Ertragslage

Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage

Die Umsatzentwicklung der KION Group spiegelt auch nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 die deutlichen Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie wider. Im Segment Industrial Trucks & Services war das Neufahrzeuggeschäft aufgrund des hohen Umsatzanteils in der Region EMEA weiterhin stark rückläufig. Der Umsatzrückgang des Segments belief sich auf –12,6 Prozent und konnte durch das Umsatzplus von 3,8 Prozent im Segment Supply Chain Solutions nicht kompensiert werden. Entsprechend ging der Konzernumsatz um 8,0 Prozent auf 6.000,2 Mio. € (Vorjahr: 6.524,2 Mio. €) zurück.

Demgegenüber hat sich der Konzern-Auftragseingang mit einem Zuwachs von 2,8 Prozent auf 6.715,4 Mio. € (Vorjahr: 6.534,5 Mio. €) positiv entwickelt. Ausschlaggebend dafür war das Segment Supply Chain Solutions, das auch im dritten Quartal bedeutsame neue Projektaufträge gewinnen und somit an die erfreuliche Entwicklung des ersten Halbjahres anknüpfen konnte. Im Segment Industrial Trucks & Services setzte nach dem starken Rückgang in den ersten sechs Monaten im dritten Quartal eine leichte Erholung ein, dennoch lag der Auftragseingang im Berichtszeitraum deutlich im Minus gegenüber dem Vorjahr.

Das EBIT bereinigt verringerte sich um 260,9 Mio. € auf 363,8 Mio. € und lag somit deutlich unter dem Wert des Vorjahres (624,7 Mio. €), das von einem ertragsstarken dritten Quartal geprägt war. Dementsprechend lag die EBIT-Marge bereinigt nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 mit 6,1 Prozent um 3,5 Prozentpunkte weiterhin deutlich unter dem Vorjahr (9,6 Prozent).

Das Konzernergebnis reduzierte sich auf 132,5 Mio. € (Vorjahr: 338,9 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie nahm auf 1,18 € (Vorjahr: 2,88 €) ab. Der Free Cashflow in Höhe von –114,3 Mio. € (Vorjahr: +53,0 Mio. €) resultierte in erster Linie aus dem deutlich gesunkenen operativen Ergebnis. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum hat sich durch das geringere Geschäftsvolumen die unterjährige Kapitalbindung aus dem Net Working Capital verringert, jedoch wirkten sich höhere Steuerzahlungen sowie die im März 2020 erfolgte Akquisition der DAI im Berichtszeitraum insgesamt negativ auf den Free Cashflow aus.

Die Netto-Finanzschulden erhöhten sich im Berichtszeitraum um 258,3 Mio. € auf 1.867,6 Mio. € und entsprachen damit dem 1,3-Fachen des EBITDA bereinigt auf annualisierter Basis. Mit der am 24. September 2020 erfolgten Platzierung einer Unternehmensanleihe am Kapitalmarkt mit einem Gesamtvolumen von 500,0 Mio. € und einer Laufzeit von fünf Jahren hat die KION Group ihren finanziellen Spielraum langfristig erweitert. In diesem Zusammenhang werden die variabel verzinslichen Tranchen des Schuldscheindarlehens mit Fälligkeit Mai 2022 und einem Nominalwert von 653,5 Mio. € vorzeitig zum 30. Oktober 2020 getilgt.

Geschäfts- und Ertragslage der KION Group

Auftragsentwicklung

Der Auftragseingang der KION Group lag trotz der schwierigen Marktbedingungen mit 6.715,4 Mio. € um 2,8 Prozent über dem Vorjahreswert (6.534,5 Mio. €). Der deutliche Rückgang im Segment Industrial Trucks & Services um 10,9 Prozent auf 4.076,7 Mio. € (Vorjahr: 4.577,5 Mio. €) wurde durch den starken Anstieg im Segment Supply Chain Solutions um 35,1 Prozent auf 2.631,5 Mio. € (Vorjahr: 1.947,6 Mio. €) mehr als ausgeglichen. Das von langfristigen Trends und Kundenerwartungen geprägte Geschäft mit automatisierten Lösungen für die globalen Lieferketten hat sich in der Corona-Pandemie mehr denn je als deutlich stabilisierender Faktor im Geschäftsmodell der KION Group erwiesen.

Währungseffekte wirkten sich mit –60,2 Mio. € insgesamt nur geringfügig mindernd auf den wertmäßigen Auftragseingang der KION Group aus.

Der Auftragsbestand im Konzern erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2019 (3.631,7 Mio. €) um 14,1 Prozent auf 4.144,4 Mio. € – vor allem dank des Auftragsbuchs im Projektgeschäft des Segments Supply Chain Solutions – was damit eine gute Grundlage für das kommende vierte Quartal schafft.