Risiko- und Chancenbericht

Aufgrund der Corona-Pandemie ergibt sich für die KION Group eine gegenüber der Darstellung im Geschäftsbericht 2019 veränderte Risikosituation insbesondere bei den Markt-, Absatz-, Beschaffungs- und Produktionsrisiken. Diese veränderten allgemeinen Risiken betreffen beide Segmente. Aus heutiger Sicht sind keine Risiken ersichtlich, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden. Die Chancensituation der KION Group hat sich gegenüber der Darstellung im Geschäftsbericht 2019 nicht wesentlich verändert.

Risikomatrix (Grafik)

Marktrisiken

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den ersten neun Monaten 2020 deutlich verschlechtert, und eine Prognose hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung ist mit hohen Unsicherheiten behaftet. Die KION Group geht daher im Vergleich zum Jahresende 2019 von höheren Marktrisiken aus. Eine weitere Marktabschwächung könnte – insbesondere im zyklischeren Segment Industrial Trucks & Services – die bereits spürbare Investitionszurückhaltung der Kunden verstärken und sich somit negativ auf die Nachfrage nach Produkten der KION Group auswirken. Auf die veränderte Nachfragesituation hat die KION Group frühzeitig mit verschiedenen Maßnahmen zur Kostenanpassung reagiert. Zudem beobachtet die KION Group die geopolitische Lage, Markt und Wettbewerb weiterhin sehr genau, um frühzeitig auf veränderte Rahmenbedingungen angemessen reagieren zu können.

Absatzrisiken

Aufgrund der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Situation besteht ein erhöhtes Risiko, dass Kunden Aufträge stornieren oder verschieben. Auch wenn aktuell keine wesentlichen Belastungen aus Auftragsänderungen erkennbar sind, bleibt die KION Group weiterhin eng mit ihren Kunden im Dialog und beobachtet die Situation genau.

Im Falle einer erneuten Infektionswelle könnte aufgrund staatlicher Maßnahmen und Restriktionen auf Kundenseite der Zugang zu Kundenstandorten nicht oder nur eingeschränkt möglich sein, um vertragliche Leistungen zu erbringen. Daraus ergibt sich für beide Segmente ein gesteigertes Umsatzrisiko.

Beschaffungsrisiken

Als Reaktion auf die Corona-Pandemie wurden weitreichende staatliche Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen, die zu Störungen und Unterbrechungen globaler Lieferketten geführt haben. Die KION Group sieht in Abhängigkeit des Pandemie-Verlaufs ein erhöhtes Risiko, auch in den verbleibenden Monaten des aktuellen Geschäftsjahres mit Lieferrückständen oder -ausfällen bei einzelnen Rohstoffen und Komponenten konfrontiert zu werden. Diesem Risiko wird mit einer fortlaufenden Überwachung der Lieferketten, der Materialverfügbarkeit und Lieferfähigkeit der Lieferanten begegnet. Für kritische Materialien wurden zudem Sicherheitsbestände erhöht sowie dedizierte Projektteams abgestellt, die in den Produktionswerken und auch vor Ort beim Lieferanten die Materialversorgung sicherstellen sollen.

Produktionsrisiken

Die KION Group erwartet weiterhin ein erhöhtes Risiko aus möglichen Störungen der Betriebsabläufe oder Produktionsausfällen einzelner Standorte. Sie können Folge von umfangreichen staatlichen Maßnahmen und Anordnungen sein oder aus auftretenden Infektionsketten innerhalb der Belegschaft oder als Sekundärrisiken aus den vorgenannten Beschaffungsrisiken entstehen. Die KION Group hat weitreichende organisatorische Maßnahmen zur Einhaltung von Hygieneauflagen und Flexibilisierung der Arbeitszeiten getroffen sowie die Voraussetzungen für eine nachhaltige Verbesserung der Materialverfügbarkeit geschaffen. Auf der Personalseite zeigen die getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Belegschaft des Konzerns Wirkung, sodass bislang keine Infektionsketten innerhalb der Produktion aufgetreten sind.