Ergebnisentwicklung und Rentabilität

EBIT, EBITDA und ROCE

Das um Einmal- und Sondereffekte sowie um Effekte aus Kaufpreisallokationen bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT bereinigt) lag mit 546,9 Mio. € um 35,7 Prozent unter dem Vorjahreswert (850,5 Mio. €). Maßgeblich dafür war das durch den Umsatzrückgang verringerte Bruttoergebnis bei einer insgesamt nur unterproportionalen Abnahme der Vertriebs- und Verwaltungskosten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten blieben annähernd auf Vorjahresniveau. Ein wesentlicher Teil des Ergebnisrückgangs entfiel auf das durch Lockdown-Maßnahmen belastete erste Halbjahr. Die EBIT-Marge bereinigt lag mit 6,6 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (9,7 Prozent).

Einschließlich der Einmal- und Sondereffekte sowie der Effekte aus Kaufpreisallokationen belief sich das EBIT auf 389,9 Mio. € (Vorjahr: 716,6 Mio. €). Die im Vergleich zum EBIT bereinigt deutlich größer ausfallende Abweichung gegenüber dem Vorjahr war zu einem wesentlichen Teil durch Einmal- und Sondereffekte aufgrund des eingeleiteten Kapazitäts- und Strukturprogramms in Höhe von –45,8 Mio. € bedingt. Dieses Programm führte im Berichtsjahr zu Personalaufwendungen aus der in der Umsetzung befindlichen Anpassung von Personalkapazitäten insbesondere im Segment Industrial Trucks & Services; darunter fiel auch die weitestgehend abgeschlossene Neuausrichtung der UK-Vertriebsorganisation. In Summe betrugen die Einmal- und Sondereffekte –65,1 Mio. € (Vorjahr: –42,9 Mio. €). Bereits im Vorjahr wurden für Restrukturierungs- und Reorganisationsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Strategie KION 2027 Einmal- und Sondereffekte aufgewendet.

Neben den Aufwendungen aus dem Kapazitäts- und Strukturprogramm waren nennenswerte Sondereffekte aus Wertminderungen auf Sachanlagen sowie auf die nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung an der Linde Hydraulics GmbH & Co. KG entstanden. Die Effekte aus Kaufpreisallokationen lagen mit –91,9 Mio. € leicht über dem Vorjahreswert (–91,0 Mio. €).

EBIT

in Mio. €

2020

in % vom Umsatz

2019

in % vom Umsatz

EBIT

389,9

4,7 %

716,6

8,1 %

Bereinigung nach Funktionskosten:

 

 

 

 

+ Umsatzkosten

54,9

0,7 %

54,3

0,6 %

+ Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

84,5

1,0 %

73,6

0,8 %

+ Forschungs- und Entwicklungskosten

2,9

0,0 %

0,9

0,0 %

+ Sonstige

14,7

0,2 %

5,1

0,1 %

EBIT bereinigt

546,9

6,6 %

850,5

9,7 %

bereinigt um Einmal- und Sondereffekte

65,1

0,8 %

42,9

0,5 %

bereinigt um Effekte aus Kaufpreisallokationen

91,9

1,1 %

91,0

1,0 %

Das EBITDA verringerte sich auf 1.327,7 Mio. € (Vorjahr: 1.614,6 Mio. €). Das EBITDA bereinigt lag bei 1.383,5 Mio. € (Vorjahr: 1.657,5 Mio. €). Die EBITDA-Marge bereinigt verringerte sich von 18,8 Prozent im Vorjahr auf 16,6 Prozent.

EBITDA

in Mio. €

2020

in % vom Umsatz

2019

in % vom Umsatz

EBITDA

1.327,7

15,9 %

1.614,6

18,3 %

Bereinigung nach Funktionskosten:

 

 

 

 

+ Umsatzkosten

14,8

0,2 %

14,8

0,2 %

+ Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

37,1

0,4 %

26,5

0,3 %

+ Forschungs- und Entwicklungskosten

2,7

0,0 %

0,6

0,0 %

+ Sonstige

1,3

0,0 %

0,9

0,0 %

EBITDA bereinigt

1.383,5

16,6 %

1.657,5

18,8 %

bereinigt um Einmal- und Sondereffekte

55,8

0,7 %

42,9

0,5 %

bereinigt um Effekte aus Kaufpreisallokationen

0,0

0,0 %

0,0

0,0 %

Das aus dem internen Berichtswesen abgeleitete und unter der Annahme einer Mindestverzinsung des eingesetzten Kapitals ermittelte EBITDA bereinigt des langfristigen Leasinggeschäfts belief sich auf 326,3 Mio. € (Vorjahr: 333,3 Mio. €).

Die Rendite des eingesetzten Kapitals (ROCE) als Verhältnis von EBIT bereinigt zum eingesetzten Kapital lag mit 6,2 Prozent deutlich unter dem Vorjahresniveau (9,7 Prozent). Ausschlaggebend dafür war der im Verhältnis zum Ergebnis unterproportional gesunkene Kapitaleinsatz zum Jahresende.

Wesentliche Einflussfaktoren auf die Ergebnisentwicklung

Im Vergleich zum Umsatzrückgang reduzierten sich die Umsatzkosten unterproportional um 2,7 Prozent auf 6.296,8 Mio. € (Vorjahr: 6.474,6 Mio. €). Die Bruttomarge der KION Group verringerte sich damit auf 24,5 Prozent (Vorjahr: 26,5 Prozent). Ursächlich dafür war vor allem der mit dem Volumenrückgang verbundene unterproportionale Rückgang der Fixkosten. Die sonstigen im EBIT enthaltenen Funktionskosten lagen in Summe annähernd auf Vorjahresniveau. Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten verringerten sich insgesamt moderat gegenüber dem Vorjahr (–1,0 Prozent). Während sich die Einschränkungen der Vertriebsaktivitäten auf die Vertriebskosten mit einem Rückgang von –2,6 Prozent bemerkbar machten, führten im Wesentlichen die Einmal- und Sondereffekte aus dem Kapazitäts- und Strukturprogramm, trotz der eingeleiteten Einsparmaßnahmen, zu einem Anstieg der allgemeinen Verwaltungskosten von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Durch die Umsetzung mehrerer Projekte im Zusammenhang mit der Strategie KION 2027 erhöhten sich die Forschungs- und Entwicklungskosten (+0,9 Prozent).

Die Entwicklung der Umsatzkosten sowie der sonstigen Funktionskosten ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

(Verkürzte) Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €

2020

2019

Veränderung

Umsatzerlöse

8.341,6

8.806,5

–5,3 %

Umsatzkosten

–6.296,8

–6.474,6

2,7 %

Bruttoergebnis vom Umsatz

2.044,8

2.331,9

–12,3 %

Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten

–1.471,8

–1.487,1

1,0 %

Forschungs- und Entwicklungskosten

–156,8

–155,3

–0,9 %

Sonstige

–26,2

27,2

< −100 %

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)

389,9

716,6

–45,6 %

Finanzergebnis

–88,3

–95,1

7,1 %

Ergebnis vor Ertragsteuern

301,6

621,6

–51,5 %

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

–90,7

–176,8

48,7 %

Konzernergebnis

210,9

444,8

–52,6 %

Die Position „Sonstige“ enthält als Saldogröße neben den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen unter anderem das negative Ergebnis aus den nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen in Höhe von –2,2 Mio. € (Vorjahr: 12,1 Mio. €). Zusätzlich belasteten Fremdwährungskursdifferenzen sowie Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte das sonstige Ergebnis, sodass sich der Saldo von 27,2 Mio. € im Vorjahr auf nunmehr –26,2 Mio. € addierte.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis, der Saldo aus Finanzerträgen und Finanzaufwendungen, verbesserte sich trotz zusätzlicher Bereitstellungsgebühren und angefallener Aufwendungen im Zusammenhang mit den Refinanzierungsmaßnahmen und der nicht genutzten syndizierten Liquiditätslinie auf –88,3 Mio. € (Vorjahr: –95,1 Mio. €). Neben geringen Zinsaufwendungen aus Darlehensverpflichtungen wirkten sich insbesondere auch geringere Zinsaufwendungen aus den Pensionen aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus positiv auf die Veränderung des Finanzergebnisses aus.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und Ertrag lagen aufgrund des Ergebnisrückgangs mit 90,7 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert (176,8 Mio. €). Die effektive Steuerquote erhöhte sich auf 30,1 Prozent (Vorjahr: 28,4 Prozent). Dies ist unter anderem auf den im Vergleich zum Ergebnis vor Steuern unterproportionalen Rückgang der steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen zurückzuführen.

Konzernergebnis und Gewinnverwendung

Das Konzernergebnis gab auf 210,9 Mio. € (Vorjahr: 444,8 Mio. €) nach. Darin enthalten ist ein auf nicht-beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis von –4,4 Mio. € (Vorjahr: –10,0 Mio. €). Auf die Aktionäre der KION GROUP AG entfiel ein Konzernergebnis in Höhe von 215,3 Mio. € (Vorjahr: 454,8 Mio. €). Bezogen auf 118,9 Mio. Stückaktien (Vorjahr: 117,9 Mio. Stückaktien), die im gewichteten Durchschnitt innerhalb des Berichtsjahres im Umlauf waren, nahm das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 1,81 € ab (Vorjahr: 3,86 €). Unter Berücksichtigung der vollen Aktienanzahl von 131,2 Mio. Stückaktien zum Jahresende würde sich ein unverwässertes Ergebnis je Aktie (pro forma) von 1,64 € ergeben. Das verwässerte Ergebnis je Aktie, das zusätzlich die potenziell verwässernden Stückaktien aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm berücksichtigt, betrug bei einer durchschnittlich gewichteten Aktienanzahl von 118,9 Mio. Stückaktien (Vorjahr: 117,9 Mio. Stückaktien) 1,81 € (Vorjahr: 3,86 €).

Der Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2020 der KION GROUP AG beträgt 6,5 Mio. €. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 11. Mai 2021 vorschlagen, eine Dividende von insgesamt 53,7 Mio. € auszuschütten; dies entspricht 0,41 € je dividendenberechtigte Stückaktie. Somit beträgt die vorgeschlagene Ausschüttungsquote auf Basis des Konzernergebnisses, das auf die Aktionäre der KION GROUP AG entfällt, rund 25 Prozent.