Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die Weltwirtschaft zeigte nach dem gravierenden Einbruch im ersten Halbjahr, unterstützt von den Lockerungen der lokalen Beschränkungsmaßnahmen und die schrittweise Wiederaufnahme der teils eingeschränkten Unternehmensaktivitäten, im dritten Quartal erste Anzeichen einer Erholung. Die umfassenden fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen haben dazu beigetragen, den starken Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität und des Welthandels zu begrenzen. In Europa und den USA verlief der durch die Corona-Pandemie verursachte Wirtschaftsrückgang milder als noch im ersten Halbjahr erwartet. In China wurde, unterstützt durch staatliche Impulse, bereits wieder das Niveau der Wirtschaftsleistung vor Ausbruch der Pandemie erreicht.

Trotz der auch für die Folgemonate erwarteten Erholung wird das globale Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr 2020 deutlich negativ ausfallen. Der Internationale Währungsfonds erwartet in seiner Oktober-Prognose einen Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung um 4,4 Prozent, der aber geringer ausfällt als noch im Juni 2020 angenommen. Für das globale Handelsvolumen wird ein Einbruch von 10,4 Prozent erwartet.

Aufgrund der Unvorhersehbarkeit des weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie besteht weiterhin eine hohe Prognoseunsicherheit. Ein Ansteigen der Infektionsraten könnte erneute lokale oder nationale Lockdown-Maßnahmen nach sich ziehen, die den Erholungstrend unterbrechen und die Rezession erneut verstärken könnten.

Branchenbezogenes Umfeld

Absatzmärkte

Die von der Corona-Pandemie beeinflusste Entwicklung der Weltwirtschaft spiegelte sich auch in den Absatzzahlen der ersten neun Monate auf dem Weltmarkt für Flurförderzeuge wider. Blieb die Zahl der bestellten Neufahrzeuge im ersten Halbjahr noch um 7,0 Prozent hinter dem Vorjahr zurück, konnte der Rückgang aufgrund der langsam einsetzenden Erholung der Weltwirtschaft bis Ende September vollständig ausgeglichen werden. Die Zahl der weltweiten Neubestellungen wuchs um 2,9 Prozent auf 1.148 Tsd. Stück, vor allem geprägt von der positiven Marktentwicklung in China.

Die regionalen Entwicklungen fielen allerdings sehr unterschiedlich aus. Die Region EMEA (Westeuropa, Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika) verzeichnete nach neun Monaten einen Rückgang um 10,8 Prozent. Die Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) konnte das Minus auf 5,0 Prozent begrenzen. In der Region APAC (Asien-Pazifik) führte die rasche Markterholung in China (+30,2 Prozent) hingegen zu einem Anstieg der Stückzahlen um 17,2 Prozent.

Die weltweiten Neubestellungen für Elektrostapler lagen um 5,5 Prozent unter dem Vergleichswert 2019, während Stapler mit Verbrennungsmotor, beeinflusst von den stark gestiegenen Absatzzahlen in China, um 5,6 Prozent zunahmen. Die Auftragseingänge bei Lagertechnikgeräten lagen mit +3,8 Prozent ebenfalls über dem Vorjahresniveau.

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)

in Tsd. Stück

Q3
2020

Q3
2019

Verän­derung

Q1 – Q3
2020

Q1 – Q3
2019

Verän­derung

Westeuropa

90,5

91,0

–0,5 %

266,4

302,6

–12,0 %

Osteuropa

22,8

21,2

7,7 %

61,0

65,1

–6,2 %

Mittlerer Osten und Afrika

9,6

8,7

10,8 %

24,3

26,8

–9,3 %

Nordamerika

64,9

65,6

–1,1 %

181,6

191,3

–5,1 %

Mittel- und Südamerika

12,2

9,8

25,4 %

26,8

28,1

–4,7 %

Asien-Pazifik

241,1

159,3

51,3 %

587,6

501,1

17,2 %

Welt

441,2

355,6

24,1 %

1.147,7

1.115,0

2,9 %

Quelle: WITS/FEM

Im Markt für Supply-Chain-Lösungen waren trotz einer im Vergleich zum Vorjahr deutlichen Verschlechterung der weltwirtschaftlichen Lage und einer damit einhergehenden Investitionszurückhaltung Zuwächse bei den Aufträgen zu beobachten, die insbesondere durch die gestiegene Nachfrage im Bereich E-Commerce getrieben wurde.

Beschaffungsmärkte und Finanzmarktumfeld

Die Preise für die von der KION Group eingesetzten Rohstoffe haben sich im Neunmonatsdurchschnitt des aktuellen Jahres im Vergleich zum Vorjahr vorwiegend rückläufig entwickelt. Der Stahlpreis zeigte im dritten Quartal eine Seitwärtsbewegung und pendelte um sein Ausgangsniveau zum Jahresbeginn, lag damit aber unter der Durchschnittsnotierung 2019. Der Kupferpreis stieg nach dem coronabedingten Einbruch im ersten Quartal deutlich und lag im dritten Quartal oberhalb der Durchschnittsnotierung 2019. Der Rohölpreis (Brent) konnte sich dagegen nicht nachhaltig erholen und verharrte auch im dritten Quartal unterhalb des Durchschnittswerts 2019, während sich der Kautschukpreis im dritten Quartal wieder deutlich nach oben orientierte.

Trotz eines spürbaren Aufwärtstrends des Euro gegenüber dem chinesischen Renminbi und dem US-Dollar ab Jahresmitte 2020 wirkten sich Währungseffekte im Berichtszeitraum Januar bis September nur unwesentlich auf die operative Geschäftsentwicklung der KION Group aus.