Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Die KION Group verfolgt eine solide Finanzpolitik, die auf eine gute Kreditbonität mit verlässlichem Zugang zu Kapitalmärkten ausgerichtet ist. Durch ein angemessenes Finanzmanagement stellt die KION Group jederzeit ausreichend liquide Mittel zur Erfüllung des operativen und strategischen Finanzbedarfs der Konzerngesellschaften zur Verfügung. Im Rahmen des Finanzmanagements strebt die KION Group eine kontinuierliche Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten sowie in zunehmendem Maße auch die Optimierung der Finanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts an. Darüber hinaus steuert die KION Group die Finanzbeziehungen zu Kunden und Lieferanten und begrenzt die finanziellen Risiken für Unternehmenswert und Ertragskraft. Diese umfassen insbesondere Währungs-, Zinsänderungs-, Kurs- sowie Kontrahenten- und Länderrisiken. So sichert die KION Group auch auf der Finanzierungsseite eine stabile Basis für die Fortsetzung des profitablen Wachstums.

Innerhalb des Konzerns wird nach dem Grundsatz der internen Finanzierung gehandelt. Entsprechend sammelt die KION Group Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in zentralen oder regionalen Cashpools und deckt den Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften nach Möglichkeit über interne Darlehensbeziehungen ab. Dies ermöglicht ein einheitliches Auftreten der KION Group an den Kapitalmärkten und stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern. Vereinzelt vereinbart der Konzern zusätzliche Kreditlinien mit lokalen Banken und Leasinginstituten zugunsten der Konzerngesellschaften, um rechtlichen, steuerlichen oder sonstigen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.

Als börsennotierte Unternehmensgruppe berücksichtigt die KION Group im Finanzmanagement die Interessen von Aktionären, den finanzierenden Banken und sonstigen Fremdkapitalgebern. Im Interesse aller Stakeholder stellt die KION Group ein angemessenes Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung sicher. Die Fremdfinanzierung der KION Group ist grundsätzlich langfristig mit einer Fälligkeitsstruktur bis zum Jahr 2027 ausgerichtet.

Die KION Group nimmt je nach Bedarf und Marktsituation auch die Finanzierungsmöglichkeiten des Kapitalmarkts in Anspruch. Deshalb ist die KION Group bestrebt, durch eine konsequente Umsetzung der Konzernstrategie ein vorausschauendes Risikomanagement und durch eine solide Finanzierung eine nachhaltig gute Bonität an den Kapital- und Finanzierungsmärkten sicherzustellen.

Die KION Group verfügt unverändert über ein Rating im Investment-Grade-Bereich, das zu vorteilhafteren Refinanzierungskonditionen an den Kapitalmärkten beiträgt. Fitch Ratings bestätigte dem Konzern im Oktober 2020 ein langfristiges Emittentenrating von BBB– bei stabilem Ausblick sowie ein kurzfristiges F3-Rating. Darüber hinaus wurde die im September von der KION GROUP AG neu platzierte Anleihe mit einem Rating von BBB– eingestuft. Standard & Poor’s bestätigte im November 2020 ihr Emittentenrating mit BB+ mit stabilem Ausblick und erteilte ein Senior-Unsecured-Rating von BB+.

Die KION GROUP AG garantiert gegenüber den Banken und anderen Fremdkapitalgebern sämtliche Zahlungsverpflichtungen und ist Darlehensnehmerin sämtlicher aus den Schuldscheindarlehen resultierenden Zahlungsverpflichtungen.

Um die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit langfristig zu gewährleisten, verfügt die KION Group über eine Liquiditätsreserve in Form von fest zugesagten Kreditlinien und Barmitteln. Darüber hinaus werden zur Absicherung von Währungsrisiken derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken werden Zinsswaps abgeschlossen.

Bestimmte Kredite sowie Schuldscheindarlehen der KION GROUP AG sehen die Einhaltung von Kreditvereinbarungsklauseln vor. Darin vereinbart ist, dass ein bestimmter maximaler Verschuldungsgrad laufend getestet wird („Financial Covenant“). Die Erhöhung des Verschuldungsgrads kann zu einer Verschlechterung der Zinskonditionen führen. Die Überschreitung des maximalen Verschuldungsgrads zum jeweils vereinbarten Stichtag kann das Recht zur Kündigung durch die Finanzierungsgeber nach sich ziehen. Im Mai 2020 wurde der Financial Covenant unter der bestehenden Kreditlinie sowie der zusätzlichen, inzwischen gekündigten Liquiditätslinie gemäß Vereinbarung mit den finanzierenden Banken ausgesetzt. Diese Aussetzung war zum Bilanzstichtag weiterhin gültig.

Wesentliche Kapitalmaßnahmen im Berichtszeitraum

Zur bedarfsorientierten Stärkung der Finanzkraft vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sowie zur langfristigen Erweiterung des finanziellen Handlungsspielraums hat die KION Group im Berichtsjahr eigen- und fremdkapitalseitig Maßnahmen ergriffen.

Nach der Tilgung einer ausstehenden Restverbindlichkeit aus dem Acquisition Facilities Agreement (AFA) in Höhe von 200,0 Mio. € im Januar 2020 waren die folgenden Monate von der vorsorglichen Sicherung der Finanzkraft geprägt. Im Mai 2020 vereinbarte die KION GROUP AG mit ihrer Kernbankengruppe unter wesentlicher Beteiligung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Bereitstellung einer syndizierten Liquiditätslinie mit einem Volumen von 1,0 Mrd. € und einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Zur langfristigen Erweiterung des Finanzierungsspielraums hat die KION GROUP AG im September 2020 ein Unternehmensanleiheprogramm (EMTN-Programm) mit einem Gesamtvolumen von 3 Mrd. € etabliert, das am regulierten Markt der Luxemburger Börse notiert ist. Unter diesem Programm wurde eine erste Unternehmensanleihe mit einem Gesamtvolumen von 500,0 Mio. € und einer Laufzeit bis 2025 am Kapitalmarkt ausgegeben. Die variabel verzinslichen Tranchen des Schuldscheindarlehens mit Fälligkeit Mai 2022 und einem Nominalwert von 653,5 Mio. € wurden im Gegenzug vorzeitig zum 30. Oktober 2020 getilgt.

Anfang Dezember 2020 wurden rund 13,1 Mio. neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen mit einem Bruttoemissionserlös von 813,3 Mio. € platziert. Die Mittel wurden am Jahresende zunächst für die Reduzierung der Verschuldung der KION Group genutzt. Darunter fielen die vorzeitige Tilgung eines fest verzinslichen Kredits in Höhe 200,0 Mio. € sowie eine weitere Teiltilgung des Schuldscheindarlehens mit Fälligkeit 2026 in Höhe von 72,5 Mio. € (nominal). Zusätzlich wurden die noch Ende November 2020 aus dem Commercial Paper Programm gezogenen Finanzmittel in Höhe von 460,0 Mio. € zum Jahresende vollständig getilgt. Darüber hinaus wurde die im Mai vereinbarte, jedoch nicht in Anspruch genommene zusätzliche syndizierte Liquiditätslinie vorzeitig von der KION GROUP AG gekündigt.

Kapitalstrukturanalyse

Die lang- und kurzfristigen Schulden nahmen gegenüber dem Jahresendwert 2019 (10.206,8 Mio. €) um 421,9 Mio. € auf 9.784,8 Mio. € ab. Höhere Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts, der Anstieg der Pensionsrückstellungen sowie die Bildung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten für das laufende Kapazitäts- und Strukturprogramm wurden durch die Tilgung von Finanzschulden im Anschluss an die Kapitalerhöhung überkompensiert. Die langfristigen Schulden enthalten latente Steuerschulden in Höhe von 511,1 Mio. € (Ende 2019: 570,9 Mio. €).

Finanzschulden

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten wurden im Geschäftsjahr 2020 auf 1.117,4 Mio. € (Ende 2019: 1.716,8 Mio. €) zurückgeführt. Der Buchwert der darin enthaltenen Schuldscheindarlehen reduzierte sich auf 590,0 Mio. € (Ende 2019: 1.317,3 Mio. €), da die variabel verzinslichen Tranchen des Schuldscheindarlehens mit Fälligkeit 2022 (Nominalbetrag: 653,5 Mio. €) sowie ein Teil des Schuldscheindarlehens mit Fälligkeit 2026 in Höhe von 72,5 Mio. € (nominal) vorzeitig getilgt wurden. Ferner umfassen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten die im September begebene Unternehmensanleihe zum Buchwert von 494,5 Mio. € sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 2,7 Mio. € (Ende 2019: 399,5 Mio. €). Letztere reduzierten sich durch die vorzeitig erfolgten Tilgungen der Restverbindlichkeit aus dem Acquisition Facilities Agreement (AFA) sowie des im Vorjahr aufgenommenen fest verzinslichen Kredits in Höhe von jeweils 200,0 Mio. €.

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten sich zum Bilanzstichtag auf 77,1 Mio. € (Ende 2019: 103,7 Mio. €).

Zum Bilanzstichtag lag, wie im Vorjahr, keine Inanspruchnahme der revolvierenden Kreditlinie vor; der nicht genutzte Teil der revolvierenden Kreditlinie belief sich somit zum 31. Dezember 2020 auf 1.150,0 Mio. € (Ende 2019: 1.150,0 Mio. €).

Die Netto-Finanzschulden (lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel) verringerten sich im Berichtszeitraum auf 880,0 Mio. € (Ende 2019: 1.609,3 Mio. €). Dies entsprach dem 0,6-Fachen (Ende 2019: 1,0-Faches) des EBITDA bereinigt im Berichtsjahr. Die Netto-Finanzschulden als Liquiditäts- und Kapitalstrukturkennzahl beziehen sich dabei auf das operative Geschäft exklusive der Leasinggeberaktivitäten im Konzern. Zur Überleitung auf die industriellen operativen Netto-Finanzschulden zum Bilanzstichtag 2020 in Höhe von 1.912,6 Mio. € (Ende 2019: 2.711,2 Mio. €) werden den Netto-Finanzschulden die Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft in Höhe von 505,6 Mio. € (Ende 2019: 615,8 Mio. €) sowie die Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing in Höhe von 527,0 Mio. € (Ende 2019: 486,1 Mio. €) hinzugerechnet.

(Industrielle operative) Netto-Finanzschulden

in Mio. €

31.12.2020

31.12.2019

Veränderung

Schuldscheindarlehen

590,0

1.317,3

–55,2 %

Anleihen

494,5

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

77,1

498,3

–84,5 %

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

32,9

4,9

> 100 %

Finanzverbindlichkeiten

1.194,5

1.820,5

–34,4 %

Abzüglich flüssiger Mittel

–314,4

–211,2

–48,9 %

Netto-Finanzschulden

880,0

1.609,3

–45,3 %

Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft1

505,6

615,8

–17,9 %

Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing

527,0

486,1

8,4 %

Industrielle operative Netto-Finanzschulden

1.912,6

2.711,2

–29,5 %

1

Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Refinanzierung des Leasing- und Kurzfristmietgeschäfts wurde die Darstellung in der Konzernbilanz durch entsprechende Umgliederungen angepasst (siehe Konzernanhang, Textziffer [7])

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Die KION Group unterhält in vielen Ländern Pensionspläne, die den gesetzlichen Anforderungen der national gängigen Praxis und somit der Situation in den jeweiligen Staaten entsprechen. Dabei handelt es sich um leistungsorientierte Pensionspläne, beitragsorientierte Pensionspläne und gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber. Zum 31. Dezember 2020 betrugen die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Rahmen leistungsorientierter Pensionspläne insgesamt 1.450,3 Mio. € und bewegten sich vor allem aufgrund gesunkener Abzinsungsfaktoren deutlich oberhalb des Vorjahreswerts von 1.263,4 Mio. €. Die Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen lag mit 1.400,0 Mio. € über dem Vorjahr (1.211,7 Mio. €). Die Änderung von Schätzungen in Bezug auf leistungsorientierte Pensionszusagen führte dabei zu einer Reduzierung des Eigenkapitals (unter Berücksichtigung latenter Steuern) um 105,5 Mio. €.

Beiträge zu ganz oder teilweise über Fonds finanzierten Pensionsplänen werden wie erforderlich eingezahlt, um über ausreichende Vermögenswerte zu verfügen und damit die zukünftigen Pensionszahlungen an die Teilnehmer der Pensionspläne leisten zu können. Diese Beiträge werden durch Faktoren wie beispielsweise Finanzierungsstatus, rechtliche und steuerliche Erwägungen und lokale Besonderheiten bestimmt. Die KION Group leistete im Jahr 2020 Zahlungen im Zusammenhang mit den wesentlichen Pensionsplänen in Höhe von insgesamt 27,8 Mio. €, in denen hauptsächlich die direkten Pensionszahlungen von 20,5 Mio. € sowie die Arbeitgeberbeiträge zum Planvermögen von 7,0 Mio. € enthalten waren.

Verbindlichkeiten aus dem Leasing- und dem Kurzfristmietgeschäft

Für eine transparentere Darstellung des Leasing- und Kurzfristmietgeschäfts in der Konzernbilanz werden, analog zur Aktivseite, die Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung des Leasing- und des Kurzfristmietgeschäfts retrospektiv mit dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 gesondert ausgewiesen. Dazu wurden die vorherigen Bilanzpositionen Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen und Leasingverbindlichkeiten sowie die teilweise in den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten zuvor enthaltenen Verbindlichkeiten zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte in die neuen Bilanzpositionen Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft bzw. Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft umgegliedert.

Die Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft umfassen sämtliche Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung des Leasinggeschäfts durch Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäfte, durch Leasingkreditlinien sowie durch die Begebung von Schuldverschreibungen (Verbriefungen). Darüber hinaus enthalten sie die aus dem indirekten Leasinggeschäft begründeten Rücknahmeverpflichtungen.

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft nahmen zum Jahresende 2020 auf 2.739,3 Mio. € (Ende 2019: 2.495,0 Mio. €) zu. Davon entfielen 2.483,6 Mio. € (Ende 2019: 2.197,8 Mio. €) auf die Refinanzierung des direkten Leasinggeschäfts und 255,7 Mio. € (Ende 2019: 297,2 Mio. €) auf die aus dem indirekten Leasinggeschäft begründeten Rücknahmeverpflichtungen. In den Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung des direkten Leasinggeschäfts enthalten waren Verbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Sublease-Geschäften mit Leasinggesellschaften in Höhe von 1.125,0 Mio. € (Ende 2019: 1.161,7 Mio. €), Verbindlichkeiten aus Leasingkreditlinien in Höhe von 411,3 Mio. € (Ende 2019: 505,9 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten aus Verbriefungen in Höhe von 947,3 Mio. € (Ende 2019: 530,2 Mio. €).

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft in Höhe von insgesamt 505,6 Mio. € (Ende 2019: 615,8 Mio. €) entwickelten sich im Einklang mit dem Abbau der Kurzfristmietflotte rückläufig.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die kurz- und langfristigen Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten beliefen sich zum Bilanzstichtag 2020 insgesamt auf 646,9 Mio. € (Ende 2019: 606,3 Mio. €). Darunter wurden Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 527,0 Mio. € (Ende 2019: 486,1 Mio. €) ausgewiesen, denen auf der Aktivseite bilanzierte Nutzungsrechte gegenüberstanden.

Vertragsverbindlichkeiten

Die Vertragsverbindlichkeiten, die zu einem großen Teil das langfristige Projektgeschäft betreffen, erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund von Anzahlungen auf neu gewonnene Kundenaufträge im Rahmen des langfristigen Projektgeschäfts auf 550,8 Mio. € (Ende 2019: 504,9 Mio. €).

Eigenkapital

Das Konzern-Eigenkapital erhöhte sich durch die im Dezember 2020 durchgeführte Kapitalerhöhung um 803,1 Mio. € (nach Abzug von Transaktionskosten) und belief sich zum Bilanzstichtag auf 4.270,8 Mio. € (Ende 2019: 3.558,4 Mio. €). Zum Anstieg trug ebenso das unterjährig erwirtschaftete Konzernergebnis in Höhe von 210,9 Mio. € bei. Gemindert wurde das Eigenkapital dagegen durch erfolgsneutral erfasste Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung in Höhe von –204,4 Mio. € sowie versicherungsmathematische Verluste aus der Bewertung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 105,5 Mio. € (nach latenten Steuern). Die Dividendenausschüttung der KION GROUP AG in Höhe von 4,7 Mio. € (Ende 2019: 141,5 Mio. €) wirkte sich nur unwesentlich aus. Die Eigenkapitalquote stieg zum 31. Dezember 2020 auf 30,4 Prozent (Ende 2019: 25,9 Prozent) an.

Investitionsanalyse

In Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Nutzungsrechte aus dem Beschaffungsleasing) investierte die KION Group im Berichtsjahr 283,8 Mio. € (Vorjahr: 287,4 Mio. €).

Der Schwerpunkt im Segment Industrial Trucks & Services lag weiterhin bei Investitionen in Produktentwicklungen sowie bei Erweiterungen und Modernisierungen von Produktions- und Technologiestandorten. Die Investitionen im Segment Supply Chain Solutions betrafen in erster Linie Entwicklungsleistungen.

Liquiditätsanalyse

Das Liquiditätsmanagement ist ein wichtiger Bestandteil des zentralen Finanzmanagements der KION Group. Zu den Liquiditätsquellen gehören flüssige Mittel, Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit und verfügbare Kreditlinien. Die Liquidität wird dabei über Cashpools so gesteuert, dass den Konzerngesellschaften jederzeit die notwendigen flüssigen Mittel zur Verfügung stehen.

Der Bestand an flüssigen Mitteln erhöhte sich im Berichtsjahr um 103,3 Mio. € auf 314,4 Mio. € (Ende 2019: 211,2 Mio. €). Unter Berücksichtigung der noch frei verfügbaren Kreditlinie standen der KION Group zum Jahresende 2020 frei verfügbare liquide Mittel in einer Gesamthöhe von 1.457,3 Mio. € (Ende 2019: 1.357,4 Mio. €) zur Verfügung.

Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit lagen mit 527,1 Mio. €, maßgeblich bedingt durch den Rückgang des EBIT, unter dem Vorjahreswert (846,3 Mio. €). Hinzu kamen Ertragsteuerzahlungen in Höhe von –216,8 Mio. € (Vorjahr: –191,6 Mio. €), im Wesentlichen bedingt durch das ertragsstarke Geschäftsjahr 2019. Die Veränderung des Net Working Capital war mit –150,3 Mio. € mit dem Vorjahresniveau vergleichbar (–146,8 Mio. €). Daneben blieben die im Ergebnis enthaltenen Effekte aus dem Kapazitäts- und Strukturprogramm größtenteils zahlungsneutral.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit summierten sich im Berichtszeitraum auf –406,3 Mio. € (Vorjahr: –277,9 Mio. €). Die darin enthaltenen Auszahlungen für Investitionen in Produktionsanlagen, Produktentwicklungen und erworbene Sachanlagen lagen mit –283,8 Mio. € leicht unter dem Vorjahreswert (–287,4 Mio. €). Zusätzlich wurden für den Erwerb von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten insgesamt –133,5 Mio. € (nach Abzug erworbener flüssiger Mittel) ausgezahlt; darin enthalten sind im Wesentlichen der Nettoabfluss für den Erwerb von DAI in Höhe von –89,3 Mio. € sowie die Auszahlungen für die erworbene Minderheitsbeteiligung an Quicktron in Höhe von –22,2 Mio. €.

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit lag mit 120,9 Mio. €, wie unterjährig erwartet, deutlich unter dem Vorjahreswert (568,4 Mio. €), zeigte jedoch im Jahresverlauf eine deutliche Erholung.

Die deutliche Reduktion des Mittelabflusses aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von –4,5 Mio. € (Vorjahr: –534,9 Mio. €) war in erster Linie auf den Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung in Höhe von 813,3 Mio. € und auf die Begebung der neuen Unternehmensanleihe mit einem Nominalbetrag von 500,0 Mio. € zurückzuführen. Die Mittelabflüsse aus der vorzeitigen Tilgung der Restverbindlichkeit aus dem Acquisition Facilities Agreement (AFA) und eines im Vorjahr aufgenommenen fest verzinslichen Kredits, die Teiltilgung der Schuldscheindarlehen sowie die Auszahlungen zur Rückführung der revolvierenden Kreditlinie wurden dadurch überkompensiert. Insgesamt standen im Berichtsjahr Aufnahmen an Finanzschulden in Höhe von 3.650,5 Mio. € (Vorjahr: 2.940,1 Mio. €) deutlich höhere Tilgungen mit einem Volumen von –4.260,0 Mio. € (Vorjahr: –3.166,2 Mio. €) gegenüber. Die Zins- und Tilgungsanteile aus dem Beschaffungsleasing beliefen sich auf –133,3 Mio. € (Vorjahr: –126,5 Mio. €). Die laufenden Zinsauszahlungen verringerten sich dank einer weiteren Zinsoptimierung der Finanzschulden auf –33,8 Mio. € (Vorjahr: –36,7 Mio. €). Die Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der KION GROUP AG führte in der Vorperiode zu einem Mittelabfluss von –141,5 Mio. €, dem im Geschäftsjahr 2020 eine Auszahlung von –4,7 Mio. € gegenüberstand – entsprechend einer Dividende von 0,04 € pro Aktie.

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

in Mio. €

2020

2019

Veränderung

EBIT

389,9

716,6

–45,6 %

+ Abschreibungen1 auf langfristige Vermögenswerte (ohne Leasing- und Mietvermögen)

419,5

369,2

13,6 %

+ Netto-Veränderungen aus dem Leasinggeschäft (inkl. Abschreibungen1 und Auflösungen von passiven Abgrenzungsposten)

–2,3

–11,2

79,8 %

+ Netto-Veränderungen aus dem Kurzfristmietgeschäft (inkl. Abschreibungen1)

–15,2

58,8

< −100 %

+ Veränderungen Net Working Capital

–150,3

–146,8

–2,4 %

+ Gezahlte Ertragsteuern

–216,8

–191,6

–13,1 %

+ Sonstige

102,2

51,3

99,3 %

= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

527,1

846,3

–37,7 %

+ Cashflow aus der Investitionstätigkeit

–406,3

–277,9

–46,2 %

davon Veränderungen aus Akquisitionen

–133,5

–10,0

< −100 %

davon Veränderungen aus sonstiger Investitionstätigkeit

–272,8

–267,9

–1,8 %

= Free Cashflow

120,9

568,4

–78,7 %

+ Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

–4,5

–534,9

99,2 %

+ Währungseinflüsse flüssige Mittel

–13,1

2,4

< −100 %

= Nettoveränderung der flüssigen Mittel

103,3

35,9

> 100 %

1

Einschließlich Wertminderungen und Wertaufholungen