KION GROUP AG
Geschäftstätigkeit
Die KION GROUP AG ist die strategische Management-Holding der KION Group. Die KION GROUP AG hält alle Anteile an der Dematic Holdings GmbH, Frankfurt am Main, und damit alle Anteile an den Tochtergesellschaften des Segments Supply Chain Solutions. Die KION GROUP AG ist zudem alleinige Gesellschafterin der Linde Material Handling GmbH, Aschaffenburg, die nahezu alle Anteile an den Gesellschaften des Segments Industrial Trucks & Services hält.
Der Jahresabschluss der KION GROUP AG wurde nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Lagebericht ist mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst. Der Konzernabschluss wurde gemäß § 315 e Abs. 1 HGB nach den internationalen Rechnungslegungsregeln IFRS aufgestellt. Unterschiede zwischen den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach HGB und den International Financial Reporting Standards (IFRS) ergeben sich vor allem bei der bilanziellen Abbildung von Finanzinstrumenten, Rückstellungen und latenten Steuern.
Steuerungssystem, künftige Entwicklung und Risikolage
Die KION GROUP AG ist als nicht operativ tätige Holdinggesellschaft indirekt von den Ergebnissen und der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Tochtergesellschaften abhängig. Das Steuerungssystem, die voraussichtliche Entwicklung sowie die Chancen und Risiken der KION Group werden ausführlich im Abschnitt „Steuerungssystem“ bzw. „Prognose-, Risiko- und Chancenbericht“ dieses zusammengefassten Lageberichts dargestellt.
Geschäftsverlauf 2019
Die Geschäftsentwicklung und -lage der KION GROUP AG wird wesentlich durch die geschäftliche Entwicklung und den Erfolg des Konzerns bestimmt. Darüber wird ausführlich in den Abschnitten „Geschäftsverlauf im Konzern“ sowie „Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der KION Group“ berichtet.
Ertragslage
Die KION GROUP AG ist selbst nicht operativ tätig. Die ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 47,2 Mio. € (Vorjahr: 30,5 Mio. €) resultieren im Wesentlichen aus der Erbringung von Dienstleistungen an verbundene Unternehmen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 5,0 Mio. € auf 28,4 Mio. € gesunken und beinhalten insbesondere Kursgewinne aus der Bewertung von Bankkonten und Cashpools in Fremdwährungen.
Der Materialaufwand steht im Zusammenhang mit den Umsatzerlösen aus Leistungserbringung und beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für Beratungsleistungen.
Bedingt durch die höhere Zuführung zu den Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen und kurzfristige Boni fiel der Personalaufwand mit 53,9 Mio. € um 16,4 Mio. € höher als im Vorjahr aus. Zudem führten der Anstieg der Beschäftigtenzahl sowie die jährliche Gehaltssteigerung zu einer Erhöhung des Personalaufwands.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Wesentlichen aufgrund höherer Kosten für extern bezogene Dienst- und Beratungsleistungen um 27,6 Mio. € auf 107,8 Mio. € angestiegen. Des Weiteren umfassen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen die Kursverluste aus der Bewertung von Bankkonten und Cashpools in Fremdwährungen.
Die Veränderung des Finanzergebnisses setzt sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:
- Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen betrafen mit 332,1 Mio. € (Vorjahr: 343,4 Mio. €) die Linde Material Handling GmbH.
- Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 52,9 Mio. € (Vorjahr: 54,9 Mio. €) entstanden vor allem aus der externen Finanzierung der KION Group über die Schuldscheindarlehen und Kreditverträge sowie in geringerem Umfang aus der Verzinsung der Intercompany-Verbindlichkeiten und der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen.
- Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge in Höhe von 62,4 Mio. € (Vorjahr: 61,6 Mio. €) betrafen im Wesentlichen Zinserträge aus der Verzinsung der Intercompany-Forderungen.
In der Funktion als steuerliche Organträgerin sind in der KION GROUP AG im Geschäftsjahr Steueraufwendungen in Höhe von 94,6 Mio. € (Vorjahr: 55,5 Mio. €) entstanden. Im Vorjahr fiel der Steueraufwand aufgrund eines positiven Effektes aus einer Steuergesetzänderung in Deutschland in Höhe von 29,4 Mio. € niedriger aus.
Im Berichtszeitraum ergab sich insgesamt ein Jahresüberschuss in Höhe von 156,9 Mio. € (Vorjahr: 236,3 Mio. €). > TABELLE 021
in Mio. € |
2019 |
2018 |
Veränderung |
---|---|---|---|
Umsatzerlöse |
47,2 |
30,5 |
54,8 % |
Sonstige betriebliche Erträge |
28,4 |
33,5 |
–15,1 % |
Materialaufwand |
–0,6 |
–0,7 |
20,1 % |
Personalaufwand |
–53,9 |
–37,5 |
–43,7 % |
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
–107,8 |
–80,2 |
–34,5 % |
Abschreibungen |
–0,5 |
–0,4 |
–17,3 % |
Operatives Ergebnis |
–87,2 |
–54,9 |
–58,8 % |
Finanzergebnis |
338,7 |
346,7 |
–2,3 % |
Steuern vom Einkommen und Ertrag |
–94,6 |
–55,5 |
–70,5 % |
Jahresergebnis |
156,9 |
236,3 |
–33,6 % |
Vermögenslage
Die Bilanzsumme der KION GROUP AG hat sich zum Jahresende um rund 1,4 Prozent auf 7.680,5 Mio. € erhöht.
Die Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen die Beteiligungsbuchwerte der Dematic Holdings GmbH (2.862,2 Mio. €) und der Linde Material Handling GmbH (1.368,4 Mio. €).
Die Forderungen setzten sich überwiegend aus Darlehen und Cashpool-Forderungen an andere Konzerngesellschaften sowie aus dem Anspruch auf die Gewinnabführung der Linde Material Handling GmbH an die Gesellschaft in Höhe von 332,1 Mio. € (Vorjahr: 343,4 Mio. €) zusammen. Es bestehen langfristige Darlehen an Konzerngesellschaften in Höhe von 606,1 Mio. €.
Nach Abzug der gezahlten Dividende in Höhe von 141,5 Mio. € und der Senkung des Umfangs der eigenen Anteile um 1,7 Mio. € hat sich das Eigenkapital durch den Jahresüberschuss von 156,9 Mio. € auf 3.828,6 Mio. € erhöht (Vorjahr: 3.811,6 Mio. €). Weitere Angaben zu den eigenen Anteilen finden sich im Anhang der KION GROUP AG. Die Eigenkapitalquote betrug zum Bilanzstichtag 49,8 Prozent (Vorjahr: 50,3 Prozent).
Der Anstieg der Rückstellungen in Höhe von 39,6 Mio. € auf 125,1 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus Zuführungen zu den Steuerrückstellungen und den Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen und kurzfristige Boni. Für ehemalige Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführung von Rechtsvorgängern der KION GROUP AG sind in den Pensionsrückstellungen Rückstellungen in Höhe von 10,3 Mio. € (Vorjahr: 9,5 Mio. €) enthalten. Unter Berücksichtigung der steuerlichen Organträgerschaft sind bei der KION GROUP AG Steuerrückstellungen in Höhe von 44,3 Mio. € (Vorjahr: 23,2 Mio. €) gebildet worden.
Die Verbindlichkeiten setzen sich im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 1.739,5 Mio. € (Vorjahr: 1.978,7 Mio. €) sowie Darlehens- und Cashpool-Verbindlichkeiten gegenüber anderen Konzerngesellschaften zusammen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen aus der Finanzierung über die Schuldscheindarlehen, das Acquisition Facilities Agreement (AFA) und weiteren Darlehensverbindlichkeiten. > TABELLE 022
in Mio. € |
2019 |
2018 |
Veränderung |
---|---|---|---|
Aktiva |
|
|
|
Sachanlagevermögen |
2,8 |
3,3 |
–14,5 % |
Finanzanlagen |
4.231,2 |
4.231,2 |
0,0 % |
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
3.405,7 |
3.321,6 |
2,5 % |
Flüssige Mittel |
40,7 |
18,3 |
>100 % |
Rechnungsabgrenzungsposten |
0,0 |
– |
– |
Summe Aktiva |
7.680,5 |
7.574,5 |
1,4 % |
|
|
|
|
Passiva |
|
|
|
Eigenkapital |
3.828,6 |
3.811,6 |
0,4 % |
Rückstellungen für Pensionen |
47,4 |
39,3 |
20,4 % |
Steuerrückstellungen |
44,3 |
23,2 |
90,9 % |
Sonstige Rückstellungen |
33,4 |
22,9 |
45,8 % |
Verbindlichkeiten |
3.726,8 |
3.677,5 |
1,3 % |
Summe Passiva |
7.680,5 |
7.574,5 |
1,4 % |
Finanzlage
Durch ein angemessenes Finanzmanagement stellt die KION Group über die KION GROUP AG jederzeit ausreichende liquide Mittel zur Erfüllung des operativen und strategischen Finanzbedarfs der Konzerngesellschaften zur Verfügung. Als börsennotiertes Unternehmen berücksichtigt die KION GROUP AG im Finanzmanagement die Interessen von Aktionären und Finanzierungspartnern. Im Interesse dieser Stakeholder stellt die KION GROUP AG ein angemessenes Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung sicher.
Die KION GROUP AG verfügt über eine revolvierende Kreditlinie (Multicurrency Revolving Credit Facility) in Höhe von 1.150,0 Mio. €. Diese ist variabel verzinslich und kann in der aktuellen Fassung bis Februar 2023 in Anspruch genommen werden. Zum 31. Dezember 2019 betrug die Inanspruchnahme 0,0 Mio. € (Vorjahr: 101,8 Mio. €). Die Ziehungen aus der revolvierenden Kreditlinie werden als kurzfristig eingestuft.
Bei der KION GROUP AG bestehen zudem Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus variabel verzinslichen Darlehen in Höhe von 400,0 Mio. € (Vorjahr: 600,0 Mio. €) mit einer Laufzeit bis Oktober 2021. Hierin enthalten sind unter anderem die Verbindlichkeiten aus dem Acquisition Facilities Agreement (AFA), die im Geschäftsjahr vorzeitig durch Einzahlungen aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Aufnahme weiterer Kreditverbindlichkeiten sowie der Begebung eines neuen Schuldscheindarlehens um insgesamt 400,0 Mio. € zurückgeführt wurden. Zum 31. Dezember 2019 verbleiben Verbindlichkeiten aus dem AFA mit einem Nominalbetrag von 200,0 Mio. € (Vorjahr: 600,0 Mio. €).
Im April 2019 hat die KION GROUP AG ein neues, variabel verzinsliches Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag in Höhe von 120,5 Mio. € begeben. Im Gegenzug wurde die fest verzinsliche Tranche des Schuldscheindarlehens aus dem Jahr 2018 anteilig in Höhe von 20,5 Mio. € vorzeitig zurückgeführt. Insgesamt sind Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag von 1.310,0 Mio. € (Vorjahr: 1.210,0 Mio. €) mit Laufzeiten von 2022 bis 2027 sowie fester und variabler Verzinsung emittiert. Um das Zinsänderungsrisiko zu sichern, das aus den variabel verzinslichen Tranchen resultiert, hat die KION GROUP AG mehrere Zinsderivate abgeschlossen. Zudem wird das Wertänderungsrisiko, das aus der im Jahr 2018 begebenen fest verzinslichen Tranche des Schuldscheindarlehens resultiert, durch einen Zinsswap abgesichert, sodass sich dadurch insgesamt eine variable EURIBOR-basierte Zinsverpflichtung ergibt.
Die Kreditverbindlichkeiten und die Schuldscheindarlehen sind nicht besichert. Die KION GROUP AG garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen aus den Kreditverbindlichkeiten und ist Darlehensnehmerin sämtlicher aus den Schuldscheindarlehen resultierenden Zahlungsverpflichtungen.
Zum 31. Dezember 2019 betrugen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.739,5 Mio. € (Vorjahr: 1.978,7 Mio. € ). Nach Abzug der flüssigen Mittel beträgt die Netto-Verschuldung 1.698,8 Mio. € (Vorjahr: 1.960,4 Mio. €).
Mitarbeiter
Die KION GROUP AG beschäftigte 2019 durchschnittlich 249 Mitarbeiter (Vorjahr: 217). Zum Jahresende waren 262 Mitarbeiter in der KION GROUP AG beschäftigt (Vorjahr: 230).