Gesamt­wirtschaftliches Umfeld

Der anhaltende Krieg in der Ukraine, die globale Inflation und die damit einhergehenden Anhebungen der Leitzinsen sowie die rapide Verbreitung des Coronavirus in China haben die Weltwirtschaft im Jahr 2022 belastet. Trotz dieser negativen Einflüsse entwickelte sich das reale Bruttoinlandsprodukt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF), getrieben durch ein in zahlreichen Volkswirtschaften stärkeres drittes Quartal 2022, darunter die USA und die Eurozone, besser, als noch in dessen Oktober-Prognose angenommen. Im vierten Quartal 2022 war eine generelle Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität zu beobachten.

Die weltweite Inflationsrate lag laut dem Internationalen Währungsfonds im Berichtsjahr bei 8,8 Prozent und damit deutlich über den Werten der letzten Jahrzehnte. Die durch den Krieg in der Ukraine nochmals deutlich angestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise waren ebenso wie die Unterbrechung globaler Lieferketten wesentliche Inflationstreiber in vielen Ländern und Regionen. Zudem führten positive Nachfrageeffekte aufgrund der wirtschaftlichen Erholung nach der durch die Corona-Pandemie bedingten weltweiten Rezession zu einem anhaltenden Preisdruck.

Aufgrund der genannten Belastungsfaktoren legte die Weltwirtschaftsleistung nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds im abgelaufenen Berichtsjahr lediglich um 3,4 Prozent zu. Somit halbierte sich die Wachstumsrate gegenüber dem durch Aufholeffekte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geprägten Vorjahr (6,2 Prozent).

Die entwickelten Volkswirtschaften steigerten ihre Wirtschaftsleistung im Jahresverlauf 2022 um lediglich 2,7 Prozent (Vorjahr: 5,4 Prozent). Dabei fiel der Rückgang in der Eurozone von 5,3 auf 3,5 Prozent moderater aus als in den USA, wo nur noch ein Wachstum von 2,0 Prozent (Vorjahr: 5,9 Prozent) erzielt wurde.

Die Schwellen- und Entwicklungsländer wiesen ein Wachstum von 3,9 Prozent auf, verglichen mit 6,7 Prozent im Vorjahr. China verzeichnete nach der rasanten Verbreitung des Coronavirus und den damit verbundenen strikten Lockdown-Maßnahmen einen Wachstumsrückgang von 8,4 auf 3,0 Prozent.

Das Wachstum des Welthandelsvolumens konnte ebenfalls nicht mit dem Vorjahr (10,4 Prozent) Schritt halten und stieg nur noch um 5,4 Prozent.

Bruttoinlandsprodukt 2022 – reale Veränderung gegenüber Vorjahr

Bruttoinlandsprodukt 2022 – reale Veränderung gegenüber Vorjahr (Balkendiagramm)
Quelle: Internationaler Währungsfonds (Stand: 31.01.2023)
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