[38] Segmentinformationen
Der Vorstand steuert die KION Group nach den beiden Marken Linde Material Handling (LMH) und STILL sowie den Finanzdienstleistungsaktivitäten (Financial Services = FS). Dem folgt die Segmentberichterstattung und berücksichtigt die entsprechende organisatorische und strategische Ausrichtung der KION Group.
Darstellung der Segmente
Im Segment Linde Material Handling (LMH) sind die Marken Linde, Fenwick und Baoli zusammengefasst. Die 30 Prozent an der Linde Hydraulics werden dem Segment LMH zugeordnet und auf Basis der Equity-Methode bilanziert.
Das Segment STILL setzt sich aus den Marken STILL und OM STILL zusammen.
Die Tätigkeit von FS umfasst die Finanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts mit den externen Kunden der KION Group und des kurzfristigen Mietgeschäfts der operativen Segmente LMH und STILL sowie das Risikomanagement. Beim langfristigen Leasinggeschäft tritt FS als Vertragspartner mit dem externen Kunden auf und übernimmt die Refinanzierung mit externen Finanzpartnern. Das Risikomanagement umfasst neben dem Management des Restwertrisikos insbesondere das Kreditrisikomanagement. Darüber hinaus übernimmt FS für die Markensegmente LMH und STILL die Finanzierung der Kurzfristmietflotte, die von den Markensegmenten als Bestandteil ihres operativen Geschäfts betrieben und unterhalten wird.
Das Segment Sonstige umfasst die Gesellschaft der Marke Voltas sowie Holding- und Servicegesellschaften der KION Group. Als Marke der KION Group konzentriert sich Voltas mit seiner Fertigung in Indien vorrangig auf den indischen Volumenmarkt. Die Servicegesellschaften erbringen für die KION Group segmentübergreifende Dienstleistungen. Der überwiegende Teil der Umsätze in diesem Segment entfällt auf interne IT- und Logistikdienstleistungen.
Segmentsteuerung
Für die Markensegmente erfolgt die Steuerung auf Basis der Steuerungsgrößen Auftragseingang, Umsatzerlöse und „EBIT bereinigt“. Die Segmentberichterstattung beinhaltet daher eine Überleitungsrechnung vom extern berichteten Ergebnis vor Zinsen und Steuern des Konzerns (EBIT) inklusive Effekten aus der KION Akquisition, Einmal- und Sondereffekten zum bereinigten Ergebnis der Segmente („EBIT bereinigt“). Daneben umfassen die Einmal- und Sondereffekte des Segments Linde Material Handling für 2012 zur besseren Vergleichbarkeit und Steuerung auch die Bereinigung der EBIT-Effekte des Ende 2012 verkauften Hydraulik-Geschäfts.
Die Steuerung des Segments Financial Services erfolgt auf Basis des Ergebnisses vor Steuern (EBT) sowie des „Return on Equity“ (ROE), welcher auf Basis des durchschnittlich eingesetzten Eigenkapitals ohne das laufende Jahresergebnis ermittelt wird. Das Ergebnis vor Steuern im Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital (ROE) lag zum 31. Dezember 2013 unverändert zum Vorjahr bei 13,0 Prozent.
Konzerninterne Transaktionen werden grundsätzlich wie unter fremden Dritten getätigt. FS erzielt aus seiner Geschäftstätigkeit ein laufendes, marktgerecht kalkuliertes (Zins-)Margeneinkommen. Überschüsse aus dem Leasinggeschäft, die über diese Zinsmarge hinausgehen, schlagen sich als Produzentenmarge im Geschäftserfolg der Markensegmente LMH und STILL nieder.
Für die Segmente gelten die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wie unter Textziffer [7] für den Konzernabschluss erläutert. Abweichend davon werden interne Verkäufe der Markensegmente LMH und STILL an FS – ungeachtet des möglichen Verbleibs von Chancen und Risiken – stets bei den Markensegmenten als Umsatz behandelt.
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus dem langfristigen Leasinggeschäft einschließlich der zugehörigen Aufwendungen und Erträge sind dem FS-Segment zugeordnet.
Während das langfristige Leasinggeschäft von einer Finanzdienstleistung für den externen Leasingnehmer geprägt ist, steht im kurzfristigen Mietgeschäft die Servicefunktion im Vordergrund. Dem externen Kunden werden Mietgeräte aus einem Mietpool inkl. Serviceleistungen zur kurzfristigen Nutzung zur Verfügung gestellt. Der wirtschaftliche Erfolg in diesem Geschäftszweig hängt – anders als im langfristigen Leasinggeschäft – wesentlich von der realisierten Auslastungsquote der Mietflotte ab, deren Steuerung vollständig den Markensegmenten obliegt. Vor diesem Hintergrund verbleiben die mit dem Kurzfristgeschäft verbundenen Vermögenswerte in der Bilanz und die hierauf entfallenden Erträge sowie Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Markensegmente.
Bei der indirekten Vermietung entfällt die für das Leasinggeschäft ansonsten typische Finanzierungsfunktion des FS-Segments im Sinne eines Kreditgebers. Durch den bei diesen Transaktionen gegebenen Verkauf des Leasinggegenstands an den externen Finanzpartner stellen sich diese Geschäfte aus Sicht der Markensegmente vergleichbar einem Verkauf an einen Endabnehmer dar. Dementsprechend erfolgt auch die Bilanzierung und Ertragsvereinnahmung ausschließlich innerhalb der Markensegmente LMH und STILL.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten Informationen über die Geschäftssegmente des Konzerns für die Geschäftsjahre 2013 und 2012: >> Tabelle 107–108
Segmentinformationen 2013 |
|
|
>> TABELLE 107 |
|||||||||
in Mio. € |
LMH |
STILL |
Financial Services |
Sonstige |
Konsolidierung/ Überleitung |
Gesamt |
||||||
|
|
|
|
|
|
|
||||||
|
||||||||||||
Außenumsatz |
2.629,8 |
1.501,8 |
314,7 |
48,2 |
– |
4.494,6 |
||||||
Innenumsatz |
251,2 |
215,7 |
224,7 |
186,9 |
–878,5 |
0,0 |
||||||
Gesamtumsatz |
2.881,1 |
1.717,5 |
539,4 |
235,1 |
–878,5 |
4.494,6 |
||||||
Ergebnis vor Steuern |
270,3 |
75,0 |
4,7 |
–102,6 |
–93,1 |
154,3 |
||||||
Finanzerträge |
9,2 |
1,7 |
52,4 |
27,7 |
–42,6 |
48,5 |
||||||
Finanzaufwendungen |
–21,3 |
–36,6 |
–48,4 |
–202,1 |
40,1 |
–268,4 |
||||||
= Finanzergebnis |
–12,0 |
–34,9 |
4,0 |
–174,4 |
–2,5 |
–219,8 |
||||||
EBIT |
282,4 |
109,9 |
0,7 |
71,8 |
–90,6 |
374,2 |
||||||
+ Einmal- und Sondereffekte |
2,9 |
8,3 |
0,0 |
1,7 |
– |
12,8 |
||||||
+ Effekte aus der KION Akquisition |
23,8 |
5,7 |
0,0 |
0,0 |
– |
29,5 |
||||||
= EBIT bereinigt |
309,1 |
123,9 |
0,7 |
73,5 |
–90,6 |
416,5 |
||||||
Segmentvermögen |
4.669,4 |
2.086,9 |
1.249,4 |
902,9 |
–2.882,1 |
6.026,4 |
||||||
Segmentschulden |
1.553,3 |
1.198,5 |
1.207,7 |
3.332,0 |
–2.875,0 |
4.416,5 |
||||||
Buchwerte von at-equity bilanzierten Unternehmen |
118,3 |
4,6 |
15,8 |
0,0 |
– |
138,6 |
||||||
Equity-Ergebnis |
–2,5 |
0,7 |
3,5 |
0,0 |
– |
1,7 |
||||||
Investitionen1 |
67,6 |
42,2 |
0,0 |
16,0 |
– |
125,8 |
||||||
Planmäßige Abschreibungen2 |
86,0 |
38,8 |
0,0 |
16,8 |
– |
141,4 |
||||||
Auftragseingang |
2.901,8 |
1.692,0 |
539,4 |
235,1 |
–879,1 |
4.489,1 |
||||||
Anzahl der Mitarbeiter3 |
13.776 |
7.704 |
118 |
675 |
– |
22.273 |
Segmentinformationen 2012 |
|
|
>> TABELLE 108 |
|||||||||
in Mio. € |
LMH |
STILL |
Financial Services |
Sonstige |
Konsolidierung/ Überleitung |
Gesamt |
||||||
|
|
|
|
|
|
|
||||||
|
||||||||||||
Außenumsatz |
2.903,2 |
1.483,8 |
296,8 |
42,9 |
– |
4.726,7 |
||||||
Innenumsatz |
229,1 |
192,8 |
212,6 |
208,0 |
–842,4 |
0,0 |
||||||
Gesamtumsatz |
3.132,2 |
1.676,6 |
509,3 |
250,9 |
–842,4 |
4.726,7 |
||||||
Ergebnis vor Steuern |
506,2 |
69,6 |
4,8 |
–205,7 |
–63,9 |
310,9 |
||||||
Finanzerträge |
9,7 |
3,0 |
44,7 |
21,7 |
–38,6 |
40,5 |
||||||
Finanzaufwendungen |
–26,4 |
–31,1 |
–41,3 |
–215,2 |
35,3 |
–278,7 |
||||||
= Finanzergebnis |
–16,7 |
–28,1 |
3,4 |
–193,5 |
–3,3 |
–238,2 |
||||||
EBIT |
522,9 |
97,7 |
1,4 |
–12,2 |
–60,6 |
549,1 |
||||||
+ Einmal- und Sondereffekte |
–254,9 |
17,1 |
0,0 |
55,5 |
– |
–182,2 |
||||||
+ Effekte aus der KION Akquisition |
33,0 |
7,4 |
0,0 |
1,1 |
– |
41,5 |
||||||
= EBIT bereinigt |
301,0 |
122,2 |
1,4 |
44,4 |
–60,6 |
408,3 |
||||||
Segmentvermögen |
4.514,0 |
2.068,0 |
1.039,0 |
902,3 |
–2.310,2 |
6.213,2 |
||||||
Segmentschulden |
1.461,7 |
1.190,8 |
997,3 |
4.206,0 |
–2.303,3 |
5.552,5 |
||||||
Buchwerte von at-equity bilanzierten Unternehmen |
135,5 |
6,1 |
13,2 |
0,0 |
– |
154,8 |
||||||
Equity-Ergebnis |
13,5 |
1,2 |
1,2 |
0,0 |
– |
15,9 |
||||||
Investitionen1 |
89,1 |
51,1 |
0,1 |
14,8 |
– |
155,1 |
||||||
Planmäßige Abschreibungen2 |
102,5 |
42,7 |
0,0 |
17,7 |
– |
162,9 |
||||||
Auftragseingang |
3.135,8 |
1.648,6 |
509,3 |
250,9 |
–844,7 |
4.700,1 |
||||||
Anzahl der Mitarbeiter3 |
13.148 |
7.253 |
112 |
702 |
– |
21.215 |
Der Außenumsatz stellt sich nach Regionen wie folgt dar: >> Tabelle 109
Segmentumsätze nach Sitz des Kunden |
|
>> TABELLE 109 |
in Mio. € |
2013 |
2012 |
|
|
|
Westeuropa |
3.223,9 |
3.363,3 |
Osteuropa |
369,7 |
362,8 |
Amerika |
279,4 |
324,2 |
Asien |
453,5 |
485,6 |
Übrige Welt |
168,1 |
190,7 |
Segmentumsätze gesamt |
4.494,6 |
4.726,7 |
Im Geschäftsjahr 2013 betragen die Umsätze in Deutschland 1.115 Mio. € (Vorjahr: 1.225 Mio. €). Es existieren keine Beziehungen zu einzelnen Kunden, deren Umsatz im Vergleich zum Konzernumsatz als wesentlich einzustufen ist.
Eine Beschreibung der Finanzerträge und -aufwendungen einschließlich aller Zinserträge und Zinsaufwendungen ist unter den Textziffern [12] und [13] dargestellt.
Die Einmal- und Sondereffekte setzen sich im Wesentlichen aus Beratungskosten sowie Aufwendungen aus Abfindungszahlungen, Sozialplankosten, Kosten im Zusammenhang mit Produktionsverlagerungen und -schließung (insgesamt 12,8 Mio. €; Vorjahr: 70,9 Mio. €) zusammen.
Zudem sind im Geschäftsjahr weitere Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit der im Dezember 2012 erfolgten Veräußerung der Mehrheitsbeteiligung (70,0 Prozent) an der Linde Hydraulics GmbH & Co. KG, Aschaffenburg, sowie Bestandteile des Equity-Ergebnisses der restlichen 30,0 Prozent der Anteile in Höhe von insgesamt –0,1 Mio. € (Netto-Ertrag) enthalten. Darüber hinaus wurde das laufende positive Ergebnis des Hydraulik-Geschäfts in Höhe von 28,8 Mio. € für 2012 zu Vergleichs- und Steuerungszwecken in den Segmentinformationen des Vorjahres als Einmal- und Sondereffekt im EBIT bereinigt.
Die Effekte aus der KION Akquisition stehen im Zusammenhang mit dem Erwerb der KION Group, die Ende 2006 aus dem Spin-off von der Linde AG, München, hervorgegangen ist. Die Effekte beinhalten per Saldo Abschreibungen auf im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckte stille Reserven.
Das Segmentvermögen der Financial Services umfasst langfristige Leasingverträge, welche je nach Vertragstyp als Leasingvermögen oder als Leasingforderung ausgewiesen werden. Die Leasingforderungen gegen fremde Dritte betrugen zum Berichtszeitpunkt 458,1 Mio. € (Vorjahr: 379,9 Mio. €). Darüber hinaus bestehen konzerninterne Leasingforderungen in Höhe von 449,1 Mio. € (Vorjahr: 373,4 Mio. €), welche hauptsächlich aus der Refinanzierung des kurzfristigen Mietgeschäfts der LMH und STILL resultieren.
Die Segmentschulden der Financial Services umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Transaktionen gegenüber Leasinginstituten in Höhe von 935,2 Mio. € (Vorjahr: 730,3 Mio. €), die aus der Refinanzierung von langfristigen Leasingverträgen mit externen Dritten und konzerninternen Kunden resultieren. Hiervon entfallen im Berichtsjahr 615,5 Mio. € (Vorjahr: 470,2 Mio. €) auf die Refinanzierung von Leasingverträgen mit externen Kunden und 319,7 Mio. € (Vorjahr: 260,2 Mio. €) auf die Refinanzierung von konzerninternen Leasingverträgen mit den Marken LMH und STILL als Leasingnehmer, die ihrerseits im Wesentlichen kurzfristige Leasingverträge mit externen Dritten abschließen. Des Weiteren sind Netto-Finanzverbindlichkeiten aus der allgemeinen Unternehmensfinanzierung der FS in Höhe von 163,6 Mio. € (Vorjahr: 174,9 Mio. €) enthalten.
Die Segmentinvestitionen der Financial Services beinhalten die Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Das Leasingvermögen ist unter Textziffer [18] dargestellt. >> Tabelle 110
Investitionen nach Sitz der Gesellschaft (ohne Leasing- und Mietvermögen) |
>> TABELLE 110 |
|
in Mio. € |
2013 |
2012 |
|
|
|
Westeuropa |
105,0 |
132,9 |
Osteuropa |
3,7 |
3,3 |
Amerika |
2,2 |
8,4 |
Asien |
13,9 |
9,9 |
Übrige Welt |
0,9 |
0,6 |
Investitionen gesamt |
125,8 |
155,1 |
Die Investitionen in Deutschland betragen im Geschäftsjahr 82,2 Mio. € (Vorjahr: 105,0 Mio. €).
Die planmäßigen Abschreibungen betreffen immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer sowie Sachanlagen.
Die langfristigen Vermögenswerte ohne Finanzanlagen, Finanzinstrumente, latente Steueransprüche und Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses stellen sich nach Regionen wie folgt dar: >> Tabelle 111
Die langfristigen Vermögenswerte für Deutschland betragen im Geschäftsjahr 2013 2.676,6 Mio. € (Vorjahr: 2.552,6 Mio. €).
Langfristige Vermögenswerte nach Sitz der Gesellschaft |
|
>> TABELLE 111 |
in Mio. € |
2013 |
2012 |
|
|
|
Westeuropa |
3.316,2 |
3.174,8 |
Osteuropa |
109,6 |
101,2 |
Amerika |
42,6 |
46,2 |
Asien |
130,4 |
122,2 |
Übrige Welt |
42,4 |
49,5 |
Langfristige Vermögenswerte gesamt (IFRS 8) |
3.641,2 |
3.494,0 |