Prognosebericht

Zukunftsgerichtete Aussagen

Die im Folgenden beschriebenen zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen beruhen auf den heutigen Erwartungen und den Einschätzungen der Gesellschaft. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Viele Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der KION Group liegen, wirken sich auf die Geschäftsaktivitäten des Konzerns und dessen Ergebnisse sowie auf die Ergebnisentwicklung der KION GROUP AG aus. Eine unerwartete Entwicklung der Weltkonjunktur würde dazu führen, dass die Leistungen und Ergebnisse der KION Group bzw. der KION GROUP AG wesentlich von denen abweichen, die der Konzern im Folgenden prognostiziert.

Die KION Group verpflichtet sich nicht, zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an künftige Entwicklungen anzupassen. Ferner übernimmt die KION Group keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden.

Die tatsächliche Geschäftsentwicklung kann unter anderem aufgrund der beschriebenen Chancen und Risiken von unseren Prognosen abweichen. Die Entwicklung hängt insbesondere vom gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Umfeld ab und kann durch zunehmende Unsicherheiten oder eine Verschlechterung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen negativ beeinflusst werden.

Annahmen

Die in diesem Abschnitt dargestellten Prognosen basieren auf der mehrjährigen Markt-, Geschäfts- und Finanzplanung der KION Group, der verschiedene Annahmen zugrunde liegen. Die Marktplanung berücksichtigt dabei die erwartete gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklung, die im Folgenden beschrieben wird. Die Geschäfts- und Finanzplanung basiert auf der erwarteten Marktentwicklung, bezieht jedoch darüber hinaus weitere Annahmen wie beispielsweise die Entwicklung der Materialpreise, Lohnkosten, Absatzpreise sowie die Wechselkursentwicklung mit ein.

Erwartetes gesamtwirtschaftliches Umfeld

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2020 für das Jahr 2020 einen moderaten Anstieg der globalen Wachstumsrate auf 3,3 Prozent, der jedoch hauptsächlich aus der prognostizierten wirtschaftlichen Erholung der Schwellen- und Entwicklungsländer resultiert. Insbesondere für Indien, Russland sowie Mittel- und Südamerika geht der IWF von erhöhten Wachstumsraten aus, wobei sich das Wachstum in China leicht verlangsamen wird. Demgegenüber werden die Steigerungsraten in den entwickelten Volkswirtschaften – einschließlich des Euroraums – auf dem im Berichtsjahr erreichten niedrigen Stand verbleiben. Das weltweite Handelsvolumen wird gemäß den IWF-Erwartungen ein deutlich stärkeres Wachstum aufweisen als im Vorjahr.

Positive Signale für die Weltwirtschaft sind erste Anzeichen, dass das verarbeitende Gewerbe und der Welthandel die Talsohle erreicht haben. Hinzu kommen eine verstärkt expansive Geldpolitik der Zentralbanken und erste positive Nachrichten über eine Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Ebenso unterstützen der nunmehr zum 31. Januar 2020 erfolgte Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU und die damit verbundene Übergangsphase die Einschätzung einer möglichen wirtschaftlichen Erholung. Die Prognose des IWF unterschreitet die vorherigen Erwartungen und führt dafür vor allem unerwartete makroökonomische Schwierigkeiten in einigen Schwellenländern auf.

Der Währungsfonds weist ausdrücklich auf Risiken hin, die unter anderem aus sich intensivierenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und vereinzelten Partnern sowie geopolitischen Risiken resultieren könnten.

Erwartetes branchenbezogenes Umfeld

Unter der Annahme eines leicht stabilisierten konjunkturellen Umfelds dürfte der weltweite Material-Handling-Markt im Jahr 2020 wieder stärker wachsen. Getragen wird dies von der anhaltenden Marktdynamik im Bereich Supply Chain Solutions und einer Stabilisierung des Weltmarkts für Flurförderzeuge. In Summe sollte der Anstieg des weltweiten Material-Handling-Markts wieder deutlich oberhalb des erwarteten weltwirtschaftlichen Wachstums (BIP) liegen. Ausschlaggebend dafür sind zentrale fundamentale Wachstumstreiber wie insbesondere die Fragmentierung von Wertschöpfungsketten sowie der Verbrauchertrend hin zum E-Commerce, die nach Einschätzung der KION Group intakt bleiben. Die regionale Entwicklung wird dabei, vor allem im zyklischer reagierenden Markt für Flurförderzeuge, auch künftig in hohem Maß vom konjunkturellen Umfeld in den wichtigsten Absatzmärkten abhängen.

Nach der leichten Marktkorrektur in 2019 rechnet die KION Group für das Neugeschäft mit Flurförderzeugen im Jahr 2020 mit einer stabilen Stückzahlentwicklung, die insgesamt unterhalb des langfristigen Marktwachstums von rund vier Prozent liegen wird. Geopolitische Spannungen und weltwirtschaftliche Unsicherheiten sind auch für das Jahr 2020 nicht auszuschließen. Mit Blick auf die weiter voranschreitende Elektrifizierung der Lagerhäuser ist die KION Group ausgezeichnet positioniert. Für das Servicegeschäft bildet die hohe Anzahl der weltweit eingesetzten Fahrzeuge eine nachhaltige Basis.

Bei Supply-Chain-Lösungen sollte sich die hohe Investitionsneigung im Zusammenhang mit E-Commerce- und Omnichannel-Strategien in den wesentlichen Abnehmerbranchen auch im Jahr 2020 positiv auf die Nachfrage nach Lösungen für die Lagerautomatisierung auswirken. Das Marktwachstum wird mittelfristig im hohen einstelligen Bereich erwartet.

Erwartete Geschäfts- und Ertragslage der KION Group

Die KION Group will im Geschäftsjahr 2020 an die erfolgreiche Entwicklung im Berichtsjahr anknüpfen und auf Basis der prognostizierten Marktentwicklung den Umsatz moderat steigern. Das EBIT bereinigt der KION Group wird im Geschäftsjahr 2020 negativ beeinflusst sein von höheren strategischen Investitionen in den weiteren Ausbau des Geschäfts.

Der Auftragseingang der KION Group wird zwischen 9.050,0 Mio. € und 9.750,0 Mio. € erwartet. Beim Konzernumsatz bewegt sich der Zielwert zwischen 8.650,0 Mio. € und 9.250,0 Mio. €. Für das EBIT bereinigt wird ein Zielkorridor von 770,0 Mio. € bis 850,0 Mio. € angestrebt. Der Free Cashflow wird in der Bandbreite von 270,0 Mio. € und 370,0 Mio. € erwartet. Für den ROCE bewegt sich der Zielwert zwischen 8,5 Prozent und 9,5 Prozent.

Der Auftragseingang für das Segment Industrial Trucks & Services wird zwischen 6.250,0 Mio. € und 6.550,0 Mio. € erwartet. Beim Umsatz bewegt sich der Zielwert zwischen 6.150,0 Mio. € und 6.450,0 Mio. €. Für das EBIT bereinigt wird ein Zielkorridor von 610,0 Mio. € bis 650,0 Mio. € angestrebt.

Der Auftragseingang für das Segment Supply Chain Solutions wird zwischen 2.800,0 Mio. € und 3.200,0 Mio. € erwartet. Beim Umsatz bewegt sich der Zielwert zwischen 2.500,0 Mio. € und 2.800,0 Mio. €. Für das EBIT bereinigt wird ein Zielkorridor von 240,0 Mio. € bis 280,0 Mio. € angestrebt. > TABELLE 026

Prognose026

 

KION Group

 

Industrial Trucks & Services

 

Supply Chain Solutions

in Mio. €

2019
IST

2020
Prognose

 

2019
IST

2020
Prognose

 

2019
IST

2020
Prognose

*

Die Angaben für die Segmente Industrial Trucks & Services und Supply Chain Solutions beinhalten auch konzerninterne segmentübergreifende Auftragseingänge, Umsatzerlöse und EBIT-Effekte

Auftragseingang*

9.111,7

9.050,0 – 9.750,0

 

6.330,5

6.250,0 – 6.550,0

 

2.771,0

2.800,0 – 3.200,0

Umsatzerlöse*

8.806,5

8.650,0 – 9.250,0

 

6.410,2

6.150,0 – 6.450,0

 

2.378,8

2.500,0 – 2.800,0

EBIT bereinigt*

850,5

770,0 – 850,0

 

695,1

610,0 – 650,0

 

228,1

240,0 – 280,0

Free Cashflow

568,4

270,0 – 370,0

 

 

ROCE

9,7 %

8,5 % – 9,5 %

 

 

Erwartete Finanzlage der KION Group

Nach der deutlichen Reduzierung der Netto-Finanzschulden zum 31. Dezember 2019 plant die KION Group aufgrund der anstehenden Investitionen zunächst keine weitere Rückführung von Finanzverbindlichkeiten.

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung

Insgesamt erwartet die KION Group für das Geschäftsjahr 2020 die Fortsetzung ihres Wachstums und strebt eine weitere Verbesserung ihrer weltweiten Marktposition an. Die höheren strategischen Investitionen werden die Entwicklung des EBIT bereinigt und somit die Profitabilität im Jahr 2020 negativ beeinflussen. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 beinhaltet keine Berücksichtigung möglicher Effekte aus weltweiten Pandemien oder vergleichbaren Vorkommnissen, da eine valide Abschätzung daraus resultierender Effekte aufgrund der unzureichenden Datenlage nicht möglich ist.