Im Berichtsjahr sind die Investitionen der KION Group infolge der fortgesetzten Markterholung in Europa und dem zusätzlichen Geschäft in China und Brasilien gegenüber dem Vorjahr um 7,7% auf € 133 Mio. gestiegen. Die Investitionen (ohne Beteiligungen und Zugang Leasingvermögen) konzentrierten sich 2011 auf die Produktentwicklung und die hieraus resultierenden Anpassungen in der Produktion, auf Fertigungsoptimierungen sowie auf die IT Systeme. Ebenso stellten die Erweiterungsmaßnahmen – Bau der Produktionsstätte in Brasilien und das neue Entwicklungszentrum KION Asia in Xiamen – wesentliche Investitionsprojekte dar.
In São Paulo hat die KION Group 2011 begonnen, ein neues Produktionswerk für Gegengewichtsstapler zu errichten. Wesentliche Investitionen im Berichtsjahr entfielen hier auf den Bereich Gebäude- und Infrastrukturerstellung. Die Bautätigkeiten waren zum Ende des Berichtsjahres bereits fortgeschritten, so dass die Produktion am neuen Standort voraussichtlich Mitte 2012 aufgenommen werden kann.
Die KION Group setzt bei der Fahrzeugentwicklung den standort- und bereichsübergreifenden Produktentstehungsprozess (iPEP) ein. Der Prozess verkürzt die Entwicklungsdauer, optimiert sowohl Entwicklungs- als auch Herstellkosten und steigert die Qualität der Produkte. Durch die sehr frühe Einbindung aller erforderlichen Fachbereiche in die Produktentstehung kann Mehrfachaufwand vermieden werden. Dies ist die Basis für wirtschaftlich erfolgreiche und kundenorientierte Produkte in bereits bestehenden Märkten sowie für die zügige Erweiterung des Produktprogramms insbesondere in Südamerika, Asien und Osteuropa.
Bei der Marke Linde im Werk Aschaffenburg gehörte im Berichtsjahr die Weiterentwicklung der Fahrzeug- und Mastkonzepte für Schubmaststapler zu den kapazitäts- und aufwandsintensivsten Themen. Der bis 2010 im britischen Basingstoke entwickelte Gerätetyp konnte in den Aspekten Sicherheit, Leistungsstärke, Komfort, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit deutlich verbessert und anschließend in die Serienentwicklungsphase überführt werden. Weitere Investitionen flossen 2011 in die neue Generation von Elektro-Staplern mit einer Traglast von 2 bis 5 Tonnen, die bereits in Serienproduktion gefertigt werden. Ebenfalls wurde in die Entwicklungen von Schmalgang-Fahrzeugen und in alternative Antriebstechnik, wie Hybridtechnik, Brennstoffzellen- und Lithium-Ionen Technik investiert.
Die Marke STILL konzentrierte ihre Investitionstätigkeiten am Standort Hamburg vor allem auf die Neu- und Weiterentwicklung ihrer Staplerfamilien sowie die Integration der Hybridspeichertechnologie in die STILL Geräte. So wurden 2011 die Entwicklung eines Verbrenner- und Elektro-Gabelstaplers im Lastbereich von 6 bis 8 Tonnen und eines STILL Staplers mit Verbrennungsmotor für die Last von 2,2 bis 3,5 Tonnen mit innovativer Hybridspeichertechnologie vorangetrieben. Der weiterentwickelte kompakte E- und V-Stapler im Bereich 6 bis 8 Tonnen ist speziell auf die Bedürfnisse der Papier- und Getränkeindustrie ausgerichtet. Hierdurch soll eine Stärkung bzw. der Ausbau der Marktführerschaft im stark wachsenden Segment der Großstapler erreicht werden. Mit dem Hybridstapler für das Lastsegment 2,2 bis 3,5 Tonnen verfolgt STILL den Weg zu minimiertem Energieverbrauch und reduzierten CO2-Emissionen konsequent weiter. Ebenso investierte STILL in einen Schubmaststapler mit deutlich verbessertem Hubmast inkl. Mastdämpfungssystem, der auf der Plattform des Linde-Modells aufsetzt und somit die Entwicklungskosten durch Verwendung von ca. 50% Gleichteilen erheblich reduziert.
Regelmäßig erfordern neue Produktentwicklungen, aber auch rechtliche Änderungen Anpassungen in der Produktion und Fertigung. Im Zuge der geänderten europäischen Abgasemissionsrichtlinien investierte die KION Group in eine neue Lackiererei am italienischen Standort Luzzara, die 2012 in Betrieb genommen wird. Zudem führten Investitionen in eine neue Dieselmotorentechnologie zur weiteren Emissionsreduktion bei den dieselbetriebenen Staplern der KION Marken. Das europaweite Zentrallager für Linde-Ersatzteile in Kahl (Deutschland) hat 2011 mit Investitionsmaßnahmen zur Erweiterung und Optimierung der Lagerkapazität begonnen, um das gestiegene und margenstarke Ersatzteil -Geschäft besser bedienen zu können. Die Investitionen in Produktion und Fertigung werden zudem für die Modernisierung des Maschinenparks sowie zur Realisierung von Effizienzpotentialen durch schlankere Fertigungsabläufe genutzt.
Das konzernweite IT-System im Bereich Vertrieb wird durch das Projekt KION ONE Sales & Services kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Das Projekt zur Zusammenführung der europäischen Rechenzentren und zur Optimierung der bestehenden Infrastruktur-Hardware und Software, KION ONE Infrastructure, wurde 2011 ebenfalls weiterentwickelt.