Ausgewählte Erläuterungen zur Konzernbilanz

Geschäfts- oder Firmenwerte/Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte veränderte sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 im Wesentlichen aufgrund von positiven Wechselkurseffekten (48,4 Mio. €) sowie der Wertminderung des vollständigen Geschäfts- oder Firmenwerts der operativen Einheit KION ITS Americas (Segment Industrial Trucks & Services) um insgesamt 26,0 Mio. € auf 3.584,0 Mio. € (31. Dezember 2023: 3.558,0 Mio. €).

Angesichts der anhaltenden Schwäche im nordamerikanischen Markt für Flurförderzeuge und basierend auf aktuellen Marktdaten (World Industrial Truck Statistics) rechnet die KION Group für die Region Americas mit einem niedrigeren künftigen Bestellvolumen als noch zum Jahresende 2023 angenommen. Unter Berücksichtigung der damit zusammenhängenden aktualisierten Informationen aus dem internen Berichts- und Planwesen ergaben sich zum Ende des ersten Halbjahres 2024 Anzeichen für eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts, welcher der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) KION ITS Americas zugeordnet wurde. Die daher durchgeführte anlassbezogene Werthaltigkeitsprüfung ergab, dass der erzielbare Betrag (362,9 Mio. €) den Buchwert der ZGE unterschreitet und eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts auf der Grundlage der langfristigen Wachstumsprognosen erforderlich ist. Daraus resultierte ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 22,4 Mio. €, der in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wurde. Die wesentlichen Bewertungsparameter zur Ermittlung des erzielbaren Betrags (Nutzungswert) umfassten die Prognose zur Entwicklung des EBIT bereinigt innerhalb des Detailplanungszeitraums, die langfristige Wachstumsrate zur Extrapolation der Zahlungsströme jenseits dieses Planungszeitraums sowie der zur Diskontierung der Zahlungsströme herangezogene Kapitalkostensatz. Hierbei wurde die langfristige Entwicklung des EBIT bereinigt auf einem niedrigeren Niveau als noch zum Jahresende 2023 angenommen. Gegenläufig verringerten sich die Kapitalkosten (WACC nach Steuern) von 9,4 Prozent zum Jahresende 2023 auf 9,1 Prozent, während die langfristige Wachstumsrate mit 1,0 Prozent unverändert blieb.

Die Bilanzwerte der Markennamen bzw. der Technologien und Entwicklungen beliefen sich zum 30. Juni 2024 auf 939,0 Mio. € bzw. 702,9 Mio. € (31. Dezember 2023: 938,9 Mio. € bzw. 692,6 Mio. €).

Die übrigen sonstigen immateriellen Vermögenswerte lagen mit 468,1 Mio. € um 7,3 Mio. € unter dem Bilanzwert zum 31. Dezember 2023 (475,4 Mio. €) und entfielen mit 361,2 Mio. € (31. Dezember 2023: 376,7 Mio. €) insbesondere auf Kundenbeziehungen.

Sonstige Sachanlagen

In den Sonstigen Sachanlagen von insgesamt 1.813,1 Mio. € (31. Dezember 2023: 1.749,9 Mio. €) waren Nutzungsrechte aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 629,5 Mio. € (31. Dezember 2023: 589,2 Mio. €) enthalten. Sie entfielen mit 488,4 Mio. € (31. Dezember 2023: 470,7 Mio. €) auf Grundstücke und Gebäude sowie mit 141,1 Mio. € (31. Dezember 2023: 118,5 Mio. €) auf technische Anlagen und Betriebsausstattungen.

Vorräte

Der ausgewiesene Vorratsbestand setzte sich wie folgt zusammen:

Vorräte

in Mio. €

30.06.2024

31.12.2023

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

518,2

465,8

Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen

339,4

318,1

Fertige Erzeugnisse und Waren

1.072,4

959,6

Geleistete Anzahlungen

54,5

73,7

Vorräte gesamt

1.984,5

1.817,1

Im zweiten Quartal 2024 wurden Wertminderungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 9,8 Mio. € (Q2 2023: 11,6 Mio. €) bzw. 27,2 Mio. € in den ersten sechs Monaten 2024 (Vorjahr: 27,6 Mio. €) vorgenommen. Wertaufholungen wurden in Höhe von 4,6 Mio. € im zweiten Quartal 2024 (Q2 2023: 2,5 Mio. €) bzw. 8,5 Mio. € in den abgelaufenen sechs Monaten des Jahres 2024 (Vorjahr: 5,1 Mio. €) erfasst, da die Gründe für die Wertminderungen nicht mehr bestanden.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzten sich wie folgt zusammen:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

in Mio. €

30.06.2024

31.12.2023

Forderungen gegen Dritte

1.744,0

1.672,7

Erfolgswirksam zum Fair Value bilanzierte Forderungen gegen Dritte (FVPL)

26,2

104,9

Forderungen gegen nicht konsolidierte Tochterunternehmen, nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen, sonstige Beteiligungen und andere nahestehende Unternehmen

46,2

59,2

Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

–89,4

–81,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gesamt

1.727,0

1.755,8

Die Erfolgswirksam zum Fair Value bilanzierten Forderungen gegen Dritte (FVPL) reduzierten sich durch die geringere Nutzung von Factoring-Programmen.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Im ersten Halbjahr 2024 erfolgte im Segment Industrial Trucks & Services der Vollzug des Verkaufs der beiden russischen Tochterunternehmen OOO „Linde Material Handling Rus“ und OOO „STILL Forklifttrucks“, des norwegischen Tochterunternehmens STILL Norge AS sowie der finnischen Niederlassung von STILL Sverige AB, deren Vermögenswerte und Schulden zum 31. Dezember 2023 als zur Veräußerung gehalten bilanziert wurden. Die Nettozahlungsmittelzuflüsse aus den Veräußerungen betrugen insgesamt 10,3 Mio. €.

Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft betrug zum 30. Juni 2024, unverändert gegenüber dem 31. Dezember 2023, 131,2 Mio. € und war voll eingezahlt. Es ist in 131.198.647 Stückaktien ohne Nennbetrag eingeteilt.

Die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien zum 30. Juni 2024 betrug 131.124.771 Stückaktien (31. Dezember 2023: 131.124.771 Stückaktien). Zum Bilanzstichtag befanden sich im Bestand der KION GROUP AG 73.876 eigene Aktien (31. Dezember 2023: 73.876).

Die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 0,70 € je Aktie (Vorjahr: 0,19 € je Aktie) an die Aktionäre der KION GROUP AG führte im zweiten Quartal 2024 zu einem Mittelabfluss von 91,8 Mio. € (Vorjahr: 24,9 Mio. €).

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Insgesamt verringerte sich die Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen auf 635,1 Mio. € (31. Dezember 2023: 674,8 Mio. €). Der Rückgang gegenüber dem Jahresende 2023 war dabei insbesondere auf einen höheren Abzinsungsfaktor im Euroraum zurückzuführen; er betrug 3,87 Prozent (31. Dezember 2023: 3,58 Prozent). Davon wurden 734,2 Mio. € (31. Dezember 2023: 775,7 Mio. €) unter den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie 99,1 Mio. € (31. Dezember 2023: 100,9 Mio. €) im Posten Sonstige langfristige Vermögenswerte ausgewiesen. Die Veränderung der Abzinsungsfaktoren führte im Berichtszeitraum insgesamt zu einer Erhöhung des Eigenkapitals in Höhe von 33,5 Mio. € (nach latenten Steuern).

Finanzverbindlichkeiten

Die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten setzten sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

Finanzverbindlichkeiten

in Mio. €

30.06.2024

31.12.2023

Schuldscheindarlehen

627,1

696,0

davon kurzfristig

179,4

69,5

davon langfristig

447,7

626,5

 

 

 

Anleihen

498,6

498,0

davon kurzfristig

davon langfristig

498,6

498,0

 

 

 

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

271,3

272,4

davon kurzfristig1

93,7

108,2

davon langfristig1

177,6

164,2

 

 

 

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

153,2

56,0

davon kurzfristig

135,7

38,1

davon langfristig

17,6

17,9

 

 

 

Summe kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

408,8

215,8

Summe langfristige Finanzverbindlichkeiten

1.141,3

1.306,6

1

Vorjahreswerte aufgrund der retrospektiven Anwendung der Änderungen an IAS 1 angepasst

Ursächlich für den Rückgang der Schuldscheindarlehen war eine im zweiten Quartal 2024 planmäßig vorgenommene Rückzahlung in Höhe von 69,5 Mio. €. Die Sonstigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich insbesondere durch Emissionen im Rahmen des Commercial-Paper-Programms, auf die Verbindlichkeiten in Höhe von 104,5 Mio. € (31. Dezember 2023: 20,0 Mio. €) entfielen.

Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft in Höhe von insgesamt 4.081,7 Mio. € (31. Dezember 2023: 3.756,2 Mio. €) betrafen in Höhe von 3.956,0 Mio. € (31. Dezember 2023: 3.620,5 Mio. €) die Refinanzierung des direkten Leasinggeschäfts bzw. in Höhe von 125,7 Mio. € (31. Dezember 2023: 135,7 Mio. €) die aus dem indirekten Leasinggeschäft begründeten Rücknahmeverpflichtungen.

Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft

in Mio. €

30.06.2024

31.12.2023

Langfristige Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft

2.977,0

2.715,5

davon aus Sale-and-Leaseback-Geschäften

909,1

828,2

davon aus Leasingkreditlinien

810,6

726,4

davon aus Verbriefungen

1.167,4

1.067,5

davon aus Rücknahmeverpflichtungen (indirektes Leasinggeschäft)

89,9

93,5

 

 

 

Kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft

1.104,7

1.040,7

davon aus Sale-and-Leaseback-Geschäften

354,8

343,4

davon aus Leasingkreditlinien

239,0

219,3

davon aus Verbriefungen

475,1

435,8

davon aus Rücknahmeverpflichtungen (indirektes Leasinggeschäft)

35,7

42,2

Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft in Höhe von insgesamt 761,2 Mio. € (31. Dezember 2023: 716,6 Mio. €) betrafen die Refinanzierung von Flurförderzeugen für die Kurzfristmietflotte.

Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft

in Mio. €

30.06.2024

31.12.2023

Langfristige Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft

554,8

509,9

davon aus Sale-and-Leaseback-Geschäften

374,9

362,8

davon aus Mietkreditlinien

179,9

147,0

 

 

 

Kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft

206,4

206,7

davon aus Sale-and-Leaseback-Geschäften

133,7

138,5

davon aus Mietkreditlinien

72,7

68,3

Vertragssalden

Die Vertragsvermögenswerte verringerten sich zum 30. Juni 2024 um 35,3 Mio. € auf 368,0 Mio. € (31. Dezember 2023: 403,3 Mio. €). Sie resultieren im Wesentlichen aus noch nicht in Rechnung gestellten Leistungen von Aufträgen aus dem Projektgeschäft.

Zum Bilanzstichtag entfielen Vertragsverbindlichkeiten mit einem Betrag von 580,9 Mio. € auf Aufträge aus dem Projektgeschäft mit passivischem Saldo gegenüber Kunden (31. Dezember 2023: 582,7 Mio. €) sowie mit einem Betrag von 180,2 Mio. € auf erhaltene Anzahlungen von Kunden (31. Dezember 2023: 190,6 Mio. €).

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

In den lang- und kurzfristigen Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von insgesamt 846,1 Mio. € (31. Dezember 2023: 884,5 Mio. €) sind Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 682,5 Mio. € (31. Dezember 2023: 639,0 Mio. €) enthalten.

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