Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage
Die KION Group hat trotz verschlechterter Rahmenbedingungen infolge der Corona-Pandemie das Geschäftsjahr 2020 insgesamt zufriedenstellend abgeschlossen und so die Widerstandsfähigkeit ihres Geschäftsmodells unter Beweis gestellt. Der Auftragseingang im Konzern übertraf den Vorjahreswert, während der Konzernumsatz und das EBIT bereinigt in der zweiten Jahreshälfte nach den gravierenden Auswirkungen der Lockdown-Maßnahmen stabilisiert werden konnten.
Der Auftragseingang des Konzerns legte um 3,6 Prozent auf 9.442,5 Mio. € (Vorjahr: 9.111,7 Mio. €) zu. Während sich für das Segment Industrial Trucks & Services, geprägt von den pandemiebedingten Marktbelastungen in der ersten Jahreshälfte, ein deutlicher Rückgang um –8,8 Prozent ergab, verzeichnete das Segment Supply Chain Solutions einen kräftigen Anstieg des Auftragseingangs um 31,9 Prozent. Trotz vorübergehender Investitionszurückhaltung in einigen Kundenbranchen übertraf das Segment sowohl im Projekt- als auch im Servicegeschäft die jeweiligen Vorjahreswerte deutlich. Die Entwicklung bestätigt die Markteinschätzung der KION Group, dass das von langfristigen Trends geprägte Geschäft mit automatisierten Lösungen für die globalen Lieferketten die Geschäftsentwicklung der KION Group insgesamt stabilisiert. Die gewonnenen Großaufträge im Projektgeschäft belegen zugleich die hohe Wettbewerbsfähigkeit und Verankerung auf Kundenseite und legen damit ein sehr gutes Fundament für das Geschäftsjahr 2021.
Im Segment Industrial Trucks & Services war der Umsatz im Neufahrzeuggeschäft aufgrund des hohen Umsatzanteils in der stark belasteten Absatzregion EMEA deutlich rückläufig, während sich das Servicegeschäft mit einem leichten Rückgang als weitgehend robust erwies. Der Rückgang des Segmentumsatzes um –11,1 Prozent konnte durch das starke Umsatzplus von 10,4 Prozent im Segment Supply Chain Solutions nicht vollständig kompensiert werden. Entsprechend ging der Konzernumsatz um 5,3 Prozent auf 8.341,6 Mio. € (Vorjahr: 8.806,5 Mio. €) zurück.
Das EBIT bereinigt verringerte sich insbesondere aufgrund des Umsatzrückgangs auf 546,9 Mio. € (Vorjahr: 850,5 Mio. €). Die Ergebnisminderung wurde durch die ergriffenen Kostensenkungsmaßnahmen sowie eine insgesamt moderate Materialpreisentwicklung begrenzt. Die EBIT-Marge bereinigt lag im Berichtsjahr mit 6,6 Prozent um 3,1 Prozentpunkte deutlich unter dem Vorjahr (9,7 Prozent).
Das Konzernergebnis verringerte sich auf 210,9 Mio. € (Vorjahr: 444,8 Mio. €). Darin enthalten sind Aufwendungen für Personalmaßnahmen im Zuge des Kapazitäts- und Strukturprogramms in Höhe von 45,8 Mio. € (vor Ertragsteuern). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag bei 1,81 € (Vorjahr: 3,86 €), wobei der gewichtete Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktienanzahl aufgrund der im Dezember 2020 erfolgten Kapitalerhöhung im Jahresdurchschnitt nur leicht von 117,9 Mio. auf 118,9 Mio. Stückaktien anstieg. Die KION GROUP AG wird der Hauptversammlung 2021 eine Dividende von 0,41 € (Vorjahr: 0,04 €) je Aktie vorschlagen.
Der Free Cashflow konnte im vierten Quartal erwartungsgemäß noch deutlich aufholen und summierte sich für das Gesamtjahr auf positive 120,9 Mio. € (Vorjahr: 568,4 Mio. €). In der Abnahme des Free Cashflows gegenüber dem Vorjahr spiegeln sich insbesondere die Verringerung des operativen Ergebnisses, höhere Steuerzahlungen sowie die Zahlungsmittelabflüsse für die Akquisition von DAI und der Minderheitsbeteiligung an Quicktron wider.
Die Netto-Finanzschulden verringerten sich beeinflusst durch die Erlöse aus der Kapitalerhöhung deutlich auf 880,0 Mio. € (Ende 2019: 1.609,3 Mio. €). Dies entsprach dem 0,6-Fachen (Vorjahr: 1,0-Fachen) des EBITDA bereinigt im Berichtsjahr.