Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Nach den starken Belastungen der Weltwirtschaft durch die Corona-Pandemie im Vorjahr hat sich die Weltwirtschaft im Jahr 2021 deutlich erholt. Die Pandemie ist allerdings noch nicht überwunden, was auch die im vierten Quartal wieder deutlich steigenden Inzidenzen und neu auftretenden Virusvarianten belegen. Die deshalb gegen Ende des Berichtsjahres wiedereingeführten lokalen Mobilitätsbeschränkungen in vielen Ländern verhinderten dabei eine stärkere Erholung der Weltwirtschaft. Zudem beeinflussten die im Jahresverlauf spürbaren Unterbrechungen in den Lieferketten weltweit die Produktionstätigkeiten negativ.
Die im Vergleich zum Vorjahr erkennbaren Erholungseffekte fielen in den Regionen und Wirtschaftssektoren unterschiedlich aus – beeinflusst sowohl von der jeweiligen Pandemie-Situation und dem Zugang zu Impfstoffen als auch vom Ausmaß der wirtschafts- und fiskalpolitischen Unterstützungsmaßnahmen. Die entwickelten Volkswirtschaften erreichten laut Internationalem Währungsfonds (IWF) im Gesamtjahr 2021 ein Wirtschaftswachstum von +5,0 Prozent. Die Eurozone lag mit +5,2 Prozent über diesem Wert, blieb damit aber hinter dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 zurück. Dagegen verzeichneten die USA, unterstützt durch umfangreiche staatliche Konjunkturprogramme, mit +5,6 Prozent einen leicht überproportionalen Zuwachs, nachdem sie im Vorjahr geringere Einbußen zu verzeichnen hatten. Die Schwellen- und Entwicklungsländer steigerten ihre Wirtschaftsleistung um +6,5 Prozent nach einem Rückgang von lediglich –2,0 Prozent im Vorjahr. China lag mit +8,1 Prozent oberhalb dieser Wachstumsrate. Das Wirtschaftswachstum wurde dabei von starken Exporten und einem gestiegenen Inlandskonsum angetrieben.
Die globale Wirtschaftsleistung erhöhte sich laut dem Internationalen Währungsfonds um +5,9 Prozent, womit der Rückgang des Vorjahres von –3,1 Prozent mehr als ausgeglichen wurde. Das im Vorjahr stark belastete Welthandelsvolumen (–8,2 Prozent) legte laut IWF im Berichtsjahr um +9,3 Prozent zu.
Allerdings nahmen die Risiken für eine Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufschwungs zum Jahresende wieder zu. Ursächlich dafür waren im Wesentlichen neben der Verbreitung der hochansteckenden Delta- und später Omikron-Variante des Coronavirus auch der eingeschränkte Zugang zu Impfstoffen in einkommensschwächeren Ländern, was regionale Unterschiede im Wirtschaftswachstum hervorrief. Zusätzlich nahmen Produktions- und Liefereinschränkungen als Folgewirkung der Pandemie im Jahresverlauf erheblich zu und führten zu Engpässen bei wichtigen Produktionsmitteln. Verbunden war die Verknappung mit einem deutlichen Preisanstieg bei Rohstoffen und Energiekosten, der zu einem Anstieg der Verbraucherpreise führte. Trotz der wachsenden Inflationsgefahren blieb die Geld- und Fiskalpolitik expansiv ausgerichtet, wenngleich sich gegen Jahresende erste Leitzinsanhebungen in den USA abzeichneten.