Klimaschutz

GRI-Indikatoren

Die KION Group will ihren Beitrag zur globalen Erwärmung so gering wie möglich halten und strebt an, die im Unternehmen entstehenden Treibhausgasemissionen kontinuierlich zu verringern. Dazu hat sich die KION Group im Handlungsfeld Klimaschutz verpflichtet, bis 2018 die Zielsetzung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu konkretisieren und das dafür notwendige Programm aufzustellen.

Mögliche Beeinträchtigungen für Umwelt und Gesellschaft ergeben sich durch CO2-Emissionen, die neben dem produktionsbezogenen Energieeinsatz vor allem während der Nutzungsphase der Produkte (siehe Kapitel Produkte und Lösungen), durch die Servicefahrzeuge sowie bei Geschäftsreisen der Mitarbeiter entstehen. Hinzu kommen Treibhausgasemissionen in der Vorkette, etwa bei der Erstellung von Materialien und Teilprodukten. Logistik- und Transportaktivitäten führen ebenfalls zur Emission von Treibhausgasen sowie zu einer Erhöhung des Verkehrsaufkommens auf den Straßen.

Um diesen Effekten entgegenzuwirken, wurden im Berichtsjahr spezielle Workshops zum Klimamanagement durchgeführt. Dabei wurde unter anderem geprüft, inwieweit sich für die KION Group ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel (Science Based Target) setzen lässt, das im Einklang mit den Ergebnissen des Paris-Abkommens steht und dazu beiträgt, die Erderwärmung auf unter 2 °C zu beschränken. Eine entsprechende Zielsetzung wurde als Ambition formuliert. Außerdem hat die KION Group 2017 ihren Corporate Carbon Footprint analysiert. Scope 1 und 2 wurden dabei vollumfänglich untersucht, Scope 3 aus Relevanzgründen lediglich für das Themenfeld Produkte.

Bei der Identifikation geeigneter Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen steht die KION Group – wie nahezu jedes Industrieunternehmen – vor der Herausforderung, mit den jeweiligen technologischen Restriktionen umzugehen. So lässt sich beispielsweise der Koksbedarf für den Schmelzprozess bei der Gegengewichtsproduktion nicht beliebig reduzieren.

Alle Maßnahmen folgen daher der folgenden Prioritätenliste: Stets wird versucht, eine Verminderung des CO2-Ausstoßes zu erreichen. Sind hier die Grenzen erreicht, wird eine Substitution durch emissionsärmere Energieträger angestrebt. Erst wenn auch dies nicht möglich ist, wird durch entsprechende Kompensationsmaßnahmen den Auswirkungen des CO2-Ausstoßes gegengesteuert.

Bei der Neuanschaffung von Firmenfahrzeugen ist der CO2-Ausstoß ein Kriterium. Der regelmäßige Erfahrungsaustausch im HSE-Expertennetzwerk sowie Maßnahmen zur Sensibilisierung der Mitarbeiter, etwa der Start der konzernweiten Klimaschutzmeisterschaft im Rahmen der Championship im Jahr 2018, tragen ebenfalls dazu bei, dass die KION Group weitere Fortschritte beim Klimaschutz erreicht.

Energieeinsatz

Die Verringerung der eingesetzten Energie ist für die KION Group die wesentliche Stellgröße, um den eigenen Einfluss auf den Klimawandel zu minimieren – und zugleich einer der wesentlichen umweltbezogenen Kostenfaktoren. Vor allem der Schmelzprozess in den Gießereien sowie der Einsatz von Servicefahrzeugen bei den Vertriebs- und Serviceeinheiten erweisen sich als besonders energieintensiv.

Im Jahr 2017 setzte die KION Group insgesamt 2.378 Terajoule Energie ein (> Tabelle 11). Dabei entfielen 1.595 Terajoule auf den direkten Energieverbrauch, 742 Terajoule davon auf den Transport. Indirekt, also in erster Linie über zugekauften Strom, wurden 2017 konzernweit 783 Terajoule Energie eingesetzt.

Energieeinsatz G4-EN3

Tabelle 11

in GJ

2017

2016

2017: Alle konsolidierten Berichtseinheiten;
2016: Alle konsolidierten Berichtseinheiten; exklusive Dematic (Erwerb November 2016)

Energieeinsatz (direkt+indirekt)

2.377.535

2.015.112

Direkter Energieeinsatz

1.594.510

1.355.965

Nicht-Transport (Gebäude, Produktion etc.)

852.923

669.385

Erdgas

494.612

458.555

Koks

276.061

145.698

Diesel

42.592

27.934

Heizöl

21.310

21.768

Weitere Energieträger

18.348

15.430

Transport (Flotte etc.)

741.587

686.579

Diesel

659.939

621.556

Benzin

71.336

53.089

Weitere Energieträger

10.312

11.934

Indirekter Energieeinsatz

783.025

659.147

Strom

671.668

507.257

Wärme

103.949

133.873

Dampf

7.409

18.017

Um den Energieverbrauch weiter zu verringern, wurden auch 2017 konzernweit verschiedenste Maßnahmen eingeleitet. Derzeit verfolgen 49 Berichtseinheiten konkrete Energieeinsparziele, davon 19 Werke sowie 30 Vertriebs- und Servicestandorte. Neben der Nutzung von Energiesparlampen und entsprechender Sensorik wird der Einsatz von Photovoltaikanlagen geprüft. Eine erste Anlage wird derzeit an einem Produktionsstandort errichtet und geht 2018 in Betrieb.

24 Einheiten nutzen aktuell bereits erneuerbare Energien und 45 Einheiten haben Maßnahmen zur Green IT umgesetzt, um den Energieverbrauch zu senken. 50 Berichtseinheiten arbeiten an konkreten Maßnahmen, um ihre Transporte zu optimieren, unter anderem durch die Optimierung von Strecken und die Nutzung von GPS, um Mehrfachfahrten zu vermeiden.

Die KION Group will für alle Organisationseinheiten konzernweite Mindeststandards im Bereich Energie etablieren. Dazu wird der HSE-Mindeststandard 2018 um die notwendigen Inhalte ergänzt und das HSE-Handbuch um entsprechende Organisationsprinzipien, Dokumente und Formulare erweitert. Vor diesem Hintergrund will die KION Group ein Energiemanagement nach ISO 50001 für die TOP 25 seiner Berichtseinheiten einführen, die die meiste Energie einsetzen. Nicht zuletzt sollen Klimaschutzaspekte – und damit auch die Verringerung des Energieverbrauchs – im Rahmen des KION HSE-Auditprozesses eine größere Bedeutung erhalten.

Emissionen

Treibhausgasemissionen entstehen bei der KION Group nahezu vollständig aus dem Einsatz von Energie (> Tabelle 12). Sie werden nach den international anerkannten Regeln des Greenhouse Gas Protocol dargestellt. Dabei werden die Verbrauchsdaten mit Emissionsfaktoren umgerechnet, die der Datenbank des Departments for Environment, Food & Rural Affairs (DEFRA) in Großbritannien entnommen sind (Stand 2015). Rund 51 Prozent des Ausstoßes an Treibhausgasen entstanden bei der KION Group direkt, 49 Prozent entfielen auf indirekte Emissionen. Flüchtige organische Verbindungen wurden vor allem in den Lackierereien freigesetzt.

Treibhausgasemissionen G4-EN15 - 17

Tabelle 12

in kg CO2e

2017

2016

*

Berechnung mit der standortbasierten Methode

2017: Alle konsolidierten Berichtseinheiten;
2016: Alle konsolidierten Berichtseinheiten; exklusive Dematic (Erwerb November 2016)

Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2, 3)

231.416.502

206.682.687

Direkt (Scope 1)

118.071.037

96.681.253

Diesel

52.221.480

48.278.767

Erdgas

28.157.167

26.104.523

Koks

29.682.668

15.665.787

Benzin

5.066.817

3.742.010

Heizöl

1.536.366

1.569.350

Weitere Energieträger

1.406.538

1.320.816

Indirekt (Scope 2)*

76.063.583

76.238.411

Strom

69.434.384

65.407.973

Wärme

5.080.603

7.064.605

Dampf

1.548.596

3.765.833

Weitere indirekte durch direkte und indirekte Energie  (Scope 3)

37.281.881

33.763.023

Scope 3 Emissionen durch direkte Energie

20.719.330

17.431.082

Scope 3 Emissionen durch fremdbezogene (indirekte) Energie

16.562.551

16.331.941

Weitere signifikante Emissionen in die Luft (direkt) G4-EN21

Tabelle 13

in kg

2017

2016

*

Separate Ausweisung für 2017 erfolgt aufgrund veränderter Konsolidierungsstruktur

2017: Alle konsolidierten Werke
2016: Alle konsolidierten Werke; exklusive Dematic (Erwerb November 2016)

Weitere signifikante Emissionen in die Luft (direkt)

1.728.691

248.868

Kohlenstoffmonoxid (CO)*

1.230.492

Volatile Organic Compounds (VOC)

349.065

229.787

Stickoxide (NOx)

26.393

2.724

Feinstaub (PM)

7.251

503

Weitere (SOx, Phosphate etc.)

115.490

15.853

Die KION Group nimmt nicht am Emissionshandel teil. Klare Ziele und umfangreiche Maßnahmen sollen helfen, die Emissionen der KION Group weiter zu verringern. So haben sich 20 der Berichtseinheiten konkrete Ziele zur Verringerung der THG-Emissionen gesetzt, 37 streben konkrete Prozessoptimierungen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der THG-Emissionen an und 23 haben bereits Technologien zur Verringerung von THG-Emissionen im Einsatz. Nur zwei Beispiele: Durch die Überdachung des Kohle-/Kokslagers in der Gießerei am Standort Weilbach konnten rund 10 Prozent an Koks eingespart werden, die CO2-Emissionen verringern sich entsprechend. Und durch das Projekt Sunshine am US-Standort Summerville sollen künftig rund 80 Prozent der in der Fertigung benötigten Energie durch Solarenergie erzeugt werden.

Umfangreiche Sensibilisierungsprogramme zu Energieverbrauch und Emissionen haben bisher rund 31 Prozent der Mitarbeiter im Konzern erreicht, insbesondere an den Produktionsstandorten. Dazu zählt auch das im Berichtsjahr durchgeführte Training von Führungskräften zum Thema Nachhaltigkeit, an dem über 200 Führungskräfte teilnahmen.