Die in diesem Abschnitt dargestellten Prognosen basieren auf der mehrjährigen Markt-, Geschäfts- und Finanzplanung der KION Group, der verschiedene Annahmen zugrunde liegen. Die Marktplanung berücksichtigt dabei die erwartete gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklung, die im Folgenden beschrieben wird. Die Geschäfts- und Finanzplanung basiert auf der erwarteten Marktentwicklung, bezieht jedoch darüber hinaus weitere Annahmen wie beispielsweise die Entwicklung der Materialpreise, Lohnkosten, Absatzpreise sowie die Wechselkursentwicklung mit ein.
Erwartetes gesamtwirtschaftliches Umfeld
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2020 für das Jahr 2020 einen moderaten Anstieg der globalen Wachstumsrate auf 3,3 Prozent, der jedoch hauptsächlich aus der prognostizierten wirtschaftlichen Erholung der Schwellen- und Entwicklungsländer resultiert. Insbesondere für Indien, Russland sowie Mittel- und Südamerika geht der IWF von erhöhten Wachstumsraten aus, wobei sich das Wachstum in China leicht verlangsamen wird. Demgegenüber werden die Steigerungsraten in den entwickelten Volkswirtschaften – einschließlich des Euroraums – auf dem im Berichtsjahr erreichten niedrigen Stand verbleiben. Das weltweite Handelsvolumen wird gemäß den IWF-Erwartungen ein deutlich stärkeres Wachstum aufweisen als im Vorjahr.
Positive Signale für die Weltwirtschaft sind erste Anzeichen, dass das verarbeitende Gewerbe und der Welthandel die Talsohle erreicht haben. Hinzu kommen eine verstärkt expansive Geldpolitik der Zentralbanken und erste positive Nachrichten über eine Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Ebenso unterstützen der nunmehr zum 31. Januar 2020 erfolgte Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU und die damit verbundene Übergangsphase die Einschätzung einer möglichen wirtschaftlichen Erholung. Die Prognose des IWF unterschreitet die vorherigen Erwartungen und führt dafür vor allem unerwartete makroökonomische Schwierigkeiten in einigen Schwellenländern auf.
Der Währungsfonds weist ausdrücklich auf Risiken hin, die unter anderem aus sich intensivierenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und vereinzelten Partnern sowie geopolitischen Risiken resultieren könnten.
Erwartetes branchenbezogenes Umfeld
Unter der Annahme eines leicht stabilisierten konjunkturellen Umfelds dürfte der weltweite Material-Handling-Markt im Jahr 2020 wieder stärker wachsen. Getragen wird dies von der anhaltenden Marktdynamik im Bereich Supply Chain Solutions und einer Stabilisierung des Weltmarkts für Flurförderzeuge. In Summe sollte der Anstieg des weltweiten Material-Handling-Markts wieder deutlich oberhalb des erwarteten weltwirtschaftlichen Wachstums (BIP) liegen. Ausschlaggebend dafür sind zentrale fundamentale Wachstumstreiber wie insbesondere die Fragmentierung von Wertschöpfungsketten sowie der Verbrauchertrend hin zum E-Commerce, die nach Einschätzung der KION Group intakt bleiben. Die regionale Entwicklung wird dabei, vor allem im zyklischer reagierenden Markt für Flurförderzeuge, auch künftig in hohem Maß vom konjunkturellen Umfeld in den wichtigsten Absatzmärkten abhängen.
Nach der leichten Marktkorrektur in 2019 rechnet die KION Group für das Neugeschäft mit Flurförderzeugen im Jahr 2020 mit einer stabilen Stückzahlentwicklung, die insgesamt unterhalb des langfristigen Marktwachstums von rund vier Prozent liegen wird. Geopolitische Spannungen und weltwirtschaftliche Unsicherheiten sind auch für das Jahr 2020 nicht auszuschließen. Mit Blick auf die weiter voranschreitende Elektrifizierung der Lagerhäuser ist die KION Group ausgezeichnet positioniert. Für das Servicegeschäft bildet die hohe Anzahl der weltweit eingesetzten Fahrzeuge eine nachhaltige Basis.
Bei Supply-Chain-Lösungen sollte sich die hohe Investitionsneigung im Zusammenhang mit E-Commerce- und Omnichannel-Strategien in den wesentlichen Abnehmerbranchen auch im Jahr 2020 positiv auf die Nachfrage nach Lösungen für die Lagerautomatisierung auswirken. Das Marktwachstum wird mittelfristig im hohen einstelligen Bereich erwartet.