Forschung und Entwicklung

Die Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung, inklusive aktivierter Entwicklungskosten, nahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum (169,2 Mio. €) um 1,1 Prozent auf 171,1 Mio. € zu. Der Anteil an den Umsatzerlösen lag bei 2,9 Prozent (Vorjahr: 2,6 Prozent). Die aufwandswirksam erfassten F&E-Kosten in der Gewinn- und Verlustrechnung betrugen in Summe 113,4 Mio. € (Vorjahr: 110,9 Mio. €). Zusätzlich fielen planmäßige Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen in Höhe von 72,6 Mio. € (Vorjahr: 61,7 Mio. €) an, die in den Umsatzkosten ausgewiesen werden.

Forschung und Entwicklung (F&E)

in Mio. €

Q3
2020

Q3
2019

Verän­derung

Q1 – Q3
2020

Q1 – Q3
2019

Verän­derung

Forschungs- und Entwicklungskosten (GuV)

35,8

36,5

–1,9 %

113,4

110,9

2,3 %

Aktivierung von Entwicklungskosten

13,0

20,2

–35,7 %

57,7

58,3

–1,1 %

F&E-Gesamtausgaben

48,7

56,6

–14,0 %

171,1

169,2

1,1 %

F&E-Anteil am Umsatz

2,4 %

2,6 %

2,9 %

2,6 %

F&E-Schwerpunkte in den ersten neun Monaten 2020

Die strategische Grundausrichtung von Forschung und Entwicklung, wie sie im Rahmen der Strategie „KION 2027“ definiert ist, hat sich im Berichtszeitraum nicht verändert. Der Fokus liegt unverändert darauf, die Position der KION Group als einen weltweit führenden Anbieter von integrierten, automatisierten Supply-Chain- und Mobile-Automation-Lösungen nachhaltig zu unterstützen. Der Innovationsgrad des Angebots wird durch eine starke Fokussierung auf Automatisierungs- und Robotik-Lösungen, die auf einer segmentübergreifenden Softwareplattform aufsetzen, deutlich erhöht.

Energie

Die Neu- und Weiterentwicklung von energieeffizienten Antriebskonzepten bildete wie bereits in den vorausgegangenen Berichtsperioden einen Schwerpunkt.

Der Stapler RX 60-25/35 von STILL wurde im Juli mit dem Branchenpreis IFOY Award in der Kategorie „Counter Balanced Truck bis 3,5 t“ ausgezeichnet. Dieser E-Stapler erreicht die Performance eines mit Verbrennungsmotor angetriebenen Fahrzeuges und unterstreicht damit den Trend zum Elektroantrieb. Ausgezeichnet wurden neben der hohen Produktivität, der Geräuscharmut und der Flexibilität auch die niedrigen Betriebskosten durch den Elektroantrieb und dessen geringer Wartungsaufwand. Eine neue Serie verbrennungsmotorisch angetriebener Stapler H20-35 wurde im 1. Quartal von Linde Material Handling auf den Markt gebracht; weitere E-Stapler-Modelle werden folgen.

Linde hat mit dem neuen, wahlweise mit Lithium-Ionen-Batterie ausgestatteten Fahrerstandgerät Linde E 10 eine vielseitig einsetzbare Lösung für die Transportaufgaben auf den Markt gebracht.

Die im September in den Markt eingeführten Niederhubwagen EXH-S 20/25 und EXD-S 20 von STILL mit fester Standplattform sind mit einer optionalen und wartungsfreien Lithium-Ionen-Batterie ausgerüstet, die sich über dezentrale kleinere Ladestationen auch in kurzen Arbeitspausen zwischenladen lässt. Ein als Option verfügbares Einbauladegerät ermöglicht das Laden über eine normale Steckdose. Zuvor hatte STILL neue Modelle des kompakten Vertikalkommissionierers OXV und Linde neue Schleppermodelle eingeführt, jeweils verfügbar mit beiden Batterievarianten.

Digital

Mit der Akquisition von Digital Applications International Limited (DAI), einem britischen, auf Logistikautomatisierungslösungen spezialisierten Softwareunternehmen, hat die KION Group im ersten Quartal das Intralogistik-Softwareangebot von Dematic signifikant erweitert. Das Kernprodukt von DAI ist ein Warehouse Management System (WMS), das die Kapazitäten von Dematic iQ Automatisierungslösungen ausweitet.

Linde führte vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie im Juli mit der Linde Secure Distance Vest und dem Distance Beeper zwei Produkte ein, die einen erhöhten Infektionsschutz etwa an Montagestraßen oder in Lagern bieten. Weste oder Beeper geben ein akustisches, visuelles und haptisches Warnsignal, wenn die Nutzer den Mindestabstand unterschreiten.

Weiterer, langfristiger Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung in der KION Group im Bereich Digitalisierung ist die intensivierte Nutzung künstlicher Intelligenz für Produkte und Softwarelösungen.

Automatisierung

Der Akkumulationsförderer (Accumulation Conveyor) von Dematic bietet einen effizienten Ansatz, die Leistungsfähigkeit eines bestehenden Sortier- oder Fördersystems zu verbessern. Er lässt sich problemlos integrieren und verbessert den Karton-/Behälterfluss, sorgt für eine höhere Ladedichte und Durchsatzkapazität und verringert das Risiko für Rezirkulation oder Staus im laufenden Betrieb.

Speziell auf die Anforderungen der Lieferkette der Protein-Industrie zugeschnitten ist die neue Version der Order-Fulfillment-Lösung von Dematic. Mit ihr lassen sich Kommissionierung, Distribution und Versand automatisieren. Dabei kann sie sowohl gekühlte als auch tiefgekühlte Proteinprodukte (Fisch, Geflügel und Fleisch) in einem System handhaben. Die Basis ist ein Dematic Multishuttle System, das die Produkte automatisch einlagert, puffert, sortiert und für die Kommissionierung und die Auftragszusammenstellung sequenziert.

Das neue Dematic Multishuttle DMS2E verfügt nicht nur bereits serienmäßig über IoT-Sensorik, sondern zeichnet sich auch durch erneut höhere Verfügbarkeit sowie Leistungsoptimierungen insbesondere in Verbindung mit dem patentierten „Inter-Aisle-Transfer“-Verfahren aus.

Darüber hinaus hat Dematic die Automatisierung für die Lagerung von Paletten optimiert. Dematic Standardised Automated Pallet Storage ist ein modulares System aus bewährten Komponenten, das entsprechend den spezifischen Kundenanforderungen konfiguriert wird. Da die einzelnen Komponenten standardisiert sind, kann die Anlage innerhalb kürzester Zeit installiert und in Betrieb genommen werden.