Zusammenfassung des Geschäftsverlaufs

Absatzmärkte

Im Segment Industrial Trucks & Services hat sich der Weltmarkt für Flurförderzeuge im ersten Quartal 2017 sehr dynamisch entwickelt. Bezogen auf die Zahl der bestellten Neufahrzeuge konnte er im Vorjahresvergleich um 19,4 Prozent zulegen. Über alle Regionen und Produkttypen hinweg wurden 350,5 Tsd. Fahrzeuge geordert gegenüber 293,5 Tsd. im ersten Quartal des Vorjahres.

Die Region EMEA (Westeuropa, Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika) wuchs mit 14,2 Prozent zweistellig. In Westeuropa (+10,6 Prozent) stiegen die Bestellzahlen in Frankreich und Spanien überdurchschnittlich. Das Wachstum in Deutschland blieb leicht hinter dem Markt in Westeuropa zurück, während sich in Großbritannien die Zurückhaltung bei Investitionen in rückläufigen Bestellungen bemerkbar machte. In Osteuropa (+42,0 Prozent) wirkte sich vor allem eine höhere Nachfrage in Russland positiv aus. In Nord-, Mittel- und Südamerika (Region Americas) nahmen die Bestellzahlen in Summe um 7,6 Prozent zu, wozu die USA in absoluten Zahlen den größten Beitrag leisteten. Der brasilianische Markt konnte sich nach den massiven Rückgängen der vergangenen Jahre merklich erholen. Durch den starken Aufwärtstrend in China verzeichnete Asien-Pazifik (Region APAC) mit 32,5 Prozent die höchste Wachstumsrate. Die Verkaufszahlen bei Elektrostaplern wuchsen um 15,1 Prozent. Lagertechnikprodukte verzeichneten ebenfalls ein deutliches Plus von 18,2 Prozent. Bei Staplern mit Verbrennungsmotor legten die Verkaufszahlen im ersten Quartal um 22,8 Prozent zu. > TABELLE 01

Weltmarkt Flurförderzeuge (Auftragseingang)*

01

in Tsd. Stück

Q1 2017

Q1 2016

Veränderung

*

Länderzuordnung gemäß der neuen regionalen Steuerung

Quelle: WITS/FEM

Westeuropa

108,8

98,4

10,6 %

Osteuropa

19,4

13,7

42,0 %

Mittlerer Osten und Afrika

9,5

8,5

11,5 %

Nordamerika

63,2

59,2

6,6 %

Mittel- und Südamerika

7,6

6,5

16,6 %

Asien-Pazifik

142,0

107,2

32,5 %

Welt

350,5

293,5

19,4 %

Bei Lagersystemen im Segment Supply Chain Solutions gaben vor allem der stark wachsende E-Commerce und der vermehrte Einsatz von Industrie-4.0-Technologien der Nachfrage nach Automatisierungslösungen zusätzlichen Schwung. Die KION Group erwartet daher weiterhin ein durchschnittliches jährliches Marktwachstum von rund zehn Prozent.

Geschäftsverlauf im Konzern

Die KION Group hat die Integration von Dematic im ersten Quartal 2017 verstärkt vorangetrieben. So wird der Standort Stříbro in Tschechien im laufenden Jahr um ein neues Werk für automatisierte Fördersysteme von Dematic erweitert. Ein entsprechender Vertrag mit dem Bauträger wurde im März 2017 unterzeichnet. Insgesamt plant KION Investitionen in Höhe von rund sieben Millionen Euro in diese Fabrik, die 2018 die Produktion aufnehmen soll. Hergestellt werden Multishuttles und Modular-Conveyor-Systeme – Module für automatisierte Materialfluss- und Lagersysteme – für den europäischen Markt.

Die Integration von Egemin Automation und Retrotech Inc. in die Dematic Gruppe soll bis Ende 2017 abgeschlossen werden. Egemin Automation wird zusammen mit den Aktivitäten von Dematic zum weltgrößten Anbieter von fahrerlosen Transportsystemen (Automated Guided Vehicles, AGV) mit Sitz in Holland im US-Bundestaat Michigan. Retrotech wird unter der Marke Dematic Retrotech als Einheit der Kundenservice-Organisation von Dematic North America das Aftermarket-Geschäft ergänzen. Der Sitz verbleibt am bisherigen Standort Rochester im US-Bundestaat New York.

Zur Refinanzierung des Brückenkredits mit einem ursprünglich zugesagten Volumen von 3.000,0 Mio. €, den die KION Group von ihrer Kernbankengruppe für den Erwerb von Dematic erhalten und in Höhe von 2.543,2 Mio. € in Anspruch genommen hatte, begab die KION GROUP AG im ersten Quartal 2017 ein Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von insgesamt 1.010,0 Mio. €. Das Darlehen ist in mehrere Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren mit fester oder variabler Verzinsung aufgeteilt. Hierdurch wurde zugleich das Laufzeitenprofil deutlich gestreckt.

Im Januar hat die KION Group erstmals eine Einstufung im Investment-Grade-Bereich erhalten. Fitch Ratings erteilte dem Konzern ein langfristiges Emittentenrating von BBB– bei stabilem Ausblick, das das verbesserte Finanzprofil, die hohe Profitabilität und den stabilen Free Cashflow des Konzerns widerspiegelt. Die Ratingagentur Standard & Poor‘s hat im April ihre Einstufung der KION Group von BB+ mit negativem Ausblick auf BB+ mit stabilem Ausblick angehoben.