Finanzlage

Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements haben sich zum 31. März 2016 gegenüber der Darstellung im Konzernlagebericht 2015 nicht verändert.

Im ersten Quartal 2016 hat die KION Group ihre Finanzierungsstruktur zu deutlich verbesserten Bedingungen erneuert und damit die noch aus der Zeit vor dem Börsengang stammende Finanzierung erfolgreich beendet. Mit Beschluss des Vorstands der KION GROUP AG vom 25. Januar 2016 zur konkreten Durchführung der Refinanzierung der KION Group erfolgte am 15. Februar 2016 die Ablösung des bestehenden Konsortialkredits vom 23. Dezember 2006 in Form einer revolvierenden Kreditlinie über 1.243,0 Mio. € sowie der im Jahr 2013 begebenen und im Jahr 2020 fälligen Unternehmensanleihe der KION Group über 450,0 Mio. € mit Mitteln aus dem neuen syndizierten Kreditvertrag (Senior Facilities Agreement). Das neue Senior Facilities Agreement, das im Oktober mit einem internationalen Bankensyndikat abgeschlossen wurde, umfasst eine revolvierende Kreditlinie von 1.150,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis Februar 2021 sowie eine festlaufende Tranche von 350,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis Februar 2019. Die Konditionengestaltung spiegelt dabei die heutigen Investment-Grade-Eigenschaften der KION Group wider. Im Rahmen der Tilgung der Anleihe und Ablösung des Konsortialkredites sind einmalige Finanzaufwendungen in Höhe von 25,7 Mio. € entstanden.

Die KION GROUP AG garantiert gegenüber den Banken sämtliche Zahlungsverpflichtungen unter dem neuen Senior Facilities Agreement. Anders als der bisherige Konsortialkredit und die getilgte Unternehmensanleihe ist der neue syndizierte Kreditvertrag nicht besichert. Im Zuge der Ablösung des Konsortialkredits vom 23. Dezember 2006 wurden alle unter dem bisherigen Kreditvertrag bestellten Sicherheiten freigegeben.

Die Vertragsbedingungen des Senior Facilities Agreements verlangen unter anderem die Einhaltung von Kreditvereinbarungsklauseln („Covenants“). Sie erfordern zusätzlich die Einhaltung eines maximalen Verschuldungsgrads (als Verhältniszahl von Finanzverbindlichkeiten zu EBITDA; „Financial Covenant“). Die Nichteinhaltung der Covenants kann unter anderem das Recht zur Kündigung des neuen syndizierten Kreditvertrags durch die Kreditgeber nach sich ziehen. Zum Abschlussstichtag wurden sämtliche Covenants eingehalten.

Kapitalstrukturanalyse

Zum 31. März 2016 lagen die bilanziellen Finanzschulden mit 743,4 Mio. € über dem Wert zum Jahresende 2015 (676,5 Mio. €). Nach Abzug der flüssigen Mittel in Höhe von 96,6 Mio. € beliefen sich die Netto-Finanzschulden auf 646,8 Mio. € nach 573,5 Mio. € zum Jahresende 2015. Die Netto-Verschuldung zum 31. März 2016 betrug das 0,8-Fache des bereinigten EBITDA der letzten zwölf Monate. Im Verhältnis zur Ertragskraft blieb die Netto-Verschuldung damit weitgehend stabil. > TABELLE 12

Netto-Finanzschulden

 

 

12

in Mio. €

31.03.2016

31.12.2015

Veränderung

Anleihe (2013/2020) – festverzinslich (brutto)

450,0

–100,0 %

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (brutto)

737,0

225,9

>100 %

Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten (brutto)

7,2

6,2

15,9 %

./. Kreditbeschaffungskosten

–0,8

–5,5

85,9 %

Finanzschulden

743,4

676,5

9,9 %

./. Flüssige Mittel

–96,6

–103,1

6,2 %

Netto-Finanzschulden

646,8

573,5

12,8 %

Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich bedingt durch ein niedrigeres Zinsniveau im Vergleich zum Jahresultimo 2015 (798,0 Mio. €) auf 879,1 Mio. € zum 31. März 2016. Die Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback-Geschäften zur Refinanzierung des langfristigen Leasinggeschäfts für Endkunden nahmen durch die ausgeweiteten Financial-Services-Aktivitäten auf 874,4 Mio. € (Ende 2015: 855,6 Mio. €) zu. Hiervon betrafen 629,0 Mio. € langfristige und 245,3 Mio. € kurzfristige Leasingverbindlichkeiten. Darüber hinaus sind in den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten 397,7 Mio. € (Ende 2015: 403,2 Mio. €) zur Finanzierung der Kurzfristmietflotte über Sale-and-Leaseback-Geschäfte enthalten.

Unter Berücksichtigung des unterjährigen Konzernergebnisses sowie der negativen erfolgsneutralen Effekte unter anderem im Zusammenhang mit der Zinsänderung bei den Pensionen reduzierte sich das Eigenkapital im Vergleich zum Jahresultimo 2015 (1.848,7 Mio. €) auf 1.807,8 Mio. €. Die Eigenkapitalquote belief sich auf 27,4 Prozent (Ende 2015: 28,7 Prozent). > TABELLE 13

(Verkürzte) Bilanz Passiva

13

in Mio. €

31.03.2016

in %

31.12.2015

in %

Veränderung

Eigenkapital

1.807,8

27,4 %

1.848,7

28,7 %

–2,2 %

 

 

 

 

 

 

Langfristige Schulden

2.756,6

41,8 %

2.860,0

44,4 %

–3,6 %

darin:

 

 

 

 

 

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

879,1

13,3 %

798,0

12,4 %

10,2 %

Finanzverbindlichkeiten

375,9

5,7 %

557,2

8,7 %

–32,5 %

Latente Steuern

295,4

4,5 %

302,7

4,7 %

–2,4 %

Leasingverbindlichkeiten

629,0

9,5 %

617,7

9,6 %

1,8 %

 

 

 

 

 

 

Kurzfristige Schulden

2.032,3

30,8 %

1.731,5

26,9 %

17,4 %

darin:

 

 

 

 

 

Finanzverbindlichkeiten

367,5

5,6 %

119,3

1,9 %

>100 %

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

595,9

9,0 %

574,6

8,9 %

3,7 %

Leasingverbindlichkeiten

245,3

3,7 %

237,9

3,7 %

3,1 %

 

 

 

 

 

 

Summe Passiva

6.596,6

6.440,2

2,4 %

Investitionsanalyse

Für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Miet- und Leasingvermögen) wendete die KION Group insgesamt 27,8 Mio. € auf, vergleichbar mit 27,4 Mio. € im Vorjahresquartal. Der Fokus der Investitionen lag auf aktivierten Entwicklungsleistungen in den Markensegmenten LMH und STILL sowie der Erweiterung und Modernisierung von Produktions- und Technologiestandorten.

Liquiditätsanalyse

Die Mittelzuflüsse der KION Group aus der laufenden Geschäftstätigkeit lagen mit 78,9 Mio. € deutlich über dem vergleichbaren Vorjahreswert (57,1 Mio. €). Forderungen und Verbindlichkeiten aus den laufenden Lieferungen veränderten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2015 nur unwesentlich und trugen auch zur positiven Entwicklung des operativen Cashflows maßgeblich bei.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit erhöhten sich akquisitionsbedingt auf –99,3 Mio. € (Vorjahr: –76,7 Mio. €). Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sowie in das Mietgeschäft beliefen sich im ersten Quartal 2016 auf insgesamt –73,8 Mio. € und lagen damit über dem Vorjahr (–66,2 Mio. €). Aus Unternehmenserwerben resultierte ein Netto-Mittelabfluss von insgesamt –27,3 Mio. € und betraf mit –23,2 Mio. € den Erwerb der Retrotech Inc.

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit lag im ersten Quartal trotz der erworbenen Retrotech Inc. mit –20,4 Mio. € annähernd auf Vorjahresniveau (–19,6 Mio. €).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich im Berichtszeitraum auf 15,2 Mio. € gegenüber –0,3 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Bedingt durch die vorzeitige Ablösung der Unternehmensanleihe und der Refinanzierung im Februar 2016 summierten sich die Aufnahmen an Finanzschulden auf 783,3 Mio. €, denen Tilgungen in Höhe von 735,3 Mio. € gegenüberstanden. Aus den laufenden Zinszahlungen entstand ein Mittelabfluss in Höhe von 19,9 Mio. € (Vorjahr: 20,2 Mio. €). Darüber hinaus wurde im Rahmen der vorzeitigen Tilgung der Anleihe eine Vorfälligkeitsprämie in Höhe von 15,2 Mio. € gezahlt, die zusätzlich in den Zinsauszahlungen enthalten ist. > TABELLE 14

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

 

 

14

in Mio. €

Q1 2016

Q1 2015

Veränderung

EBIT

89,0

82,1

8,4 %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

78,9

57,1

38,2 %

Cashflow aus Investitionstätigkeit

–99,3

–76,7

–29,5 %

Free Cashflow

–20,4

–19,6

–4,1 %

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

15,2

–0,3

>100 %

Währungseinflüsse Flüssige Mittel

–1,2

4,3

<–100 %

Veränderung Flüssige Mittel

–6,4

–15,6

58,7 %