Energie- und Ressourceneffizienz
Effiziente und ressourcenschonende Produkte und Lösungen stehen seit jeher im Fokus der KION Group.
Was diese klare und konsequente Ausrichtung bewirkt, zeigt sich in den einzelnen Produkten und insbesondere den Fahrzeugen im Segment Industrial Trucks & Services. Hier arbeitet KION kontinuierlich daran, die Umweltleistung der Flurförderzeuge zu verbessern. Wichtig sind dabei sowohl die Emissionsminderung von Gabelstaplern mit Verbrennungsmotor als auch die Entwicklung effizienter Fahrzeuge und alternativer Antriebe. Darüber hinaus werden die etablierten Gabelstapler mit Elektroantrieb kontinuierlich und insbesondere mit Blick auf ihre Energieeffizienz weiterentwickelt. Hinzu kommt die Unterstützung der Kunden durch Flottenmanagement und Staplerleitsysteme, die u.a. zu einer gleichmäßigen Auslastung der Geräte, kürzesten Fahrwegen und einem geringeren Unfallrisiko führt.
Energie sparen, Emissionen senken
Durch die getriebelose Kraftübertragung kommen Linde Gabelstapler mit deutlich weniger Bauteilen aus als herkömmliche Gabelstapler, benötigen seltener einen Ölwechsel und zeichnen sich im Branchenvergleich durch einen besonders niedrigen Kraftstoffverbrauch aus.
Zudem benötigen Linde Flurförderzeuge durch den hydrostatischen Antrieb keine Betriebsbremse, wodurch Feinstaub vermieden wird. STILL hat bereits vor 15 Jahren die Gegengewichtsstapler mit wartungsfreien, nasslaufenden Lamellenbremsen ausgerüstet, so dass auch hier kein Feinstaub auftritt.
Im Bereich der Dieselstapler wird aktuell an der Umsetzung der Abgasnorm Euro V der Europäischen Union gearbeitet, die ab 2019 gelten wird und Fahrzeuge zwischen 19 und 56 kW betrifft. Gegenüber der aktuell noch zugelassenen Norm III A reduziert die neue Norm die Schadstoffgrenzwerte teilweise um 98 Prozent.
Schon heute zählen Dieselstapler von Linde und STILL in allen Traglastklassen zu den emissionsärmsten Fahrzeugen am Markt. Ein Beispiel: Der Schadstoffausstoß eines Linde-Dieselstaplers H25 bis H35 EVO liegt bei der Partikelmasse (PT) um 83 Prozent unter dem gesetzlich geltenden Grenzwert, bei den Kohlenwasserstoffen (HC) und Stickoxiden (NOx) sind es 26 Prozent und bei Kohlenmonoxid (CO) sogar 99 Prozent. Ähnlich herausragende Ergebnisse erreichen STILL Dieselstapler der Baureihe RX70. Kunden und Umwelt profitieren dabei gleichermaßen: Die Kraftstoffeinsparungen im Vergleich zu den Wettbewerbern nach dem in der VDI Richtlinie 2198 definierten Arbeitsspiel betragen bis zu 17 Prozent.
Im Bereich der Elektrostapler haben Linde-Produkte branchenweit die höchste Umschlagsleistung bei niedrigstem Verbrauch, das wurde durch ein vom TÜV Nord zertifiziertes Prüfverfahren für die Leistungsfähigkeit von Gabelstaplern bestätigt. Grundlage für das Verfahren sind definierte Arbeitsabläufe, die von verschiedenen Fahrzeugen dreimal unter gleichbleibenden Bedingungen gefahren werden. Gemessen werden der reale Verbrauch sowie die benötigte Zeit.
Um den besonderen Betriebsabläufen von Lagertechnik-Geräten gerecht zu werden – insbesondere großen Hubhöhen und oft engen Regalgängen – hat Linde Material Handling EMEA auch einen Leistungstest speziell für Lagertechnik entwickelt. Vergleichsgröße in der Wirtschaftlichkeitsberechnung sind auch hier die Kosten pro Arbeitszyklus.
Im Berichtszeitraum konnten im Segment Industrial Trucks & Services erneut wichtige Meilensteine bei der Verbesserung der Effizienz der jeweiligen Fahrzeuge erreicht werden. So komplettierte Linde im Berichtszeitraum seine EVO-Serie mit neuen Gabelstaplern mit Verbrennungsmotor im Traglastbereich von fünf bis acht Tonnen. Fahrzeuge mit dem EVO-Namenszusatz versprechen den Betreibern neben aktuellster Motorentechnologie größere Energieeffizienz sowie mehr Ergonomie und Sicherheit für den Fahrer. So verbrauchen die neuen Gabelstapler bis zu 20 Prozent weniger Kraftstoff als ihre Vorgängermodelle und verfügen zudem über eine umfangreiche Abgasnachbehandlung.
STILL bietet den Kunden bereits seit 2009 mit dem Energiesparprogramm Blue Q die Möglichkeit, trotz hoher Leistung bis zu 20 Prozent an Energie zu sparen. Vergleichbar mit einem Autofahrer, der im Stadtverkehr Kraftstoff spart, indem er seine Fahrweise vorausschauend dem Verkehrsfluss anpasst, reagiert das System auf unterschiedliche innerbetriebliche Einsatzprofile. Die CO2-Emissionen, die im verbrennungsmotorischen Betrieb oder bei der Erzeugung des elektrischen Stroms (z.B. im Kraftwerk) entstehen, verringern sich dadurch signifikant. Zudem reduziert das System den Verschleiß, verlängert die Lebensdauer der Batterie und verbessert die Nutzungszeit pro Batterieladung. So zahlt sich Umweltschutz auch in der Kostenrechnung aus. Der „blaue Knopf“ ist in allen Baureihen der Marke STILL serienmäßig verfügbar. Bestehende Elektrostapler der STILL Baureihen RX20 und RX60 lassen sich zudem per Nachrüst-Set mit dem Energiesparprogramm ausstatten.
Der Schwerpunkt der Entwicklungsarbeiten von Baoli lag in der Überarbeitung der Gabelstapler mit Dieselmotoren, die einerseits die neue chinesische Abgasstufe 3 erfüllen und zugleich besonders kostengünstig bleiben sollen. Parallel wird an neuen Elektro-Gegengewichtsstaplern und Lagertechnikgeräten gearbeitet, um die entsprechenden Produktlinien weiter auszubauen.
Die Vertriebs- und Servicegesellschaften spielen in puncto Umweltschutz ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Transport der Fahrzeuge zum Kunden erfolgt dabei umweltschonend und ohne Verpackung. Sie nehmen die gebrauchten Fahrzeuge zurück und führen sie einer weiteren Verwendung, beispielsweise über die Gebrauchtfahrzeugvermarktung, oder einer ordnungsgemäßen Entsorgung zu.
Bei den Intralogistiklösungen von Dematic steht neben Kosteneffizienz und Umweltschutzaspekten immer auch das Ausloten von Effizienzpotenzialen im Mittelpunkt. Das von Dematic entwickelte AMCAP System-Konzept zum automatischen Palettieren gemischter Produkte ermöglicht beispielsweise maßgebliche Prozessoptimierungen und eine optimierte Flächennutzung und damit eine spürbare Reduktion des ökologischen Fußabdrucks. Grundsätzlich müssen alle Lösungen von Dematic stets den höchsten Ansprüchen an Effizienz, Sparsamkeit und Rentabilität genügen. Die zweite Generation der Dematic Multishuttle-Lagersysteme für die Ein- und Auslagerung von Gegenständen erlaubt daher auch eine deutlich höhere Verdichtung der Lager und über den höheren Volumennutzungsgrad eine Ressourcenreduktion von bis zu 50 Prozent gegenüber der Vorgängergeneration. Das Verhältnis von Eigengewicht zu Traglast liegt bei diesen Multishuttles ungefähr bei 1:1 und bietet damit größtmögliche Effizienz. Vom TÜV SÜD durchgeführte Messungen bestätigen das hohe Energiesparpotenzial des Dematic Multishuttles. Auch bei der Entwicklung der neuesten Generation der Dematic Miniloads-Regalbediengeräte stand Energieeffizienz im Mittelpunkt: Leichtbau und Rückspeisung von Energie sowie der Einsatz modernster Steuerungssoftware ermöglichen eine Reduktion um etwa 30 Prozent gegenüber Systemen ohne diese Charakteristika. Daneben setzt Dematic in der Förder- und Sortiertechnik Standards: Modulare Fördertechnik bietet hohe Flexibilität und – über eine entsprechende „Run on Demand“-Anlagensteuerung und den Einsatz von Synchronmotoren – die Möglichkeit zu weiteren Energieeinsparungen. In der Sortiertechnik werden durch konsequenten Einsatz von Leichtbau-Plattformen und lineare Synchronmotoren weitere Energiesparpotenziale genutzt.
Im Rahmen seiner Energiepolitik hat sich Dematic außerdem verpflichtet, die CO2-Emissionen nachhaltig zu reduzieren. Das Management legt dazu jährlich verbindliche Energieziele fest, die zudem kontinuierlich überprüft werden. Damit ist die Einhaltung der Energieziele sichergestellt und gewährleistet, dass die Aktionspläne zum Energiemanagement implementiert werden. Ein Energie-Team ist dafür verantwortlich, dass die entsprechenden Prozesse aktiv gelebt werden. In 2017 erfolgt eine ISO 50001-Zertifizierung für Dematic.
Innovative Antriebstechnologien
Im Mittelpunkt der Entwicklung neuer Antriebstechnologien im Segment Industrial Trucks & Services stehen Lithium-Ionen-Batterien (Li-Ion-Batterien). Die Marken STILL und Linde greifen dabei auf Technologien zu, die in der CTO-Organisation entwickelt wurden, um einen Standard für verschiedene Elektro-Gabelstapler und Lagertechnikprodukte zu etablieren und so einen wichtigen Wettbewerbsvorteil in diesem Zukunftsmarkt zu schaffen.
Li-Ion-Batterien bieten eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Blei-Akkumulatoren. Neben deutlich geringeren Ladezeiten sowie einer drei bis viermal längeren Lebensdauer ist auch der Energiegehalt der Li-Ion-Batterien deutlich höher: Der Wirkungsgrad liegt bei über 90 Prozent. Damit sparen die Kunden rund 30 Prozent an Energie und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einer konventionellen Batterie-Ladegerät-Kombination. Auch die Rüst- und Wartungskosten verringern sich. Zudem werden durch die verkürzten Ladezeiten völlig neue und flexiblere Betriebskonzepte ermöglicht. Und weil beim Ladevorgang keine Ausgasungen auftreten, werden auch keine speziellen Laderäume mehr benötigt.
Die KION Group geht bei der Entwicklung der Li-Ion-Technologie einen konsequenten Weg. Der Vorteil für die Kunden: Da die Batterien speziell auf die Fahrzeuge abgestimmt sind und über das intelligente Energiemanagement Batterie und Fahrzeug miteinander kommunizieren, lässt sich die vorhandene Energie fast zu 100 Prozent ausnutzen. Die Batterieanzeige im Fahrzeug zeigt dabei stets eine Prognose der verbleibenden Betriebsstunden.
Bereits seit 2015 hat die KION Group die ersten Li-Ion-Batterien im Lagertechnik-Bereich auf dem Markt. 2016 präsentierten Linde Material Handling EMEA und STILL EMEA die ersten Gegengewichtsstapler mit Lithium-Ionen-Batterie. Das war ein Meilenstein bei der Umsetzung der neuen Technologie in konkreten Kundennutzen. Beide operativen Einheiten haben bereits eine Vielzahl an Li-Ion-Lagertechnikmodellen und -Schleppern im Angebot. Der Verkauf der ersten Linde-Gabelstapler mit Li-Ion-Technologie im Traglastbereich von 1,4 bis 1,8 Tonnen hat bereits begonnen. 2017 bietet Linde Lithium-Ionen-Modelle in allen Gabelstapler-Baureihen bis fünf Tonnen Tragfähigkeit an, erweitert das Portfolio aktuell um Hochhub-, Niederhub- und Doppelstockbelader-Modelle. STILL will bis Ende 2019 bereits 90 Prozent aller Fahrzeuge mit der neuen und umweltschonenden Technologie anbieten.
Auf Kundenwunsch werden bei Flurförderzeugen von Linde Material Handling EMEA und STILL EMEA auch Brennstoffzellen integriert. Die Brennstoffzellen-Technologie erzeugt – nahezu emissionsfrei – direkt an Bord des Fahrzeugs die elektrische Energie, den die elektrischen Antriebe für Fahren, Hydraulik und die Nebenaggregate benötigen. Herzstück der Anlage sind Brennstoffzellenstapel, in denen während der Reaktion von Wasserstoff und Luftsauerstoff elektrische Energie erzeugt wird. Diese wird direkt in den Antrieben umgesetzt, ein eventueller Überschuss wird in einer Batterie zwischengespeichert. Der für diese Reaktion benötigte Wasserstoff wird unter hohem Druck in Gastanks bereitgehalten, der Sauerstoff ganz einfach aus der Luft entnommen. Als „Abgas" entsteht hierbei lediglich reines Wasser. Sämtliche Bauelemente dieses „mobilen Kraftwerks" inklusive den Tanks für den für die Reaktion benötigten Wasserstoff finden auf engstem Raum Platz und benötigen nicht mehr Platz als eine konventionelle Batterie. Da die Brennstoffzelle direkt elektrische Energie liefert, können die bewährten elektrischen Antriebssysteme übernommen werden.
Auch Dematic gehört zu den absoluten Vorreitern in puncto innovativer Antriebstechnologie. Bereits seit 1995 werden Regalbediengeräte von Dematic standardmäßig mit Energierückspeisung ausgerüstet. Dabei setzt Dematic immer auf die aktuell modernste Technik. Bei der neuesten Gerätegeneration kommt eine Technik zum Einsatz, die dem Hubmotor die Bremsenergie des Fahrantriebs direkt im Gerät zur Verfügung stellt. Überschüssige Energie kann in das Netz zurückgeführt und für andere Zwecke eingesetzt werden. Durch Leichtbau und Rückspeisung werden Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent ermöglicht.
Komplettlösung mit CE-Kennzeichen am Beispiel von Linde Material Handling EMEA
Es ist ein kleiner, aber feiner Unterschied: Linde Material Handling tauscht bei seinen Lithium-Ionen-Geräten nicht einfach die Batterie aus, sondern hat gemeinsam mit renommierten Partnern für jedes Modell eine eigene Komplettlösung entwickelt. Christophe Lautray, Geschäftsführer Vertrieb: „Batterie und Fahrzeug sind perfekt aufeinander abgestimmt und haben vor der Markteinführung umfangreiche Tests und Prüfungen durchlaufen. Das schafft Vertrauen und zeichnet unsere Lösung gegenüber anderen Anbietern aus.“ So erhält – im Gegensatz zu Fahrzeugen anderer Hersteller – das gesamte Fahrzeug inklusive der Batterie eine CE-Kennzeichnung.
Die Linde-Geräte haben einen hohen Wirkungsgrad und bieten maximale Sicherheit: Falls es jemals Probleme an der Batterie geben sollte, schaltet sich das Fahrzeug automatisch ab, was die Gefahr von Unfällen minimiert. Auch eine Überladung der Batterie durch rückgeführte Energie ist bei den Lithium-Ionen-Geräten von Linde ausgeschlossen. Tobias Zierhut, Head of Product Management Warehouse Trucks bei Linde Material Handling EMEA: „Unsere Fahrzeuge sind für die Kunden ein Rundum-sorglos-Paket.“
Konkret bedeutet das: Linde Material Handling übernimmt Garantie und Gewährleistung nicht nur für das Fahrzeug, sondern auch für Batterie und Batteriemanagement. „Unser Servicenetzwerk mit 8.500 Servicetechnikern und Vertragspartnern in allen Regionen ist in der Branche einzigartig“, sagt Andreas Schneider, Head of Central Service: „Sobald es eine Frage zu den Batterien gibt, genügt ein Anruf und unser speziell geschulter Techniker ist zur Stelle.“
Dauertest bestanden – Linde Brennstoffzellentechnik im BMW Werk Leipzig
Zwei Jahre lang wurden im BMW Werk Leipzig wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Flurförderzeuge von Linde unter Alltagsbedingungen getestet. Die insgesamt elf Fahrzeuge, fünf 2,5- bis 3,5-Tonnen-Stapler Linde E25/35 HL sowie sechs E-Schlepper Linde P30C, wurden im Forschungsprojekt „H2Intradrive" zur Teileversorgung im BMW Karosseriebau eingesetzt. Ziel des Gemeinschaftsprojekts von BMW, Linde und der TU München war es, den Wasserstoffantrieb für Flurförderzeuge unter realen Produktionsbedingungen zu erproben und zur Serienreife weiterzuentwickeln. Dafür wurde im BMW Werk Leipzig, wo Fahrzeuge der BMW i-Modellreihe gefertigt werden, eigens die deutschlandweit erste Hallenbetankungsanlage für Wasserstoff errichtet.
Das Ergebnis des Projekts: Brennstoffzellen-Niederflurförderzeuge können unter bestimmten Bedingungen auch in Deutschland heute schon wirtschaftlich betrieben werden. Dazu zählen etwa eine hohe Arbeitsintensität im 2- oder 3-Schichtbetrieb sowie hohe Anforderungen an die Verfügbarkeit der Fahrzeuge, typische Stärken der Brennstoffzellen-Stapler.
Brennstoffzellen-Stapler im Dauereinsatz – Dänischer Baustoffhändler Stark testet wasserstoffbetriebene Flurförderzeuge von STILL
In einem Pilotprojekt arbeiten derzeit vier STILL-Brennstoffzellen-Stapler im zentralen Auslieferungslager der dänischen Baustoffhandlung Stark im Kopenhagener Südhafen. Die Gabelstapler der Baureihe RX 60 sind mit leistungsstarken H2-Logic-Brennstoffzellen ausgerüstet und sind rund um die Uhr im harten Einsatz. Der dänische Hersteller H2-Logic produziert Brennstoffzellen für Schleppfahrzeuge und Elektro-Gabelstapler. Die Flurförderzeuge sind jederzeit verfügbar, da sie innerhalb von wenigen Minuten an der firmeneigenen Tankstelle mit Wasserstoff betankt werden.
Der Einsatz der Flurförderzeuge läuft im Rahmen des Hylift-Demo-Projektes. Hierbei werden der Einsatz und die Erprobung von Brennstoffzellenstaplern europaweit bei namhaften Unternehmen aus Handel und Industrie gefördert. Ziel ist die Vorbereitung der kommerziellen Markteinführung der Brennstoffzellentechnologie.
Ökobilanzen – den gesamten Produktlebenszyklus im Blick
Kunden von Linde Material Handling EMEA, die ihre eigene Umweltleistung bewerten und verbessern wollen, erhalten seit 2014 belastbares Datenmaterial, das im Jahr 2016 aktualisiert wurde. Zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) und zertifiziert vom TÜV Rheinland (> Abbildung 12) hat Linde eine eigene Methodik entwickelt, um die Umweltauswirkungen seiner Fahrzeuge über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu bewerten – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion jedes einzelnen Bauteils, die Nutzung durch den Kunden bis hin zur Verwertung am Ende des Produktlebenszyklus.
Die Ökobilanzmethodik basiert auf den Anforderungen der ISO-Normen 14040 und 14044, die einen einheitlichen Ansatz und die entsprechende Transparenz der Umweltauswirkung gewährleisten.
Die entsprechenden Ökobilanzen – ebenfalls vom TÜV Rheinland zertifiziert (> Abbildung 13) – werden auf Basis der entwickelten Methodik für sieben Produktgruppen erstellt, die die wesentliche Fahrzeugpalette abdecken:
- Gabelstapler mit Verbrennungsmotor
- elektrische Gabelstapler
- Schubmaststapler
- Niederhubwagen
- Hochhubwagen
- Kommissioniergeräte
- Schlepper.
In jeder Produktgruppe wurde ein Referenzmodell ausgewählt und detailliert bewertet. Im Regelfall war dies das in der Region Europa jeweils meistverkaufte Fahrzeug.
Ökobilanzen für Produktuntergruppen sowie für neue Modelle sind bereits in Vorbereitung.
Über alle Produktgruppen hinweg zeigt sich, dass der Großteil der Umweltauswirkungen während der Nutzung der Fahrzeuge entsteht. Bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen spielt zudem das Batteriesystem eine entscheidende Rolle. Herstellung und Wartung der Flurförderzeuge fallen in etwa gleich stark ins Gewicht.
Die Ergebnisse der Untersuchungen fließen in den Entwicklungsprozess künftiger Produkte ein und tragen so dazu bei, die Umweltauswirkungen der Fahrzeuge weiter zu verbessern. Über die neu formulierten Plattformstrategien werden auch andere operative Einheiten der KION Group von der Methodik profitieren.
Miet- und Gebrauchtfahrzeugkonzepte: Kosten senken, Ressourcen schonen
Alle Geräte, die man bei STILL und Linde kaufen kann, lassen sich auch mieten – vom Handhubwagen bis hin zum Schwerstapler, für Tage, Wochen oder auch Monate. So können die Kunden in Zeiten besonders hoher Auslastung oder bei Ausfall eines Geräts schnell und flexibel reagieren. Gerade in den vergangenen Jahren ist dabei eine verstärkte Nachfrage nach umweltschonenden Fahrzeugen zu verzeichnen. In den Mietflotten kommen sowohl neue als auch gebrauchte Fahrzeuge zum Einsatz.
Kunden, die ein gebrauchtes Flurförderzeug erwerben wollen, bieten die operativen Einheiten seit einigen Jahren kostengünstige und für jeden Einsatzzweck passende Geräte – von Diesel- und Treibgasstaplern über Elektrostapler, Lagertechnikgeräte, Schlepper und Systemfahrzeuge bis hin zu Schwerstaplern an. So war 2016 jeder fünfte abgesetzte Stapler im Segment Industrial Trucks & Services ein Gebrauchtgerät. In der Regel handelt es sich hierbei um ehemalige Flottenfahrzeuge, die auf Basis eines Wartungsvertrags von Anfang an nach Herstellerempfehlung gewartet wurden. In einem standardisierten Prozess werden diese Fahrzeuge bei ihrer Rückgabe auf Herz und Nieren geprüft und je nach Zustand entsprechend aufbereitet.
Um bei Gabelstaplern mit Verbrennungsmotor die Einhaltung geltender Abgasnormen zu gewährleisten, wird der Motor getestet. Bei Gabelstaplern mit Elektroantrieb werden die Batterien auf ihre Leistungsfähigkeit hin geprüft und Batteriezellen bei Bedarf ersetzt oder neue Batterien eingebaut. Schadhafte Fahrzeugkomponenten werden repariert oder ausgetauscht, wobei nur Original-Ersatzteile zum Einsatz kommen. So ist sichergestellt, dass auch die gebrauchten Fahrzeuge jederzeit hohen Anforderungen entsprechen.
Nach Abschluss aller Arbeiten wird für jedes aufbereitete Fahrzeug eine Garantie ausgestellt, die den hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandard belegt. Sichtbares Zeichen dafür sind die Siegel „Approved Trucks“ von Linde bzw. die Gebrauchtgeräte-Klassifizierung in Gold, Silber und Bronze bei STILL.
Somit erwirbt der Käufer ein zuverlässiges, leistungsfähiges Fahrzeug – und durch die Verlängerung der Nutzungsdauer wird ein wesentlicher Beitrag zur Ressourcenschonung geleistet.