck Statistics (WITS) im Segment Industrial Trucks & Services monatlich erfasst werden. Da in der WITS als auch in den intern verfügbaren Informationen zum Auftragseingang die Stückzahlen der verkauften und verleasten Geräte nicht differenziert werden, fasst die KION Group auch die THG-Emissionen aus beiden Kategorien zusammen und weist sie in der Kategorie 3.11 aus. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass es keine wesentlichen Unterschiede in der Nutzung verkaufter und verleaster Fahrzeuge gibt. Für das Segment Supply Chain Solutions wird ein umsatzbasiertes Berechnungsmodell in Form eines Referenzansatzes verwendet. Dabei wurde eine durchschnittliche Energieintensität, das heißt geschätzter Energieverbrauch über die Lebensdauer von Lösungen pro Euro Umsatz auf Basis von Richtpreisen, ermittelt, um die THG-Emissionen auf der Grundlage von kalkulierten erzielbaren Umsätzen zu ermitteln. Dies hat das Ziel, die Komplexität und Individualität der Projekte zu berücksichtigen, die eine standardisierte Emissionsberechnung derzeit nicht zulassen. Für die Entwicklung des Referenzmodells wurde ein internes Berechnungstool verwendet, das im Angebotsprozess anhand von Kundenspezifikationen, Erfahrungswerten und wissenschaftlich basierten technischen Parametern den Energieverbrauch der Anlage abschätzt. Dabei wird aus dem abgestimmten Anlagenlayout abgeleitet, welche Fördergeräte in welchen Spezifikationen eingesetzt werden, und die daraus resultierenden Energieverbräuche werden über die Lebensdauer beziffert und über das zugehörige Preisgerüst mit Umsätzen in Relation gesetzt.
Die Berechnung der THG-Emissionen in der Kategorie 3.11 („Nutzung verkaufter Produkte“) erfolgte unter Verwendung der Emissionsfaktoren aus den „UK Government GHG Conversion Factors for Company Reporting“ DEFRA) für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und der Ecoinvent-Datenbank für den Stromverbrauch während der Produktnutzung. Dabei wurden geografisch spezifische Emissionsfaktoren verwendet, um den Strommix des Endkunden zu berücksichtigen (standortbezogen). Die Produkte der KION Group werden sowohl verkauft als auch zunächst verleast. Aufgrund der über die Lebensdauer gleichen anzunehmenden THG-Emissionen aus der Nutzung verkaufter und zunächst verleaster Produkte werden diese gemeinsam bilanziert. Sämtliche THG-Emissionen aus der Nutzung verkaufter und verleaster Produkte werden gemäß GHG Protocol und dem Ansatz der operativen Kontrolle in der Kategorie 3.11 berichtet.
In Bezug auf die Kategorie 3.12 („Umgang mit verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende“) stehen für das Segment Industrial Trucks & Services Ökobilanzen für mehrere repräsentative Produktkategorien zur Verfügung, die Informationen zur End-of-Life-Behandlung enthalten. Sie werden genutzt, um durchschnittliche THG-Emissionen pro Produktkategorie zu ermitteln. Die Anzahl der im Berichtsjahr erfassten Fahrzeuge basiert auf Verkaufszahlen aus internen Quellen sowie auf den Auftragseingangsdaten der Branchenstatistik WITS. Im Segment Supply Chain Solutions werden die End-of-Life-Emissionen anhand einer Extrapolation aus Daten des Segments Industrial Trucks & Services und auf Basis von Umsatzzahlen geschätzt, da eine detaillierte Analyse derzeit nicht möglich ist. Da das Portfolio an eingesetzten Flurförderzeugen in den Projekten des Segments Supply Chain Solutions sehr breit ist und auch Drittanbietergeräte umfasst, liegt zum Ende des Berichtsjahres keine hinreichende Datengrundlage für eine spezifische Betrachtung von Emissionen zum Umgang mit verkauften Produkten des Segments Supply Chain Solutions an deren Lebenszyklusende vor. Die KION Group arbeitet daran, Ökobilanzen für das Segment Supply Chain Solutions zu erstellen, um zu einer verbesserten Berechnungsgrundlage zu gelangen.
Die KION Group hält Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und weiteren Gesellschaften, deren Emissionen in Kategorie 3.15 („Investitionen“) ausgewiesen werden. Die Berechnung basiert auf den Umsätzen der Beteiligungsunternehmen im Vorjahr und dem entsprechenden Eigentumsanteil der Gesellschaften des Konzerns. Der Umsatz dieser Gesellschaften wird mit einem sektoren- und länderspezifischen Emissionsfaktor und dem jeweiligen Eigentumsanteil der KION Group multipliziert. Anteilige Scope-1- und Scope-2-Emissionen dieser Beteiligungen werden für das Berichtsjahr unter der Kategorie 3.15 berücksichtigt, im Einklang mit den Mindestanforderungen des GHG Protocol. Scope-3-Emissionen von Beteiligungen, die Teil der Wertschöpfungskette der KION Group sind, werden in die Berichterstattung aufgenommen. Es werden Emissionsfaktoren der Exiobase-Datenbank verwendet.
|
2021 |
2030 |
2050 |
||
---|---|---|---|---|---|
THG-Emissionen – Scope 1 und 2 – Business-as-usual-Szenario (in ktCO2eq) |
149 |
191 |
201 |
||
Dekarbonisierungshebel (reduzierte kt CO2eq) |
|
|
|
||
Energieeffizienz und Verbrauchsreduzierung |
– |
–1 |
–2 |
||
Brennstoffwechsel und Elektrifizierung |
– |
–72 |
–126 |
||
Nutzung erneuerbarer Energien |
– |
–32 |
–49 |
||
Sonstige |
– |
– |
–9 |
||
THG-Emissionsziele – Scope 1 und 2 – Reduktionsszenario (in ktCO2eq) |
149 |
86 |
15 |
||
|
|
|
|
||
THG-Emissionen – Scope 3 – Business-as-usual-Szenario (in kt CO2eq) |
23.477 |
25.423 |
30.140 |
||
Dekarbonisierungshebel (reduzierte kt CO2eq) |
|
|
|
||
Nutzung erneuerbarer Energien |
– |
–5.166 |
–16.441 |
||
Schrittweise Einstellung, Substitution oder Modifikation von Produkten |
– |
–1.721 |
–5.458 |
||
Ressourcenschonende Beschaffung |
– |
– |
–5.893 |
||
THG-Emissionsziele – Scope 3 – Reduktionsszenario (in kt CO2eq) |
23.477 |
18.536 |
2.348 |
||
|
|
|
|
||
Gesamte THG-Emissionen – Business-as-usual-Szenario (kt CO2eq) |
23.626 |
25.614 |
30.341 |
||
Gesamte THG-Emissionen – Reduktionsszenario (kt CO2eq) |
23.626 |
18.622 |
2.363 |
||
|
Quellen für Schätzungen und Ergebnisunsicherheit
Die Berechnungen der Kategorien 3.1 („Eingekaufte Waren und Dienstleistungen“), 3.2 („Investitionsgüter“) und 3.4 („Vorgelagerter Transport und Vertrieb“) basieren auf Sekundärdaten und weisen daher eine inhärente Unsicherheit auf. Lieferantenspezifische Werte stehen aktuell nicht zur Verfügung, weshalb branchendurchschnittliche Emissionsfaktoren verwendet werden. Die Daten basieren auf Einkaufsdaten anstelle von Gewichts- oder spezifischen Transportangaben. Dabei wird auf Grundlage der bis zum dritten Quartal eines Jahres verfügbaren Einkaufsdaten hochgerechnet. Aufgrund des ausgabenbasierten Ansatzes ist die Genauigkeit der THG-Emissionsberechnungen im Vergleich zu massen- und aktivitätsbasierten Ansätzen begrenzt. Da nicht alle Tochterunternehmen vollständig durch die zugrunde liegenden Ausgabedaten abgedeckt sind, wird eine Hochrechnung auf Grundlage des Gesamtenergieverbrauchs vorgenommen. Dabei wird für Produktionsstandorte ein anderer Hochrechnungsfaktor verwendet als für Vertriebs- und Verwaltungsstandorte. Grundsätzlich entsteht eine Unsicherheit aus der Verwendung von branchendurchschnittlichen Emissionsfaktoren, die zwar überprüft und wissenschaftlich fundiert sind, doch gleichzeitig auf der Grundlage einer Vielzahl von Annahmen beruhen. Zusätzliche Unsicherheit entsteht durch die Kategorisierung der eingekauften Güter und Dienstleistungen und die Zuordnung zu Emissionsfaktoren. Vor allem durch bezogene Handelswaren oder Halbfertigteile entstehen Unsicherheiten, da solche Produkte nicht eindeutig einer Kategorie zugeordnet werden können. Hierdurch wird ein Anteil der eingekauften Güter und Dienstleistungen keiner Kategorie zugeordnet, sodass für diese Ausgaben kein passender Emissionsfaktor vorliegt. Diese Ausgaben werden anhand eines für die KION Group spezifischen durchschnittlichen Emissionsfaktors berechnet.
Die Berechnungen der Kategorie 3.6 („Geschäftsreisen“) beruhen vorwiegend auf Aktivitätsdaten, wie beispielsweise Personenkilometern. In Fällen, in denen Aktivitätsdaten nicht verfügbar sind, erfolgen die Berechnungen auf Basis von Einkaufsdaten und Hochrechnungen, die auf der Anzahl der Mitarbeitenden (Personenanzahl) basieren. Da Einkaufsdaten Schwankungen unterliegen und die Kosten je nach Geschäftssituation variieren können, entsteht eine Unsicherheit in der Schätzung der Reiseemissionen. Zusätzlich werden Sekundärdaten aus international anerkannten Emissionsdatenbanken verwendet.
Für den Pendlerverkehr der Kategorie 3.7 („Pendeln der Beschäftigten“) liegen keine primären Messdaten vor. Stattdessen werden regional unterschiedliche statistische Werte herangezogen, um die Pendelleistung der Mitarbeitenden von KION abzuschätzen. Diese Werte basieren auf Durchschnittswerten aus relevanten Studien und können die tatsächlichen Emissionen nur näherungsweise wiedergeben.
Folgende Berechnungsmethodiken wurden in Bezug auf Kategorie 3.11 („Nutzung verkaufter Produkte“) zugrunde gelegt. Grundsätzlich ist eine Berechnung im Segment Supply Chain Solutions aufgrund der projektspezifischen Unterschiede in Komponenten und Energieverbräuchen mit hohen Unsicherheiten verbunden. Auf Basis der Analyse von Projekten wurde daher ein durchschnittlicher Energieverbrauch für eine Anzahl an Referenzprojekten ermittelt. Dieser Verbrauchswert weist eine hohe Unsicherheit auf, da die Bestandteile bei den Projekten stark schwanken können, Energieverbrauchsdaten von Zukaufgewerken teilweise unvollständig vorliegen, Auslastung und Nutzung durch Kunden nur anhand von Projektspezifikationen angenommen werden können, teils Annahmen zu technischen Parametern ergänzt werden und bisher keine Messdaten verfügbar sind, um Planungsdaten zu validieren. Hinzu kommt, dass die Lebensdauer der Anlagen je nach Projekt stark schwanken kann. Für die Berechnung wurde eine mittlere durchschnittliche Nutzungsdauer angenommen. Zusätzlich fehlen primäre Daten zum Strommix der Kunden, weshalb nationale durchschnittliche Netzstromfaktoren genutzt werden (standortbezogen). Dabei wird der aktuelle standortbezogene Strommix, einem konservativen Vorgehen folgend, für die gesamte Betriebsdauer angesetzt (Lebenszeit-Emissionsfaktoren), was eine Unsicherheit mit sich bringt, da in der Zukunft eventuell sinkende oder steigende Netzstromfaktoren nicht berücksichtigt sind. Zudem ist das Herunterbrechen des Energieverbrauchs aus den Referenzprojekten auf einen umsatzbezogenen Durchschnittswert eine starke Vereinfachung und mit einer hohen Unsicherheit behaftet ist. Einschränkend ist ebenfalls anzumerken, dass alle Referenzprojekte für das Segment Supply Chain Solutions, die bei der Entwicklung des Referenzmodells herangezogen wurden, in der Region EMEA verortet sind und die Hochrechnung auf andere Regionen entsprechend zu einer zusätzlichen Schätzunsicherheit führt. Seit der Ermittlung der durchschnittlichen Energieintensität für die Lebensdauer über den Weg der Referenzprojekte im Jahr 2022 wurde basierend auf einer jährlichen Überprüfung der Methodik keine Aktualisierung der Datenbasis vorgenommen.
Im Segment Industrial Trucks & Services resultieren wesentliche Unsicherheiten aus den geschätzten Betriebsstunden der Geräte, die je nach Einsatzgebiet und Nutzung erheblich variieren können. Weitere Unsicherheiten ergeben sich aus den Schätzungen des Lebenszyklus-Stromverbrauchs. Da keine primären Daten zum Strommix der Kunden vorliegen, werden nationale durchschnittliche Netzstromfaktoren verwendet (standortbezogen). Dabei wird der aktuelle standortbezogene Strommix, einem konservativen Vorgehen folgend, für die gesamte Betriebsdauer angesetzt (Lebenszeit-Emissionsfaktoren), was eine Unsicherheit mit sich bringt, da in der Zukunft eventuell sinkende oder steigende Netzstromfaktoren nicht berücksichtigt sind. Des Weiteren ist die Datenquelle WITS aufgrund des zeitlichen Verzugs mit Unsicherheiten behaftet, da diese Statistik den globalen Auftragseingang erfasst und die Anzahl der bestellten Fahrzeuge nicht auf den tatsächlichen Auslieferungszeitpunkt an den Kunden abstellt. Insgesamt ist dieser zeitliche Verzug für die Ermittlung der THG-Bilanzierung vernachlässigbar.
Im Rahmen der Berechnungen von Kategorie 3.12 („Umgang mit verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende“) basieren die End-of-Life-Emissionen (EOL) pro Fahrzeugkategorie im Segment Industrial Trucks & Services auf modellierten Durchschnittswerten, die sich aus Ökobilanz der jeweiligen Fahrzeugkategorie ergeben. Fahrzeugspezifische EOL-THG-Emissionen können daher nicht präzise angegeben werden. Im Segment Supply Chain Solutions fehlen Primärdaten, weshalb die EOL-THG-Emissionen umsatzbasiert aus den Daten des Segments Industrial Trucks & Services hochgerechnet werden.
Bezüglich der Kategorie 3.15 („Investitionen“) stehen für die THG-Emissionen von Investitionsobjekten und Unternehmensbeteiligungen keine Primärdaten zur Verfügung. Stattdessen werden branchenspezifische Scope-1- und Scope-2-Emissionsfaktoren verwendet, die mit den jeweiligen Umsätzen aus dem Vorjahr verrechnet werden. Diese Annäherung spiegelt nicht die spezifischen Aktivitäten der Unternehmen wider, sondern repräsentiert statistische Durchschnittswerte der jeweiligen Branche.
Angaben zur Entnahme von Treibhausgasen und Projekte zur Verringerung von Treibhausgasen, finanziert über CO2-Zertifikate sowie Angaben zur internen CO2-Bepreisung
Im Berichtszeitraum hat die KION Group keine Aktivitäten im Bereich des Abbaus oder der Speicherung von Treibhausgasen durchgeführt, weder innerhalb der eigenen Tätigkeiten noch in der vor- oder nachgelagerten Wertschöpfungskette. Die KION Group befindet sich in der Planungsphase zur Definition des Anwendungsbereichs, der angewandten Methodologien und Frameworks im Hinblick auf die Neutralisierung möglicher verbleibender, nicht zu vermeidender Treibhausgasemissionen. Dabei orientiert sich die KION Group an den Vorgaben der SBTi zu Carbon Removals im Kontext eines Rahmenwerks zum Net-Zero-Ziel.
Im Zuge der Validierung der Klimaziele hat die KION Group für sich festgelegt, keine Klimaneutralitätsansprüche („GHG Neutrality Claims“) zu kommunizieren.
Im Berichtszeitraum hat die KION Group keine CO2-Gutschriften (Carbon Credits) bezogen. Zudem bestand im Berichtszeitraum kein internes CO2-Bepreisungssystem.
Unternehmensspezifische Kennzahlen zu energieeffizienten Produkten
In Bezug auf die wesentlichen Auswirkungen und Chancen im Zusammenhang mit energieeffizienten Produkten weist die KION Group die unternehmensspezifische Kennzahl „Anteil verkaufter elektrischer Fahrzeuge“ für das Segment Industrial Trucks & Services aus. Die Kennzahl ist mit dem jeweiligen strategischen Ziel verbunden und spiegelt sowohl potenzielle positive Auswirkungen (auf die nachgelagerte Reduzierung von THG-Emissionen) als auch Chancen im Zusammenhang mit einem stark elektrifizierten Produktportfolio wider. Im Berichtsjahr belief sich der Anteil verkaufter elektrischer Stapler im Segment Industrial Trucks & Services auf 91,7 Prozent. (siehe hierzu „Strategieziele und Zielerreichung im Geschäftsjahr 2024“)
Die Berechnung beruht auf den Stückzahlen der monatlich erfassten Auftragseingänge im Neugeschäft und gilt als repräsentativ für die Anzahl der verkauften Fahrzeuge. Dabei werden die bestellten Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben im Segment Industrial Trucks & Services ins Verhältnis zum gesamten Bestellvolumen des Segments für das Gesamtjahr gesetzt. Die Daten zum Auftragseingang werden von den Tochtergesellschaften in den Regionen und Marken konzernweit gemeldet und im Rahmen von Marktforschungsanalysen durch eine Software gebündelt. Die bestellten Flurförderzeuge werden gemäß der WITS der Fédération Européenne de la Manutention (FEM) nach Produktklassen aufgeteilt und das Volumen der bestellten elektrischen Stapler wird anhand dieser Kategorien ermittelt. Die Kennzahl wurde nicht von einer zuständigen externen Stelle validiert.