5.1.3 Gewinn- und Verlustrechnung KION Group 2010

Der gewachsene Auftragseingang wirkte sich deutlich positiv auf die Umsatzerlöse der KION Group aus: Die Umsatzerlöse verzeichneten einen Anstieg von 15 Prozent und stiegen um € 450 Mio. auf € 3.534 Mio. nach € 3.084 Mio. im Vorjahr. Wichtigste Treiber waren das Neugeschäft das sich um 20% verbessern konnte und das insbesondere von der raschen Erholung der Gegengewichtsstapler (Verbrennungsmotorische- und Elektrostapler) profitieren konnte. Auch die deutlichen Wachstumsraten in den Märkten Deutschland, China, Osteuropa und Südamerika trugen hier maßgeblich dazu bei. Der Umsatz im Neugeschäft spiegelte den Anstieg im Auftragseingang in Einheiten noch nicht ganz wieder, da die Umsatzrealisierung zeitlich nachgelagert erfolgt und auch durch den Aufbau des Auftragsbestands beeinflusst ist. Leichte Preisanpassungen in 2010 trugen ebenso zum Umsatzwachstum bei. Das verbesserte Marktumfeld und damit auch die verbesserte Nachfrage nach Flurförderzeugen machte sich auch in den anderen Produktkategorien bemerkbar. Das Mietgeschäft konnte insbesondere in der Kurzfristvermietung vom zeitnahen Bedarf der Kunden zur Deckung von im Rahmen der wirtschaftlichen Erholung entstehenden Kapazitätsbedarfen profitieren. Auch die Nachfrage nach Gebrauchtgeräten zog erfreulich an und verbesserte den Umsatz um 15% auf € 187 Mio. Der After Sales Bereich profitierte von der verbesserten Auslastung der Flotte im Markt und so stieg die Nachfrage nach Serviceleistungen und Ersatzteilen um 10% auf € 971 Mio. an.

Umsatzerlöse nach Marken

 

 

 

Mio. €

2010

2009

Veränderung

 

 

 

 

LMH

2.254

1.920

17,4%

STILL

1.245

1.095

13,7%

OM

202

191

5,6%

Sonstige

160

79

>100%

Konsolidierung

-326

-201

-62,1%

Gesamt

3.534

3.084

14,6%

Umsatzerlöse nach Sitz des Kunden

 

 

 

Mio. €

2010

2009

Veränderung

 

 

 

 

Deutschland

900

770

16,9%

EU ohne Deutschland

1.820

1.747

4,2%

Übriges Europa - nicht EU

152

115

31,9%

Amerika

233

136

70,8%

Asien

302

219

37,9%

Übrige Welt

128

97

31,5%

Gesamt

3.534

3.084

14,6%

Umsatzerlöse nach Produktkategorien

Mio. €

2010

2009

Veränderung

 

 

 

 

Neugeschäft

1.776

1.477

20,2%

Mietgeschäft

402

396

1,7%

Gebrauchtgeräte

187

163

15,0%

After Sales

971

881

10,2%

Hydraulik-Komponenten

120

107

12,0%

Andere

79

61

29,5%

Gesamt

3.534

3.084

14,6%

Aufgrund von unterproportional zum Umsatz gestiegenen Umsatzkosten (+8%) ist das Bruttoergebnis vom Umsatz der KION Group um 42% auf € 850 Mio. gestiegen. Die Bruttoergebnismarge erhöhte sich 2010 von 19,4% auf 24,1%. Ursächlich für die erhöhte Marge waren sowohl die in 2009 implementierten Kostenmaßnahmen als auch die erheblich gestiegene Kapazitätsauslastung sowie erzielte Effizienzsteigerungen in der Produktion, die die gestiegenen Rohstoffpreise mehr als kompensierten.

Die weiteren Funktionskosten nahmen ebenfalls nur moderat zu. Der Anstieg der Vertriebskosten lag bei rund 12%. Hintergrund des zur Umsatzentwicklung unterproportionalen Anstiegs bei den Vertriebskosten ist die effektive Kontrolle der Transportkosten. Positiv auf die Entwicklung der allgemeinen Verwaltungskosten, die um 5% geringer als im Vorjahr ausfielen, wirkten sich geringere Abschreibungen auf Sachanlagen aus. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erhöhten sich um 3% auf € 103 Mio. Entsprechend der Ausrichtung der KION Group auf die Fortentwicklung der Technologieführerschaft war eines der wichtigsten Projekte 2010 der Aufbau des neuen Forschungs- und Entwicklungsbereichs KION Asia in Xiamen, China, wo speziell auf den asiatischen Markt zugeschnittene Produkte entwickelt werden.

Der Umsatzanstieg infolge der verbesserten Marktsituation sowie die wesentlich unterproportional zu den Umsatzerlösen gestiegenen Umsatz- und Funktionskosten, zu denen das gute Fixkostenmanagement beigetragen hat, führten dazu, dass die KION Group 2010 ein deutlich positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von € 35 Mio. erzielt hat. 2009 lag das EBIT noch bei € -182 Mio.

Verkürzte Gewinn-und Verlustrechnung der KION Group

Mio. €

2010

2009

Veränderung

 

 

 

 

Umsatzerlöse

3.534

3.084

14,6%

Umsatzkosten

-2.684

-2.484

-8,1%

Bruttoergebnis vom Umsatz

850

600

41,6%

Vertriebskosten

-484

-434

-11,5%

Forschungs- und Entwicklungskosten

-103

-101

-2,7%

Allgemeine Verwaltungskosten

-248

-260

5,0%

Sonstige

19

13

50,5%

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)

35

-182

>100%

Finanzergebnis

-266

-223

-19,2%

Ergebnis vor Steuern

-231

-405

42,9%

Steuern

35

39

-10,7%

Konzernergebnis

-197

-366

46,3%

Akquisitions- und Sondereffekte beliefen sich im Berichtsjahr auf insgesamt € 105 Mio. und fielen im Vergleich zum Vorjahr (€ 153 Mio.) deutlich niedriger aus. Der Rückgang beruht in erster Linie auf Einmal- und Sondereffekten, die um € 53 Mio. auf € 76 Mio. sanken. Nachdem ein Großteil der Restrukturierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit Produktionsverlagerungen im Jahr 2009 abgeschlossen werden konnten, fielen 2010 die entsprechenden Restrukturierungskosten im Personalbereich sowie außerplanmäßige Abschreibungen deutlich geringer als im Vorjahr aus. Die Effekte aus der KION Akquisition (PPA) betragen € 29 Mio (Vorjahr: € 24 Mio.). Die Überleitung des EBIT zum bereinigten EBIT ergibt sich aus nachstehender Tabelle:

Überleitung zum bereinigten EBIT

Mio. €

2010

2009

Veränderung

1

Bereinigt um KION Akquisitionseffekte sowie Einmal- und Sondereffekte

 

 

 

 

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)

35

-182

>100%

Einmal- und Sondereffekte

76

129

-41,2%

Effekte aus der KION Akquisition

29

24

20,6%

EBIT bereinigt1

139

-29

>100%

Das um Einmal- und Sondereffekte bereinigte EBIT der KION Group beträgt im Geschäftsjahr 2010 € 139 Mio., was einer Verbesserung um € 168 Mio. gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Das bereinigte EBIT berücksichtigt in der Darstellung ferner Ergebnisse von at-equity gehaltenen Beteiligungen sowie übrige Beteiligungsergebnisse. Dabei handelt es sich um kleinere operative Beteiligungen aus dem Material Handling-Bereich sowie sonstige Beteiligungen an Händlern.

Mit einem erheblich gesteigerten bereinigten EBIT (€ 139 Mio.) hatte Linde Material Handling einen wesentlichen Anteil am bereinigten EBIT. Die signifikante Verbesserung beruht auf der guten Umsatzentwicklung im starken Heimatmarkt Deutschland und in den Wachstumsmärkten, der optimierten Kapazitätsauslastung und der erfolgreichen Fixkostenkontrolle. Dies trifft auch auf das bereinigte EBIT von STILL zu, welches um € 42 Mio. auf € 26 Mio. anstieg. Das bereinigte EBIT von OM verbesserte sich um € 6 Mio. auf € -5 Mio. in 2010.

EBIT nach Segmenten bereinigt1

Mio. €

2010

2009

Veränderung

1

Bereinigt um KION Akquisitionseffekte sowie Einmal- und Sondereffekte

 

 

 

 

LMH

139

25

>100%

STILL

26

-16

>100%

OM

-5

-11

53,4%

Sonstige & Konsolidierung

-21

-27

23,5%

Gesamt

139

-29

>100%

EBIT nach Segmenten

Mio. €

2010

2009

Veränderung

 

 

 

 

LMH

86

-68

>100%

STILL

2

-55

>100%

OM

-20

-16

-28,6%

Sonstige & Konsolidierung

-33

-43

23,0%

Gesamt

35

-182

>100%

Das Finanzergebnis veränderte sich im Berichtsjahr um € 43 Mio. von € -223 Mio. auf € -266 Mio. Dies war hauptsächlich durch den von € 96 Mio. auf € 129 Mio gestiegenen Zinsaufwand aus Darlehensverbindlichkeiten aus dem Senior Facilities Agreement (SFA) getrieben. Das wirtschaftliche schwierige Umfeld in 2009 und die damit verbundenen veränderten Covenant-Vereinbarungen per Oktober 2009 führten zu dem Zinsaufschlag im Vergleich zum Berichtsjahr 2009, der aber durch geringere Zinssicherungsaufwendungen in 2010 zum Teil kompensiert werden konnte. Dies ist auf eine veränderte Struktur der Zinssicherungsgeschäfte zurück zu führen, da neben Swaps nun auch Caps, welche nicht zu Ausgleichzahlungen führten, eingesetzt werden.

Insgesamt verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern 2010 deutlich gegenüber dem Vorjahr von €-405 Mio. auf € -231 Mio.

Die Ertragsteuern im Konzern lagen 2010 saldiert erneut im positiven Bereich. Sie betrugen saldiert € 35 Mio. im Vergleich zu € 39 Mio. im Vorjahr. Sie setzten sich zusammen aus € 15 Mio. tatsächlichem Steueraufwand und gegenläufigem Steuerertrag in Höhe von € 50 Mio. aus latenten Steuern, welcher aufgrund der deutlich besseren Ergebnissituation und der Nutzbarkeit von Verlustvorträgen im Vergleich zum Vorjahr (€ 44 Mio.) zu einem leicht höheren Ansatz von aktiven latenten Steuern führte.

Das Konzernergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2010 auf € -197 Mio. nach € -366 Mio. im Vorjahr. Diese deutliche Verbesserung um € 169 Mio. spiegelt die erheblich verbesserte Geschäftssituation der KION Group sowie Effizienzgewinne aus der Optimierung der Produktionsprozesse wider.

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