Managementansatz Umwelt

GRI-Indikatoren

Umweltverantwortung hat für die KION Group und ihre operativen Einheiten zwei Dimensionen. Zum einen will das Unternehmen seinen Kunden helfen, Energie zu sparen, Emissionen zu senken sowie Effizienz und Leistungsfähigkeit zu verbessern (siehe Kapitel Produkte und Lösungen). Zum anderen hat die KION Group zum Ziel, innerhalb des Unternehmens die Umweltbelastung zu minimieren und durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen ökologischen als auch ökonomischen Nutzen zu schaffen. Zudem sollen die Arbeitsabläufe in der gesamten KION Group sicher sein und die Gesundheit der Mitarbeiter nicht beeinträchtigen. Im Fokus stehen dabei die Werke in aller Welt, ebenso wie die Vertriebs- und Servicegesellschaften. Und auch bei der Installation von Supply-Chain-Lösungen beim Kunden wird großer Wert auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz vor Ort gelegt (weitere Informationen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Kapitel Mitarbeiter).

Der KION Group Code of Compliance (KGCC) und die daraus abgeleitete Richtlinie für Arbeitssicherheit, Gesundheits- & Umweltschutz (HSE Policy) setzen den Rahmen für alle Aktivitäten. Dies gilt insbesondere für die Einhaltung von nationalen Gesetzen und Normen. Zudem verpflichtet sich das Unternehmen:

  • Energie und Rohstoffe effizient zu nutzen,
  • Materialien, Produkte und Verfahren zu verwenden, die der jeweils besten Umweltpraxis entsprechen,
  • die Abfallmenge durch bessere Rohstoffnutzung sowie die Verwendung von recyclingfähigen Materialien zu verringern,
  • eine sichere Arbeitsumgebung zu schaffen und sicherzustellen sowie die Mitarbeiter entsprechend zu schulen (siehe dazu Kapitel Mitarbeiter/Arbeitssicherheit).

Die grundsätzliche Haltung und die Eckpfeiler für Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sind bereits seit dem Jahr 2013 in der KION Group HSE Policy verankert. Sie wurde 2017 parallel zur Umsetzung der KION Nachhaltigkeitsstrategie überarbeitet. Der nächste Meilenstein ist nun die Einführung eines konzernweiten HSE-Mindeststandards bis zum Jahresende 2017.

Auf Ebene der operativen Einheiten und der Vertriebs- und Servicegesellschaften sind ebenfalls HSE-Regelwerke formuliert. Sie folgen dem Konzernstandard, setzen jedoch spezifische Schwerpunkte mit Blick auf die jeweiligen lokalen Rahmenbedingungen.

In ihrer Nachhaltigkeitsstrategie trägt die KION Group Umweltaspekten in verschiedenen Handlungsfeldern verstärkt Rechnung, vom Umweltschutz über Klimaschutz, Ressourceneffizienz, Sozial- und Umweltstandards in der Lieferkette bis hin zu energie- und ressourceneffizienten Produkten (siehe dazu Kapitel Produkte und Lösungen). In den einzelnen Handlungsfeldern setzt sich die KION Group konkrete Ziele und definiert Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Umweltleistung, die in einem ersten Steuerkreistreffen im Herbst 2017 weiter ausgebaut und spezifiziert werden.

> Abbildung 15 zeigt die wesentlichen Elemente des HSE-Managements der KION Group im Überblick. Grundlage sind die entsprechenden internen Regelwerke. Zertifizierungen und Audits, ein umfangreiches Berichtswesen mit einer kontinuierlichen Leistungskontrolle sowie auch der interne Wettbewerb im Unternehmen tragen dazu bei, dass die gesetzten Ziele erreicht werden. So entsteht in den einzelnen Organisationseinheiten ein stärkeres Bewusstsein für Umweltschutz, gestützt durch leistungsfähige Instrumente und Prozesse. Ziel ist eine proaktive, auf Umweltschutz ausgerichtete Unternehmenskultur, wie sie insbesondere im Bereich der Arbeitssicherheit bereits etabliert ist.

Abbildung 15 Wesentliche Elemente des HSE-Managements

House of HSE (Grafik)

Instrumente und Prozesse

Verschiedene Prozesse und Werkzeuge unterstützen das HSE-Management bei der KION Group. Von zentraler Bedeutung ist dabei das KION Auditprogramm, das konzernweit die Einhaltung der Gesetze wie auch der unternehmenseigenen HSE-Standards durch regelmäßige Audits überprüft. 2016 wurden neun Audits durch die zentrale Konzernfunktion HSE innerhalb der KION Group sowie zahlreiche zusätzliche Audits auf Ebene der operativen Einheiten durchgeführt.

Bisher lag der Fokus der Audits auf den Produktionsstandorten der KION Group. Aktuell werden auch die Vertriebs- und Servicegesellschaften systematisch in das HSE-Auditprogramm auf Konzernebene einbezogen – in Erweiterung der bereits bestehenden Auditprozesse auf Ebene der einzelnen operativen Einheiten.

Ergebnisse der KION-Group Umweltschutz-Audits 2012-2017

Tabelle 7

 

Aktuelles Audit

Aktuelles Audit

Vorheriges Audit

 

Basis: 13 Werke und 4 Werke mit Erstaudit

Basis: 13 Werke

Basis: 13 Werke

April 2017

Durchschnittliches Ergebnis:
in Bezug auf die Erfüllung der definierten Auditkriterien (max. 100 Prozent)

81 %

83 %

75 %

Ein weiteres wichtiges Werkzeug für das HSE-Management ist ein zentraler Management-Report, der jährlich von den HSE-Abteilungen der operativen Einheiten und Werke aufgestellt wird. Dabei berichten die Verantwortlichen über ihre Aktivitäten, beschreiben die aktuelle Situation sowie ihre Ziele und erstellen konkrete Maßnahmenpläne inklusive entsprechender Kennzahlen. Die einzelnen Maßnahmen und Kennzahlen werden im Rahmen des Auditprogramms hinterfragt und erfasst, so dass die Umsetzung sichergestellt ist.

Diese strukturierte Vorgehensweise dient der Umsetzung der gesetzten Ziele und der Sicherstellung der notwendigen Standards. Ein Beleg für den Erfolg der Methodik ist die Tatsache, dass im Berichtsjahr keine signifikanten Verschmutzungen auftraten sowie keine signifikanten Bußgelder oder Strafen in Bezug auf die Nichteinhaltung von Umweltstandards verhängt wurden.

Interne Kommunikation und Unternehmenskultur als kritische Erfolgsfaktoren

Gerade im Bereich HSE sind interne Kommunikation und Mitarbeitermotivation von entscheidender Bedeutung für den Erfolg. Ziel ist eine Kultur, in der nachhaltiges Handeln zur täglich gelebten Praxis jedes einzelnen Mitarbeiters wird. Auch hier gibt es bei der KION Group zahlreiche Initiativen, beginnend beim regelmäßigen Expertentreff im HSE-Netzwerk bis hin zur unternehmensweiten Sicherheits-Meisterschaft (siehe auch KION Safety Championship), die in Kürze auf Umweltaspekte ausgeweitet werden soll.

Ein Intranet-Auftritt sensibilisiert die Mitarbeiter für das Thema HSE und regt insbesondere zum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen an. Im Berichtsjahr wurde der Auftritt überarbeitet und nutzerfreundlicher gestaltet. Zugänglich für alle Mitarbeiter, enthält der Auftritt sämtliche relevanten Regelwerke und dient zudem als Plattform für den Informationsaustausch vor Ort sowie für das Best-Practice-Sharing zwischen den einzelnen Standorten. Routinetermine und Konferenzen der HSE-Verantwortlichen sowie die regelmäßige Berichterstattung in den internen Medien runden die Maßnahmenpalette zur internen Kommunikation des Themas HSE ab.

Vom Messen zum Steuern – Kennzahlenmanagement etabliert

Bereits seit Gründung der KION Group vor mehr als zehn Jahren gibt es im Konzern ein internes Reporting zum Thema HSE. Um die relevanten Kennzahlen zielgerichtet steuern zu können und eine Grundlage für das interne und externe Berichtswesen zu schaffen, hat die KION Group 2016 das Datenmanagement für alle nachhaltigkeitsrelevanten Leistungsindikatoren in einer konzernweit verfügbaren Softwarelösung zentralisiert.

Insgesamt 118 Berichtseinheiten, davon 34 Werke und 84 Vertriebs- und Serviceeinheiten, berichten im monatlichen und jährlichen Turnus zu einer Vielzahl von Aspekten und sorgen so für regelmäßigen und aktuellen Input zur Steuerung der Aktivitäten (Stand: Juni 2017).

2016 wurde zudem die Bewertung sämtlicher Standorte im Hinblick auf mögliche HSE-Risiken auf den Weg gebracht. Ausgangspunkt ist ein im Berichtsjahr entwickelter Fragebogen, der die Risikosituation am jeweiligen Standort beleuchtet. Die Erstbewertung wird im Jahr 2017 abgeschlossen. Schon jetzt zeigt sich: Im Bereich HSE ist die KION Group branchenübergreifend im mittleren Risikobereich einzustufen. Umweltrisiken bestehen für das Unternehmen zum Beispiel bei Gießereien und durch Lackieranlagen. Zudem ist das Thema Umweltschutz auch bei Arbeiten bei den Kunden vor Ort aufgrund der sehr unterschiedlichen Einsatzbereiche relevant. Um diesen Umständen gerecht zu werden, regelt beispielsweise bei Linde Material Handling EMEA eine umfassende Richtlinie servicerelevante Tätigkeiten von der Wartung bis hin zur Abfallentsorgung (siehe dazu auch Kapitel Mitarbeiter).

Konzernweite Zertifizierung als Ziel

Zertifizierte Managementsysteme schaffen klare und nachvollziehbare Prozesse, fordern die Dokumentation der erreichten Standards und schaffen so die Voraussetzung für eine systematische Weiterentwicklung in zentralen Handlungsfeldern. Die KION Group hat das Ziel, schrittweise an allen Standorten ein zertifiziertes Umweltschutz- und Arbeitssicherheits- und, wo sinnvoll, Energiemanagement zu etablieren. Im Jahr 2016 wurden dazu weitere Standorte zertifiziert. So erhielt z.B. der Produktionsstandort Indaiatuba in Brasilien eine entsprechende Zertifizierung für alle drei Themenfelder.

Seit dem Jahr 2016 wendet die KION Group das ISO-Zertifizierungssystem für alle ihre Fertigungsstandorte sowie die Vertriebs- und Servicestützpunkte weltweit an. > Tabelle 8 zeigt den aktuellen Zertifizierungsgrad. Bis 2019 sollen alle Fertigungsstätten und Vertriebs- und Servicestandorte nach ISO 14001 (Umweltmanagement) zertifiziert werden. In den TOP 25 der Berichtseinheiten mit dem höchsten Energieeinsatz soll ebenfalls bis 2019 ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 etabliert werden. Andere äquivalente Zertifizierungssysteme wie etwa „Sicher mit System“ in Deutschland oder EMAS sind ebenfalls zugelassen.

Im Berichtsjahr wurden in den Berichtseinheiten ergänzend zu den zentralen HSE-Konzernaudits* 492 interne und 53 externe Audits zum Umweltmanagement durchgeführt.

Zertifizierungsstatus Umweltmanagementsysteme

Tabelle 8

 

ISO 14001*

Zertifizierungsgrad

Anteil abgedeckter Mitarbeiter

Juni 2017; 299 Standorte berücksichtigt; exklusive Dematic

*

oder äquivalente Standards

Werke

65 %

88 %

Vertriebs- und Servicestandorte

35 %

34 %

Gesamt

38 %

56 %

Schwerpunkte und Herausforderungen

Aktiver Umwelt- und Klimaschutz sowie der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen haben für die KION Group höchste Priorität. Das Unternehmen trägt dabei sowohl ökologischen als auch ökonomischen Aspekten Rechnung. Denn mit der kontinuierlichen Verringerung des Energieeinsatzes verbessert sich sowohl die Kostenstruktur in der Produktion als auch der CO2-Fußabdruck des Unternehmens. Und auch ein geringeres Abfallvolumen, erzielt durch Abfallvermeidung, und eine höhere Recyclingquote, wirken sich unmittelbar in der betriebswirtschaftlichen Erfolgsrechnung aus.

Im Bereich Umwelt gibt es für die KION Group eine Reihe von Schwerpunktaufgaben. So gilt es beispielsweise, weltweit die Einhaltung der Umweltgesetze sicherzustellen – bei einem Unternehmen mit mehreren hundert Standorten in über 30 Ländern mit sich laufend verändernden umweltrechtlichen Rahmenbedingungen eine kontinuierliche Aufgabe.

Doch die KION Group will mehr. Kern des KION Selbstverständnisses ist ein ständiges Streben nach Verbesserung. Dieser Anspruch prägt das Unternehmen und seine Mitarbeiter. So will die KION Group in puncto Klimaschutz und Ressourceneffizienz über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen und setzt sich aktuell ehrgeizige Ziele bei der Verringerung ihrer CO2-Bilanz über die gesamte Wertschöpfungskette. Um Ressourcen möglichst effizient einzusetzen, wird der gesamte Lebenszyklus eines Produkts betrachtet. Dabei gilt eine klare Hierarchie: Vermeidung vor Verringerung, Wiederverwendung und Wiederverwertung.