Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette der KION Group

Die KION Group ist einer der weltweit führenden Anbieter für Flurförderzeuge und Supply-Chain-Lösungen. Ihr Leistungsspektrum umfasst Flurförderzeuge wie Gabelstapler und Lagertechnikgeräte sowie integrierte Automatisierungstechnologien und Softwarelösungen für die Optimierung von Lieferketten – inklusive aller damit verbundenen Dienstleistungen. In mehr als 100 Ländern vertreibt die KION Group ihre Logistiklösungen für den Material- und Informationsfluss in Produktionsbetrieben, Lagerhäusern und Vertriebszentren. Der im MDAX gelistete Konzern ist in der Region EMEA der größte Hersteller von Flurförderzeugen. In China ist die KION Group führender ausländischer Produzent.

Die Marken der KION Group sind in den regionalen Märkten EMEA, APAC und Americas seit Jahrzehnten etabliert. Dematic ist einer der weltweit führenden Spezialisten für Lagerautomatisierung mit einem Angebot an diversen intelligenten Supply-Chain- und Automatisierungslösungen. Die Marken Linde und STILL bedienen den Premium- und oberen Value-Markt für Flurförderzeuge, während Baoli sich auf das untere Value- und Economy-Segment konzentriert. Die regionale Flurförderzeug-Marke Fenwick ist einer der führenden Material-Handling-Anbieter in Frankreich, während OM als einer der führenden Anbieter den indischen Markt bedient.

Die KION Group ist ein globales Unternehmen und beschäftigte zum 31. Dezember 2024 konzernweit 43.297 Mitarbeiter aus über 110 Ländern.

Die größte Zahl der Beschäftigten zum Jahresende entfiel mit 69,3 Prozent (30.018 Mitarbeiter) auf die Region EMEA und den wesentlichen Kernmarkt Westeuropa. In der Region APAC und dem Kernmarkt China, als perspektivischem Wachstumsmarkt der KION Group, lag der Anteil bei 16,9 Prozent (7.307 Mitarbeiter). In der Region Americas mit dem bedeutenden Kernmarkt Nordamerika waren 13,8 Prozent (5.972 Mitarbeiter) beschäftigt.*

Das Geschäft wird über die zwei operativen Segmente Industrial Trucks & Services und Supply Chain Solutions gebündelt, deren jeweilige Marktposition und regionale Präsenz sich ergänzen. Corporate Services umfasst Holding- und sonstige Servicegesellschaften, die segmentübergreifende Dienstleistungen wie beispielsweise IT und allgemeine Verwaltungstätigkeiten erbringen.

Das Segment Industrial Trucks & Services vertreibt unter den drei internationalen Marken Linde, STILL und Baoli sowie den regionalen Marken Fenwick und OM Gabelstapler, Lagertechnikgeräte und verbundene Dienstleistungen einschließlich unterstützender Finanzdienstleistungen. Das Segment Industrial Trucks & Services verfügt über eine diversifizierte Kundenstruktur. Diese reicht von großen Key-Accounts mit globalem Einzugsbereich bis hin zu kleinen und mittelständischen Unternehmen aller Branchen.

Der Fokus im Segment Supply Chain Solutions, das unter der Marke Dematic tätig ist, liegt auf der Konzeptionierung und Installation integrierter Technologie- und Softwarelösungen zur Optimierung von Lieferketten. Mit globalen Ressourcen, elf Produktionsstandorten weltweit sowie regional verfügbaren Expertenteams ist Dematic in der Lage, in weiten Teilen der Welt Logistiklösungen unterschiedlicher Komplexität zu planen und zu realisieren. Wesentliche Kundenbranchen sind der allgemeine Warenhandel, der Lebensmitteleinzelhandel, die Bekleidungsindustrie sowie die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie.

Durch den regionalen Marktauftritt hat sich die KION Group mit dem Produktportfolio ihrer etablierten Marken, dem Vertriebs- und Servicenetz sowie einem heterogenen Kundenportfolio in den globalen Märkten positioniert. Das Kundenportfolio der KION Group reicht von der verarbeitenden Großindustrie über die Logistik und Beförderung, den Lebensmittelsektor und den reinen E-Commerce-Kunden bis hin zu produzierenden mittelständischen und Kleinunternehmen.

Das Geschäftsmodell des Segments Industrial Trucks & Services erstreckt sich über alle wesentlichen Prozessschritte in der Wertschöpfungskette, die für eine umfassende Betreuung von Material-Handling-Kunden weltweit erforderlich sind: Produktentwicklung, Einkauf und Produktion, Vertrieb und Servicegeschäft, Miet- und Gebrauchtfahrzeuggeschäft einschließlich Kurzfristmiete, Flottenmanagement sowie Finanzierungsdienstleistungen durch Leasingverträge zur Unterstützung des operativen Geschäfts mit Flurförderzeugen.

Dieses Produktportfolio wird durch Dienstleistungen während der Produktnutzung bei den Kunden ergänzt. Durch das Ersatzteilgeschäft sowie die Bereitstellung von Servicepaketen für Reparatur und Wartung wird die Langlebigkeit und die effiziente Nutzung dieser Produkte unterstützt. Die erneute Aufbereitung von Gebrauchtstaplern, zum Beispiel durch Rückläufer aus Leasingverträgen und die erneute Vermarktung dieser Gebrauchtgeräte oder Geräte nach einer Generalüberholung (Wiederaufbereitung), sind mit diesen wiederkehrenden Serviceleistungen ein weiterer wichtiger Baustein in der nachgelagerten Wertschöpfungskette im Sinne einer Kreislaufwirtschaft.

Das Geschäftsmodell des Segments Supply Chain Solutions mit Dematic als einem der weltweit führenden Anbieter für Lagerautomatisierungen (Warehouse Automation) umfasst neben intelligenten Supply-Chain- und Automatisierungslösungen auch das Angebot im AMR-Segment (AMR = Autonome Mobile Roboter). Angesichts der Laufzeiten von Supply-Chain-Installationsprojekten von häufig bis zu mehreren Jahren für diese kundenspezifischen Anlagen und oftmals hohen Investitionsausgaben beim Kunden wird auch unter Kostenaspekten die Langlebigkeit dieser Installationen vom Kunden vorausgesetzt. Das Servicegeschäft (Customer Services) mit Serviceleistungen wie Instandhaltungen, Modernisierungen und Upgrades der installierten Anlagen rundet die Geschäftstätigkeit des Segments Supply Chain Solutions ab. Weitere Erläuterungen finden sich im Abschnitt „Geschäftsmodell und Organisationsstruktur“ im Kapitel „Grundlagen der KION Group“ in diesem Geschäftsbericht ([ESRS 1.119 a)]).

Als Hersteller von Flurförderzeugen und Anbieter von Intralogistiklösungen ist die Einbeziehung der gesamten Wertschöpfungskette in die Nachhaltigkeitsstrategie der KION Group nicht nur aufgrund des großen Zuliefernetzwerks von Relevanz, sondern unter Betrachtung aller Interessengruppen in der gesamten Prozesskette auch sehr komplex. Um dem Anspruch gerecht zu werden, die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) substanziell steuern zu können, hat die KION Group die wesentlichen Themen innerhalb ihrer Wertschöpfungskette identifiziert. Diese Nachhaltigkeitsaspekte werden in den Kapiteln von diesem Nachhaltigkeitsbericht behandelt.

* Dieser Abschnitt enthält freiwillige Angaben gemäß ESRS 1.114 a)

Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement

Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement ist ein Haupttreiber in der neuen Konzernstrategie „Playing to Win“ im Geschäftsjahr 2024 [[(siehe dazu auch „Strategie der KION Group“)]]. Die KION Group ist davon überzeugt, dass eine Verankerung von Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie nicht nur profitables Wachstum, Resilienz, Kundenorientierung und eine erfolgreiche Entwicklung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen sicherstellen kann, sondern damit auch die Verantwortungsübernahme für die eigene Belegschaft, Umwelt und Gesellschaft stärkt. Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette reicht vom Produktdesign über die Lieferkette, den eigenen Betrieb und den Lebenszyklus der angebotenen Produkte, Lösungen und Dienstleistungen bis hin zu den Logistikprozessen. Dabei bedeutet eine nachhaltige Ausrichtung für die KION Group das Bestreben, sichere Produkte für ihre Kunden anzubieten, die möglichst ressourcenschonend, energieeffizient und in einer sicheren und diskriminierungsfreien Arbeitsumgebung produziert werden.

Die globalen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit einem Fokus auf intelligente und vernetzte Automatisierungslösungen und auf energieeffiziente Antriebskonzepte unterstützen dabei, die konzernweiten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Daneben liegt ein Fokus auch auf der Entwicklung von Softwarelösungen für das Energiemanagement. Auf der Grundlage des Geschäftsmodells und der Strategie verfolgt die KION Group das Ziel, zunehmend integrierte, zirkuläre und emissionsfreie Intralogistiklösungen anzubieten, um zur Emissionsreduzierung beizutragen. Dies schließt auch die Produktion von emissionsarmen Flurförderzeugen mit alternativen Antriebstechnologien sowie die Weiterentwicklung von Automatisierungs- und Robotiklösungen ein. Dieses Ziel wird durch die offizielle Verpflichtung der KION Group zu Net-Zero (Netto-Null-Treibhausgasemissionen) bis spätestens 2050 und dem international etablierten methodischen Rahmen der Science Based Targets initiative (SBTi) gestützt. Hierfür ist verantwortliches Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich.

In der eigenen Geschäftstätigkeit fokussiert sich die KION Group im Segment Industrial Trucks & Services auf ein Portfolio elektrisch betriebener Fahrzeuge einschließlich batterie- und brennstoffzellenbetriebener Produkte. Der Anteil an bestellten Flurförderzeugen mit Elektroantrieb lag im Berichtszeitraum bei 91,7 Prozent.

Seit 2023 produziert die KION Group 24-Volt-Hochleistungsbrennstoffzellensysteme für Flurförderzeuge in Hamburg. Lithium-Ionen-Batterien werden seit 2020 von der KION Battery Systems GmbH (KBS) hergestellt. Zugunsten einer Kreislaufwirtschaft hat die KION Group neben dem Gebrauchtfahrzeuggeschäft ihre Aktivitäten zur Wiederverwendung von Materialien verstärkt und ist im Jahr 2023 eine strategische Partnerschaft mit der Li-Cycle Holdings Corp. für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien eingegangen.

Im Projektgeschäft für Automatisierungslösungen wird das Ziel verfolgt, innovative Antriebstechnologien in den Standardproduktreihen zu integrieren, um eine effizientere Nutzung von Elektroenergie gewährleisten zu können und die Kunden bei der Senkung ihres Energieeinsatzes zu unterstützen. Dabei werden zunehmend Cloud-native-Softwarelösungen (IT/OT-gesteuerte Lösungen) eingesetzt. So bietet das Segment Supply Chain Solutions maßgeschneiderte Lösungen für zahlreiche Cloud-Umgebungen an und unterstützt seine Kunden dabei, ihren ökologischen Fußabdruck durch einen geringeren Materialverbrauch und eine höhere Energieeffizienz zu verbessern.

Eine entscheidende Voraussetzung für die Geschäftstätigkeiten der beiden operativen Segmente der KION Group liegt in deren Fähigkeit, Risiken hinsichtlich Lieferfähigkeit, Qualität, Kosten und Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette zu minimieren. Die Substitution von chemischen Substanzen, die für den Menschen schädlich sind oder die Umwelt beeinträchtigen können, ist ein zentraler Handlungsgrundsatz für nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften. Für Wachstum und als ein Bestandteil der neuen Konzernstrategie „Playing to Win“ wird der Aufbau einer beständigen Lieferantenbasis vorangetrieben, um Disruptionen in der Produktion zu minimieren. Dies soll unter anderem die Wachstums- und Nachhaltigkeitsziele des Konzerns unterstützen und zu einer Optimierung der Materialkosten beitragen. Darüber hinaus sollen damit kreislauffähige Lieferketten sowie eine Angebotspalette mit nachhaltigkeitsbewussten Produkten und Lösungen für die Kunden gefördert werden, um neben der Profitabilität auch die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Ein darauf ausgerichtetes Lieferkettenmanagement ist daher von zentraler Bedeutung, um eine möglichst lückenlose Rückverfolgbarkeit von Materialien entlang der Wertschöpfungskette sichern zu können.

Die Nachhaltigkeitsaktivitäten der KION Group werden konzernweit strategisch gesteuert. Im Kern der Nachhaltigkeitsstrategie steht der Leitsatz „Wir übernehmen Verantwortung“ mit den drei strategischen Dimensionen People (Menschen), Products (Produkte) und Processes (Prozesse). Innerhalb dieser Dimensionen wurden acht ineinandergreifende Nachhaltigkeitshandlungsfelder definiert, in denen die jeweiligen Strategieziele verankert sind. [[(siehe hierzu auch „Strategie der KION Group“)]]


Die acht Handlungsfelder des Nachhaltigkeitsmanagements der KION Group

Die acht Handlungsfelder des Nachhaltigkeitsmanagements der KION Group (Grafik)

Strategieziele und Zielerreichung im Geschäftsjahr 2024

Im Geschäftsjahr 2024 wurde die Nachhaltigkeitsstrategie der KION Group weiterentwickelt, wobei die acht Handlungsfelder als Fundament für die gesteckten Ziele der Folgejahre weiterhin Bestand haben. In den Handlungsfeldern „Product and solution sustainability“ und „Climate and energy“ erfolgte im Vergleich zum Vorjahr eine Konkretisierung bei den Zielen zum höheren Anteil von Kunden bestellter Flurförderzeuge mit Elektroantrieb von 90 Prozent auf nunmehr 92 Prozent bis 2027 und zur Reduktion der THG-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2021 (pro Jahr linear bis 2030: Scope 1 und 2 von 4,2 Prozent auf nunmehr 4,7 Prozent, Scope 3 von 2,5 Prozent auf nunmehr 2,8 Prozent; Netto-Null-Ziel bis 2050). Als Grundlage der THG-Zielsetzungen diente der anerkannte Standard des „Greenhouse Gas Protocols“ mit dem Ansatz der operativen Kontrolle sowie der Net-Zero-Standard der Science Based Targets initiative.

Auch im Handlungsfeld „Circularity“ erfolgte im Geschäftsjahr 2024 eine Quantifizierung mit einem konkreten Zielwert zur höheren Verwertung von Abfällen im eigenen Betrieb auf eine Quote von über 85 Prozent. Im Handlungsfeld „Sustainable governance“ hat die KION Group zudem die Zielsetzung zum EcoVadis-Rating für die KION Group und ausgewählte Tochtergesellschaften von „Gold“ auf die höchste Bewertungsstufe „Platin“ angehoben.

Darüber hinaus wurden in den Handlungsfeldern „Occupational health and safety (OHS)“, „Climate and energy“ und „Supply chain“ neue Zielsetzungen verankert: Für „OHS“ wurde das Ziel zur 100-prozentigen Erfüllung des HSE-Standards (KION HSE Assessment) bis zum Jahr 2027 aufgenommen; die Energieintensität im eigenen Betrieb („Climate and energy“) soll kontinuierlich gesenkt werden; der Anteil an Tier-1-Direktlieferanten mit einem geringen ESG-Risiko soll kontinuierlich ausgebaut werden („Supply chain“).

Das Handlungsfeld „Product and solution safety“ wurde neu kalibriert und daher als konkrete Zielsetzung für das Geschäftsjahr 2024 ausgesetzt, wobei das grundlegende Konzept weiter Bestand hatte (siehe hierzu „Interessen und Ansichten der Stakeholder“). Alle weiteren Zielsetzungen werden im Rahmen der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie im Vergleich zum Vorjahr unverändert weiterverfolgt.

Diese Nachhaltigkeitsstrategie beinhaltet eine qualitative Beschreibung der kurz-, mittel- und langfristigen Nachhaltigkeitsziele, die bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 aktiv verfolgt wurden. Auch die dazugehörigen quantitativen Kennzahlen und deren Status zum Ende des Geschäftsjahres 2024 im Vergleich zum Status des Vorjahres sind der nachfolgenden Übersicht zu entnehmen. So konnten die für das Geschäftsjahr 2024 langjährig gesteckten Ziele für die vollständige Zertifizierung aller KION Group Standorte nach ISO 45001 (Arbeitssicherheit und Gesundheit) und ISO 14001 (Umweltmanagement) bis zum Jahresende annähernd erreicht werden. Auch bei den weiteren mittel- bis langfristigen Zielen konnten partiell Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden.

Nachhaltigkeitsstrategie – führende Ziele und Status der Nachhaltigkeitsstrategie der KION Group1

Dimension

Handlungsfeld

Ziele und Kennzahlen

Zieljahr

Status 2024

(ungeprüft) Status 2023

People

Occupational health and safety

Senkung der Unfallhäufigkeitsrate2 um 5 % pro Jahr (bezogen auf das jährliche obere Limit; langfristig: keine Arbeitsunfälle)*

jährlich

4,4
Ziel erreicht

5,2
Ziel erreicht

100 %-Zertifizierungsquote ISO 450013 (alle Standorte)

2024

99 %

89 %

KION HSE Assessment: durchschnittliche Erfüllungsquote des KION HSE Standards von 100 % (alle Standorte)

2027

95,8 %

Talent

Stärkung der Mitarbeiterzufriedenheit auf einen Engagement Score4 von mindestens 75 und Erreichung einer Teilnahmequote4 von mindestens 80 %, gemessen durch eine jährliche, weltweite Mitarbeiterbefragung**

2026

Engagement Score: 75
Teilnahme-
quote: 83 %

Engagement Score: 74
Teilnahme-
quote: 80 %

Keine Fälle von Nichteinhaltung der KION Group Mindest-Beschäftigungsstandards**

laufend

0 Fälle
Ziel erreicht

0 Fälle
Ziel erreicht

Products

Product and solution safety

Überprüfung des Handlungsfelds

Product and solution sustainability

Segment ITS: Streben nach einem elektrisch ausgerichteten Portfolio, inkl. batterie- und brennstoffzellenbetriebener Produkte, durch Steigerung des Anteils der jährlich verkauften elektrisch angetriebenen Fahrzeuge5 auf 92 %

2027

91,7 %

91,1 %

Erhöhung der Anzahl an Produkten mit verfügbarer Ökobilanz**

laufend

Erhöhung der Anzahl an Produkten mit Cradle-to-Cradle-Zertifizierung**

laufend

Processes

Climate and energy

Absolute Reduzierung der THG-Emissionen (Scope 1, 2, 3) in Tonnen CO2e6 im Vergleich zum Basisjahr 2021:

 

–1,9 %

–2,2 %

Bis 2030:
Scope 1 + 2
um 4,7 % pro Jahr (linear)
Scope 3
um 2,8 % pro Jahr (linear)

 

–31,8 %

–25,1 %

Bis 2050:
Netto-Null-THG-Emissionen (Net-Zero)
Scope 1, 2, 3
um 100 %

Net-Zero bis 2050

16,2 Mio. Tonnen

17,7 Mio. Tonnen

Erhöhung des Anteils der Nutzung erneuerbarer Energien7 im eigenen Betrieb

laufend

21,2 %

20,3 %

Senkung der Energieintensität8 im eigenen Betrieb

laufend

54,8 MWh pro Mio. €

56,4 MWh pro Mio. €

100 %-Zertifizierungsquote ISO 140013 (alle Standorte)**

2024

99 %

90 %

Circularity

Erhöhung der Quote an verwerteten Abfällen im eigenen Betrieb auf ≥ 85 %

2030

78 %

80 %

Supply chain

Erhöhung des Anteils der jährlichen Ausgaben von Tier-1-Direktlieferanten der Kategorie A mit geringem ESG-Risiko9*

laufend

60,5 %

24,0 %

Sustainable governance

EcoVadis-Bewertung Platin für die KION Group und ausgewählte bewertete Tochtergesellschaften**

2027

KION: Gold
TU
10:
2 Platin;
2 Gold
1 Bronze;
1 unbewertet

KION: Gold
TU:
2 Platin;
2 Gold;
1 Bronze;
1 unbewertet

S&P Global Corporate Sustainability Assessment (CSA) Ergebnis der KION Group ≥ 70 Punkte**

2027

64

61

*

Weitere alternative unternehmensspezifische Kennzahl

**

Freiwillige Angabe gemäß ESRS 1.114 a)

 

1

Weitere information zu Status und Details in den entsprechenden Unterkapiteln

2

Unfallhäufigkeitsrate entspricht der Anzahl der Arbeitsunfälle der aktiven Belegschaft mit einer Ausfallzeit (≥ 1 Arbeitstag) im Verhältnis zu den tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden; jeweils im Berichtszeitraum und normiert auf eine Million Arbeitsstunden

3

ISO 45001, ISO 14001 oder gleichwertige Standards. Gemäß ursprünglich festgelegter Zieldefinition werden bei der Ermittlung ausgewählte Standorte, die in den beiden vorangegangenen Berichtszeiträumen neu eröffnet oder erworben wurden oder anderen im Voraus festgelegten Kriterien entsprechen, nicht berücksichtigt

4

Messung des Engagement Score anhand der Mitarbeiterzufriedenheit und der Zufriedenheit mit dem Unternehmen (100-Punkte-Skala). Teilnahmequote an der weltweit durchgeführten Mitarbeiterbefragung der KION Group

5

Anteil der elektrisch betriebenen Produkte im Segment ITS, gemessen an der Anzahl bestellter Stückzahlen (Auftragseingang) im Neugeschäft. Quelle: World Industrial Truck Statistics (WITS)/Fédération Européenne de la Manutention (FEM)

6

Gemäß GHG Protocol und dem Ansatz operativer Kontrolle; Klassifizierung von Operating Lease-Verträgen in der Kategorie 3.11 ("Nutzung der verkauften Produkte")

7

Gemäß GHG Protocol und dem Ansatz operativer Kontrolle; Klassifizierung von Operating Lease-Verträgen außerhalb der eigenen Betriebstätigkeiten; eingekaufte Energien aus erneuerbaren Quellen ohne Konketisierung in den Verträgen, bei denen die zugrundegelegten Bezugsquellen bekannt sind (z. B. aus Residualmixen für Strom) wird einbezogen ( ESRS Definition abweichend)

8

Gemäß GHG Protocol und dem Ansatz operativer Kontrolle; Klassifizierung von Operating Lease-Verträgen außerhalb der eigenen Betriebstätigkeiten; umfasst Energieverbrauch und Umsatzerlöse der KION Group ohne Einschränkung auf Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren (ESRS Definition abweichend)

9

Niedrig-Risiko-Lieferanten bezogen auf Branchen-, Waren-, Länder- sowie individuelle Lieferantenrisiken im Bereich Nachhaltigkeit

10

Bezieht sich auf das letzte gültige Rating ausgewählter bewerteter Tochterunternehmen der KION Group im Berichtsjahr

In Bearbeitung

Mit Blick auf die im Geschäftsjahr 2024 durchgeführte doppelte Wesentlichkeitsanalyse werden die in diesem Nachhaltigkeitsbericht dargelegten wesentlichen IROs überwiegend durch diese strategischen Zielsetzungen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie gesteuert oder sind in den Programmen der Handlungsfelder auf anderer Ebene verortet. Wesentliche Ergebnisse und neu identifizierte, zusätzliche spezifische Themenfelder werden bei der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie und der Festlegung von Zielen in die Betrachtung einbezogen.

Entlang der Dimensionen Environment, Social und Governance (ESG) werden strategische Nachhaltigkeitsziele auch zur Festlegung der variablen Vergütung des Vorstands der KION GROUP AG im Rahmen von ESG-Zielen herangezogen (siehe hierzu „Einbeziehung der nachhaltigkeitsbezogenen Leistung in Anreizsysteme“).

Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette

Zu den wesentlichen Vorprodukten der vorgelagerten Wertschöpfungskette der KION Group zählen: Motoren, elektrische und andere Komponenten, Hochleistungsschmiedeteile, Gegengewichte und Sicherheitsausrüstungen, Industriereifen, Batterien sowie Fließbänder und Komponenten, Strukturstahl- und Stahlblech-Komponenten. In der Erzeugung dieser Vorprodukte sind neben dem Energieeinsatz unter anderem auch der Einsatz von Rohstoffen wie Stahl, Gummi, Öl, Blei und Lithium erforderlich. Zu den wichtigsten Zulieferfirmen zählen Unternehmen aus den Branchen Automotive, Metallbau, Elektronik und Batterieerzeugung. Die KION Group verfolgt einen nachhaltigen Beschaffungsansatz mit aufeinanderfolgenden Phasen: Strategieentwicklung, Risikobewertung, Risikominderung, Vorfallmanagement und Korrekturmaßnahmen. Die Ergebnisse jeder Phase fließen in die Umsetzung der nächsten Phase ein, mit der Zielsetzung des Einsatzes weitgehend nachhaltiger Vorprodukte und der Realisierung eines Kreislaufprozesses. 

Die Ressourcenschonung ist ein Kernelement der Strategie und des Geschäftsmodells der KION Group, um die Ressourcenabflüsse innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette zu minimieren. Dabei zählen Energieeinsatz, Wasseraufkommen und Abfallmengen zu den wesentlichen Ressourcenabflüssen in der Wertschöpfungskette der KION Group. Ziel ist es daher, den Kunden der KION Group zukünftig Produkte und Lösungen anzubieten, die ressourcenschonend sowie energie- und zudem kosteneffizient sind. Dies umfasst bereits die Beschaffung und den Einsatz von Vorprodukten und Materialien, die möglichst ressourcenschonend hergestellt wurden und eine Wiederverwendung, Reparatur und Wiederaufbereitung begünstigen. Durch die Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen erwartet die KION Group nicht nur einen Rückgang in Ressourcenabflüssen, sondern auch Vorteile insbesondere für Kunden, Investoren und weitere Stakeholder. Hieraus ergeben sich für die KION Group auch mögliche Wettbewerbsvorteile mit einer Steigerung der Profitabilität.

Das Kundenportfolio der KION Group ist sehr heterogen und reicht von der verarbeitenden Großindustrie über die Logistik und Beförderung, den Lebensmittelsektor und den allgemeinen Warenhandel (einschließlich der reinen E-Commerce-Kunden) bis hin zu produzierenden mittelständischen und Kleinunternehmen. Dementsprechend bietet die KION Group ihren Kunden ein Produktportfolio mit diversen Produktoptionen an. Neben dem Absatzgeschäft stehen den Kunden als Endnutzern im Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft der Erwerb von Gebrauchtgeräten, kurz- und langfristige Leasingfinanzierungsmodelle sowie auch eine nur kurzfristige Anmietung von Geräten oder Mietflotten als Produktoptionen zur Verfügung. Als Vertriebskanäle nutzt die KION Group neben dem Direktvertrieb unter anderem Messeauftritte sowie ein etabliertes Händlernetzwerk. Durch ihren langjährigen Kundenstamm in beiden operativen Segmenten besteht eine beständige Beziehung zu Kunden, dennoch ist die Marktposition durch den Wettbewerb stets beeinflussbar. Um daher den Kundenbedürfnissen auch in Bezug auf ressourcenschonende Produkte in der nachgelagerten Wertschöpfung möglichst gerecht werden zu können, hat die KION Group auch die Kundeninteressen, insbesondere in der vorgelagerten Wertschöpfungskette, in die Betrachtung einzubeziehen. Ein funktionierendes Lieferantenmanagement mit entsprechenden Vorgaben und Policies für Lieferanten ist daher für das Monitoring der bezogenen Vorprodukte notwendig.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass bestimmte Vorprodukte nur von wenigen Lieferanten bezogen werden können, sodass für die eigene Geschäftstätigkeit eine Abhängigkeit von Lieferanten teilweise gegeben ist. Durch Gesellschaftszukäufe, beispielsweise in der Herstellung von Profilen für Flurförderzeuge oder IoT-gestützter Software, einer eigenen Lithium-Ionen-Batterieproduktion und einer eigenen Brennstoffzellen-Fertigung hat die KION Group bereits ihr Geschäftsmodell erweitert mit dem Ziel, zukünftig resilienter zu sein.

Die im Markt etablierten Marken der KION Group setzen hohe Qualititätsstandards an ihre Premium-Produkte und integrierten Lösungen. Eine lange Produktlebensdauer und die Reparierfähigkeit sind daher auch fester Bestandteil des Geschäftsmodells der KION Group. So kann der Produktlebenszyklus durch regelmäßige Wartungen, Reparaturen und durch Modernisierungsmaßnahmen, Modifikationen und Upgrades der verbauten Materialien verlängert werden. Das Service- und Ersatzteilgeschäft sowie die erneute Vermarktung von Gebrauchtgeräten nach der Wiederaufbereitung ist daher eine feste Komponente im Geschäftsmodell der KION Group. In der nachgelagerten Wertschöpfungskette führt dies zu einer insgesamt längeren Einsatzmöglichkeit der Produkte bei den Kunden.

Aufgrund der Vielzahl an Leasingverträgen gelangen Leasingrückläufer im Segment Industrial Trucks & Services nach der vertraglichen Nutzungsdauer vorübergehend zurück in das Portfolio der KION Group. Eine Aufbereitung verschafft diesen Fahrzeugen als Gebrauchtgeräte und generalüberholte Produkte (Refurbishment) mindestens einen zweiten Produktlebenszyklus im Sinne der Zirkularität. Aufgrund der vorwiegend wiederverwertbaren Materialien werden die Geräte dem Materialfluss über die Rückgewinnung von Ressourcen am Ende der ursprünglichen Lebensdauer, beispielsweise durch den verstärkten Einsatz von Recycling, wieder zugeführt. Dieses Lifecycle-Management umfasst das Geschäft mit Miet-, Leasing- und Gebrauchtfahrzeugen, die Reparatur-, Instandhaltungs-, Aufrüstungs- und Wiederaufbereitungstätigkeiten sowie den Recyclingkreislauf für Lithium-Ionen-Batterien. Durch die strategische Partnerschaft mit Li-Cycle in Magdeburg werden die kritischen Konfliktminerale der eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien am Ende des Lebenszyklus durch eine nahezu vollständige Rückgewinnung der Minerale wieder für die Herstellung neuer Batterien genutzt. Ergänzt durch die eigene Batterieproduktion der KBS in Karlstein am Main ist somit der Kreislauf von der Batterieproduktion bis zur Rückgewinnung der Minerale ressourcenschonend bei der KION Group geschlossen.

Bei der errichteten Basis an Automatisierungslösungen (Segment Supply Chain Solutions) bei den Kunden handelt es sich vorrangig um großflächigere Installationen mit zahlreichen Einzelkomponenten, was mit hohen Investitionsausgaben für den Endnutzer verbunden ist. Daher ist auch kundenseitig die lange Nutzbarkeit der installierten Systeme von Interesse. Durch Modifikationen und Upgrades sowie durch das standardmäßige Ersatzteil- und Servicegeschäft wird der Produktlebenszyklus zudem verlängert; dies schließt unter anderem auch energetische Maßnahmen ein. Über diesen lösungsbasierten Produktlebenszyklus hinaus gelangen die Materialien dieser weitgehend kundenspezifischen Installationen und Anlagen über das Recycling, soweit möglich, in den Materialkreislauf zurück.

Da aus Sicht der KION Group eine nachhaltige Bestandskundenbindung einen wesentlichen Faktor für den Unternehmenserfolg darstellt, sind auch die Vertriebskanäle von großer Bedeutung im Geschäftsmodell der KION Group. Die KION Group verfügt über eine hybride Vertriebsstrategie. Neben einem Händlernetzwerk und einem Direktvertrieb mit Außendienstmitarbeitern sind auch Messeauftritte, digitale Handelsplattformen und sonstige digitale Informationsquellen von zentraler Bedeutung. Durch die Digitalisierung und Vernetzung der eigenen Fahrzeuge, Tools und Installationen beim Kunden können die CO2-Emissionen durch die rückläufigen Geschäftsreisen der Außendienstmitarbeiter eingeschränkt werden. Zusätzliche physische und virtuelle Showrooms mit einer 3-D-Produktvisualisierung und speziellen Designtools ermöglichen es den Kunden, vor der eigentlichen Produktion oder Installation einer Anlage einen individuellen Einblick in das Produktportfolio oder in die Automatisierungslösungen zu bekommen. Dies ist nicht nur ressourcenschonend, sondern sorgt auch für Einsparungen von Treibhausgasemissionen.

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