KION GROUP AG

Geschäftstätigkeit

Die KION GROUP AG ist die strategische Management-Holding der KION Group. Die KION GROUP AG hält alle Anteile an der Dematic Holdings GmbH, Frankfurt am Main (vormals: DH Services Luxembourg Holding S.à r.l., Luxemburg) und damit alle Anteile an den Tochtergesellschaften des Segments Supply Chain Solutions. Die KION GROUP AG ist zudem alleinige Gesellschafterin der Linde Material Handling GmbH, Aschaffenburg, die nahezu alle Anteile an den Gesellschaften des Segments Industrial Trucks & Services hält.

Der Jahresabschluss der KION GROUP AG wurde nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Lagebericht ist mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst. Der Konzernabschluss wurde gemäß § 315 e Abs. 1 HGB nach den internationalen Rechnungslegungsregeln IFRS aufgestellt. Unterschiede zwischen den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach HGB und den International Financial Reporting Standards (IFRS) ergeben sich vor allem bei der bilanziellen Abbildung von Finanzinstrumenten, Rückstellungen und latenten Steuern.

Steuerungssystem, künftige Entwicklung und Risikolage

Die KION GROUP AG ist als nicht operativ tätige Holdinggesellschaft indirekt von den Ergebnissen und der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Tochtergesellschaften abhängig. Das Steuerungssystem, die voraussichtliche Entwicklung sowie die Chancen und Risiken der KION Group werden ausführlich im Abschnitt „Steuerungssystem“ bzw. „Prognose-, Risiko- und Chancenbericht“ dieses zusammengefassten Lageberichts dargestellt.

Geschäftsverlauf 2018

Die Geschäftsentwicklung und -lage der KION GROUP AG wird wesentlich durch die geschäftliche Entwicklung und den Erfolg des Konzerns bestimmt. Darüber wird ausführlich in den Abschnitten „Geschäftsverlauf im Konzern“ sowie „Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der KION Group berichtet.

Ertragslage

Die KION GROUP AG ist selbst nicht operativ tätig. Die ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 30,5 Mio. € (Vorjahr: 24,3 Mio. €) resultieren im Wesentlichen aus der Erbringung von Dienstleistungen an verbundene Unternehmen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 11,1 Mio. € auf 33,5 Mio. € gestiegen und beinhalten insbesondere Kursgewinne aus der Bewertung von Bankkonten und Cashpools in Fremdwährungen.

Der Materialaufwand steht im Zusammenhang mit den Umsatzerlösen aus Leistungserbringung und beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für Beratungsleistungen.

Bedingt durch die geringere Zuführung zu den Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen fiel der Personalaufwand mit 37,5 Mio. € um 4,9 Mio. € niedriger als im Vorjahr aus. Gegenläufig wirkte sich der Anstieg der Beschäftigtenzahl sowie die jährliche Gehaltssteigerung auf den Personalaufwand aus.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind aufgrund der Kursverluste aus der Bewertung der Bankkonten und Cashpools in Fremdwährungen um 11,9 Mio. € auf 80,2 Mio. € angestiegen. Des Weiteren umfassen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Wesentlichen die Kosten für extern bezogene Dienst- und Beratungsleistungen.

Die Veränderung des Finanzergebnisses setzt sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:

  • Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen betrafen mit 343,4 Mio. € (Vorjahr: 500,6 Mio. €) die Linde Material Handling GmbH.
  • Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 54,9 Mio. € (Vorjahr: 48,8 Mio. €) entstanden vor allem aus der externen Finanzierung der KION Group über die Schuldscheindarlehen und Kreditverträge sowie in geringerem Umfang aus der Verzinsung der Intercompany-Verbindlichkeiten und der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen.
  • Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge in Höhe von 61,6 Mio. € (Vorjahr: 28,6 Mio. €) betrafen im Wesentlichen Zinserträge aus der Verzinsung der Intercompany-Forderungen. Der Anstieg beruht auf der Übernahme der Cashpool-Führung durch die KION GROUP AG im Vorjahr und der damit verbundenen sukzessiven Erhöhung der Intercompany-Forderungen.

In der Funktion als steuerliche Organträgerin sind in der KION GROUP AG im Geschäftsjahr Steueraufwendungen in Höhe von 55,5 Mio. € (Vorjahr: 79,4 Mio. €) entstanden. Darin enthalten ist ein positiver Steuereffekt aus einer Steuergesetzänderung betreffend den Verlustabzug bei Körperschaften (§ 8c Körperschaftsteuergesetz) in Höhe von 29,4 Mio. €.

Im Berichtszeitraum ergab sich insgesamt ein Jahresüberschuss in Höhe von 236,3 Mio. € (Vorjahr: 335,5 Mio. €). > TABELLE 022

Ertragslage

 

 

022

in Mio. €

2018

2017

Verän­derung

Umsatzerlöse

30,5

24,3

25,4 %

Sonstige betriebliche Erträge

33,5

22,4

49,6 %

Materialaufwand

–0,7

–0,5

–40,5 %

Personalaufwand

–37,5

–42,4

11,6 %

Sonstige betriebliche Aufwendungen

–80,2

–68,3

–17,4 %

Abschreibungen

–0,4

–0,2

–84,3 %

Operatives Ergebnis

–54,9

–64,8

15,3 %

Finanzergebnis

346,7

479,7

–27,7 %

Steuern vom Einkommen und Ertrag

–55,5

–79,4

30,1 %

Jahresergebnis

236,3

335,5

–29,6 %

Vermögenslage

Die Bilanzsumme der KION GROUP AG hat sich zum Jahresende nur unwesentlich um rund 0,9 Prozent auf 7.574,5 Mio. € verringert.

Die Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen die Beteiligungsbuchwerte der Dematic Holdings GmbH (vormals: DH Services Luxembourg Holding S.à r.l.) (2.862,2 Mio. €) und der Linde Material Handling GmbH (1.368,4 Mio. €).

Die Forderungen setzten sich überwiegend aus Darlehen und Cashpool-Forderungen an andere Konzerngesellschaften sowie aus dem Anspruch auf die Gewinnabführung der Linde Material Handling GmbH an die Gesellschaft in Höhe von 343,4 Mio. € (Vorjahr: 500,6 Mio. €) zusammen. Es bestehen langfristige Darlehen an Konzerngesellschaften in Höhe von 216,0 Mio. €.

Nach Abzug der gezahlten Dividende in Höhe von 116,8 Mio. € und der Erhöhung des Umfangs der eigenen Anteile um 0,9 Mio. € hat sich das Eigenkapital durch den Jahresüberschuss von 236,3 Mio. € auf 3.811,6 Mio. € erhöht (Vorjahr: 3.692,9 Mio. €). Weitere Angaben zu den eigenen Anteilen finden sich im Anhang der KION GROUP AG. Die Eigenkapitalquote betrug zum Bilanzstichtag 50,3 Prozent (Vorjahr: 48,3 Prozent).

Der Rückgang der Rückstellungen in Höhe von 10,0 Mio. € auf 85,4 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus der Auflösung der Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen sowie der Berücksichtigung von Steuererstattungsansprüchen aufgrund der rückwirkenden Aufhebung der Regelungen zum anteiligen Verlustuntergang infolge eines schädlichen Anteilseignerwechsels. Gegenläufig wirkt sich der Anstieg der Pensionsrückstellungen aus. Für ehemalige Mitglieder des Vorstands sind in den Pensionsrückstellungen Rückstellungen in Höhe von 5,5 Mio. € (Vorjahr: 3,9 Mio. €) enthalten. Unter Berücksichtigung der steuerlichen Organträgerschaft sind bei der KION GROUP AG Steuerrückstellungen in Höhe von 22,0 Mio. € (Vorjahr: 27,6 Mio. €) gebildet worden.

Die Verbindlichkeiten setzen sich im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 1.978,7 Mio. € (Vorjahr: 2.214,8 Mio. €) sowie Darlehens- und Cashpool-Verbindlichkeiten gegenüber anderen Konzerngesellschaften zusammen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen aus der Finanzierung über die Schuldscheindarlehen, den Brückenkredit (AFA) und den syndizierten Kreditvertrag (SFA). > TABELLE 023

Vermögenslage

 

 

023

in Mio. €

2018

2017

Verän­derung

Aktiva

 

 

 

Sachanlagevermögen

3,3

2,9

15,1 %

Finanzanlagen

4.231,2

4.231,2

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

3.321,6

3.389,3

–2,0 %

Flüssige Mittel

18,3

20,5

–10,7 %

Summe Aktiva

7.574,5

7.643,9

–0,9 %

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

Eigenkapital

3.811,6

3.692,9

3,2 %

Rückstellungen für Pensionen

39,3

32,1

22,4 %

Steuerrückstellungen

23,2

27,6

–15,8 %

Sonstige Rückstellungen

22,9

35,7

–35,9 %

Verbindlichkeiten

3.677,5

3.855,6

–4,6 %

Summe Passiva

7.574,5

7.643,9

–0,9 %

Finanzlage

Durch ein angemessenes Finanzmanagement stellt die KION Group über die KION GROUP AG jederzeit ausreichende liquide Mittel zur Erfüllung des operativen und strategischen Finanzbedarfs der Konzerngesellschaften zur Verfügung. Als börsennotiertes Unternehmen berücksichtigt die KION GROUP AG im Finanzmanagement die Interessen von Aktionären und Banken. Im Interesse dieser Stakeholder stellt die KION GROUP AG ein angemessenes Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung sicher.

Die KION GROUP AG hat am 28. Oktober 2015 mit einem internationalen Bankensyndikat einen syndizierten Kreditvertrag (SFA) über ursprünglich 1,5 Mrd. € abgeschlossen, der zum 31. Dezember 2018 lediglich eine revolvierende Kreditlinie von 1,2 Mrd. € umfasst. Diese ist variabel verzinslich und kann nach der im Geschäftsjahr 2018 vereinbarten Laufzeitverlängerung bis Februar 2023 in Anspruch genommen werden. Zum 31. Dezember 2018 betrug die Inanspruchnahme 101,8 Mio. € (Vorjahr: 184,7 Mio. €). Die Ziehungen aus der revolvierenden Kreditlinie werden als kurzfristig eingestuft.

Am 4. Juli 2016 hat die KION GROUP AG einen Brückenkredit zur Finanzierung des Erwerbs von Dematic über ursprünglich 3,0 Mrd. € vereinbart, der zum 31. Dezember 2018 lediglich ein variabel verzinsliches Darlehen mit einem Nominalbetrag von 600,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis Oktober 2021 umfasst. Dieses Darlehen wies im Vorjahr einen Nominalbetrag von 1.000,0 Mio. € auf und wurde im Geschäftsjahr 2018 durch Begebung eines weiteren Schuldscheindarlehens sowie Einzahlungen aus der laufenden Geschäftstätigkeit teilweise abgelöst.

Im Geschäftsjahr 2018 wurde ein Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag von 200,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis Juni 2025 und variabler sowie fester Verzinsung begeben. Die Mittel wurden für die anteilige Ablösung des variabel verzinslichen Darlehens unter dem AFA verwendet. Als Sicherung gegen das Fair-Value-Risiko, das aus der fix verzinslichen Tranche resultiert, hat die KION GROUP AG ein Zinsderivat abgeschlossen.

Das im Vorjahr begebene Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag von insgesamt 1.010,0 Mio. € ist in mehrere Tranchen mit Laufzeiten von 2022 bis 2027 und variabler sowie fester Verzinsung aufgeteilt. Um das Zinsänderungsrisiko zu sichern, das aus den variabel verzinslichen Tranchen resultiert, hat die KION GROUP AG mehrere Zinsderivate abgeschlossen.

Das SFA, das AFA und die Schuldscheindarlehen sind nicht besichert. Die KION GROUP AG garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem SFA und dem AFA und ist Darlehensnehmerin sämtlicher aus den Schuldscheindarlehen resultierenden Zahlungsverpflichtungen.

Zum 31. Dezember 2018 betrugen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.978,7 Mio. € (Vorjahr: 2.214,8 Mio. € ). Nach Abzug der flüssigen Mittel beträgt die Netto-Verschuldung 1.960,4 Mio. € (Vorjahr: 2.194,3 Mio. €).

Mitarbeiter

Die KION GROUP AG beschäftigte 2018 durchschnittlich 217 Mitarbeiter (Vorjahr: 190). Zum Jahresende waren 230 Mitarbeiter in der KION GROUP AG beschäftigt (Vorjahr: 195).