Ergebnisentwicklung und Rentabilität

EBIT, EBITDA und ROCE

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) verbesserte sich im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem durch die Corona-Pandemie belasteten Vorjahreswert (389,9 Mio. €) sehr deutlich um 404,9 Mio. € auf 794,8 Mio. €. Darin enthalten waren deutlich positive Einmal- und Sondereffekte von 37,8 Mio. € (Vorjahr –65,1 Mio. €). Der Vorjahreswert betraf im Wesentlichen Bestandteile des Kapazitäts- und Strukturprogramms (–45,8 Mio. €) sowie Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte. Im Berichtsjahr konnten aufgrund der erfreulichen Auftragslage das Kapazitätsprogramm angepasst und überdotierte Vorsorgen aufgelöst werden; insgesamt ergaben sich unter Berücksichtigung der laufenden Kosten des Programms positive Einmal- und Sondereffekte von 8,2 Mio. €. Darüber hinaus führten Plananpassungen bei den Pensionsverpflichtungen zu einem Einmal- und Sondereffekt von +32,7 Mio. €. Daneben waren auch die Effekte aus Kaufpreisallokationen mit –84,8 Mio. € (Vorjahr: –91,9 Mio. €) leicht rückläufig.

Nach Bereinigung um Effekte aus Kaufpreisallokationen und Einmal- und Sondereffekten lag das EBIT bereinigt des Konzerns mit 841,8 Mio. € ebenfalls deutlich (53,9 Prozent) über dem Vorjahreswert von 546,9 Mio. €. Die EBIT-Marge bereinigt verbesserte sich von 6,6 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 8,2 Prozent.

EBIT

in Mio. €

2021

in % vom Umsatz

2020

in % vom Umsatz

EBIT

794,8

7,7 %

389,9

4,7 %

Bereinigung nach Funktionskosten:

 

 

 

 

+ Umsatzkosten

12,6

0,1 %

54,9

0,7 %

+ Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

39,9

0,4 %

84,5

1,0 %

+ Forschungs- und Entwicklungskosten

–4,0

–0,0 %

2,9

0,0 %

+ Sonstige

–1,4

–0,0 %

14,7

0,2 %

EBIT bereinigt

841,8

8,2 %

546,9

6,6 %

bereinigt um Einmal- und Sondereffekte

–37,8

–0,4 %

65,1

0,8 %

bereinigt um Effekte aus Kaufpreisallokationen

84,8

0,8 %

91,9

1,1 %

Das EBITDA stieg auf 1.735,7 Mio. € (Vorjahr: 1.327,7 Mio. €); nach Bereinigung der positiven Einmal- und Sondereffekte belief sich das EBITDA bereinigt des Konzerns auf 1.696,9 Mio. € (Vorjahr: 1.383,5 Mio. €). Dies entspricht einer EBITDA-Marge bereinigt von 16,5 Prozent (Vorjahr: 16,6 Prozent).

EBITDA

in Mio. €

2021

in % vom Umsatz

2020

in % vom Umsatz

EBITDA

1.735,7

16,9 %

1.327,7

15,9 %

Bereinigung nach Funktionskosten:

 

 

 

 

+ Umsatzkosten

–26,0

–0,3 %

14,8

0,2 %

+ Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

–6,7

–0,1 %

37,1

0,4 %

+ Forschungs- und Entwicklungskosten

–4,2

–0,0 %

2,7

0,0 %

+ Sonstige

–1,9

–0,0 %

1,3

0,0 %

EBITDA bereinigt

1.696,9

16,5 %

1.383,5

16,6 %

bereinigt um Einmal- und Sondereffekte

–38,7

–0,4 %

55,8

0,7 %

bereinigt um Effekte aus Kaufpreisallokationen

0,0

0,0 %

0,0

0,0 %

Das aus dem internen Berichtswesen abgeleitete und unter der Annahme einer Mindestverzinsung des eingesetzten Kapitals ermittelte EBITDA bereinigt des langfristigen Leasinggeschäfts belief sich auf 324,3 Mio. € (Vorjahr: 326,3 Mio. €).

Die Rendite des eingesetzten Kapitals (ROCE) als Verhältnis von EBIT bereinigt zum eingesetzten Kapital lag mit 9,1 Prozent deutlich über dem Vorjahresniveau (6,2 Prozent). Ausschlaggebend dafür war der starke Ergebnisanstieg bei einem unterproportional erhöhten Kapitaleinsatz zum Jahresende.

Wesentliche Einflussfaktoren auf die Ergebnisentwicklung

Die Umsatzkosten erhöhten sich vergleichbar zum Umsatzanstieg um 23,4 Prozent auf 7.770,7 Mio. € (Vorjahr: 6.296,8 Mio. €). Die Effekte aus höheren Materialpreisen und Logistikkosten, Ineffizienzen aus Liefer- und Ressourcenengpässen sowie der unterproportionale Volumenanstieg im margenstarken Servicegeschäft des Segments SCS wirkten sich dabei negativ auf die Bruttomarge aus. Dies konnte jedoch durch den im Verhältnis zum Umsatzvolumen unterproportionalen Anstieg der fixen Umsatzkosten weitgehend kompensiert werden. Die Bruttomarge der KION Group blieb somit im Vergleich zum Vorjahr mit 24,5 Prozent (Vorjahr: 24,5 Prozent) nahezu unverändert.

Der Anstieg in den übrigen Funktionskosten war zu einem großen Teil volumenbedingt; zudem ergaben sich im Zusammenhang mit der positiven Geschäftsentwicklung höhere variable Vergütungen in allen Funktionsbereichen. Dennoch verlief die Entwicklung der übrigen Funktionskosten im Verhältnis zum Umsatzplus deutlich unterproportional. Die Vertriebskosten nahmen unter anderem aufgrund der weiterhin eingeschränkten Reisetätigkeiten und Marketingaktivitäten lediglich um 5,9 Prozent zu. Die allgemeinen Verwaltungskosten lagen auch bedingt durch die Umsetzung strategischer Projekte um 10,6 Prozent und die Kosten für Forschung und Entwicklung um 11,4 Prozent über dem jeweiligen Vorjahreswert.

Positiv auf die Entwicklung der Funktionskosten wirkten sich die aus dem laufenden Strukturprogramm bereits erzielten Einsparungen aus. Darüber hinaus reduzierten die positiven Einmaleffekte aus den Plananpassungen der Pensionen auch die Funktionskosten.

Die Entwicklung der Umsatzkosten sowie der sonstigen Funktionskosten ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

(Verkürzte) Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €

2021

2020

Veränderung

Umsatzerlöse

10.294,3

8.341,6

23,4 %

Umsatzkosten

–7.770,7

–6.296,8

–23,4 %

Bruttoergebnis vom Umsatz

2.523,6

2.044,8

23,4 %

Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

–1.585,2

–1.471,8

–7,7 %

Forschungs- und Entwicklungskosten

–174,7

–156,8

–11,4 %

Sonstige

31,1

–26,2

> 100 %

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)

794,8

389,9

> 100 %

Finanzergebnis

–35,1

–88,3

60,3 %

Ergebnis vor Ertragsteuern

759,7

301,6

> 100 %

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

–191,7

–90,7

< –100 %

Konzernergebnis

568,0

210,9

> 100 %

In der Position „Sonstige“, die sich zu 31,1 Mio. € (Vorjahr: –26,2 Mio. €) saldierte, ist neben Erträgen und Aufwendungen aus Fremdwährungskursdifferenzen unter anderem auch das Ergebnis aus den nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen in Höhe von 13,1 Mio. € (Vorjahr: –2,2 Mio. €) enthalten. Der Vorjahreswert der Position „Sonstige“ war zudem durch Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte belastet.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis, der Saldo aus Finanzerträgen und Finanzaufwendungen, verbesserte sich auf –35,1 Mio. € (Vorjahr: –88,3 Mio. €). Wesentliche Ursachen waren die kontinuierliche Rückführung von Finanzschulden, ein besseres Nettozinsergebnis aus dem Leasinggeschäft sowie niedrigere Nettozinsaufwendungen aus Pensionen. Der Vergleichswert 2020 enthielt außerdem Aufwendungen im Zusammenhang mit den Refinanzierungsmaßnahmen zur vorsorglichen Sicherung der Finanzkraft in der Corona-Pandemie.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und Ertrag lagen aufgrund des Ergebnisanstiegs mit 191,7 Mio. € deutlich über dem Vergleichswert 2020 (90,7 Mio. €). Die effektive Steuerquote verringerte sich auf 25,2 Prozent (Vorjahr: 30,1 Prozent). Der Vorjahreswert 2020 war durch hohe steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen sowie nicht nutzbare Verluste im Zuge der Ergebnisentwicklung beeinflusst, während im Berichtsjahr insbesondere höhere steuerliche Abzugsmöglichkeiten und zusätzliche Steuergutschriften im Konzern zu einem deutlichen Rückgang der Steuerquote beitrugen.

Konzernergebnis und Gewinnverwendung

Das Konzernergebnis belief sich auf 568,0 Mio. € und hat sich damit gegenüber dem Vorjahreswert (210,9 Mio. €) mehr als verdoppelt. Darin enthalten ist ein auf nicht-beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis von –0,3 Mio. € (Vorjahr: –4,4 Mio. €). Auf die Aktionäre der KION GROUP AG entfiel ein Konzernergebnis in Höhe von 568,3 Mio. € (Vorjahr: 215,3 Mio. €). Basierend auf 131,1 Mio. Stückaktien (Vorjahr: 118,9 Mio. Stückaktien) betrug das auf die Aktionäre der KION GROUP AG entfallende unverwässerte Ergebnis je Aktie 4,34 € (Vorjahr: 1,81 €). Das verwässerte Ergebnis je Aktie, das zusätzlich die potenziell verwässernden Stückaktien aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm berücksichtigt, betrug bei einer durchschnittlich gewichteten Aktienanzahl von 131,1 Mio. Stückaktien (Vorjahr: 118,9 Mio. Stückaktien) 4,33 € (Vorjahr: 1,81 €).

Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2021 der KION GROUP AG beträgt 197,1 Mio. € (Vorjahr: Jahresfehlbetrag von 6,5 Mio. €). Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 11. Mai 2022 vorschlagen, eine Dividende von insgesamt 196,7 Mio. € auszuschütten; dies entspricht 1,50 € je dividendenberechtigte Stückaktie. Somit beträgt die vorgeschlagene Ausschüttungsquote auf Basis des Konzernergebnisses, das auf die Aktionäre der KION GROUP AG entfällt, rund 35 Prozent.