Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage
Die KION Group hat im ersten Halbjahr 2022 aufgrund ihrer Markt- und Technologieposition von langfristigen Megatrends wie E-Commerce, Energie und Mobilität, Digitalisierung und Urbanisierung profitiert und den wertmäßigen Auftragseingang und Umsatz gesteigert. Der deutliche Rückgang des EBIT bereinigt spiegelt im Wesentlichen die anhaltenden Störungen in den Lieferketten und die weiterhin steigenden Materialeinkaufspreise wider.
Der Auftragseingang erhöhte sich um 13,1 Prozent auf 6.654,8 Mio. € (Vorjahr: 5.881,7 Mio. €). Im Segment Industrial Trucks & Services nahm der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr (4.021,1 Mio. €) vor allem dank eines dynamischen Neufahrzeuggeschäfts um 20,0 Prozent auf 4.827,2 Mio. € zu. Im Segment Supply Chain Solutions lag der Auftragseingang mit 1.865,2 Mio. € nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (1.868,8 Mio. €). Der Auftragseingang von Supply Chain Solutions enthält im Vorjahresvergleich mehr Projektaufträge von Neukunden unterschiedlicher Branchen, die zu einer weiteren Diversifizierung des Kundenportfolios führten.
Der Konzernumsatz stieg im Vorjahresvergleich um 11,4 Prozent auf 5.536,7 Mio. € (Vorjahr: 4.967,9 Mio. €). Der externe Umsatz des Segments Industrial Trucks & Services erhöhte sich um 10,6 Prozent auf 3.445,3 Mio. € (Vorjahr: 3.114,4 Mio. €). Begrenzt wurde der Umsatzanstieg durch die anhaltenden Verzögerungen in der Auslieferung von Neufahrzeugen aufgrund der Unterversorgung mit Zulieferteilen vor allem in der Region EMEA. Im Segment Supply Chain Solutions erhöhte sich der externe Umsatz um 13,0 Prozent auf 2.090,2 Mio. € (Vorjahr: 1.849,1 Mio. €). Auch hier verzögerte sich die Abarbeitung des hohen Auftragsbestands weiterhin durch Störungen in den Lieferketten. Die anhaltend positive Entwicklung im Servicegeschäft der beiden Segmente trug mit einem Plus von 12,8 Prozent im Vorjahresvergleich zum Umsatzwachstum der KION Group bei.
Das EBIT bereinigt verringerte sich deutlich auf 311,7 Mio. € (Vorjahr: 462,2 Mio. €). Höhere Material-, Energie- und Logistikkosten, aber auch Ineffizienzen aufgrund von Störungen in den Lieferketten führten zu Ergebnisbelastungen in beiden operativen Segmenten. Gesunkene Personalaufwendungen aus variablen Vergütungsbestandteilen wirkten sich positiv auf das EBIT bereinigt des Konzerns aus.
Das Konzernergebnis ging auf 159,8 Mio. € (Vorjahr: 291,2 Mio. €) zurück; entsprechend verringerte sich bei einer annähernd vergleichbaren Aktienanzahl das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 1,21 € (Vorjahr: 2,21 €). Der Free Cashflow lag unter anderem bedingt durch die Störungen der Lieferketten und den damit einhergehenden deutlichen Vorratsaufbau, insbesondere bei unfertigen Fahrzeugen und Rohmaterialien, mit –591,5 Mio. € (Vorjahr: 301,5 Mio. €) deutlich im Minus. Dadurch stieg der kurzfristige Finanzbedarf. Daher erhöhten sich die Netto-Finanzschulden im Berichtszeitraum um 861,6 Mio. € auf 1.429,1 Mio. €; die Nettoverschuldung entsprach damit dem 0,9-Fachen des EBITDA bereinigt auf annualisierter Basis.