Prognosebericht

Zukunftsgerichtete Aussagen

Die im Folgenden beschriebenen zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen beruhen auf den heutigen Erwartungen und den Einschätzungen der Gesellschaft. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Viele Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der KION Group liegen, wirken sich auf die Geschäftsaktivitäten des Konzerns und dessen Ergebnisse sowie auf die Ergebnisentwicklung der KION GROUP AG aus. Die Entwicklung hängt insbesondere vom gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Umfeld ab und kann durch eine zunehmende Unsicherheit oder eine Verschlechterung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen negativ beeinflusst werden. Eine unerwartete Entwicklung der Weltkonjunktur würde dazu führen, dass die Leistungen und Ergebnisse der KION Group bzw. der KION GROUP AG wesentlich von denen abweichen, die der Konzern im Folgenden prognostiziert.

Aufgrund der zum Jahresende 2020 weiterhin grassierenden Corona-Pandemie ist der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 mit besonders hohen Unsicherheiten behaftet. Ein ungünstiger weiterer Verlauf der Pandemie könnte beispielsweise erneute behördliche Beschränkungsmaßnahmen erfordern, welche die Beschaffungs-, Produktions- und Absatzaktivitäten ebenso belasten wie die Investitionsbereitschaft der Kunden.

Die KION Group verpflichtet sich nicht, zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an künftige Entwicklungen anzupassen. Ferner übernimmt die KION Group keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden. Die tatsächliche Geschäftsentwicklung kann unter anderem aufgrund der beschriebenen Chancen und Risiken von den Prognosen der KION Group abweichen.

Annahmen

Die in diesem Abschnitt dargestellten Prognosen basieren auf der mehrjährigen Markt-, Geschäfts- und Finanzplanung der KION Group, der verschiedene Annahmen zugrunde liegen. Die Marktplanung berücksichtigt dabei die erwartete gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklung, die im Folgenden beschrieben wird. Die Geschäfts- und Finanzplanung basiert auf der erwarteten Marktentwicklung, bezieht jedoch darüber hinaus weitere Annahmen wie beispielsweise die Entwicklung der Materialpreise, Lohnkosten, Absatzpreise sowie die Wechselkursentwicklung mit ein.

Hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie basieren die Marktannahmen des Internationalen Währungsfonds (IWF), die dem Prognosebericht zugrunde liegen, auf weiterhin erforderlichen Kontaktbeschränkungen, bis im Jahresverlauf ein Anstieg der Durchimpfungsrate und eine Verbesserung der Therapien erreicht werden. Annahmegemäß wird dadurch eine mögliche Übertragung der Infektionen schrittweise auf ein niedriges Niveau gebracht.

Erwartetes gesamtwirtschaftliches Umfeld

Nach dem durch die Corona-Pandemie bedingten Einbruch der Weltwirtschaft im Jahr 2020 erwartet der IWF in seiner Prognose von Ende Januar 2021 für das Jahr 2021 eine Erholung der Weltwirtschaftsleistung von 5,5 Prozent, die damit über dem Vorkrisenniveau 2019 liegen wird. Die Stärke der Erholung wird in den einzelnen Ländern sehr ungleich verlaufen, unter anderem bedingt durch den unterschiedlichen Zugang zu medizinischen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sowie das Ausmaß und die Wirksamkeit politischer Unterstützungsmaßnahmen.

Für die entwickelten Volkswirtschaften rechnet der IWF für das Jahr 2021 mit einem Wachstum von 4,3 Prozent. Gestützt wird dies durch eine weiterhin expansive Geldpolitik der Notenbanken, fiskalpolitische Unterstützungsmaßnahmen und eine wirtschaftliche Erholung aufgrund der stärkeren Eindämmung der Corona-Pandemie infolge der zunehmenden Verfügbarkeit verschiedener Impfstoffe. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung im Berichtsjahr 2020 würde damit aber nicht vollständig ausgeglichen werden. Für die USA (5,1 Prozent) wird mit einem Wachstum oberhalb von 4,3 Prozent gerechnet, während für die Eurozone (4,2 Prozent) ein Wachstum leicht unterhalb dieses Wertes erwartet wird.

Laut IWF werden dementgegen die Schwellen- und Entwicklungsländer, getrieben von der starken Erholung in China, ihre Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 um 6,3 Prozent steigern können. Das Wirtschaftswachstum in China wird bei 8,1 Prozent erwartet.

Das Welthandelsvolumen wird gemäß IWF im Jahr 2021 entlang der wirtschaftlichen Erholung um 8,1 Prozent zulegen und damit absolut gesehen ein Niveau deutlich unterhalb der Jahre vor der Corona-Pandemie erreichen. In diesem Zusammenhang werden nach Einschätzung des IWF auch die Rohstoffpreise deutlich steigen, was sich auf die Einkaufspreise der von der KION Group eingesetzten Materialien auswirken dürfte.

Risiken für die makroökonomische Prognose bestehen laut IWF vor allem in einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus und weiterer Virusmutationen, Verzögerungen bei der Impfstoffbeschaffung und -verteilung sowie durch die steigende Staatsverschuldung und eine zunehmende Anzahl an Unternehmensinsolvenzen. Demgegenüber resultieren Chancen insbesondere aus einer möglichen früheren Bewältigung der Pandemie durch effizientere Impfprogramme und verbesserte Therapien.

Erwartetes branchenbezogenes Umfeld

Unter der Annahme eines sich erholenden konjunkturellen Umfelds dürfte nach Einschätzung der KION Group der weltweite Material-Handling-Markt im Jahr 2021 spürbar wachsen. Getragen wird dies von der sich verstärkenden Marktdynamik im Bereich Supply Chain Solutions und einer weiteren schrittweisen Erholung des Weltmarkts für Flurförderzeuge. In Summe sollte der Anstieg des weltweiten Material-Handling-Markts oberhalb des erwarteten weltwirtschaftlichen Wachstums (BIP) liegen. Ausschlaggebend dafür sind zentrale fundamentale Wachstumstreiber wie insbesondere die Fragmentierung von Wertschöpfungsketten sowie der Verbrauchertrend hin zu E-Commerce, der nach Einschätzung der KION Group durch die Corona-Pandemie nochmals an Bedeutung gewonnen hat. Die regionale Entwicklung wird dabei, vor allem im zyklischeren Markt für Flurförderzeuge, auch künftig in hohem Maß vom konjunkturellen Umfeld in den wichtigsten Absatzmärkten abhängen.

Für das Neugeschäft mit Flurförderzeugen im Jahr 2021 rechnet die KION Group nach den pandemiebedingten negativen Auswirkungen im Jahr 2020 mit einer schrittweisen Markterholung und einem Anstieg der Stückzahlen im mittleren einstelligen Prozentbereich, oberhalb des mittelfristigen Trends von rund vier Prozent. Diese Entwicklung dürfte vor allem von der Erholung der im Berichtsjahr 2020 stark belasteten Region EMEA, aber auch vom anhaltenden Wachstum in China getrieben werden, das allerdings nach dem außergewöhnlichen Anstieg im Berichtsjahr 2020 auf deutlich geringerem Niveau erwartet wird. Mit Blick auf die weiter voranschreitende Elektrifizierung und Automatisierung der Lagerhäuser ist die KION Group ausgezeichnet positioniert. Für das Servicegeschäft bildet die hohe Anzahl der weltweit eingesetzten Fahrzeuge eine nachhaltige Basis.

Im Markt für Supply-Chain-Lösungen wird insbesondere aufgrund des nachhaltig positiven Trends im E-Commerce, der sich durch das veränderte Kaufverhalten der Konsumenten in der Pandemie nochmals verstärkt hat, im Jahr 2021 mit einer weiter positiven Entwicklung gerechnet. Zudem ist damit zu rechnen, dass sich der Trend zu Micro-Fulfillment-Lagerhäusern weiter fortsetzen wird. Technologieseitig bleiben Automatisierungs- und Robotiklösungen wesentliche Treiber. Mittelfristig wird ein Marktwachstum im zweistelligen Bereich erwartet.

Erwartete Geschäfts- und Ertragslage der KION Group

Die KION Group will im Geschäftsjahr 2021 umfassend an der Markterholung partizipieren und hat dafür sowohl technologie- und produktionsseitig als auch finanzierungsseitig im Berichtsjahr die Voraussetzungen geschaffen. Auf dem Weltmarkt für Flurförderzeuge ist die KION Group bestrebt, mit ihrem hohen Umsatzanteil in jenen Märkten, die vor einer deutlichen Erholung stehen dürften, das Marktwachstum zu übertreffen. Im Markt für Lagerautomatisierungen und Lieferkettenlösungen deckt die KION Group mit ihrem Portfolio sämtliche zentralen Wachstumstreiber ab und rechnet für das kommende Geschäftsjahr, auch aufgrund des am Jahresbeginn gut gefüllten Auftragsbuchs, mit einem Umsatzwachstum oberhalb der erwarteten mittelfristigen Steigerungsrate des Weltmarkts.

Der Auftragseingang der KION Group wird zwischen 9.700 Mio. € und 10.400 Mio. € erwartet. Beim Konzernumsatz bewegt sich der Zielwert zwischen 9.150 Mio. € und 9.750 Mio. €. Für das EBIT bereinigt wird ein Zielkorridor von 720 Mio. € bis 800 Mio. € angestrebt. Der Free Cashflow einschließlich der Effekte aus dem im Jahr 2020 gestarteten Kapazitäts- und Strukturprogramm wird in der Bandbreite von 450 Mio. € bis 550 Mio. € erwartet. Für den ROCE bewegt sich der Zielwert zwischen 8,2 Prozent und 9,2 Prozent.

Der Auftragseingang für das Segment Industrial Trucks & Services wird zwischen 5.900 Mio. € und 6.200 Mio. € erwartet. Beim Umsatz bewegt sich der Zielwert zwischen 5.900 Mio. € und 6.200 Mio. €. Für das EBIT bereinigt wird ein Zielkorridor von 445 Mio. € bis 485 Mio. € angestrebt.

Der Auftragseingang für das Segment Supply Chain Solutions wird zwischen 3.800 Mio. € und 4.200 Mio. € erwartet. Beim Umsatz bewegt sich der Zielwert zwischen 3.250 Mio. € und 3.550 Mio. €. Für das EBIT bereinigt wird ein Zielkorridor von 360 Mio. € bis 400 Mio. € angestrebt.

Prognose 2021

 

KION Group

Industrial Trucks & Services

Supply Chain Solutions

in Mio. €

2020

Prognose
2021

2020

Prognose
2021

2020

Prognose
2021

Auftragseingang1

9.442,5

9.700 – 10.400

5.776,3

5.900 – 6.200

3.654,5

3.800 – 4.200

Umsatzerlöse1

8.341,6

9.150 – 9.750

5.699,0

5.900 – 6.200

2.627,1

3.250 – 3.550

EBIT bereinigt1

546,9

720 – 800

305,5

445 – 485

277,5

360 – 400

Free Cashflow

120,9

450 – 550

ROCE

6,2 %

8,2 % –9,2 %

1

Die Angaben für die Segmente Industrial Trucks & Services und Supply Chain Solutions beinhalten auch konzerninterne segmentübergreifende Auftragseingänge, Umsatzerlöse und EBIT-Effekte

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung

Insgesamt erwartet die KION Group für das Geschäftsjahr 2021 auf ihren Wachstumskurs zurückzukehren. Für das EBIT bereinigt und somit für die Profitabilität geht die KION Group aufgrund weiterer umfangreicher Aufwendungen zur Stärkung des zukünftigen Wachstums sowie der erwarteten negativen Entwicklung der Rohstoffpreise davon aus, unter dem Vorkrisenniveau von 2019 zu bleiben. Eine deutliche Verbesserung wird hingegen im Vergleich zum pandemiebelasteten Geschäftsjahr 2020 erwartet.