Umweltschutz
Im Handlungsfeld Umweltschutz verfolgt die KION Group das Ziel, die ökologischen Auswirkungen ihrer Aktivitäten durch aktives Management zu minimieren. Wesentliche Bereiche sind dabei der umweltschonende Umgang mit Abfall und Wasser. Als eine der Top-20-Maßnahmen im Umweltschutz werden die derzeit in der Planung befindlichen Mindeststandards der KION Group auch auf die Vertragshändler ausgeweitet. Ein entsprechendes Konzept zur Umsetzung wird aktuell erarbeitet.
Im Fokus unserer Aktivitäten steht der Anspruch, Umweltverschmutzungen sowie außerordentliche umweltrelevante Ereignisse zu vermeiden. Beeinträchtigungen für Umwelt und Gesellschaft können unter anderem durch Leckagen oder den Austritt von Flüssigkeiten in Folge außerordentlicher Ereignisse entstehen. Das Umweltmanagement der KION Group trägt diesem Umstand durch Präventionsmaßnahmen (zum Beispiel vorbeugende Instandhaltung und Prüfung) sowie Maßnahmen zur Gefahrenabwehr Rechnung. Auch die konzernweit geplanten HSE-Mindeststandards wirken den genannten Risiken entgegen.
Die strukturierte Vorgehensweise dient der Umsetzung von gesetzten Zielen und zur Sicherstellung der notwendigen Standards. Ein Beleg für den Erfolg der Methodik ist die Tatsache, dass im Berichtsjahr keine signifikanten Verschmutzungen auftraten und keine signifikanten Bußgelder oder Strafen in Bezug auf die Nichteinhaltung von Umweltstandards verhängt wurden.
Gefahrstoffe im Produktionsprozess
Gefahrstoffe in der Produktion sind stets mit Risiken für Mitarbeiter und Umwelt verbunden. Daher hat sich die KION Group das Ziel gesetzt, in ihren Produktionsprozessen auf Gefahrstoffe und kritische Substanzen zu verzichten. Dazu entsteht derzeit eine schwarze Liste, die die betreffenden Stoffe klar identifiziert. Im Jahr 2018 wird dann die Inventarisierung der in der Produktion genutzten kritischen Stoffe abgeschlossen sein, auch der „Phase out“-Prozess wird bis dahin geplant, sodass der Startschuss für das Programm möglichst bald fallen kann.
Wassereinsatz und Abwasser
Der sparsame Umgang mit Wasser ist für die KION Group allein schon aus Kostengründen selbstverständlich. Durch die Geschäftstätigkeit wird die Wasserqualität nur relativ gering beeinträchtigt, sodass in der Regel bis auf den Einsatz von Leichtflüssigkeitsabscheidern keine eigene Vorbehandlung vor der Entsorgung nötig ist. Das Unternehmen ist auch nicht gesetzlich zur Messung seines Wasserverbrauchs verpflichtet. Aufgrund der geringen Umweltbeeinträchtigung und der primär lokalen Bedeutung des Themas gibt es kein konzernübergreifendes Konzept zum Wassereinsatz bei der KION Group. Entsprechende Maßnahmen werden auf lokaler Ebene im Rahmen des Umweltmanagements identifiziert und umgesetzt.
Insgesamt wurden im Jahr 2017 konzernweit 653.220 m3 Wasser von der KION Group eingesetzt (> Tabelle 8). Der Großteil davon stammte aus kommunaler Versorgung und wurde über die öffentliche Kanalisation auch wieder zurückgeleitet (> Tabelle 9). Vergleichsweise wasserintensive Prozesse gibt es beispielsweise in der Gießerei (Kühlung des Ofens) sowie an den Staplerwaschplätzen. Im Berichtszeitraum fiel der Standort Jingjiang durch einen hohen Wasserverbrauch aufgrund von Leckagen auf, Maßnahmen zur Behebung wurden umgehend und erfolgreich umgesetzt.
Um den Wasserverbrauch weiter zu reduzieren, haben sich 25 der über den Berichtsprozess erfassten Einheiten konkrete Wassersparziele gesetzt. Die Maßnahmen sind dabei so vielfältig wie die Prozesse im Unternehmen und reichen von der Überprüfung auf Undichtigkeiten über die Weiterverwendung von Spülwasser bis hin zum Einbau von Wasserspararmaturen und der kontinuierlichen Überwachung der Verbräuche. Und nicht zuletzt werden die Mitarbeiter über Maßnahmen der internen Kommunikation sensibilisiert, sorgsam mit Wasser umzugehen.
Wasserentnahme G4-EN8 |
Tabelle 8 |
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in m3 |
2017 |
2016 |
||
|
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Wasserentnahme |
653.220 |
455.385 |
||
Kommunale Wasserversorgung |
622.631 |
437.490 |
||
Grundwasser |
24.249 |
17.394 |
||
Andere Quellen (Oberflächen-, Regen-, Abwasser etc.) |
6.340 |
501 |
Abwasseranfall G4-EN22 |
Tabelle 9 |
|||
in m3 |
2017 |
2016 |
||
|
||||
Abwasser |
550.818 |
430.490 |
||
Kommunales Abwasser |
548.478 |
429.537 |
||
Oberflächenwasser |
88 |
81 |
||
Andere Einleitungen |
2.251 |
872 |
Abfall und Recycling
Vor allem in den Produktionsbetrieben der KION Group fallen Abfälle unterschiedlichster Art an (> Tabelle 10). Im Jahr 2017 waren das in der KION Group weltweit 69.372 Tonnen Abfall (2016: 51.134 Tonnen*). Sie werden vor Ort nach Fraktionen getrennt und – falls keine Wiederverwendung oder -verwertung möglich ist – nach den gesetzlichen Bestimmungen entsorgt. Die unterschiedlichen nationalen Regelungen und Gesetze im Bereich der Abfallentsorgung stellen international aufgestellte Unternehmen wie die KION Group dabei immer wieder vor Herausforderungen.
59.446 Tonnen bzw. 86 Prozent des Gesamtvolumens an Abfall waren als ungefährlich einzustufen. 9.926 Tonnen bzw. 14 Prozent des gesamten Volumens entfielen auf gefährliche Abfälle. Dazu gehören bei der KION Group vor allem gebrauchte Bleisäurebatterien, Altlacke, Lösemittel und Altöl.
Abfall G4-EN23 |
Tabelle 10 |
|||||||
|
2017 |
2016 |
||||||
in t |
Ungefährlicher Abfall |
Gefährlicher Abfall |
Abfall gesamt |
Ungefährlicher Abfall |
Gefährlicher Abfall |
Abfall gesamt |
||
|
||||||||
Abfallaufkommen |
59.446 |
9.926 |
69.372 |
41.965 |
9.169 |
51.134 |
||
Summe Abfall zur Verwertung |
48.103 |
5.549 |
53.652 |
35.997 |
5.872 |
41.869 |
||
Menge recycelter Abfälle |
34.029 |
4.766 |
38.796 |
22.057 |
5.126 |
27.184 |
||
Menge Abfälle vorbereitet zur Wiederverwendung |
13.839 |
460 |
14.299 |
13.748 |
480 |
14.228 |
||
Menge Abfälle anderer Verwertungsmethoden |
235 |
323 |
558 |
192 |
265 |
458 |
||
Summe Abfall zur Beseitigung |
11.344 |
4.376 |
15.720 |
5.968 |
3.297 |
9.265 |
||
Menge verbrannter Abfälle |
972 |
887 |
1.859 |
284 |
461 |
745 |
||
Menge Abfälle auf Deponie |
6.313 |
263 |
6.576 |
1.690 |
233 |
1.924 |
||
Menge Abfälle andere Beseitigungsmethoden |
4.058 |
3.226 |
7.285 |
3.993 |
2.602 |
6.596 |
Grundsätzliches Ziel der KION Group ist die kontinuierliche Reduzierung der Abfallmenge, um negative Umweltauswirkungen zu vermeiden und zugleich Kosten zu verringern. Die systematische Verwertung ist ein wesentlicher Treiber, um die Umweltverträglichkeit im Abfallmanagement weiter zu erhöhen. Schon heute werden im KION Konzern 77 Prozent der Abfälle verwertet, der überwiegende Teil davon stofflich (Recycling). Bis 2018 will das Unternehmen im Handlungsfeld Umweltschutz eine konkrete Zielsetzung für die Verwertungs- und Recyclingquoten erarbeiten. Auf dieser Grundlage sollen sowohl auf Konzernebene als auch auf lokaler Ebene Abfallmanagementprogramme definiert und in Kraft gesetzt werden.
Im Berichtszeitraum hat die KION Group durch ihr internes Nachhaltigkeitsreporting sowie verschiedene Workshops auf Ebene der Vertriebs- und Serviceeinheiten ein besseres Verständnis der Mengenströme entwickelt und konnte die treibenden Faktoren für die Abfallentstehung identifizieren.
Derzeit verfolgen 44 Berichtseinheiten konkrete Ziele zur Verringerung des Abfallvolumens, davon 14 Werke sowie 30 Vertriebs- und Serviceeinheiten. Maßnahmen wie der elektronische Versand von Dokumenten, die Mehrfachverwendung von Verpackungsmaterialien, eine optimierte Abfalltrennung und nicht zuletzt die Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Trennung und Vermeidung von Abfall tragen dazu bei, die gesteckten Ziele zu erreichen.
Weitere Umweltauswirkungen
Wo die KION Group aktiv ist, versucht das Unternehmen, die Auswirkungen seiner Tätigkeit auf das Umfeld und die unmittelbaren Nachbarn so gering wie möglich zu halten. Filter- und Absauganlagen – beispielsweise in Schweißereien oder Lackieranlagen – helfen, eine Beeinträchtigung von Luft- oder Wasserqualität weitestgehend zu vermeiden. So wurde im Berichtsjahr eine Nachverbrennungsanlage für flüchtige organische Verbindungen am Standort Xiamen in China installiert, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht und zur Reduzierung der lokalen Belastung beiträgt.
Wirksame Überwachungsprozesse an den Standorten der KION Group stellen sicher, dass im Notfall schnell reagiert werden kann und Umweltschäden weitestgehend ausgeschlossen werden.
Lärmemissionen werden durch entsprechende Anlagenspezifikationen sowie Schutzmaßnahmen vor allem in den Produktionsbetrieben nach Möglichkeit vermieden.
Auch beim Umgang mit Land und der Versiegelung von Flächen sieht sich die KION Group in der Verantwortung. Die Standorte der KION Group nahmen zum Ende des Berichtsjahres insgesamt 3.493.100 m² Fläche in Anspruch, 2.257.514 m² davon sind versiegelt.
Auch beim Bau der neuen KION Konzernzentrale in Frankfurt am Main spielten Nachhaltigkeitsaspekte eine wichtige Rolle. Das neue Gebäude entspricht den hohen Anforderungen des LEED-Systems, dem Leadership in Energy and Environmental Design. Diese weltweit verwendete Nachhaltigkeitszertifizierung definiert eine Reihe von Standards für umweltfreundliches, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen. Die entsprechende Zertifizierung wurde im Dezember 2017 an die KION Group übergeben.