Risikobericht

Risikostrategie

Die Geschäftstätigkeit der KION Group ist auch mit Risiken verbunden. Der verantwortungsvolle Umgang mit Risiken und Chancen sowie deren sorgfältige Steuerung sind wesentliche Bestandteile der Unternehmensführung. Übergeordnetes Ziel ist es, unternehmerische Chancen unter Berücksichtigung kontrollierter Risiken bestmöglich zu nutzen. Bestandsgefährdende Risiken sollen dabei vermieden werden.

So können die Management-Funktionen der KION Group bewusst entscheiden, ob Risiken akzeptiert, transferiert, vermieden oder durch geeignete Mitigationsmaßnahmen reduziert werden sollen. Die KION Group geht im Rahmen der Vorgaben ihrer Strategie bewusst begrenzte Risiken ein, um ihre unternehmerischen Ziele zu erreichen. Dabei verfolgt die KION Group in Summe eine ausgewogene Risikostrategie unter der Bedingung, dass die dauerhafte Fähigkeit der externen Finanzierung und der Fortbestand des Unternehmens gewährleistet sind.

Grundzüge des Risikomanagements und des internen Kontrollsystems

Risikomanagementsystem

Die Aufgabe des konzernweiten Risikomanagementsystems ist es, Risiken, die die Erreichung der Unternehmensziele der KION Group gefährden könnten, zu identifizieren, zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen zu steuern. Chancen werden im Risikomanagementsystem nicht erfasst, sondern gesondert über die Unternehmensplanung abgebildet. Das Risikomanagement ist in allen Gesellschaften und Funktionen der KION Group verankert und wird durch eine Konzernfunktion gesteuert. Dabei sind Zielsetzung, Geschäftsmodell, strategische Ausrichtung sowie operative Prozesse und Maßnahmen systematisch im Hinblick auf Risiken zu evaluieren und zu steuern. Die Risikoperspektive wird somit in Managemententscheidungen integriert. Das Risikomanagement soll dabei eine transparente Sicht auf das potenzielle finanzielle Schadensausmaß, die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Maßnahmen zur Risikosteuerung auf den unterschiedlichen Organisationsebenen gewährleisten.

Das konzernweit etablierte Risikotragfähigkeitskonzept dient dazu, bestandsgefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zeitnah einleiten zu können. Die Risikotragfähigkeit ist dabei definiert als das maximale Risiko, das die KION Group gewillt ist zu tragen. Eine Risikoaggregation ist erforderlich, um die Gesamtrisikoposition für die KION Group zu ermitteln. Die Aggregation der Risiken erfolgt mithilfe einer Monte-Carlo-Simulation als Szenario-Simulationsverfahren. Bei der Prüfung der Risikotragfähigkeit wird das Ergebnis aus der Monte-Carlo-Simulation zuzüglich eines Risikopuffers einbezogen.

Die Leitlinien für das Risikomanagement sind in einem konzernweiten Risikoregelwerk definiert. Für bestimmte Risikofelder existieren in den jeweiligen Fachabteilungen zudem speziell auf diese Themen abgestimmte Richtlinien zum Umgang mit spezifischen Risiken der Geschäftsbereiche. Die Organisation des Risikomanagements ist unmittelbar an der Konzernstruktur ausgerichtet. Dementsprechend sind auf Ebene der Einzelgesellschaften und operativen Einheiten jeweils Risk Officer und Risikomanager benannt, die dafür zuständig sind, Risiken zu identifizieren, zu bewerten, selbstständig zu steuern und an das zentrale Risikomanagement zu berichten. Bestandteil der Risikoorganisation ist zudem das Risk Committee, das in quartalsmäßigem Turnus die Gesamtrisikosituation funktionsübergreifend beleuchtet und bestehende sowie sich abzeichnende Risikosachverhalte erörtert. Der Austausch im Risiko Committee ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung der Risiken und die frühzeitige Erkennung von potenziellen Gefahren. Dabei orientiert sich das Risikomanagement an der Finanzorganisation; somit sind die beschriebenen Rollen jeweils im Finanzbereich verortet.


Risikoorganisation der KION Group

Risikoorganisation der KION Group (Grafik)

Wie die Organisationsstruktur ist auch der Risikomanagementprozess grundsätzlich dezentral ausgerichtet. So erfolgt die Risikoerfassung der finanziell bewerteten Risiken zunächst auf Ebene der Einzelgesellschaften anhand eines konzernweit vorgegebenen Risikokatalogs. Es gilt das Prinzip der Einzelerfassung. Eine quantitative Bewertung von Risiken anhand der Kriterien Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzielle Auswirkungen im Falle des Eintritts wird grundsätzlich vorgenommen. In Ausnahmen kann auch eine qualitative Bewertung erfolgen. Dies trifft beispielsweise auf Extrem- und Nachhaltigkeitsrisiken zu, bei denen noch keine hinreichend genaue Quantifizierung vorgenommen werden kann.

Darüber hinaus werden ausgewählte Risiken nicht über das Bottom-up-Assessment dokumentiert, sondern auf Konzernebene von einem Corporate Risk Manager erfasst und gesteuert, der gemeinsam mit dem Corporate Risk Officer für die richtlinienkonforme Umsetzung des Risikomanagementprozesses zuständig ist. Wird außerhalb der regulären Berichtsperiode ein neu eingetretenes Risiko identifiziert und überschreitet dessen Bruttoerwartungswert den definierten Schwellenwert, erfolgt eine Sofortmeldung an den Vorstand der KION GROUP AG und an das zentrale Risikomanagement der KION Group. Zur Dokumentation der Einzelrisiken dient ein speziell auf die Anforderungen des Risikomanagements ausgerichtetes Berichtssystem.

Die Risikosteuerung obliegt in erster Linie den einzelnen Gesellschaften und ist daher dezentral organisiert. Die Auswirkungen der Maßnahmen zur Risikosteuerung (insbesondere Änderungen der Schadenshöhe und der Eintrittswahrscheinlichkeit) werden mittels des regulären Berichtsprozesses quartalsweise an das zentrale Risikomanagement gemeldet.

Die Risikoberichterstattung umfasst alle in den Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses einbezogenen Tochterunternehmen. Die gemeldeten Risiken der Einzelgesellschaften werden in einem einheitlichen Berichtsprozess zu einem Risikobericht zusammengefasst und quartalsweise in Risikomanagementsitzungen erörtert. Zusätzlich werden im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Business-Review-Meetings die jeweils wesentlichen Risiken für die Unternehmensplanung betrachtet und diskutiert. Außerdem gibt es mit den Fachabteilungen der KION GROUP AG quartalsweise Abstimmungen, um insbesondere die gesellschaftsübergreifenden Risiken, unter anderem in den Bereichen Procurement, Treasury, KION Group IT, Accounting, Tax und Legal, zu identifizieren und zu bewerten. Das zentrale Risikomanagement erstellt anschließend quartalsweise einen Risikobericht, der dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der KION GROUP AG vorgelegt wird.

Das Risikomanagementsystem wird durch die Internal-Audit-Funktion der KION Group in regelmäßigen Abständen geprüft. Zusätzlich überprüft der externe Abschlussprüfer der KION Group das Risikofrüherkennungssystem im Rahmen der jährlichen Konzernabschlussprüfung.

Internes Kontrollsystem*

Das an den spezifischen Bedürfnissen der KION Group ausgerichtete interne Kontrollsystem umfasst die Gesamtheit aller systematisch definierten Kontrollen und Überwachungsaktivitäten mit dem Ziel, die Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit des Unternehmens, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften und internen Richtlinien zu gewährleisten.

Die Gestaltung der Elemente des internen Kontrollsystems der KION Group orientiert sich an dem international anerkannten Rahmenwerk für interne Kontrollsysteme des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission („COSO-Modell “). Das interne Kontrollsystem umfasst daher als wesentliche Bestandteile das Kontrollumfeld, eine Risikobeurteilung, die Kontrollaktivitäten, Information und Kommunikation sowie eine laufende Überwachung.

Sämtliche konsolidierte Tochterunternehmen der KION Group sind Bestandteil des internen Kontrollsystems. Der Umfang der auszuführenden Kontrollaktivitäten ist dabei abhängig von den spezifischen Risiken und ihrer Wesentlichkeit für den Konzernabschluss der KION GROUP AG.

Das System und die angewandten Methoden werden kontinuierlich weiterentwickelt und hinsichtlich ihrer Funktionsfähigkeit regelmäßig beurteilt. Aufgrund der inhärenten Beschränkungen eines jeden Kontrollsystems kann jedoch eine vollumfängliche Sicherheit nicht gewährleistet werden.

Internal Audit evaluiert regelmäßig das interne Kontrollsystem und trägt somit zu einer fortlaufenden Verbesserung bei. Dabei werden insbesondere folgende Aspekte berücksichtigt:

  • Angemessenheit und Wirksamkeit interner Kontrollsysteme zur Vermeidung von Vermögensverlusten
  • Einhaltung von gesetzlichen Auflagen sowie von Geschäftsführungsdirektiven, sonstigen Richtlinien und internen Anweisungen
  • Ordnungsmäßigkeit der Aufgabenerfüllung und Einhaltung wirtschaftlicher Grundsätze

Zur Einschätzung der Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und des internen Kontrollsystems wird grundsätzlich auf die Ausführungen in der "Erklärung zur Unternehmensführung" verwiesen.

* Die Inhalte dieses Kapitels bzw. dieses Abschnitts sind freiwillige Angaben und daher nicht geprüft

Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den (Konzern-)Rechnungslegungsprozess

Wichtigste Ziele des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sind, das Risiko wesentlicher Fehlaussagen in der Rechnungslegung und Fehlbewertungen zu vermeiden sowie die Einhaltung der maßgeblichen Vorschriften und internen Arbeitsanweisungen zu gewährleisten. Dies schließt die Normenkonformität von Konzern- und Jahresabschluss sowie zusammengefasstem Lagebericht mit den angewandten Rechnungslegungsvorschriften ein. Im Hinblick auf den (Konzern-)Rechnungslegungsprozess hat die KION Group innerhalb ihres internen Kontroll- und Risikomanagementsystems Strukturen und Prozesse definiert und diese in der Organisation umgesetzt.

Die Konzernfunktion Corporate Accounting, Controlling & Tax koordiniert die Erstellung des Konzern- und Jahresabschlusses der KION GROUP AG. Sie legt die Anforderungen für die Berichtsinhalte fest, die für alle Tochterunternehmen verbindlich sind, und steuert bzw. überwacht die zeitlichen und prozessualen Vorgaben. Besonders komplexe Sachverhalte und Fragestellungen werden unter Hinzuziehung der Fachabteilungen oder externer Sachverständiger bearbeitet.

Änderungen von Gesetzen, Rechnungslegungsstandards und anderer Verlautbarungen werden fortlaufend mit Blick auf Relevanz und Auswirkungen auf den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht analysiert und die daraus resultierenden Änderungen in den konzerninternen Richtlinien und Rechnungslegungsprozessen berücksichtigt.

Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen müssen bei der Erstellung ihrer IFRS-Berichtspakete das KION Group IFRS Accounting Manual befolgen. Diese Bilanzierungsrichtlinie umfasst die in der KION Group bei der Bilanzierung nach IFRS anzuwendenden Ansatz-, Bewertungs- und Ausweisregeln. Darin werden vor allem die für das Geschäft der KION Group spezifischen Rechnungslegungsgrundsätze erläutert.

Grundlagen des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sind neben Richtlinien und Arbeitsanweisungen auch prozess- und systemintegrierte Funktionstrennungen sowie das Vier-Augen-Prinzip und Freigabeverfahren. Die an dem Konzern-Rechnungslegungsprozess beteiligten Mitarbeiter werden dazu regelmäßig geschult.

Die Angemessenheit und operative Wirksamkeit des internen Kontrollsystems werden regelmäßig im Rahmen von Selbstbewertungen, im Sinne von arbeitsteiligen Wirksamkeitsprüfungen („Control Self Assessments“) durch die Kontrollverantwortlichen und Führungskräfte beurteilt. Die Ergebnisse dessen werden in einem zentralen IT-System erhoben und dokumentiert. Darüber hinaus erfolgen für Teilbereiche des internen Kontrollsystems auch externe Überprüfungen. Neben den (Konzern-)Rechnungslegungsprozessen unterliegt auch das interne Kontrollsystem der regelmäßigen Prüfung durch Internal Audit. Identifizierte Kontrollmängel werden ordnungsgemäß dokumentiert und Gegenmaßnahmen zur Behebung der Mängel ergriffen. Der Vorstand und der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der KION GROUP AG werden jährlich über Ergebnisse der Selbstbewertungen bezüglich des internen Kontrollsystems unterrichtet.

Risiken

Gesamtrisiko

Alle zum Zeitpunkt der Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts bekannten Risiken wurden in der Prognose für das Geschäftsjahr 2025 entsprechend reflektiert. Während der Risikobericht auf mögliche negative Einflussfaktoren und Abweichungen von dem im Prognosebericht unterstellten Szenario abstellt, sind mögliche positive Einflussfaktoren im Chancenbericht dargestellt.

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 beruht auf den getroffenen Annahmen zur Entwicklung der wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen. So kann die erwartete gesamtwirtschaftliche Erholung in der Hauptabsatzregion EMEA ausbleiben, wenn geopolitische Ereignisse zu einer neuerlichen Verschlechterung der Lieferkettensituation und Materialverteuerungen führen. Eine erneute Eskalation des Nahostkonflikts könnte zu einer Verknappung des Ölangebots führen und zusammen mit dem anhaltenden Krieg in der Ukraine eine Rohstoffkrise auslösen, die den Welthandel hemmt und zugleich inflationsfördernd wirkt. Auch globale Handelskonflikte und Handelsbarrieren könnten das Ergebnis des Unternehmens negativ belasten. Dies würde zu einer Verfestigung der straffen und tendenziell wachstumshemmenden Geldpolitik führen und Finanzierungsrisiken und -kosten erhöhen. Die Folge wäre eine erneute Beeinträchtigung der Investitionsbereitschaft der Kunden in beiden operativen Segmenten. Ebenso kann eine Verschärfung der Immobilienkrise in China zu staatlichen Gegenmaßnahmen führen, welche die Wachstumsaussichten der Region APAC, aber auch die der exportorientierten europäischen Wirtschaft beeinträchtigen. Darüber hinaus können politische Unsicherheiten und (Neu-)Wahlen in verschiedenen Ländern das wirtschaftliche und politische Umfeld belasten.

In der Gesamtbetrachtung schätzt die KION Group die Risikolage in Bezug auf eine Bestandsgefährdung derzeit weiterhin als niedrig ein. Es wird erwartet, dass die durch das Risikotragfähigkeitskonzept vorgegebene Risikotoleranz im Jahr 2025 nicht überschritten wird. Aus heutiger Sicht sind keine Einzelrisiken oder zusammen wirkende Risiken ersichtlich, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden.

Die nachstehende Risiko-Matrix stellt die aus Konzernperspektive relevanten und quantifizierten Risiken mit Brutto-Schadensausmaß und Brutto-Eintrittswahrscheinlichkeit dar, also vor dem Einleiten von Mitigationsmaßnahmen. Gegenüber dem Stand zum Jahresende 2023 ergaben sich die nachfolgenden Veränderungen in der Risikoeinschätzung: Es wurde eine Abstufung der Eintrittswahrscheinlichkeit der finanziellen Risiken von „mittel“ auf „gering“ vorgenommen, die Bruttorisikohöhe jedoch von „gering“ auf „mittel“ erhöht. Die IT-Risiken wurden innerhalb der Kategorie um Datensicherheitsrisiken erweitert, während dabei die Einschätzung hinsichtlich Bruttorisikohöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit unverändert zum Vorjahr blieb. Die Eintrittswahrscheinlichkeit der Steuerrisiken wurde von „niedrig“ auf „mittel“ angehoben. Die Bruttorisikohöhe der personellen Risiken wurde von „gering“ auf „mittel“ angehoben. >>Erstmals wurden Umweltrisiken und sonstige externe Risiken als eigenständige Kategorien erfasst, wobei sich Umweltrisiken durch eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit und Bruttorisikohöhe kennzeichnen. Externe Risiken werden mit geringer Bruttorisikohöhe und mittlerer Eintrittswahrscheinlichkeit kategorisiert. Die Kategorie Umweltrisiken umfasst auch Nachhaltigkeitsrisiken aus der doppelten Materialitätsanalyse, die erstmalig qualitativ bewertet wurden. Details hierzu sind dem Abschnitt „Nachhaltigkeitsrisiken“ zu entnehmen.

Die KION Group erkennt die Bedeutung von Extremrisiken und dass diese eine ernsthafte Bedrohung für das Unternehmen darstellen können. Extremrisiken sind Risiken, die außerhalb des normalen Risikobereichs liegen, nicht oder nur marginal beeinflusst werden können und schwerwiegende finanzielle Auswirkungen auf die KION Group haben können. Beispiele für Extremrisiken sind Naturkatastrophen, terroristische Angriffe, Pandemien oder politische Instabilitäten. Diese Risiken können zu erheblichen Verlusten führen, die das Unternehmen in seinen Geschäftsaktivitäten beeinträchtigen oder den Fortbestand gefährden können. Die KION Group ist sich bewusst, dass Extremrisiken zwar selten eintreten, aber aufgrund ihrer potenziellen Schadenshöhe dennoch eine geschäftskritische Bedeutung haben. Ereignisse wie beispielsweise die Corona-Pandemie, der anhaltende Krieg in der Ukraine oder der Nahostkonflikt zeigen, dass Extremrisiken durchaus eintreten können und wie wichtig es somit für die KION Group ist, sich darauf vorzubereiten. Die KION Group hat daher unterschiedliche Risikoidentifikationsprozesse, wie etwa Top-down-Risikoerhebungen zusätzlich zu den üblichen Bottom-up-Risikoidentifikationsprozessen, sowie lokale Notfallpläne etabliert, um auf den Eintritt solcher Extremrisiken frühzeitig reagieren zu können.

Risiko-Matrix

Die dargestellten Markt- und Wettbewerbsrisiken sowie die Risiken entlang der Wertschöpfungskette und die personellen und rechtlichen Risiken wirken in den operativen Segmenten Industrial Trucks & Services und Supply Chain Solutions. Die Risiken aus dem Leasinggeschäft betreffen vor allem das Segment Industrial Trucks & Services, während die Risiken aus dem Kundenprojektgeschäft hauptsächlich im Segment Supply Chain Solutions angesiedelt sind. Finanzielle Risiken aus der allgemeinen Unternehmensfinanzierung, IT-, Steuer- sowie Umweltrisiken betreffen hingegen den gesamten Konzern.

Im Geschäftsjahr 2024 wurde der bestehende Risikokatalog für nachhaltigkeitsbezogene Risiken überarbeitet und gemäß den Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive um weitere ESG-Risiken ergänzt. Auf Basis der nach diesen neuen Regularien durchgeführten doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden die identifizierten ESG-Risiken (qualitativ) in das Risikomanagement der KION Group integriert. (ESRS 2 IRO-1 Tz. 53 c ii.) <<*

Im Hinblick auf die Risiken der KION GROUP AG gilt, dass diese aufgrund von Ergebnis- und Gewinnabführungsvereinbarungen mit wesentlichen Tochtergesellschaften grundsätzlich den Risiken der KION Group entsprechen. Darüber hinaus bestehen Risiken aus der möglichen Wertminderung der Anteile an verbundenen Unternehmen, der Werthaltigkeit der Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie aus Verlusten bei Tochterunternehmen, die über eine Ergebnis- und Gewinnabführungsvereinbarung direkt die KION GROUP AG betreffen.

* Diese Angabe ist Bestandteil des Konzern-Nachhaltigkeitsberichts der KION Group für das Geschäftsjahr 2024

Markt- und Wettbewerbsrisiken

Marktrisiken

Marktrisiken resultieren daraus, dass die gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklung ungünstiger verlaufen kann als im Prognosebericht dargestellt.

Im Segment Industrial Trucks & Services basiert die Marktprognose für das Jahr 2025 auf der Annahme einer moderaten Steigerung der Bestellzahlen. Die KION Group erwartet ein moderates Wachstum in allen Regionen, sieht aber das mögliche Risiko, dass die Bestellzahlen im Auftragseingang entgegen den Erwartungen rückläufig sein könnten. Dadurch würde die Ertragslage des Segments Industrial Trucks & Services entsprechend belastet.

Im Segment Supply Chain Solutions geht die KION Group von einer leichten Belebung der Investitionstätigkeit im Bereich der Lagerautomatisierung aus. Zyklische Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität haben Auswirkungen sowohl auf den Markt für Flurförderzeuge als auch auf den Markt für Supply-Chain-Lösungen, wobei Letzterer aufgrund der langfristigeren Perspektive der Investitionsentscheidungen insgesamt weniger zyklisch reagiert. Das Investitionsverhalten der Kunden hängt in hohem Maße von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie der Situation in der jeweiligen Kundenbranche ab. Daher besteht das Risiko, dass die Umsatzerwartung der KION Group für das Geschäftsjahr 2025 zu hoch bemessen sein könnte.

Da die KION Group die Fixkosten nur teilweise und verzögert an Nachfrageschwankungen anpassen kann, wirken sich Umsatzrückgänge ergebnisbelastend aus. Trotz des bedeutenden Nordamerikageschäfts (vor allem im Segment Supply Chain Solutions) sowie des perspektivisch wachsenden KION Geschäfts in China wird nach wie vor der größte Teil des Umsatzes der KION Group in der Region EMEA erzielt. Daher haben die in Europa vorherrschenden Marktbedingungen einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der KION Group.

Zusätzlich können Risiken aus handels- und geopolitischen Konflikten und Spannungen den Erholungskurs der Weltwirtschaft teilweise ausbremsen. Besonders im Fokus stehen dabei nach wie vor der Krieg in der Ukraine sowie potenzielle Handelsbarrieren infolge der neuen US-Administration. Weiterhin wird die KION Group den Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan sowie den Konflikt im Nahen Osten mit Sorgfalt beobachten. Auf mittlere Sicht könnten neue Handelsbarrieren die Absatzmöglichkeiten spürbar beeinträchtigen und eine erneute Unterbrechung globaler Lieferketten mit entsprechenden Folgen für die Produktion hervorrufen.

In Summe könnte sich dies negativ auf die Investitionsbereitschaft der Kunden und die daraus resultierende Nachfrage nach Produkten und Serviceleistungen der KION Group auswirken und zu einem Umsatzrückgang führen. Ob jedoch solche Marktrisiken eintreten und dann einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäfts- und Ertragslage haben, ist zurzeit nicht absehbar.

Die weitere Entwicklung der geopolitischen Lage einschließlich der Folgewirkungen auf die daraus resultierende Risikoentwicklung wird genau beobachtet. Die eingeleiteten Maßnahmen in beiden operativen Segmenten sollen dazu beitragen, das Ertragsrisiko aus konjunkturell bedingten Umsatzrückgängen zu begrenzen. Der nach Branchen und Regionen diversifizierte Kundenstamm und der Ausbau der Serviceaktivitäten tragen zur Risikobegrenzung bei.

Darüber hinaus beobachtet die KION Group den Markt und die Wettbewerbssituation intensiv, um Marktrisiken frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig Produktionskapazitäten anpassen zu können. Über das weltwirtschaftliche Wachstum hinaus analysiert die KION Group unter anderem die Wechselkursentwicklung, die Preisstabilität, das Konsum- und Investitionsklima, die Außenhandelsaktivität sowie die politische Stabilität in den wesentlichen Absatzmärkten und prüft fortlaufend die möglichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns.

Die Marktrisiken werden bei einem hohen Bruttorisiko und einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit insgesamt unverändert als „mittel“ angesehen.

Wettbewerbsrisiken

In beiden operativen Segmenten bestehen das Risiko von Marktanteilsverlusten an Wettbewerber sowie ein erhöhter Preisdruck, sodass der Segmentumsatz geringer als erwartet ausfallen könnte.

Die Märkte der KION Group sind durch einen intensiven, auch über den Preis geführten Wettbewerb geprägt. Der Preiswettbewerb wird dadurch verschärft, dass manche Hersteller, teils aufgrund der Währungssituation, teils aufgrund geringerer lokaler Herstellkosten, über Kostenvorteile verfügen. Dies wirkt sich hauptsächlich auf das Segment Industrial Trucks & Services aus, da dort vor allem im Economy- und Volumen-Segment ein starker Preiswettbewerb herrscht. Diesem Risiko begegnet die KION Group durch Variantenvielfalt auf Basis modularer Konzepte sowie einer hohen Serviceverfügbarkeit insbesondere im Volumen- und Premium-Segment.

Es besteht die Möglichkeit, dass Wettbewerber sich zusammenschließen und durch eine stärkere Position die Absatzchancen der KION Group beeinträchtigen. Ebenso könnten in Erwartung höherer Volumina und Margen Überkapazitäten aufgebaut werden, die den Preisdruck erhöhen. Obwohl die KION Group bislang in der Lage ist, auf Basis des hohen Kundennutzens ihrer Produkte und Services angemessene Preise durchzusetzen, werden vielfältige Maßnahmen zur Verminderung von Wettbewerbsrisiken ergriffen und weiterhin angestrebt. Dazu zählt unter anderem der Aufbau von Joint Ventures, Kooperationen, das Fördern der Innovationskraft sowie Maßnahmen zur Produktkostenreduzierung.

In Summe werden Wettbewerbsrisiken für das Prognosejahr 2025 bei einer niedrigen Bruttorisikohöhe und mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit unverändert als „niedrig“ eingeschätzt.

Risiken entlang der Wertschöpfungskette

Forschungs- und Entwicklungsrisiken

Marktposition und wirtschaftliche Entwicklung der KION Group hängen wesentlich von der Fähigkeit ab, Produkte und Dienstleistungen speziell auf die spezifischen Bedarfe in den jeweiligen Kundenbranchen auszurichten. Dafür gilt es, Hardware (Flurförderzeuge und Automatisierungslösungen), Software (Fahrzeugsteuerung und Warehouse-Management-Systeme) und Services (von Reparatur bis Finanzierung) zu einem ganzheitlichen Angebot zu verzahnen. Dazu sind fortlaufend Produktentwicklungen erforderlich, welche die Kundenerwartungen erfüllen und sich ändernde regulatorische oder technologische Rahmenbedingungen berücksichtigen. Dafür muss die KION Group Kundenbedürfnisse und Änderungen von Rahmenbedingungen antizipieren und neue Produkte in kurzer Zeit zur Marktreife bringen. Sollte dies nicht gelingen, kann die Technologie- und Wettbewerbsposition dauerhaft beeinträchtigt werden und mittel- bis langfristig zu geringeren Umsatzerlösen führen.

Forschungs- und Entwicklungsrisiken begrenzt die KION Group durch eine konsequent am Kundennutzen ausgerichtete Entwicklung von Produkten und Lösungen. Durch die Verzahnung von Vertriebs- und Entwicklungseinheiten und die umfassende Berücksichtigung regional spezifischer Anforderungen sollen Kundenbedürfnisse kontinuierlich in den Entwicklungsprozess eingebracht werden. Es wurden bis zum Stichtag keine wesentlichen F&E-Risiken identifiziert, die eine Bewertung und damit die Aufnahme in die Risiko-Matrix erfordert hätten.

Beschaffungsrisiken

Auf der Beschaffungsseite stellen die generelle Verfügbarkeit von Teilen und Komponenten sowie steigende Einkaufspreise von Rohstoffen, Vor- und Zwischenprodukten sowie Logistikdienstleistungen und Energie potenzielle Risiken dar.

Die Material-, Energie- und Logistikkosten waren im Geschäftsjahr 2024 zwar insgesamt weiter rückläufig, bleiben aber nach wie vor wesentliche Einflussfaktoren auf die Kostenstruktur der KION Group. Außerdem können geopolitische Entwicklungen die Beschaffungspreise etwa bei Energierohstoffen abrupt ansteigen lassen.

Die Störungen in den Lieferketten und die damit einhergehende reduzierte Teile- und Materialverfügbarkeit waren trotz des anhaltenden Kriegs in der Ukraine im Geschäftsjahr 2024 weitestgehend überwunden. Im Zuge von geopolitischen Schocks können jedoch jederzeit deutliche Kapazitätsbeschränkungen auf Lieferantenseite und daraus resultierende Lieferrückstände bei Rohstoffen und Komponenten auftreten. Die KION Group arbeitet bei einigen Komponenten mit einer begrenzten Anzahl an Lieferanten zusammen. Daraus resultierende potenzielle Lieferengpässe gegenüber dem Endkunden der KION Group können sich vorübergehend umsatz- und liquiditätsmindernd auswirken und Produktionsineffizienzen zur Folge haben.

Kapazitätsengpässe bei Zulieferern gehen im Allgemeinen aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage und der sich normalisierenden Nachfrage in der Branche zurück. Dennoch hat die KION Group ein Programm zum kooperativen Nachfrage- und Kapazitätsmanagement für Lieferanten eingeführt, um durch präzise Analysen präventiv gegenzusteuern.

Die Lieferkettenrisiken für das Geschäftsjahr 2025 werden unter den aktuellen Marktbedingungen als beherrschbar erachtet. Die KION Group hat Gegenmaßnahmen auf der Lieferanten- und Absatzseite ergriffen. So wird den Störungen in den Lieferketten mit einer verstärkten Diversifizierung auf der Lieferantenseite und einem engmaschigen Monitoring der Lieferanten im Rahmen des globalen Beschaffungswesens begegnet. Ziel ist es, die Diversifikation auch im Geschäftsjahr 2025 weiter voranzutreiben. Durch dedizierte Projektteams werden die Lieferketten sowie die Materialverfügbarkeit und Lieferfähigkeit seitens der Lieferanten fortlaufend überwacht. Für kritische Materialien werden zudem Sicherheitsbestände vorgehalten.

Darüber hinaus können durch entsprechende Vertragsgestaltungen angemessene Preiserhöhungen aufgrund der unverändert hohen Dynamik bei den Material- und Energiekosten an die Kunden weitergegeben werden, um der jeweils aktuellen Marktsituation gerecht zu werden.

Die Risiken auf der Beschaffungsseite werden im Vergleich zum Vorjahr in Bezug auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit nach wie vor als „gering“ eingeschätzt. Die Bruttorisikohöhe bewegt sich unverändert im mittleren Bereich.

Produktionsrisiken

Produktionsrisiken resultieren im Wesentlichen aus Qualitätsproblemen, möglichen Störungen der Betriebsabläufe oder Produktionsausfällen einzelner Standorte. Ferner können sie als Sekundärrisiken der vorgenannten Beschaffungsrisiken auftreten. Aus strukturellen Maßnahmen und Reorganisationsprojekten können ebenfalls Umsetzungsrisiken in Form von Anlaufschwierigkeiten, Produktionsunterbrechungen oder Streikaktivitäten erwachsen. Daraus resultierende Lieferverzögerungen oder ein Auftreten von Qualitätsmängeln könnten die Positionierung der KION Group bei ihren Kunden und insofern auch ihre wirtschaftliche Lage beeinträchtigen.

Die KION Group reduziert Produktionsausfallrisiken durch vorbeugende Instandhaltung, Aktivitäten im Bereich des Brandschutzes und Mitarbeiterschulungen. Im Rahmen des Risikomanagements werden kritische Elemente im Wertschöpfungsprozess identifiziert und deren Auswirkung im Falle einer Unterbrechung bewertet. Als präventive Maßnahme existieren Ausfallkonzepte sowie in Teilen redundante Produktionsprozesse. Versicherungslösungen begrenzen die finanziellen Auswirkungen bei Vorliegen möglicher Schadensfälle. Die Qualitätssicherung nimmt bereits am Anfang der Wertschöpfungskette einen hohen Stellenwert ein und reduziert mögliche Qualitätsrisiken im Rahmen der Leistungserstellung. Mit anspruchsvollen Qualitätsmaßstäben in der Entwicklung, intensiven Prüfungen über die gesamte Prozesskette hinweg sowie engem Kunden- und Zuliefererkontakt begrenzt die KION Group mögliche Qualitätsrisiken. Aufgrund der getroffenen Maßnahmen werden die Bruttorisikohöhe als „mittel“ und die Eintrittswahrscheinlichkeit als „niedrig“ und damit unverändert im Vergleich zum Vorjahr eingestuft.

Risiken aus dem Kundenprojektgeschäft

Im Kundenprojektgeschäft des Segments Supply Chain Solutions können sich Risiken aus zeitlichen Abweichungen gegenüber einem ursprünglich mit dem Kunden vereinbarten Zeitplan ergeben, die zu erhöhten Projektkosten, zu Verschiebungen von Umsatz- und Gewinnrealisierungen in Folgejahre sowie zu Vertragsstrafen führen können. Ebenso können Risiken aufgrund von technischen Abweichungen gegenüber zugesicherten Spezifikationen eintreten, aus denen Mehrkosten für die Fertigstellung und Vertragsstrafen resultieren können. Eine hohe Komplexität bei der technischen Spezifikation der Kundenlösungen kann entlang der Projektlaufzeit einzelner Projekte zu unerwarteten Kostensteigerungen führen, die nicht oder nicht vollständig an den Kunden weitergereicht werden können. Der Eintritt dieser Risiken hätte einen negativen Effekt in Bezug auf den erwarteten Umsatz und das EBIT bereinigt zur Folge. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Einflussfaktoren wird ein eigenständiges Risikomanagement im Rahmen der Projekte durchgeführt, das ein kontinuierliches Monitoring entlang der gesamten Projektdauer umfasst. So erfolgt bereits während der technischen Erarbeitung der Angebote eine detaillierte Risikoevaluierung sowie eine auf einzelnen Projektspezifikationen basierende finanzielle Risikovorsorge. Durch einen mehrstufigen Genehmigungsprozess sollen mithilfe eines umfangreichen Kriterienkatalogs technologische, finanzielle, länder- und währungsspezifische sowie auch vertragliche Risiken so weit wie möglich mitigiert werden.

Die in der Phase der Projektrealisierung bestehenden Risikopotenziale werden auf Einzelprojektbasis durch detaillierte und kontinuierliche Überprüfungen der einzelnen Gewerke überwacht, sodass Gegenmaßnahmen frühzeitig eingeleitet und Risiken somit begrenzt werden können. Die bereits genannten Risiken von Liefereinschränkungen bei Komponenten können sich im Kundenprojektgeschäft vorwiegend in Form vereinzelter Projektverzögerungen und Mehraufwendungen in der Projektdurchführung auswirken. Aufgrund dieser Risikopotenziale sieht die KION Group für das Prognosejahr 2025 die Eintrittswahrscheinlichkeit bei den Risiken aus dem Kundenprojektgeschäft nach wie vor als „mittel“ und die Bruttorisikohöhe als „hoch“ an, wobei abweichend von den sonstigen Risikobewertungen die risikobegrenzenden Effekte aus den eingeleiteten Maßnahmen bereits berücksichtigt sind.

Absatzbezogene Risiken

Absatzbezogene Risiken bestehen – neben marktbedingten Nachfragerückgängen – insbesondere in der Abhängigkeit von einzelnen Kunden und Branchen. Trotz der anhaltend verhaltenen Konjunktur waren im Geschäftsjahr 2024 keine wesentlichen Auftragsstornierungen oder Belastungen aus sonstigen Auftragsänderungen zu verzeichnen.

Im Segment Supply Chain Solutions besteht aufgrund des Kundenprojektgeschäfts generell eine größere Abhängigkeit von einzelnen Abnehmerbranchen bzw. einzelnen Kunden als im Segment Industrial Trucks & Services, wo keine Abhängigkeit von einzelnen Kunden besteht. Die Präsenz der KION Group in einer Vielzahl verschiedener Abnehmerbranchen und Kundensegmente wirkt dabei insgesamt risikomindernd. Auch unter regionalen Gesichtspunkten ist das Geschäft stark diversifiziert.

Daher sind Konzentrationsrisiken für die KION Group insgesamt weiterhin als gering zu betrachten.

Es wurden keine wesentlichen Absatzrisiken identifiziert, die eine Bewertung und damit die Aufnahme in die Risiko-Matrix erfordert hätten.

IT- und Datensicherheitsrisiken

Etwaigen IT- und Datensicherheitsrisiken, die aus dem Ausfall der IT-Systeme und der IT-Infrastruktur oder Migrationsrisiken bei Software-Updates erwachsen können, begegnet die KION Group mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der IT-Systemlandschaft. Die internen IT-Ressourcen sind darüber hinaus in der segmentübergreifenden KION Group IT gebündelt, die über ein etabliertes Projektmanagement verfügt. Eine Qualitätssicherung erfolgt zusätzlich über externe unabhängige Prüfungen.

Die Zahl der Angriffe auf die globale IT-Infrastruktur von Unternehmen hat durch organisierte Kriminalität und Wirtschaftsspionage deutlich zugenommen. Die Angriffe können einen Ausfall kritischer Systeme zur Folge haben und zu Produktionsunterbrechungen, Einschränkungen der Lieferfähigkeit oder der Veröffentlichung bzw. dem Verlust von Daten führen. Ein Schadenspotenzial liegt auch darin begründet, dass ein erfolgreicher Cyberangriff neben monetären Schäden und möglichen Haftungsrisiken auch zu einem Reputationsverlust führen kann.

Verschiedene technische und organisatorische Maßnahmen wurden mit dem Ziel implementiert, die Daten der KION Group vor unberechtigtem Zugriff, Missbrauch und Verlust zu schützen. Dazu zählen insbesondere Maßnahmen zur Absicherung vor und zur Abwehr von Cyberangriffen auf die IT-Systeme. Die Cyber- und Informationssicherheits-Strategie der KION Group ist darauf ausgerichtet, den Schutz der geschäftskritischen und aller weiteren Prozesse und Systeme durchgängig zu gewährleisten. Sie orientiert sich an anerkannten internationalen Rahmenwerken wie ISO 27001. So werden unter anderem die Zugriffe auf die Konzerninfrastruktur auf ihre Berechtigung geprüft und protokolliert. Darüber hinaus hat die KION Group einen Cybersecurity-Tool-Stack implementiert, um sich vor aktuellen und zukünftigen Cyberbedrohungen bestmöglich schützen zu können. Des Weiteren sind permanente Schwachstellenscans der gesamten IT-Infrastruktur sowie regelmäßige Penetrationstests für kritische Systeme weitere wichtige Präventivmaßnahmen.

Die Risikoposition bei den IT- und Datensicherheitsrisiken wird für das Prognosejahr 2025 im Hinblick auf die Bruttorisikohöhe unverändert zum Vorjahr als „mittel“ und in Bezug auf die Eintrittswahrscheinlichkeit ebenfalls unverändert als „niedrig“ bewertet.

Finanzielle Risiken

Finanzielle Risiken umfassen Liquiditäts-, Währungs-, Zins- und Kontrahentenrisiken. Zu den Kontrahentenrisiken im Zusammenhang mit der Konzernfinanzierung zählen Bonitätsrisiken von Finanzinstituten. Darüber hinaus gehören zu den finanziellen Risiken auch Wertminderungsrisiken insbesondere der Geschäfts- oder Firmenwerte und Markennamen des Konzerns. Den Umgang mit den genannten Risiken regeln konzernweite Richtlinien.

Die aus den vereinbarten Anleihe-, Kredit- und Schuldscheinbedingungen resultierenden Risiken betreffen insbesondere das Risiko einer Überschreitung des vereinbarten maximalen Verschuldungsgrads zum jeweils vereinbarten Stichtag, welches das Recht zur Kündigung durch die Finanzierungsgeber nach sich ziehen würde. Auch ein wechselseitiger Drittverzug (Cross Default) könnte ein Kündigungsrecht gemäß den übrigen Verträgen nach sich ziehen. Sollten die Kredite gekündigt werden, müsste die KION Group eine neue Finanzierung zu wahrscheinlich ungünstigeren Konditionen vereinbaren.

Die Finanzierung des Konzerns erfolgt unter anderem durch variabel bzw. festverzinsliche Finanzverbindlichkeiten. Die aus variabel verzinslichen Finanzverbindlichkeiten resultierenden Zinsänderungsrisiken werden teilweise durch Zinsswaps reduziert. Das Risiko steigender Finanzierungskosten in einem Risikoszenario ansteigender Inflation und restriktiverer Geldpolitik wird dadurch begrenzt.

Zur Minimierung des Kontrahentenrisikos gegenüber Finanzinstituten arbeitet die KION Group grundsätzlich nur mit als Investment Grade eingestuften Finanzinstituten zusammen.

Aufgrund des hohen Anteils von nicht in Euro denominiertem Geschäft ist die KION Group Währungsrisiken und -chancen ausgesetzt. Diese resultieren insbesondere aus Schwankungen der Wechselkurse im Zusammenhang mit künftigen Zahlungsströmen aus Umsätzen und Kosten in Fremdwährung. Das Währungsrisiko der geplanten operativen Zahlungsströme auf Basis der Liquiditätsplanung ist im operativen Segment Industrial Trucks & Services gemäß Richtlinie in der Regel zu 75 Prozent durch Devisentermingeschäfte abgesichert. Das Segment Supply Chain Solutions sichert Währungsrisiken projektbezogen ab. Um eine weitere, natürliche Absicherung gegen Währungsrisiken zu erreichen, ist die KION Group bestrebt, Auszahlungen vorzugsweise in den Währungen auszuführen, in denen auch die Zahlungsmittelzuflüsse erwirtschaftet werden.

Die Liquiditätsplanung auf Ebene der Einzelgesellschaften ist währungsdifferenziert in den Planungs- und Berichtsprozess der KION Group eingebettet. Die Liquiditätsplanung, die zur Festlegung des Finanzierungsrahmens der Einzelgesellschaften herangezogen wird, wird fortwährend geprüft. Mit Blick auf die Refinanzierungslage der Kreditliniengeber, die sich beispielsweise in der Zahlung von Liquiditätsaufschlägen bei der Kreditvergabe unter Banken manifestiert, kann es zukünftig zu einer Verknappung der Linien und/oder erhöhten Refinanzierungskosten für Unternehmen kommen.

Das Management der Kundenausfallrisiken erfolgt direkt auf Ebene der Einzelgesellschaften. Diese wenden ein Kreditmanagementsystem an, über das Kundenausfallrisiken frühzeitig erkannt und notwendige Gegenmaßnahmen aufgesetzt werden können.

Der Anteil von Geschäfts- oder Firmenwerten und Markennamen mit unbestimmter Nutzungsdauer an der Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2024 24,4 Prozent (Vorjahr: 25,9 Prozent). Die Bewertung dieser Vermögenswerte, die gemäß IFRS keiner planmäßigen Abschreibung unterliegen, hängt insbesondere von den Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung der KION Group ab. Sollten diese zukünftigen Erwartungen nicht wie geplant eintreten, besteht das Risiko von Wertminderungen dieser Vermögenswerte. Bei erforderlichen Wertminderungen können erhebliche nicht zahlungswirksame Belastungen des Ergebnisses und Auswirkungen auf die Bilanzrelationen entstehen. Eine regelmäßige Überwachung der Geschäfts- oder Firmenwerte ist wichtig, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die die finanzielle Stabilität des Unternehmens gewährleisten. Diese Überwachung erfolgt im Rahmen der regelmäßigen Abschlussprozesse und nicht im Rahmen des Risikomanagementprozesses, sodass die Überwachung der Geschäfts- oder Firmenwerte ebenso wie der Anteile an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen nicht Teil der Risiko-Matrix ist.

Insgesamt erhöht sich die Einschätzung der Bruttorisikohöhe bei den finanziellen Risiken im Vergleich zum Geschäftsbericht 2023 auf „mittel“, während sich die Eintrittswahrscheinlichkeit auf „niedrig“ reduziert.

Risiken aus dem Leasinggeschäft

Aus dem Leasinggeschäft zur Absatzförderung im Segment Industrial Trucks & Services können für die KION Group Restwertrisiken durch die Vermarktung von Geräten entstehen. Nach Ablauf der langfristigen Leasingverträge werden die Geräte vom Leasingnehmer zurückgegeben und anschließend durch die KION Group verwertet oder weitervermietet. Die Entwicklung der Restwerte wird auf Basis der Preisentwicklung auf den Gebrauchtgerätemärkten kontinuierlich verfolgt und prognostiziert. Die KION Group bewertet regelmäßig die Gesamtrisikoposition aus dem Leasinggeschäft.

Für das bestehende Vertragsportfolio identifizierte Risiken werden durch eine prospektive Anpassung der planmäßigen Abschreibungen, Abwertungen der Vermögenswerte oder Rückstellungen berücksichtigt und mindern somit das EBIT bereinigt. Bei anhaltend negativen Entwicklungen werden die Restwerte im Rahmen der Kalkulation von Neuverträgen angepasst. Konzerneinheitliche Standards zur Gewährleistung einer angemessenen Restwertkalkulation sowie ein systemgestütztes Restwertrisikomanagement sollen die Risiken reduzieren und zusätzlich die Grundlage für die erforderliche Transparenz bilden.

Die langfristigen Leasingverträge mit Endkunden werden vornehmlich auf festverzinslicher Basis abgeschlossen. Erfolgt die Refinanzierung durch variabel verzinsliche Instrumente, werden Zinsderivate zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos abgeschlossen, soweit dies wirtschaftlich sinnvoll ist. Gleichwohl unterliegt das Leasinggeschäft Zinsvolatilitätsrisiken aus verbleibenden Fristeninkongruenzen, deren Höhe auch von den jeweiligen Marktzinsentwicklungen beeinflusst wird.

Das Leasinggeschäft wird in den einzelnen Märkten in der Regel währungskongruent mit dem Endkundenvertrag refinanziert, um Währungsrisiken zu vermeiden.

Die dem Leasinggeschäft inhärenten Adressenausfallrisiken sind unverändert von untergeordneter Bedeutung. Mögliche Verluste aus den eintretenden Ausfällen reduziert der Konzern durch die Verwertungserlöse der sichergestellten Flurförderzeuge. Zudem wird das Forderungs- und Kreditrisikomanagement laufend weiterentwickelt.

Das Risiko aus dem Leasinggeschäft wird sowohl hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit als auch der Bruttorisikohöhe unverändert auch für das Prognosejahr als „niedrig“ eingestuft.

Personelle und rechtliche Risiken

Die KION Group ist abhängig von der Verfügbarkeit von hoch qualifizierten Fach- und Führungskräften in Schlüsselfunktionen. Ein Ausscheiden dieser Personen könnte die Perspektiven des Konzerns nachhaltig verschlechtern. Durch eine aktive Personalarbeit ist die KION Group daher bestrebt, entsprechende Nachwuchskräfte im Unternehmen zu identifizieren und weiterzuentwickeln, sie langfristig an das Unternehmen zu binden und so eine Nachfolgeplanung für Schlüsselfunktionen im gesamten Konzern aufzusetzen. Zusätzlich positioniert sich die KION Group als attraktiver Arbeitgeber auf dem externen Arbeitsmarkt. Zum einen soll damit das Portfolio der eigenen Mitarbeiter strategisch ergänzt und so der Gefahr von möglichem Know-how-Verlust frühzeitig entgegengewirkt werden. Zum anderen soll durch den Zugang zu hoch qualifizierten Arbeitskräften die Grundlage für zukünftiges profitables Wachstum geschaffen werden.

Aus etwaigen Reorganisations- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen sowie Kapazitätsanpassungen, die zur dauerhaften Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit erforderlich sind, kann das Risiko von Streiks oder anderweitigen Reaktionen der Belegschaft entstehen. Die KION Group ist bestrebt, negative Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die Belegschaft nach Möglichkeit zu begrenzen und einen unter Umständen erforderlichen Stellenabbau sozialverträglich abzuwickeln. An den mitbestimmten Standorten arbeitet die KION Group dazu konstruktiv mit den Arbeitnehmervertretungen zusammen.

Pensionsverbindlichkeiten werden jährlich einer aktuarischen Bewertung unterzogen und die zukünftigen Zahlungsverpflichtungen diskontiert. Eine Reduktion des Abzinsungsfaktors führt zu einem höheren Barwert der Pensionsverbindlichkeiten und somit zu einer Verringerung des Eigenkapitals. Ein weiteres Risiko ergibt sich aus der Tatsache, dass die KION Group verpflichtet ist, die Differenz zwischen dem teilweise garantierten Mindestzinssatz und der tatsächlichen Rendite auf die Planvermögen in den KION Vorsorgeplan in Deutschland einzuzahlen, falls die Rendite unter dem garantierten Mindestzinssatz liegt. Dies kann zu höheren Pensionsaufwendungen führen. Ziel der KION Group ist es, durch eine geeignete Anlagestrategie die Risiken zu begrenzen.

Aus der Geschäftstätigkeit ergeben sich für die KION Group die in dieser Branche üblichen rechtlichen Risiken, wie etwa zu Gewährleistungsfällen oder personalrechtlichen Angelegenheiten. Die Konzerngesellschaften sind Partei in einer Reihe von anhängigen Rechtsstreitigkeiten in verschiedenen Ländern. Die einzelnen Gesellschaften können nicht mit Sicherheit davon ausgehen, die jeweiligen Prozesse zu gewinnen oder dass die vorhandene Risikovorsorge durch Versicherungen oder Rückstellungen in jedem Fall ausreicht. Bei diesen Rechtsstreitigkeiten geht es unter anderem um Haftungsrisiken, insbesondere bei der Inanspruchnahme durch Dritte, zum Beispiel im Falle angeblich fehlerhafter Produkte des Unternehmens oder bei der angeblichen Verletzung vertraglicher Pflichten. In Summe erwartet die KION Group aus den laufenden Verfahren keine wesentlichen Auswirkungen auf ihre Finanz- oder Ertragslage.

Weitere rechtliche Risiken können aus dem Rückbau geschlossener Standorte erwachsen, etwa aufgrund von Altlasten. Etwaige Umweltschäden könnten in rechtlichen Auseinandersetzungen münden und Reputationsrisiken nach sich ziehen. Darüber hinaus bestehen grundsätzlich Risiken aus der erforderlichen Umsetzung regulatorischer Vorgaben zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft und zur Begrenzung des Klimawandels sowie aus der Umsetzung regulatorischer Vorgaben im Hinblick auf die Vermeidung bestimmter umweltschädlicher Stoffe. Diese Risiken werden nur qualitativ erfasst und bewertet. Aufgrund des Geschäftsmodells der KION Group und der bereits erreichten Standards im Bereich von energiebezogenen Emissionen, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie der Überwachung der Lieferkette werden diese Risiken weiterhin als „gering“ beurteilt.

Darüber hinaus erwachsen rechtliche Risiken aus möglichen Verstößen gegen datenschutzrechtliche Vorgaben, etwa im Rahmen der Verarbeitung personenbezogener Daten und der diesbezüglichen Dokumentation. So drohen bei gravierenden Verstößen gegen die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Bußgelder in Höhe von bis zu vier Prozent des im vorangegangenen Geschäftsjahr erzielten Jahresumsatzes. Aufgrund der implementierten Compliance-Standards der KION Group werden die Eintrittswahrscheinlichkeit von datenschutzrechtlichen Verstößen sowie die Risikohöhe weiterhin als „niedrig“ eingeschätzt. Die Entwicklungen im Berichtsjahr erforderten keine Änderung dieser Einschätzung.

Das Unternehmen hat Maßnahmen ergriffen, um Vermögenseinbußen aus derartigen Risiken zu reduzieren. Obwohl Rechtsstreitigkeiten mit Dritten aktuell und in der Vergangenheit keine wesentliche Rolle gespielt haben, werden die anhängigen Verfahren durch ein entsprechendes Reporting zentral erfasst und begleitet. Das Unternehmen beachtet hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards für den Umgang mit Produkten sowie bei der Produktentwicklung und -fertigung und hat übliche Versicherungen abgeschlossen, die etwaige Forderungen Dritter abdecken sollen. Darüber hinaus arbeiten multifunktional besetzte Teams daran, die Risiken inadäquater vertraglicher Regelungen zu vermeiden. Ein weiteres Ziel der funktionsübergreifenden Zusammenarbeit besteht darin, sicherzustellen, dass Gesetze und Vorschriften sowie vertragliche Vereinbarungen jederzeit eingehalten werden.

Rechtliche Risiken ergeben sich zudem aufgrund der Exportorientierung der KION Group aus zahlreichen internationalen und lokalen Exportkontrollvorschriften. Diesen Risiken begegnet das Unternehmen mit einer Vielzahl von Maßnahmen. So ist unter anderem die Exportkontrolle einer der Schwerpunkte bei den in den Konzerngesellschaften durchgeführten Compliance-Aktivitäten.

Reputationsrisiken sind sekundäre Risiken, die aus rechtlichen Risiken sowie weiteren Risikoarten resultieren können. Die Verwicklung in potenzielle Verfahren und Untersuchungen zur Nichteinhaltung von Vorschriften könnte dem Ruf der KION Group und der verantwortlichen Personen schaden. Dies könnte zum Verlust von Kunden führen und sich negativ auf die Positionierung der Marken im Wettbewerb auswirken. Reputationsrisiken werden als qualitative Risiken nicht quantifiziert und sind daher nicht Bestandteil der Risiko-Matrix.

Sowohl für die personellen als auch rechtlichen Risiken werden die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Bruttorisikohöhe weiterhin als „niedrig“ eingeschätzt.

Steuerrisiken

Die KION Group berücksichtigt grundsätzlich auch steuerliche Risiken. Dabei kann es zu Unsicherheiten hinsichtlich der Interpretation und Anwendung von Steuervorschriften kommen, die zu unerwarteten steuerlichen Belastungen führen können. Außerdem können Änderungen in der Steuergesetzgebung oder steuerliche Auseinandersetzungen mit den Finanzbehörden zu finanziellen Risiken führen. Entsprechende Nach- und Strafzahlungen wären mögliche Folgen.

Zur Minimierung dieser Risiken überwacht die KION Group die steuerlichen Vorschriften fortlaufend und passt die Steuerstrategie entsprechend an. Außerdem werden externe Experten (zum Beispiel Steuerberater) für besondere Sachverhalte konsultiert.

Die Steuerrisiken werden hinsichtlich der Schadenshöhe nach wie vor als „niedrig“ eingestuft, die Eintrittswahrscheinlichkeit hat sich jedoch auf „mittel“ erhöht.

Nachhaltigkeitsrisiken

Durch die Geschäftstätigkeit der KION Group entstehen Umstände, die sich negativ auf die KION Group und die gesamte Wertschöpfungskette auswirken können. Neben Auswirkungen durch die globale Erwärmung zählen dazu beispielsweise auch der mögliche Einsatz von potenziell umweltbelastenden Materialien oder die Entstehung von potenziell schädlichen Emissionen in der Wertschöpfungskette. Nachhaltigkeitsrisiken werden regelmäßig im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse identifiziert. Daraus resultierende wesentliche Risiken aus der Nachhaltigkeit werden im Risikomanagementsystem der KION Group erfasst und nachverfolgt. Eine Bewertung der Risiken und ihrer potenziellen finanziellen Auswirkungen ist derzeit noch nicht vollständig erfolgt und somit noch kein Bestandteil der Risiko-Matrix. Die derzeitige qualitative Beschreibung der Risiken, analog der Analyse im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements, wird zukünftig um eine adäquate Quantifizierung erweitert.

Ein wesentliches Risiko sind Extremwetterereignisse innerhalb der Lieferketten, die negative finanzielle Auswirkungen für die KION Group haben können. Die ökologischen Auswirkungen der globalen Erwärmung und die zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse wie beispielsweise Stürme oder Überschwemmungen können zu instabilen Lieferketten, einer Materialverknappung und damit verbunden zu höheren Materialeinkaufspreisen führen.

Damit einhergehend besteht durch den Klimawandel auch das potenzielle Risiko einer Wasserverknappung auf verschiedenen Stufen der vorgelagerten Lieferketten. Da die KION Group auf stabile Lieferketten angewiesen ist, kann dies zu zeitweisen Produktionsunterbrechungen mit betrieblichen Ineffizienzen und unvorhergesehenen Kosten für die KION Group führen. Auch in der eigenen Wertschöpfung kann sich eine Wasserknappheit teilweise negativ auf den Produktionsprozess auswirken.

Ebenso könnte auch eine Verknappung an begrenzt verfügbaren Rohstoffen zu Lieferengpässen führen und steigende Materialpreise mit höheren Beschaffungskosten eine wesentliche finanzielle Auswirkung für die KION Group zur Folge haben. Auch würden Produktionsunterbrechungen mit verlängerten Lieferzeiten an den Kunden die Profitabilität der KION Group negativ beeinträchtigen. Sollte es zudem zu einem vollständigen oder teilweisen Verbot von PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) kommen, so könnte dies zu Versorgungsunterbrechungen mit hohen finanziellen Auswirkungen für den Konzern führen, sofern kurzfristig keine oder wenige knappe alternative Komponenten verfügbar sind.

Ein weiteres wesentliches Risiko für die KION Group besteht in der möglichen Schwächung der eigenen Wettbewerbsposition. Die Resilienz der KION Group könnte langfristig gefährdet sein, wenn es Wettbewerbern gelingt, Kreislaufwirtschaftsstrategien frühzeitig vollständig umzusetzen. So könnten die Produkte von Wettbewerbern von Großkunden bevorzugt werden. Ebenso könnte die KION Group durch ein fehlendes Angebot an zirkulären Produkten und kundenseitige Erwartungen nicht nur Marktanteile, sondern auch an Reputation am Markt verlieren. Das Interesse von Investoren am Unternehmen könnte sich dadurch spürbar eintrüben sowie die Unternehmensfinanzierung erschweren. Darüber hinaus kann eine zu geringe Ausrichtung auf eine Kreislaufwirtschaft zu höheren Kosten durch steigende Preise in der Lieferkette für knapper werdende Rohstoffe führen.

Hinsichtlich einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft müssen ausreichend finanzielle Mittel für notwendige Investitionen in die Entwicklung und Erweiterung der bestehenden Unternehmensstrukturen vorhanden sein, um dem Risiko des Verlusts der Wettbewerbsfähigkeit und der Reputation des Unternehmens entgegenzuwirken. Dies kann ein finanzielles Risiko für die KION Group darstellen.

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