Finanzlage

Den für die Akquisition von Dematic mit einem Betrag von 2.543,2 Mio. € in Anspruch genommenen Brückenkredit (Acquisition Facilities Agreement, AFA) hat die KION Group im ersten Quartal 2017 über ein Schuldscheindarlehen zum Teil refinanziert. Tranche A2 des AFA in Höhe von 343,2 Mio. € mit einer Laufzeit bis Februar 2018 wurde vollständig abgelöst, während Tranche B des AFA über 1.200,0 Mio. €, fällig im November 2018, nun auf einen Restbetrag von 536,2 Mio. € zurückgeführt wurde. Die dritte Tranche des Brückenkredits mit einem Volumen von 1.000,0 Mio. € ist unverändert im November 2021 fällig.

Bis zum 31. März 2017 wurde das Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag von insgesamt 1.010,0 Mio. € begeben und ist in mehrere Tranchen mit Laufzeiten bis Mai 2022, April 2024, April 2027 und variabler bzw. fester Verzinsung aufgeteilt. Die KION Group hat im ersten Quartal 2017 mehrere Zinsderivate abgeschlossen, um das Zinsänderungsrisiko zu sichern, das aus variabel verzinslichen Tranchen resultiert (Cashflow Hedge). Der Brückenkredit, der ursprünglich ein zugesagtes Finanzierungsvolumen von 3.000,0 Mio. € aufwies, war bereits durch eine Kapitalerhöhung im Juli 2016 mit einem Bruttoerlös von rund 459,3 Mio. € verringert worden.

Die KION GROUP AG garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem Senior Facilities Agreement (SFA) und dem AFA und ist Darlehensnehmerin sämtlicher aus dem Schuldscheindarlehen resultierender Zahlungsverpflichtungen. Sämtliche Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“) wurden zum Quartalsstichtag eingehalten.

Kapitalstrukturanalyse

Die kurz- und langfristigen Schulden erhöhten sich in Summe auf 8.993,2 Mio. € zum 31. März 2017 (Ende 2016: 8.824,2 Mio. €).

Die in den Schulden enthaltenen bilanziellen Finanzverbindlichkeiten stiegen leicht auf 3.193,9 Mio. € (Ende 2016: 3.183,0 Mio. €). Nach Abzug der Flüssigen Mittel beliefen sich die Netto-Finanzschulden auf 2.857,1 Mio. € nach 2.903,4 Mio. € zum Jahresende 2016. Dies entsprach dem 2,8-Fachen des bereinigten EBITDA auf annualisierter Basis.

Die langfristige Fremdfinanzierung nach Abzug von Kreditbeschaffungskosten blieb gegenüber dem Bilanzstichtag 2016 (2.889,1 Mio. €) mit 2.890,0 Mio. € nahezu unverändert. Darin enthalten ist das im ersten Quartal 2017 emittierte Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von 1.010,0 Mio. €. Der Brückenkredit (AFA) wies zum 31. März 2017 eine Restschuld von 1.536,2 Mio. € auf, während das Senior Facilities Agreement mit 350,0 Mio. € langfristig in Anspruch genommen war. Die nicht genutzte freie Kreditlinie des SFA summierte sich zum 31. März 2017 auf 892,3 Mio. €. > TABELLE 11

Netto-Finanzschulden

11

in Mio. €

31.03.2017

31.12.2016

Veränderung

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto)

2.189,1

3.188,6

–31,3 %

Schuldscheindarlehen (brutto)

1.010,0

Sonstige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten

7,3

7,2

1,3 %

./. Kreditbeschaffungskosten

–12,5

–12,9

3,1 %

Finanzverbindlichkeiten

3.193,9

3.183,0

0,3 %

./. Flüssige Mittel

–336,8

–279,6

–20,5 %

Netto-Finanzschulden

2.857,1

2.903,4

–1,6 %

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Rahmen leistungsorientierter Pensionspläne verringerten sich infolge annähernd unveränderter Abzinsungsfaktoren zum 31. März 2017 nur leicht auf insgesamt 987,3 Mio. € (Ende 2016: 991,0 Mio. €).

Die Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Geschäften zur Refinanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts für Endkunden beliefen sich auf 1.014,1 Mio. € (Ende 2016: 1.007,2 Mio. €). Davon betrafen 722,7 Mio. € langfristige und 291,4 Mio. € kurzfristige Leasingverbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten aus der Kurzfristmietflotte sowie aus Beschaffungsleasing werden in den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Zum 31. März 2017 waren Verbindlichkeiten in Höhe von 434,3 Mio. € (Ende 2016: 440,0 Mio. €) zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Geschäfte enthalten. Ebenfalls dort ausgewiesen sind Verbindlichkeiten aus Restwertgarantien in Höhe von 16,6 Mio. € (Ende 2016: 16,7 Mio. €).

Das Konzern-Eigenkapital zum 31. März 2017 lag mit 2.560,0 Mio. € nahe beim Jahresendwert 2016 (2.535,1 Mio. €). Dem positiven Konzernergebnis standen dabei insgesamt nur moderat negative erfolgsneutrale Effekte im sonstigen Konzernergebnis gegenüber. Die Eigenkapitalquote lag zum 31. März bei 22,2 Prozent (Ende 2016: 22,3 Prozent). > TABELLE 10

(Verkürzte) Bilanz

10

in Mio. €

31.03.2017

in %

31.12.2016

in %

Veränderung

Langfristige Vermögenswerte

8.938,9

77,4 %

9.004,6

79,3 %

–0,7 %

Kurzfristige Vermögenswerte

2.614,4

22,6 %

2.354,6

20,7 %

11,0 %

Summe Aktiva

11.553,2

11.359,2

1,7 %

Eigenkapital

2.560,0

22,2 %

2.535,1

22,3 %

1,0 %

Langfristige Schulden

6.119,1

53,0 %

6.151,7

54,2 %

–0,5 %

Kurzfristige Schulden

2.874,2

24,9 %

2.672,5

23,5 %

7,5 %

Summe Passiva

11.553,2

11.359,2

1,7 %

Investitionsanalyse

Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Miet- und Leasingvermögen) wendete die KION Group im ersten Quartal 42,7 Mio. € auf, verglichen mit 27,8 Mio. € im Vorjahr. Der Fokus im Segment Industrial Trucks & Services lag mit 28,8 Mio. € unverändert auf aktivierten Entwicklungsleistungen in den operativen Einheiten LMH EMEA und STILL EMEA sowie der Erweiterung und Modernisierung von Produktions- und Technologiestandorten. Die Investitionen im Segment Supply Chain Solutions betrafen neben aktivierten Entwicklungsleistungen im Wesentlichen Software und Lizenzen.

Liquiditätsanalyse

Die Flüssigen Mittel erhöhten sich von 279,6 Mio. € zum Jahresende auf 336,8 Mio. € zum 31. März 2017. Unter Berücksichtigung der noch frei verfügbaren Kreditlinie standen der KION Group zum Quartalsende frei verfügbare liquide Mittel in Höhe von 1.226,2 Mio. € zur Verfügung (Ende 2016: 1.200,8 Mio. €).

Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit bewegten sich mit 106,1 Mio. € über dem Vorjahreswert (32,8 Mio. €). Insgesamt haben das operative Ergebnis sowie das mit +11,1 Mio. € (Vorjahr: –92,4 Mio. €) relativ stabile Net Working Capital im Vergleich zum 31. Dezember 2016 zum Liquiditätszufluss beigetragen.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit summierten sich im ersten Quartal auf –41,6 Mio. € (Vorjahr: –53,2 Mio. €). Die Auszahlungen für Investitionen in Entwicklungen (F&E) und Sachanlagen beliefen sich auf –42,7 Mio. € ( Vorjahr: –27,8 Mio. €) und beinhalten nunmehr auch die Investitionen der Dematic Gruppe.

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit betrug 64,5 Mio. € (Vorjahr: –20,4 Mio. €).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf –6,5 Mio. € (Vorjahr: 15,2 Mio. €). Die Aufnahme von Finanzschulden in Höhe von 1.297,6 Mio. € ist im Wesentlichen auf die Emission des Schuldscheindarlehens (+1.010,0 Mio. €) zurückzuführen. Dem gegenüber standen Tilgungen in Höhe von –1.285,3 Mio. €, die im Wesentlichen aus Rückzahlungen der Brückenfinanzierung (AFA) resultierten.

Insgesamt konnten die Zinsen im ersten Quartal durch die optimierte Finanzierungsstruktur – einschließlich Akquisitionsfinanzierung (Dematic) – gegenüber dem Vorjahr reduziert werden. Die Mittelabflüsse aus den laufenden Zinszahlungen summierten sich auf –16,0 Mio. € (Vorjahr: –19,9 Mio. € ohne gezahlte Vorfälligkeitsprämie). > TABELLE 12

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

12

in Mio. €

Q1 2017

Q1 2016

Veränderung

EBIT

96,6

89,0

8,5 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

106,1

32,8

>100 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–41,6

–53,2

21,8 %

Free Cashflow

64,5

–20,4

>100 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

–6,5

15,2

<–100 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

–0,8

–1,2

38,6 %

Veränderung Flüssige Mittel

57,2

–6,4

>100 %