Ergebnisentwicklung und Rentabilität
EBIT, EBITDA und ROCE
Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) summierte sich auf 716,6 Mio. € und übertraf den Vorjahreswert (642,8 Mio. €) deutlich um 11,5 Prozent. Mit dem Umsatzwachstum und einem im Vergleich dazu geringeren Anstieg der Umsatzkosten verbesserte sich das Bruttoergebnis um 11,2 Prozent. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten entwickelten sich in Summe leicht unterproportional zum Umsatzanstieg, während sich die Entwicklungskosten, getrieben vom weiteren strategischen Ausbau des Produkt- und Lösungsangebots der KION Group, stärker als der Umsatz erhöhten. Deutlich rückläufig waren erwartungsgemäß die Effekte aus Kaufpreisallokationen mit –91,0 Mio. € (Vorjahr: –126,2 Mio. €). Dagegen erhöhten sich die Einmal- und Sondereffekte aufgrund von im vierten Quartal 2019 eingeleiteten Restrukturierungs- und Reorganisationsmaßnahmen, die im Zusammenhang mit der Strategieumsetzung von „KION 2027“ stehen, von –21,0 Mio. € im Vorjahr auf –42,9 Mio. €.
Das um Einmal- und Sondereffekte sowie um Effekte aus Kaufpreisallokationen bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT bereinigt) erhöhte sich um 7,7 Prozent auf 850,5 Mio. € (Vorjahr: 789,9 Mio. €). Die EBIT-Marge bereinigt lag mit 9,7 Prozent geringfügig unter dem Vorjahreswert von 9,9 Prozent. Ursächlich dafür war in beiden operativen Segmenten das überproportionale Wachstum beim Neufahrzeuggeschäft und bei Business Solutions, die im Vergleich zum Servicegeschäft eher durch eine geringere Marge geprägt sind. > TABELLE 011
in Mio. € |
2019 |
2018 |
Veränderung |
---|---|---|---|
EBIT |
716,6 |
642,8 |
11,5 % |
+ Einmal- und Sondereffekte |
42,9 |
21,0 |
>100 % |
+ Effekte aus Kaufpreisallokationen |
91,0 |
126,2 |
–27,9 % |
EBIT bereinigt |
850,5 |
789,9 |
7,7 % |
EBIT-Marge bereinigt |
9,7 % |
9,9 % |
– |
Das EBITDA erhöhte sich auf 1.614,6 Mio. € (Vorjahr: 1.540,6 Mio. €). Das EBITDA bereinigt lag bei 1.657,5 Mio. € (Vorjahr: 1.555,1 Mio. €). Die EBITDA-Marge bereinigt verringerte sich von 19,4 Prozent im Vorjahr auf 18,8 Prozent. > TABELLE 012
in Mio. € |
2019 |
2018 |
Veränderung |
---|---|---|---|
EBITDA |
1.614,6 |
1.540,6 |
4,8 % |
+ Einmal- und Sondereffekte |
42,9 |
14,6 |
>100 % |
+ Effekte aus Kaufpreisallokationen |
– |
–0,0 |
100,0 % |
EBITDA bereinigt |
1.657,5 |
1.555,1 |
6,6 % |
EBITDA-Marge bereinigt |
18,8 % |
19,4 % |
– |
Das aus dem internen Berichtswesen abgeleitete und unter der Annahme einer Mindestverzinsung des eingesetzten Kapitals ermittelte EBITDA des langfristigen Leasinggeschäfts belief sich auf 333,3 Mio. € (Vorjahr: 321,1 Mio. €).
Die Rendite des eingesetzten Kapitals (ROCE) als Verhältnis von EBIT bereinigt zum eingesetzten Kapital lag mit 9,7 Prozent über dem Vorjahresniveau (9,3 Prozent). Unter anderem hat ein unterproportional zum Umsatz gestiegener Kapitaleinsatz zum Jahresende zu einer Verbesserung der Rendite beigetragen.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die Ergebnisentwicklung
Im Vergleich zum Umsatz (+10,1 Prozent) haben sich die um 9,8 Prozent gestiegenen Umsatzkosten leicht unterproportional entwickelt. Die Folgeeffekte aus Produktionsineffizienzen, die im Vorjahr aus Lieferengpässen bei Zulieferfirmen im Segment Industrial Trucks & Services entstanden waren, konnten im Jahresverlauf vollständig überwunden werden. Darüber hinaus verbesserten planmäßig geringere Effekte aus Kaufpreisallokationen sowie eine insgesamt moderate Materialpreisentwicklung die Bruttomarge auf 26,5 Prozent (Vorjahr: 26,2 Prozent). Der Vergleichswert 2018 war überdies durch eine vorübergehende Unterauslastung der projektbezogenen Personalkapazitäten im Segment Supply Chain Solutions aufgrund verzögerter Projektvergaben belastet.
Der Anstieg der Vertriebs-, Entwicklungs- und Verwaltungskosten um 10,2 Prozent auf insgesamt 1.642,4 Mio. € (Vorjahr: 1.490,3 Mio. €) fiel annähernd proportional zum Umsatzwachstum aus. Dabei nahmen die Vertriebskosten – nach dem deutlichen Ausbau der markt- und kundenspezifischen Aktivitäten im Vorjahr – im Jahr 2019 deutlich geringer zu. Die Entwicklungskosten erhöhten sich auf 155,3 Mio. € (Vorjahr: 137,7 Mio. €) und reflektieren die konsequente Umsetzung der Innovationsstrategie als Teil von „KION 2027“. Auch der deutliche Anstieg in den Verwaltungsaufwendungen um 17,1 Prozent auf 546,9 Mio. € (Vorjahr: 467,1 Mio. €) ist auf die mit dieser Strategie eingeleiteten Restrukturierungs- und Reorganisationsmaßnahmen zurückzuführen. Die Entwicklung der Umsatzkosten sowie der sonstigen Funktionskosten ist in > TABELLE 013 dargestellt.
in Mio. € |
2019 |
2018 |
Veränderung |
---|---|---|---|
Umsatzerlöse |
8.806,5 |
7.995,7 |
10,1 % |
Umsatzkosten |
–6.474,6 |
–5.898,1 |
–9,8 % |
Bruttoergebnis vom Umsatz |
2.331,9 |
2.097,6 |
11,2 % |
Vertriebskosten und allgemeine Verwaltungskosten |
–1.487,1 |
–1.352,6 |
–9,9 % |
Forschungs- und Entwicklungskosten |
–155,3 |
–137,7 |
–12,8 % |
Sonstige |
27,2 |
35,4 |
–23,3 % |
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) |
716,6 |
642,8 |
11,5 % |
Finanzergebnis |
–95,1 |
–97,4 |
2,4 % |
Ergebnis vor Ertragsteuern |
621,6 |
545,3 |
14,0 % |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
–176,8 |
–143,7 |
–23,0 % |
Konzernergebnis |
444,8 |
401,6 |
10,7 % |
Die Position Sonstige enthält als Saldogröße neben den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen auch das Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen in Höhe von +12,1 Mio. € (Vorjahr: +12,2 Mio. €).
Finanzergebnis
Das Finanzergebnis, der Saldo aus Finanzerträgen und Finanzaufwendungen, verbesserte sich leicht auf –95,1 Mio. € (Vorjahr: –97,4 Mio. €). Die positive Entwicklung geht im Wesentlichen auf die kontinuierliche Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten und die Optimierung der konzernweiten Finanzierung zurück. Die laufenden Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten waren dadurch insgesamt weiter rückläufig.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf 176,8 Mio. € (Vorjahr: 143,7 Mio. €) und entsprechen damit einer effektiven Steuerquote von 28,4 Prozent (Vorjahr: 26,3 Prozent). Positiv wirkten sich insbesondere lokale Steuersatzsenkungen, die steuerliche Förderung von F&E-Tätigkeiten in den USA sowie Anpassungen bei den Steuerrückstellungen für Vorjahre auf den Steueraufwand aus. Die niedrigere effektive Steuerquote im Vorjahr resultierte vor allem aus einem positiven Effekt aus einer Steuergesetzänderung in Deutschland (§ 8c Körperschaftsteuergesetz).
Konzernergebnis und Gewinnverwendung
Das Konzernergebnis erhöhte sich auf 444,8 Mio. € (Vorjahr: 401,6 Mio. €). Darin enthalten ist ein auf nicht-beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis von –10,0 Mio. € (Vorjahr: +1,8 Mio. €). Auf die Aktionäre der KION GROUP AG entfiel ein Konzernergebnis in Höhe von 454,8 Mio. € (Vorjahr: 399,9 Mio. €). Bezogen auf 117,9 Mio. (Vorjahr: 117,9 Mio.) Stückaktien, die im gewichteten Durchschnitt des Berichtsjahres im Umlauf waren, stieg das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 3,86 € (Vorjahr: 3,39 €). Das verwässerte Ergebnis je Aktie, das zusätzlich die potenziell verwässernden Stückaktien aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm berücksichtigt, betrug – bezogen auf eine durchschnittlich gewichtete Aktienanzahl von 117,9 Mio. Stückaktien (Vorjahr: 117,9 Mio. Stückaktien) – 3,86 € (Vorjahr: 3,39 €).
Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2019 der KION GROUP AG beträgt 156,9 Mio. €, aus dem 3,5 Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt werden. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 12. Mai 2020 vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 153,5 Mio. € eine Dividende von insgesamt 153,4 Mio. € auszuschütten; dies entspricht 1,30 € je dividendenberechtigte Stückaktie. Zudem wird vorgeschlagen, den verbleibenden Betrag in Höhe von 0,2 Mio. € auf neue Rechnung vorzutragen. Somit beträgt die vorgeschlagene Ausschüttungsquote auf Basis des Konzernergebnisses, das auf die Aktionäre der KION GROUP AG entfällt, rund 34 Prozent.