5.1.1 Auftragseingang

Auftragseingang Neugeschäft in Einheiten profitiert vom Marktwachstum

Aufgrund der verbesserten Marktbedingungen hat die KION Group ihren weltweiten Auftragseingang im Neugeschäft um 32% auf 121.500 Einheiten gesteigert, nachdem dieser im Vorjahr noch um 37% auf 92.000 Einheiten eingebrochen war. Die Gegengewichtsstapler, die 44% des KION Group Auftragseingangs repräsentieren und hauptsächlich im industriellen Bereich eingesetzt werden, profitierten stark von der wirtschaftlichen Erholung in Westeuropa, insbesondere in Deutschland beziehungsweise dem Wachstumspfad in den wichtigen Wachstumsmärkten. Sie zeigten im Vergleich zur Lagertechnik eine weitaus größere Aufwärtsdynamik und kompensierten damit die überdurchschnittlichen Rückgänge von 2009. Regional waren die wesentlichen Treiber die Schwellenländer, die knapp die Hälfte des Wachstums generierten. Ihr Anteil nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu und beträgt mittlerweile mehr als ein Viertel des gesamten Auftragseingangs. China ist inzwischen gemessen an den Stückzahlen der drittwichtigste Absatzmarkt nach Deutschland und Frankreich. Brasilien rangiert an sechster Stelle.

In Westeuropa profitierte die KION Group als Marktführer von ihrem leistungsfähigen Vertriebsnetzwerk und von der deutlichen wirtschaftlichen Erholung Deutschlands. Der Auftragseingang wuchs über alle Produktklassen hinweg überproportional im Vergleich zum westeuropäischen Markt und stieg um 24% auf 83.900 Einheiten. Damit stammte in Westeuropa mehr als jeder dritte Stapler von einer der Marken der KION Group. Die wichtigsten Flurförderzeugmärkte dort sind Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und Spanien.

In Osteuropa verzeichnete die KION Group ein deutliches Plus von 54% auf 8.800 Einheiten. In Russland hat die KION Group ihren Auftragseingang mehr als verdoppelt, konnte jedoch mit dem starken Wachstum in Russland nicht ganz mithalten. In den anderen Ländern Osteuropas hat die KION Group ihre Marktposition leicht ausgebaut. Die wichtigsten Märkte in Osteuropa sind neben Russland insbesondere Polen und die Tschechische Republik.

Auf dem amerikanischen Kontinent steigerte die KION Group ihren Auftragseingang um 80% auf 8.200 Einheiten. Wichtigster Markt und gleichzeitig größter Wachstumstreiber war Brasilien, wo die KION Group sowohl bei elektrisch betriebenen Gegengewichtsstaplern als auch bei Lagertechnikgeräten führend ist. Neben den Marken Linde und STILL verzeichnete auch Baoli im Segment der verbrennungsmotorischen Stapler erfreuliche Zuwächse. Für Baoli ist Brasilien inzwischen der wichtigste Export-Markt.

In China steigerte die KION Group ihren Auftragseingang aufgrund des schnellen Marktwachstums und der Einführung neuer marktspezifischer Produkte um 47% auf 11.700 Einheiten. Damit konnte die KION Group zwar nicht ganz mit dem hohen Marktwachstum mithalten, das hauptsächlich durch verbrennungsmotorische Stapler im Niedrigpreissegment geprägt war, konnte aber im zweitwichtigsten und technologisch anspruchsvollen Marktsegment der Elektro-Gabelstapler ihren Marktanteil sogar leicht ausbauen. Die KION Group ist mit den beiden Marken Linde und Baoli in China vertreten und bedient mit deren Produktportfolios unterschiedliche Marktsegmente und Kundenbedürfnisse. Insgesamt ist die KION Group im größten Einzelmarkt mit Abstand der führende internationale Anbieter.

Als Gewinner durch die Krise, dennoch Marktanteilsverluste auf Weltebene durch starkes Wachstum in China

Während der Krise hat die KION Group mit ihrem umfassenden Produkt- und Serviceportfolio, ihrem dichten Vertriebsnetzwerk und dem hohen Qualitäts- und Effizienzanspruch ihrer Produkte Marktanteile in ihren wichtigsten europäischen Märkten gewonnen. Die strategischen Stellhebel der KION Group zeigen somit ihre Wirkung: In den vier wichtigsten Märkten Westeuropas – und daher auch in Westeuropa insgesamt – baute die KION Group ihre Marktanteile ebenso wie in Osteuropa und Brasilien im Vergleich zu 2008, dem Jahr vor der Krise, aus. Einzig in China verlor die KION Group einen kleinen Marktanteil seit 2008, da dieser Markt insbesondere im Niedrigpreis-Segment der verbrennungsmotorischen Stapler stark gewachsen ist. Hier ist die KION Group seit 2009 auch mit ihrer Marke Baoli positioniert. Als größter Anbieter im qualitativ hochwertigen Premium-Segment in China ist die KION Group über ihre Marke Linde außerdem hervorragend positioniert, um vom Trend zu effizienten Geräten vor allem im Segment der Elektro-Gabelstapler als auch bei Lagertechnikgeräten profitieren zu können. Auf Weltmarktebene verlor die KION Group leicht Marktanteile von 16,8% auf 15,3%. Marktanteilsgewinne in den großen Märkten Westeuropas konnten die Strukturverschiebung aufgrund des starken Wachstums in China, das inzwischen ein Viertel des Weltmarktes repräsentiert, nicht ganz kompensieren. Aufgrund ihrer exzellenten Position in allen Wachstumsregionen und ihres ausgeglichenen Produktmixes im Vergleich zu ihren wichtigsten direkten Wettbewerbern hat die KION Group jedoch ihre Position als Nummer zwei im Weltmarkt und als Marktführer in Europa weiter gestärkt.

Gesamter Auftragseingang in Euro

Wertmäßig verzeichnete die KION Group einen Auftragseingang von € 3.860 Mio., das entspricht einer Steigerung von 27% gegenüber dem Vorjahr. Dieser Wert beinhaltet nicht nur das Neufahrzeuggeschäft, sondern auch weitere Produktkategorien wie Mietgeschäft, Gebrauchtgeräte und After Sales. Die Produktkategorien außerhalb des Neugeschäfts entwickelten sich dabei – ähnlich wie während der Krise – stabiler. Daher liegt das Wachstum des wertmäßigen Auftragseingangs unterhalb des Wachstums des Neugeschäfts in Stückzahlen. Die höhere Auslastung der Flotte im Markt und der damit einhergehende steigende Bedarf nach Serviceleistungen und Ersatzteilen, aber auch ein höherer Bedarf an Gebraucht- und Mietgeräten führten hier ebenso zu Zuwächsen.

Das größte Segment der KION Group, LMH, profitierte im Neugeschäft maßgeblich vom starken Aufschwung am Heimatmarkt Deutschland und vom Wachstum der Märkte in China, Südamerika und Osteuropa. Der Auftragseingang des Segments LMH im Neugeschäft stieg um 33% auf 75.800 Einheiten.

Der gesamte wertmäßige Auftragseingang des Segments Linde Material Handling stieg um 34% auf € 2.510 Mio.

Der stückzahlbezogene Auftragseingang für Neufahrzeuge von STILL nahm im Geschäftsjahr 2010 um 38% zu und erreichte 35.300 Einheiten. Größter Wachstumstreiber waren der deutsche Markt, die osteuropäischen Länder sowie Brasilien. Brasilien ist für STILL inzwischen der drittwichtigste Einzelmarkt. Der gesamte wertmäßige Auftragseingang von STILL stieg 2010 um 23% auf € 1.328 Mio.

Der Auftragseingang von OM (inklusive Komatsu) betrug 10.400 Einheiten, das entspricht einem stückzahlbezogenen Plus von 10%. Bei OM wirkte sich die unterdurchschnittliche Entwicklung der Heimatmärkte Südeuropas spürbar aus. Die Vertriebs- und Produktionskooperation mit Komatsu lief gegen Ende des Jahres 2010 aus. Der gesamte wertmäßige Auftragseingang von OM stieg in 2010 um 17% auf € 222 Mio.