Um eine effiziente Investitionssteuerung zu gewährleisten existiert konzernweit ein zweistufiger Investitionsgenehmigungsprozess. Im ersten Schritt erfolgt die Investitionsplanung inklusive der Einzeldarstellung wesentlicher Projekte im Rahmen des jährlichen Planungsprozesses. Investitionsprojekte > 250T€ unterliegen im zweiten Schritt einer Einzelbeurteilung. Letztere umfasst eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des jeweiligen Projekts mittels Discounted Cash Flow Verfahren. Die Projekte werden sowohl auf Basis der internen Verzinsung als auch der Pay-back Periode beurteilt. Es werden grundsätzlich nur Investitionsprojekte genehmigt, die eine höhere interne Rendite als die Kapitalkosten der KION Group erwirtschaften und somit zur Unternehmenswertsteigerung beitragen. Investitionsprojekte > 250T€ werden generell zunächst von der Geschäftsführung der betroffenen Marke und anschließend von der KION Group Geschäftsführung genehmigt.
Die Investitionen der KION Group (ohne Beteiligungen und Zugang Leasingvermögen) dienten vor dem Hintergrund der veränderten Kapazitätssituation durch die Wirtschaftskrise im Wesentlichen Restrukturierungsvorhaben im Rahmen des Performancesteigerungs-Programms KIARA und Produkt- sowie IT Investitionen. In Anbetracht der in 2010 eingesetzten Markterholung wurden die Investitionen insgesamt um 14% auf € 123 Mio. erhöht. Die Investitionen in Entwicklungsprojekte für neue Produkte und Facelifts sowie Design-to-cost Maßnahmen wurden weiterhin auf hohem Niveau gehalten. Gleichzeitig ermöglichte die Investition in schlankere Fertigungsabläufe die konsequente Hebung von Effizienzpotenzialen. Darüber hinaus wurde ein Teil des Maschinenparks durch entsprechende Ersatzinvestitionen modernisiert.
Investitionen nach Segmenten |
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Mio. € |
2010 |
2009 |
Veränderung |
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LMH |
70 |
66 |
6,1% |
STILL |
30 |
24 |
25,0% |
OM |
4 |
5 |
-20,0% |
Sonstige |
19 |
13 |
46,2% |
Gesamt |
123 |
108 |
13,9% |
Einen Investitionsschwerpunkt im Geschäftsjahr 2010 bildeten die Produktionsstandortverlagerungen von Basingstoke nach Aschaffenburg und der betroffenen Produktlinien von Reutlingen nach Hamburg, die zum Jahresende abgeschlossen wurden. Die angestrebten Verlagerungen führten im vergangenen Jahr insbesondere zu Baumaßnahmen um die notwendigen Infrastrukturvoraussetzungen (z.B. Gebäudemaßnahmen, Testgelände) für die Produktverlagerung in Aschaffenburg und Hamburg zu schaffen.
Der Konzern hat insbesondere im Segment der E-Stapler (Baureihen 387/388) und Schubmaststapler (Baureihe 1120) wichtige Entwicklungsprojekte vorangetrieben. Ein stringenter bereichs-übergreifender Produktentstehungsprozess (iPEP) verkürzt die Entwicklungsdauer neuer Fahrzeuge und optimiert die Kosten bereits vor Serienstart – eine wichtige Voraussetzung für die zügige Erweiterung des Produktprogramms, mit dem Linde Material Handling und STILL Märkte in Nordamerika, Asien und Osteuropa bedienen werden. Insbesondere um den Bedarf in Osteuropa zu decken, hat die Marke STILL im vergangenen Jahr einen verbrennungsmotorischen Stapler mit Drehmoment-Wandler (Torque-Converter) eingeführt. Weitere Innovationen in diesem und den anderen Produktbereichen (z.B. Hybridtechnologie) sind vorgesehen.
Im IT Bereich wurde das Projekt KION ONE Sales & Services weiter vorangetrieben, das konzernweit die Systemlandschaften im Bereich Vertrieb vereinheitlicht und optimiert. Dieses Projekt wird auch in 2011 einen Investitionsschwerpunkt bilden. Zudem wurde in 2010 das Projekt KION ONE Infrastructure angestoßen, das die Zusammenführung der europäischen Rechenzentren und die Optimierung der bestehenden Infrastruktur- Hardware und Software beinhaltet.