Branchenbezogenes Umfeld
Der globale Material-Handling-Markt konnte nach Einschätzung der KION Group im Berichtsjahr 2022 wertmäßig gemessen am Umsatz nicht an das vergleichsweise hohe Wachstumsniveau des Vorjahres anknüpfen. Getrieben von allgemein starken Preiserhöhungen im Bereich Industrial Trucks & Services sowie vom Abarbeiten von Vorjahresaufträgen im Bereich Supply-Chain-Lösungen bewegte sich das Wachstum jedoch weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Belastend wirkten sich hingegen der Krieg in der Ukraine, der Rückgang der Weltkonjunktur bei gleichzeitig hoher Inflationsrate und die anhaltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im asiatischen Raum auf die Nachfrage aus. Auch die Energiekrise in Europa, eine straffere Geldpolitik der Zentralbanken und die anhaltenden Liefereinschränkungen hatten nach Einschätzung der KION Group negative Auswirkungen auf den Gesamtmarkt.
Industrial Trucks & Services
Der Weltmarkt für Flurförderzeuge einschließlich Services ist nach Einschätzung der KION Group wertmäßig, hauptsächlich getrieben von den generellen Preiserhöhungen und trotz geringerer Nachfrage, gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Die Nachfrage nach Flurförderzeugen wurde im Jahresverlauf durch die konjunkturellen Rahmenbedingungen zunehmend belastet. Lagen die Bestellzahlen im ersten Quartal noch über dem Vorjahresniveau, so ließ die Dynamik im weiteren Verlauf deutlich nach. Nach Einschätzung der KION Group war das zweite Halbjahr von einem starken Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum geprägt, wodurch im Berichtszeitraum das Vorjahresvolumen nicht erreicht wurde.
Im Berichtszeitraum dürften die Bestellzahlen in der Region EMEA deutlich unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres liegen, während die Region Americas nach Einschätzung der KION Group leicht unter dem Vorjahreszeitraum erwartet wird. In der Region APAC wurden die Bestellzahlen des Vorjahres, auch bedingt durch die bis Jahresende anhaltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im asiatischen Raum, ebenfalls voraussichtlich deutlich unterschritten.
Der Anteil der Gegengewichtsstapler mit Verbrennungsmotor am Weltmarkt hat sich nach Einschätzung der KION Group weiter verringert, da die Elektrifizierung auch aufgrund von Umweltschutzanforderungen weiter voranschritt. Elektrostapler und Lagertechnikfahrzeuge konnten demnach ihren Anteil am globalen Bestellvolumen entsprechend steigern.
Supply Chain Solutions
Der Weltmarkt für Supply-Chain-Lösungen hat im Berichtsjahr nach Einschätzung der KION Group wertmäßig gemessen am Umsatz und gestützt durch Erhebungen vom Research-Institut Interact Analysis das Vorjahresniveau – trotz der allgemeinen makroökonomischen Unsicherheiten, wie zum Beispiel höhere Kapitalkosten durch steigende Zinsen – erneut übertroffen. Eine deutlich rückläufige Nachfrage aus dem Bereich E-Commerce wurde dabei durch ein höheres Investitionsvolumen in anderen Kundensegmenten kompensiert.
Nach Kundensegmenten im Projektgeschäft waren insbesondere der Lebensmittelhandel sowie die Nahrungsmittel- und Genussmittelindustrie Treiber des erwarteten Anstiegs im Markt für Supply-Chain-Lösungen im Berichtsjahr 2022, während das volumenmäßig größte Kundensegment Allgemeiner Warenhandel ausschließlich aufgrund der rückläufigen Nachfrage von reinen E-Commerce-Anbietern einen leichten Rückgang verzeichnete. Alle Regionen (EMEA, Americas und APAC) verzeichneten ein positives Marktwachstum.
Beschaffungsmärkte
Die Preise für die von der KION Group eingesetzten Rohstoffe haben sich im Geschäftsjahr 2022 insgesamt erhöht. Durch die international geltenden Sanktionen gegen Russland und Belarus stiegen insbesondere die Preise für Energierohstoffe im Jahresdurchschnitt stark an. So sprang der Ölpreis Ende Februar auf deutlich über 100 US-Dollar und konnte sich dort bis zur Jahresmitte behaupten, um sich dann bis zum Jahresende wieder der 80-Dollar-Marke anzunähern. Der Stahlpreis zeigte nach dem Jahreshoch im April aufgrund der sich abzeichnenden Konjunkturschwäche eine steile Abwärtsbewegung und lag damit unter dem Vorjahresdurchschnitt. Die Nickel-Notierung bildete sich nach dem drastischen Anstieg bei Kriegsausbruch rasch wieder zurück, erhöhte sich im Jahresdurchschnitt jedoch deutlich. Kupfer übertraf den Vergleichswert aus dem Jahr 2021. Der Kautschukpreis gab im Vergleich zum Vorjahr nach.