Prognosebericht

Zukunftsgerichtete Aussagen

Die im Folgenden beschriebenen zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen beruhen auf den bis zum Aufstellungszeitpunkt des zusammengefassten Lageberichts aktuellen Erwartungen und Einschätzungen der KION Group. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Viele Faktoren, die teilweise außerhalb des Einflussbereichs des Managements liegen, wirken sich auf die Geschäftsaktivitäten und Geschäftsentwicklung des Konzerns sowie auf die Ergebnisentwicklung der KION GROUP AG als strategische Management-Holding aus. Eine unerwartete Veränderung insbesondere des gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Umfelds kann dazu führen, dass die Ergebnisse der KION Group und der operativen Segmente wesentlich von denen abweichen, die im Folgenden prognostiziert werden.

Aufgrund der weiterhin angespannten makroökonomischen und geopolitischen Lage zum Zeitpunkt der Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts ist der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024 mit Unsicherheiten behaftet. Zusätzlich können die nachstehend erläuterten Risikofaktoren die Beschaffungs-, Produktions- und Absatzaktivitäten der KION Group belasten.

Die KION Group verpflichtet sich nicht, zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an künftige Entwicklungen anzupassen. Ferner übernimmt die KION Group keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden. Die tatsächliche Geschäftsentwicklung kann unter anderem aufgrund der beschriebenen Chancen und Risiken von den aufgestellten Prognosen der KION Group abweichen.

Annahmen

Die in diesem Abschnitt dargestellten Prognosen basieren auf der mehrjährigen Markt-, Geschäfts- und Finanzplanung der KION Group, denen verschiedene Annahmen zugrunde liegen. Die Marktplanung berücksichtigt dabei die erwartete gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklung, die im Folgenden beschrieben wird. Die Geschäfts- und Finanzplanung basiert auf der erwarteten Marktentwicklung, bezieht jedoch darüber hinaus weitere Annahmen wie beispielsweise die Entwicklung der Materialpreise und Lohnkosten, der erzielbaren Absatzpreise sowie die Zins- und Wechselkursentwicklung mit ein.

Erwartetes gesamtwirtschaftliches Umfeld

Der IWF erwartet für das Jahr 2024 ein Wachstum der Weltwirtschaftsleistung in Höhe von 3,1 Prozent und damit auf einem vergleichbaren Niveau zum Jahr 2023; der Durchschnittswert der vergangenen Jahre (2000–2019) lag bei 3,8 Prozent. Belastet wird das Wirtschaftswachstum durch die restriktive Geldpolitik, die Rücknahme der fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen sowie das niedrige zugrunde liegende Produktivitätswachstum (IWF, Januar 2024).

Für die entwickelten Volkswirtschaften wird insgesamt mit einer Steigerungsrate von 1,5 Prozent nach 1,6 Prozent im Vorjahr gerechnet, wobei einer leichten Wachstumsbeschleunigung im Euroraum (0,9 Prozent) ein im Vergleich zum Vorjahr geringeres Wachstum in den USA (2,1 Prozent) gegenübersteht.

Für die Entwicklungs- und Schwellenländer wird mit einem Wirtschaftswachstum von 4,1 Prozent eine stabile Entwicklung auf dem Niveau von 2023 erwartet. Für China wird dabei von einer nachlassenden Dynamik (4,6 Prozent) ausgegangen.

Die globale Inflationsrate wird sich nach Einschätzung des IWF im Jahr 2024, beeinflusst durch die restriktive Geldpolitik und die damit verbundene Abschwächung am Arbeitsmarkt sowie die sinkenden Energiepreise, auf 5,8 Prozent verringern. Für die entwickelten Volkswirtschaften wird dabei ein deutlicher Rückgang der Inflation auf 2,6 Prozent erwartet, wohingegen die Teuerungsrate in den Schwellen- und Entwicklungsländern nur leicht abnehmen dürfte (8,1 Prozent).

Das Welthandelsvolumen wird nach der weitgehenden Stagnation im Jahr 2023 nach Einschätzung des IWF im Jahr 2024 um 3,3 Prozent zunehmen. Aus Sicht des IWF bestehen allerdings erhebliche Risiken für die makroökonomische Prognose. So könnten aufgrund des Nahostkonflikts, der anhaltenden Angriffen im Roten Meer und des Kriegs in der Ukraine angebotsseitige Schocks zu erneut stark steigenden Lebensmittel-, Energie- und Transportkosten führen. Ein daraus resultierender erneuter Anstieg der Inflation würde zugleich eine Verfestigung der wachstumshemmenden Geldpolitik bedeuten. Zudem wird eine verstärkte Umsetzung von Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen aufgrund der in vielen Volkswirtschaften notwendigen Haushaltskonsolidierung als Risiko für das Wirtschaftswachstum gesehen. In China könnte sich der anhaltend angeschlagene Immobiliensektor weiterhin negativ auf das Binnenwachstum und die Handelspartner auswirken.

Erwartetes branchenbezogenes Umfeld

Im beschriebenen konjunkturellen gesamtwirtschaftlichen Umfeld erwartet die KION Group eine zunehmende Stabilisierung des weltweiten Material-Handling-Markts im Vergleich zu den rückläufigen Wachstumsraten im Berichtsjahr.

Für das Neugeschäft im Markt mit Flurförderzeugen im Jahr 2024 rechnet die KION Group mit einem leichten Anstieg der Bestellzahlen. Diese positive Entwicklung resultiert vor allem aus einem erwarteten Anstieg in den Regionen APAC und EMEA, wohingegen für die Region Americas ein Rückgang der Nachfrage erwartet wird. Langfristig erwartet die KION Group nach eigener Einschätzung derzeit weiterhin ein Marktwachstum im Neufahrzeuggeschäft im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Im Markt für Supply-Chain-Lösungen rechnet die KION Group, gestützt durch Marktstudien von Interact Analysis, für das Jahr 2024 mit einem leicht steigenden Marktvolumen, gemessen am Umsatz. Dabei wird erwartet, dass sich der fortschreitende Automatisierungstrend und im Jahresverlauf sinkende Kapitalkosten positiv auf Investitionsentscheidungen in Lagerautomatisierungslösungen auswirken. Des Weiteren wird die prognostiziert anhaltende Nachfrage nach mobiler Automatisierung einen positiven Einfluss auf den Markt für Supply-Chain-Lösungen haben. Die mittel- bis langfristig positiven Markttrends bei Lieferkettenlösungen sind nach Einschätzung der KION Group weiterhin intakt. Nach eigener Einschätzung und gestützt durch Erhebungen von Interact Analysis (November 2023) erwartet die KION Group langfristig ein Marktwachstum im hohen einstelligen Bereich.

Erwartete Geschäfts- und Ertragslage der KION Group

Die KION Group hat sich im Berichtsjahr 2023 mit den weitgehend umgesetzten Effizienz- und Flexibilisierungsmaßnahmen auf der Zulieferseite, in der Produktion sowie bei der kundenseitigen Preis- und Vertragsgestaltung resilienter aufgestellt und dadurch eine solide Basis für das Geschäftsjahr 2024 geschaffen.

Im Segment Industrial Trucks & Services wird für das Geschäftsjahr 2024 ein leichter Umsatzanstieg erwartet. Grundlage für diese positive Entwicklung sind neben einem weiterhin gut gefüllten Auftragsbuch zum Jahresende 2023 auch die erwartete Marktentwicklung mit einem leichten Anstieg der Neubestellungen für Flurförderzeuge. Zusätzlich bildet die wachsende Anzahl der weltweit eingesetzten Flurförderzeuge die Basis für einen weiteren Umsatzanstieg im Servicegeschäft. Beim EBIT bereinigt erwartet die KION Group für das Segment Industrial Trucks & Services eine weitere positive Entwicklung. Ursächlich hierfür sind neben einem höheren Geschäftsvolumen auch die anhaltenden positiven Effekte aus den durchgeführten Preiserhöhungen, während Lohnkosten moderat ansteigen.

Im Segment Supply Chain Solutions liegt der Fokus weiterhin auf der fortgesetzten Stärkung der operativen Resilienz durch eine risikomindernde Vertragsgestaltung bei Neuprojekten, verbesserten Prozessen auf der Beschaffungsseite sowie in der Projektdurchführung und -steuerung. Aufgrund des geringeren Auftragsbestands zum Jahresende 2023, der zudem einen höheren Anteil langlaufender Projekte beinhaltet, ist für das Segment Supply Chain Solutions im Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz unter Vorjahr zu rechnen. Erst für die zweite Jahreshälfte in 2024 wird eine Markterholung für das Projektgeschäft erwartet. Für das margenstärkere Servicegeschäft wird aufgrund der gewachsenen installierten Basis bei den Bestandskunden im Zuge erforderlicher Instandhaltung, Modernisierung und Upgrades eine weiterhin positive Umsatzentwicklung erwartet. Durch den gegenüber 2023 erwarteten höheren Anteil an Kundenverträgen mit einer flexibleren Preisgestaltung, die Prozessverbesserungen sowie Anpassungen von Personalkapazitäten geht die KION Group von einer verbesserten Profitabilität im langfristigen Projektgeschäft (Business Solutions) aus. Jedoch wird sich die Abarbeitung von Altprojekten mindestens bis in die erste Jahreshälfte 2024 hinein negativ auf das EBIT bereinigt und die Profitabilität auswirken. Insgesamt rechnet die KION Group für das Segment Supply Chain Solutions mit einer spürbaren Verbesserung beim EBIT bereinigt gegenüber dem Vorjahr.

Der Vorstand erwartet im Geschäftsjahr 2024 für die bedeutsamsten Steuerungskennzahlen der KION Group und die ihrer operativen Segmente, Zielwerte innerhalb der folgenden Bandbreiten zu erreichen:

Prognose 2024

 

KION Group

Industrial Trucks & Services

Supply Chain Solutions

in Mio. €

2023

Prognose
2024

2023

Prognose
2024

2023

Prognose
2024

Umsatzerlöse1

11.433,7

11.200–12.000

8.479,6

8.500–9.000

2.997,0

2.700–3.000

EBIT bereinigt1

790,5

790–940

848,5

850–950

44,3

60–120

Free Cashflow

715,2

550–670

ROCE

7,7 %

7,4 %–8,8 %

1

Die Angaben für die Segmente Industrial Trucks & Services und Supply Chain Solutions beinhalten auch konzerninterne segmentübergreifende Umsatzerlöse und EBIT-Effekte

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung

In der Mitte der prognostizierten Bandbreiten rechnet der Vorstand der KION GROUP AG für das Geschäftsjahr 2024 des Konzerns bei den Umsatzerlösen mit einem leichten Anstieg und beim EBIT bereinigt mit einem spürbaren Anstieg gegenüber Vorjahr. Der Return on Capital Employed (ROCE) wird leicht über Vorjahr erwartet. Der Free Cashflow wird im Geschäftsjahr 2024 entsprechend der angenommenen guten Ertragslage positiv ausfallen, jedoch unter dem hohen Free Cashflow im Vorjahr liegen. Aufgrund der genannten geopolitischen und marktseitigen Risiken bestehen allerdings weiterhin Unsicherheiten für die Geschäftsentwicklung des Konzerns und der operativen Segmente.  

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