Finanzlage

Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements haben sich zum 30. Juni 2021 gegenüber der Darstellung im zusammengefassten Lagebericht 2020 nicht wesentlich verändert.

Kapitalstrukturanalyse

Die lang- und kurzfristigen Schulden lagen zum 30. Juni 2021 mit 10.008,1 Mio. € um 223,3 Mio. € über dem Jahresendwert 2020 (9.784,8 Mio. €). Ursächlich dafür waren in erster Linie die mit dem Geschäftsvolumen gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft.

Die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich insgesamt um 163,1 Mio. € auf 1.031,4 Mio. € (Ende 2020: 1.194,5 Mio. €). Ausschlaggebend für den Rückgang war die Rückzahlung der variabel verzinsten Tranche des Schuldscheindarlehens mit einem Nominalbetrag von 167,0 Mio. € im April 2021. Der Buchwert der langfristigen Schuldscheindarlehen betrug damit zum 30. Juni 2021 nur noch 326,8 Mio. € (Ende 2020: 590,0 Mio. €). Ferner umfassen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten im Wesentlichen die begebene Unternehmensanleihe mit einem Buchwert von 495,0 Mio. € (Ende 2020: 494,5 Mio. €).

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich zum 30. Juni 2021 auf 171,0 Mio. € (Ende 2020: 77,1 Mio. €). Wesentliche Ursache dafür ist, dass die fix verzinsliche Tranche des Schuldscheindarlehens mit Fälligkeit Mai 2022 in Höhe von 92,5 Mio. € (nominal) nunmehr in den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen wird. Die Netto-Finanzschulden (lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel) reduzierten sich im Berichtszeitraum auf 717,6 Mio. € (Ende 2020: 880,0 Mio. €). Dies entsprach dem 0,4-Fachen (Ende 2020: 0,6-Faches) des EBITDA bereinigt auf annualisierter Basis. Zur Überleitung auf die industriellen operativen Netto-Finanzschulden zum 30. Juni 2021 in Höhe von 1.722,3 Mio. € (Ende 2020: 1.912,6 Mio. €) werden den Netto-Finanzschulden die Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft in Höhe von 481,7 Mio. € sowie die Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing in Höhe von 523,0 Mio. € hinzugerechnet.

(Industrielle operative) Netto-Finanzschulden

in Mio. €

30.06.2021

31.12.2020

Veränderung

Schuldscheindarlehen

419,2

590,0

–28,9 %

Anleihen

495,0

494,5

0,1 %

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

84,3

77,1

9,4 %

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

32,8

32,9

–0,5 %

Finanzverbindlichkeiten

1.031,4

1.194,5

–13,7 %

Abzüglich flüssiger Mittel

–313,8

–314,4

0,2 %

Netto-Finanzschulden

717,6

880,0

–18,5 %

Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft

481,7

505,6

–4,7 %

Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing

523,0

527,0

–0,8 %

Industrielle operative Netto-Finanzschulden

1.722,3

1.912,6

–10,0 %

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft nahmen zur Jahresmitte 2021 auf 2.942,1 Mio. € (Ende 2020: 2.739,3 Mio. €) zu. Davon entfielen 2.707,0 Mio. € (Ende 2020: 2.483,6 Mio. €) auf die Refinanzierung des direkten Leasinggeschäfts und 235,1 Mio. € (Ende 2020: 255,7 Mio. €) auf die aus dem indirekten Leasinggeschäft begründeten Rücknahmeverpflichtungen.

Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft in Höhe von insgesamt 481,7 Mio. € (Ende 2020: 505,6 Mio. €) entwickelten sich im Einklang mit dem Mietvermögen.

Die lang- und kurzfristigen Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten betrugen zum Ende des ersten Halbjahres 2021 insgesamt 641,4 Mio. € (Ende 2020: 646,9 Mio. €). Darin enthalten sind Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 523,0 Mio. € (Ende 2020: 527,0 Mio. €), denen auf der Aktivseite bilanzierte Nutzungsrechte gegenüberstanden. Die Vertragsverbindlichkeiten, die zu einem großen Teil das langfristige Projektgeschäft im Segment Supply Chain Solutions betreffen, beliefen sich auf 562,0 Mio. € (Ende 2020: 550,8 Mio. €).

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen verminderten sich infolge gestiegener Abzinsungsfaktoren auf 1.275,5 Mio. € (Ende 2020: 1.450,3 Mio. €).

Das Konzern-Eigenkapital stieg zur Jahresmitte auf 4.761,0 Mio. € (Ende 2020: 4.270,8 Mio. €). Neben dem im Berichtszeitraum erwirtschafteten Konzernergebnis in Höhe von 291,2 Mio. € wirkten sich erfolgsneutral erfasste Effekte aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten im Rahmen der Pensionsbewertung in Höhe von 151,8 Mio. € (nach latenten Steuern) sowie aus der Fremdwährungsumrechnung (103,3 Mio. €) positiv auf das Eigenkapital aus. Die Dividendenausschüttung der KION GROUP AG reduzierte das Eigenkapital um 53,7 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich insgesamt auf 32,2 Prozent (Ende 2020: 30,4 Prozent).