[39] Konzern-Kapital­flussrechnung

Die Konzern-Kapitalflussrechnung stellt die Veränderung der flüssigen Mittel der KION Group durch Mittelzu- und Mittelabflüsse im Laufe des Geschäftsjahres dar, getrennt nach dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sowie nach der Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Auswirkungen aus der Veränderung der Wechselkurse auf die Zahlungsmittel werden gesondert ausgewiesen. Die Darstellung des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode.

Der Bestand an flüssigen Mitteln erhöhte sich aufgrund der guten Entwicklung des Free Cashflow zum Bilanzstichtag 2021 auf 483,0 Mio. € (Vorjahr: 314,4 Mio. €). Am 4. Oktober 2021 hat die KION GROUP AG eine neue syndizierte revolvierende Kreditlinie (RCF) mit einem reduzierten Gesamtvolumen von 1.000,0 Mio. € vereinbart. Gleichzeitig wurde die zuvor bestehende Kreditlinie mit einem Volumen von 1.150,0 Mio. € entsprechend gekündigt. Unter Berücksichtigung dieser noch frei verfügbaren Kreditlinie in Höhe von 1.000,0 Mio. € (Vorjahr: 1.150,0 Mio. €) standen der KION Group zum Jahresende 2021 frei verfügbare liquide Mittel in einer Gesamthöhe von 1.473,7 Mio. € (Vorjahr: 1.457,3 Mio. €) zur Verfügung.

Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit lagen vor allem aufgrund des stark verbesserten operativen Ergebnisses mit 881,7 Mio. € über dem Vergleichswert 2020 (527,1 Mio. €). Darin wirkte sich der Aufbau des Net Working Capital mit –201,9 Mio. € (Vorjahr: –150,3 Mio. €) mindernd auf den operativen Cashflow aus. Volumeneffekte sowie die fortwährend angespannte Zuliefersituation führten bis zum Jahresende zu einem deutlichen Vorratsaufbau insbesondere im Segment ITS. Darüber hinaus erhöhte sich die Liquiditätsbindung durch gestiegene Vertragssalden aus dem Projektgeschäft im Segment SCS. Kompensiert wurde dies durch einen Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit lagen im Geschäftsjahr 2021 mit –337,8 Mio. € unter dem Vorjahr (–406,3 Mio. €). Im Vorjahr waren Nettoauszahlungen für die Akquisition des britischen Softwareunternehmens Digital Applications International Limited (DAI) in Höhe von –89,3 Mio. € enthalten, denen im Berichtsjahr akquisitionsbedingte Nettoauszahlungen von lediglich –17,0 Mio. € gegenüberstanden. Darin enthalten ist der Erwerb der restlichen Anteile an der Hans Joachim Jetschke Industriefahrzeuge (GmbH & Co.) KG und der JETSCHKE GmbH, wofür insgesamt –11,9 Mio. € zahlungswirksam wurden; zusätzlich waren –2,0 Mio. € bereits im Dezember 2020 als Anzahlung geleistet worden. Daneben zahlte die KION Group –4,8 Mio. € für den Erwerb von rund 20 Prozent der Anteile an der ifesca GmbH. Die Auszahlungen für Investitionen in Produktionsanlagen, Produktentwicklungen und erworbene Sachanlagen erhöhten sich auf –333,8 Mio. € (Vorjahr: –283,8 Mio. €).

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und der Investitionstätigkeit verbesserte sich auch unter Berücksichtigung des von Akquisitionseffekten geprägten Vorjahreswertes (120,9 Mio. €) deutlich auf 543,8 Mio. €.

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich im Berichtsjahr auf –386,1 Mio. € (Vorjahr: –4,5 Mio. €). Der deutlich geringere Mittelabfluss im Vorjahr war im Wesentlichen auf die Anfang Dezember 2020 durchgeführte Kapitalerhöhung in Höhe von 813,3 Mio. € zurückzuführen, die zur Tilgung von Finanzschulden genutzt wurde. Im Geschäftsjahr 2021 wurden Finanzschulden in einer Gesamthöhe von 623,9 Mio. € (Vorjahr: 3.650,5 Mio. €) aufgenommen, denen Tilgungen mit einem Volumen von –772,7 Mio. € (Vorjahr: –4.260,0 Mio. €) gegenüberstanden. Die Zins- und Tilgungsanteile aus dem Beschaffungsleasing betrugen –145,1 Mio. € (Vorjahr: –133,3 Mio. €). Die laufenden Zinsauszahlungen reduzierten sich auf –29,5 Mio. € (Vorjahr: –33,8 Mio. €), nicht zuletzt dank gesunkener Finanzschulden sowie der verbesserten Finanzierungskonditionen. Die im Mai 2021 ausgezahlte Dividende an die Aktionäre der KION GROUP AG führte zu einem Mittelabfluss von –53,7 Mio. € (Vorjahr: –4,7 Mio. €).

Die Währungseinflüsse auf den Bestand der flüssigen Mittel beliefen sich auf 10,8 Mio. € (Vorjahr: –13,1 Mio. €).

Zusätzliche Informationen zu den auf Finanzierungsaktivitäten zurückzuführenden Veränderungen der Verbindlichkeiten sind den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen.

Überleitungsrechnung für Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten 2021

 

 

 

Nicht zahlungswirksame Veränderungen

 

in Mio. €

01.01.2021

Zahlungs­wirksame Veränderungen

Wechselkurs­bedingte Änderungen

Sonstige Änderungen

31.12.2021

Langfristige Finanzverbindlichkeiten

1.117,4

–124,9

1,8

–95,6

898,7

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

77,1

–23,9

2,4

96,2

151,9

Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzungen

5,5

–26,5

0,0

26,4

5,4

Derivative Finanzinstrumente zu Sicherungszwecken

3,6

–3,0

–0,6

0,0

Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing

527,0

–145,1

14,9

146,8

543,6

Verbindlichkeiten aus Finanzierungs­tätigkeiten gesamt

1.730,6

–323,4

19,1

173,2

1.599,5

Überleitungsrechnung für Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten 2020

 

 

 

Nicht zahlungswirksame Veränderungen

 

in Mio. €

01.01.2020

Zahlungs­wirksame Veränderungen

Wechselkurs­bedingte Änderungen

Sonstige Änderungen

31.12.2020

Langfristige Finanzverbindlichkeiten

1.716,8

–605,7

–1,4

7,7

1.117,4

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

103,7

–3,9

–8,3

–14,4

77,1

Verbindlichkeiten aus Zinsabgrenzungen

4,4

–27,0

–0,1

28,2

5,5

Derivative Finanzinstrumente zu Sicherungszwecken

9,7

–6,8

0,7

3,6

Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing

486,1

–133,3

–11,6

185,8

527,0

Verbindlichkeiten aus Finanzierungs- tätigkeiten gesamt

2.320,7

–776,7

–21,3

208,0

1.730,6