Prognosebericht

Zukunftsgerichtete Aussagen

Die im Folgenden beschriebenen zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen beruhen auf den heutigen Erwartungen und den Einschätzungen der Gesellschaft. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Viele Faktoren, die teilweise außerhalb des Einflussbereichs der KION Group liegen, wirken sich auf die Geschäftsaktivitäten des Konzerns und dessen Ergebnisse sowie auf die Ergebnisentwicklung der KION GROUP AG aus. Die Entwicklung hängt insbesondere vom gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Umfeld ab und kann durch eine zunehmende Unsicherheit oder eine Verschlechterung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen negativ beeinflusst werden. Eine unerwartete Entwicklung der Weltkonjunktur würde dazu führen, dass die Leistungen und Ergebnisse der KION Group bzw. der KION GROUP AG wesentlich von denen abweichen, die der Konzern im Folgenden prognostiziert.

Angesichts der zum Jahresende 2021 weiterhin bestehenden Pandemielage und deren negativen Folgewirkungen auf globale Lieferketten ist der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022 mit hohen Unsicherheiten behaftet. Ein ungünstiger weiterer Verlauf der Pandemie könnte beispielsweise erneute behördliche Beschränkungsmaßnahmen erfordern, welche die Beschaffungs-, Produktions- und Absatzaktivitäten ebenso belasten wie die Investitionsbereitschaft der Kunden.

Die KION Group verpflichtet sich nicht, zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an künftige Entwicklungen anzupassen. Ferner übernimmt die KION Group keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden. Die tatsächliche Geschäftsentwicklung kann unter anderem aufgrund der beschriebenen Chancen und Risiken von den Prognosen der KION Group abweichen.

Annahmen

Die in diesem Abschnitt dargestellten Prognosen basieren auf der mehrjährigen Markt-, Geschäfts- und Finanzplanung der KION Group, der verschiedene Annahmen zugrunde liegen. Die Marktplanung berücksichtigt dabei die erwartete gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklung, die im Folgenden beschrieben wird. Die Geschäfts- und Finanzplanung basiert auf der erwarteten Marktentwicklung, bezieht jedoch darüber hinaus weitere Annahmen wie beispielsweise die Entwicklung der Materialpreise, Lohnkosten, Absatzpreise sowie die Wechselkursentwicklung mit ein.

Hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie und der Maßnahmen zu deren Bewältigung liegen dem Prognosebericht die Marktannahmen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zugrunde. In dem im Januar 2022 veröffentlichten Konjunkturbericht hat der IWF die globale Wachstumsprognose für das Jahr 2022 gegenüber dem im Oktober 2021 erstellten Ausblick deutlich nach unten korrigiert. Begründet wird dies durch das Auftreten der neuen Corona-Variante Omikron und den damit einhergehenden erneuten Eindämmungsmaßnahmen in vielen Ländern. Steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie Unterbrechungen in den Lieferketten führen zudem zu Inflationsrisiken. Die weiterhin angespannte Situation im chinesischen Immobiliensektor und die Erholung des privaten Verbrauchs, die langsamer verläuft als erwartet, haben die Wachstumsaussichten laut dem IWF ebenfalls eingeschränkt.

Erwartetes gesamtwirtschaftliches Umfeld

Der IWF erwartet für das Jahr 2022 einen Anstieg der Weltwirtschaftsleistung von 4,4 Prozent (Vorjahr: 5,9 Prozent). In den einzelnen Regionen wird von einer unterschiedlich hohen Wachstumsdynamik ausgegangen. Das höhere Wachstum für das Jahr 2021 war durch die erwarteten Aufholeffekte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geprägt.

Für die entwickelten Volkswirtschaften rechnet der IWF im Jahr 2022 mit einem Wachstum von 3,9 Prozent und damit unterhalb dem des Jahres 2021 (+5,0 Prozent). Dabei werden die USA den Erwartungen zufolge mit 4,0 Prozent leicht oberhalb des Durchschnittswerts von 3,9 Prozent für die entwickelten Volkswirtschaften liegen, während für die Eurozone ein Plus von 3,9 Prozent erwartet wird.

Die Schwellen- und Entwicklungsländer werden laut IWF mit 4,8 Prozent erheblich langsamer wachsen als im Vorjahr (+6,5 Prozent). Insbesondere für China wird nach einem Wachstum von 8,1 Prozent im zurückliegenden Jahr lediglich ein Anstieg von 4,8 Prozent für das Jahr 2022 prognostiziert. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf die Anspannungen im Immobiliensektor sowie die mit der Null-COVID-Strategie einhergehenden wirtschaftlichen Einschränkungen.

Das Welthandelsvolumen wird gemäß IWF im Jahr 2022 mit 6,0 Prozent ebenfalls deutlich langsamer wachsen als im durch Aufholeffekte beeinflussten Jahr 2021 (+9,3 Prozent).

Risiken für die makroökonomische Prognose liegen laut dem IWF unter anderem im Auftreten neuer SARS-CoV-2-Varianten, die die Pandemie verlängern und zu erneuten wirtschaftlichen Störungen führen könnten. Darüber hinaus bedeuten Unterbrechungen der Lieferketten, Energiepreisvolatilität und lokaler Lohndruck, dass die Unsicherheit in Bezug auf die Inflationsentwicklung und die daraus resultierenden Folgen hoch ist. Die mögliche Anhebung von Leitzinsen in fortgeschrittenen Volkswirtschaften könnte Risiken für die Finanzstabilität und die Kapitalströme, Währungen und die Finanzsituation der Schwellen- und Entwicklungsländer nach sich ziehen. Andere globale Risiken könnten sich herausbilden, da die geopolitischen Spannungen hoch bleiben und der anhaltende Klimanotstand die Wahrscheinlichkeit größerer Naturkatastrophen erhöht.

Erwartetes branchenbezogenes Umfeld

In dem beschriebenen konjunkturellen Umfeld dürfte der weltweite Material-Handling-Markt im Jahr 2022 nach Einschätzung der KION Group moderat wachsen. Die Dynamik wird dabei erwartungsgemäß im Wesentlichen vom Bereich Supply Chain Solutions getragen, während sich der Weltmarkt für Flurförderzeuge einschließlich Services unterhalb des im Geschäftsjahr 2021 erreichten Niveaus stabilisieren dürfte. Mittel- bis langfristig rechnet die KION Group mit einem Wachstum des Material-Handling-Markts deutlich oberhalb des erwarteten weltwirtschaftlichen Wachstums (BIP). Ausschlaggebend dafür sind zentrale Wachstumstreiber wie insbesondere die Fragmentierung von Wertschöpfungsketten sowie der anhaltende Verbrauchertrend hin zu E-Commerce. Die regionale Entwicklung wird dabei voraussichtlich, vor allem im zyklischeren Neugeschäft mit Flurförderzeugen, auch künftig in hohem Maß vom konjunkturellen Umfeld in den wichtigsten Absatzmärkten abhängig sein.

Für das Neugeschäft im Markt mit Flurförderzeugen im Jahr 2022 rechnet die KION Group nach einem sehr starken Jahr 2021 mit einem spürbaren Rückgang des Auftragseingangs nach Stückzahlen im einstelligen Prozentbereich. Dies resultiert vor allem aus einem in den Regionen EMEA und Americas erwarteten Rückgang, wohingegen für die Region APAC ein Anstieg bei den Neubestellungen erwartet wird. Haupttreiber für diese Entwicklung ist weiterhin China. Nach dem Jahr 2022 erwartet die KION Group ein langfristiges Marktwachstum im Neufahrzeuggeschäft von rund vier Prozent. Für das Servicegeschäft bildet die hohe Anzahl der weltweit eingesetzten Fahrzeuge ein solides Fundament für das weitere Umsatzwachstum.

Im Markt für Supply-Chain-Lösungen rechnet die KION Group auf Basis von Marktstudien aufgrund des nachhaltig positiven Trends im E-Commerce auch für das Jahr 2022 mit einer weiter positiven Entwicklung entlang des langfristigen Trends von mehr als zehn Prozent.

Erwartete Geschäfts- und Ertragslage der KION Group

Die KION Group hat sich für das Geschäftsjahr 2022 das Ziel gesetzt, das profitable Wachstum von 2021 fortzuführen und dabei im Umsatz das Wachstum des globalen Material-Handling-Markts zu übertreffen.

Im Segment Industrial Trucks & Services wird erwartet, dass der Auftragseingang basierend auf dem rückläufigen Weltmarkt für Flurförderzeuge unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021 liegen wird. Im Gegensatz dazu wird für den Umsatz, gestützt durch den hohen Auftragsvolumen zum Ende des Geschäftsjahres 2021, ein deutliches Wachstum erwartet. Darüber hinaus werden Investitionsmaßnahmen zur Schaffung zusätzlicher Kapazitäten, unter anderem in China (Jinan) und Osteuropa, zielstrebig fortgesetzt und die Serviceaktivitäten für zusätzliches Geschäft entlang des Produktlebenszyklus ausgebaut. Weitere Effizienzverbesserungen werden zudem unter anderem durch Produktverlagerungen angestrebt.

Auch im Segment Supply Chain Solutions soll durch den starken Fokus auf zukunftsträchtige Marktsegmente im Bereich Lagerautomatisierung, Software- und Robotiklösungen das Wachstum fortgeführt werden. Hierzu beitragen soll auch der Ausbau der Serviceaktivitäten während der gesamten Nutzungsdauer der Anlage beim Kunden. Zusätzliche Produktionskapazitäten und der Ausbau der projektbezogenen Personalressourcen werden das Wachstum unterstützen. Eine stärkere Standardisierung sowie Effizienzsteigerungen bei der Projektdurchführung sollen zugleich zur Verbesserung der Bruttomarge beitragen.

Der Auftragseingang der KION Group wird zwischen 11.600 Mio. € und 12.800 Mio. € erwartet. Beim Konzernumsatz bewegt sich der Zielwert zwischen 11.000 Mio. € und 12.000 Mio. €. Für das EBIT bereinigt wird ein Zielkorridor von 1.010 Mio. € bis 1.150 Mio. € angestrebt. Der Free Cashflow wird in der Bandbreite von 520 Mio. € bis 640 Mio. € erwartet. Für den ROCE bewegt sich der Zielwert zwischen 11,0 Prozent und 12,0 Prozent.

Der Auftragseingang für das Segment Industrial Trucks & Services wird zwischen 7.200 Mio. € und 7.800 Mio. € erwartet. Beim Umsatz bewegt sich der Zielwert zwischen 7.000 Mio. € und 7.600 Mio. €. Für das EBIT bereinigt wird ein Zielkorridor von 655 Mio. € bis 735 Mio. € angestrebt.

Der Auftragseingang für das Segment Supply Chain Solutions wird zwischen 4.400 Mio. € und 5.000 Mio. € erwartet. Beim Umsatz bewegt sich der Zielwert zwischen 4.000 Mio. € und 4.400 Mio. €. Für das EBIT bereinigt wird ein Zielkorridor von 465 Mio. € bis 525 Mio. € angestrebt.

Prognose 2022

 

KION Group

Industrial Trucks & Services

Supply Chain Solutions

in Mio. €

2021

Prognose
2022

2021

Prognose
2022

2021

Prognose
2022

Auftragseingang1

12.481,6

11.600 – 12.800

8.166,3

7.200 – 7.800

4.329,4

4.400 – 5.000

Umsatzerlöse1

10.294,3

11.000 – 12.000

6.514,0

7.000 – 7.600

3.796,2

4.000 – 4.400

EBIT bereinigt1

841,8

1.010 – 1.150

536,0

655 – 735

409,5

465 – 525

Free Cashflow

543,8

520 – 640

ROCE

9,1 %

11,0 % – 12,0 %

1

Die Angaben für die Segmente Industrial Trucks & Services und Supply Chain Solutions beinhalten auch konzerninterne segmentübergreifende Auftragseingänge, Umsatzerlöse und EBIT-Effekte

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung

Die KION Group erwartet für das Geschäftsjahr 2022 eine Fortsetzung ihres im Berichtsjahr 2021 wieder eingeschlagenen Wachstumskurses im globalen Material-Handling-Markt. Für das EBIT bereinigt und auch die Profitabilität geht die KION Group von einer Verbesserung gegenüber dem Berichtsjahr 2021 aus, wenngleich weiterhin große Unsicherheiten auf den Beschaffungsmärkten – sowohl hinsichtlich der Materialverfügbarkeit als auch bei der Materialpreisentwicklung – bestehen.