Gesamt­wirtschaftliches Umfeld

Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich im Berichtsjahr 2023 weiter verlangsamt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht in seiner Januar-Prognose (IWF, Januar 2024) von einem Wachstum der Weltwirtschaftsleistung in Höhe von 3,1 Prozent aus nach 3,5 Prozent im Vorjahr. Unter anderem die Belastungen durch den fortdauernden Ukraine-Krieg, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und die gestiegenen Lebenshaltungskosten haben zu einer nur schwachen Erholung der Weltwirtschaft beigetragen. Trotz dieser negativen Einflüsse entwickelte sich das reale Bruttoinlandsprodukt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds, getrieben durch das in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 stärker als erwartete Wirtschaftswachstum in den USA und in mehreren großen Schwellen- und Entwicklungsländern sowie staatlichen Konjunkturmaßnahmen in China, besser, als noch in der im Oktober 2023 veröffentlichten Prognose angenommen (IWF, Oktober 2023). Ebenfalls positiv wirkte sich der Rückgang der Inflation, der stärker ausfiel als erwartet, aus. Die steigende Wirtschaftsdynamik war nicht überall zu spüren; so fiel das Wachstum im Euroraum aufgrund der schwachen Verbraucherstimmung, der anhaltenden Auswirkungen der hohen Energiepreise und der Schwächephase des zinssensiblen verarbeitenden Gewerbes und der allgemeinen Unternehmensinvestitionen besonders gedämpft aus.

Die deutliche Anhebung der Leitzinsen durch die Zentralbanken zur Wiederherstellung der Preisstabilität führte zu ungünstigeren Finanzierungsbedingungen, allerdings bei deutlichen regionalen Unterschieden. In den entwickelten Volkswirtschaften bildete sich die Teuerungsrate laut IWF von 7,3 Prozent (2022) auf 4,6 Prozent im Berichtsjahr zurück. In den Entwicklungs- und Schwellenländern fiel der Effekt wesentlich geringer aus, dort lag die Inflationsrate im abgelaufenen Jahr bei 8,4 Prozent nach 9,8 im Vorjahr. Die straffe Geldpolitik beeinflusste ebenso die Wachstumsdynamik, da sich unter anderem die Investitionsneigung der Unternehmen durch die Verschärfung der Kreditbedingungen zurückbildete.

Die entwickelten Volkswirtschaften steigerten ihre Wirtschaftsleistung im Jahresverlauf 2023 um lediglich 1,6 Prozent (Vorjahr: 2,6 Prozent). Dabei fiel der Rückgang in der Eurozone von 3,4 auf 0,5 Prozent deutlich aus. In den USA konnte die moderate Wachstumsrate des Vorjahres (1,9 Prozent) mit 2,5 Prozent gesteigert werden.

Die Schwellen- und Entwicklungsländer wiesen ein Wachstum von 4,1 Prozent auf, verglichen mit ebenfalls 4,1 Prozent im Vorjahr. China erreichte gegenüber dem durch die Corona-Pandemie belasteten Vorjahr (3,0 Prozent) einen Anstieg der Wachstumsrate auf 5,2 Prozent.

Das Welthandelsvolumen, das im Vorjahr noch um 5,2 Prozent gewachsen war, verharrte mit einer Wachstumsrate von nur 0,4 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau.

Bruttoinlandsprodukt 2023 – reale Veränderung gegenüber Vorjahr

Bruttoinlandsprodukt 2023 – reale Veränderung gegenüber Vorjahr (Balkendiagramm)
Quelle: Internationaler Währungsfonds (Stand: 31.01.2024)
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