Der Einkauf der KION Group hat die Herausforderungen infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise erfolgreich gemeistert. Nachdem viele Zulieferer zu Jahresbeginn noch strukturelle Maßnahmen umsetzten, um ihr Angebot an das reduzierte Auftragsniveau der Vorperiode anzupassen, erforderten die rasch ansteigenden Auftragseingänge zur Jahresmitte einen schnellen Ausbau der Kapazitäten. Damit eng verbunden war naturgemäß ein starker Anstieg an Vormaterialbedarf. Dieser führte vorübergehend zu Lieferengpässen, die bis zum Jahresende bestanden – insbesondere bei Elektronikbauteilen. In enger Zusammenarbeit haben die operativen Bereiche der KION Group die im Laufe des Jahres wiederholt an den steigenden Auftragseingang angepassten Produktionsprogramme bei den Zulieferern abgesichert.
Die Rohstoffpreissteigerungen des Jahres 2010 schlagen sich nicht in vollem Umfang auf die Materialkosten der KION Group nieder. Da die KION Group im wesentlichen bereits verarbeitete Materialien und Komponenten erwirbt, schlagen sich Rohstoffschwankungen nur in dem Maße nieder, der ihrem Anteil an der Wertschöpfung des jeweiligen Produkts entspricht. Zudem werden Zulieferer für eine vertraglich fixierte Zeit an die vereinbarten Bedingungen gebunden, so dass Preissteigerungen auf der Rohstoffseite erst mit einer gewissen Verspätung wirken und auch nur in den Fällen in denen von einer nachhaltigen Verteuerung ausgegangen werden kann. Schwankende Rohstoffpreise verändern die Materialkosten über die genannten Gründe in der Regel kaum. Teilweise werden Rohstoffkosten auch an den Endkunden direkt weitergegeben. Die Preise für Batterien, die maßgeblich durch den Bleipreis beeinflusst werden, werden als Industriepraxis direkt an den Kunden weitergegeben.
Durchschnittlich stiegen die Materialpreise der KION Group infolge der veränderten Rohstoffpreise im Geschäftsjahr 2010 um 1,8%. Vor allem Stahl- und Schrottpreise sowie Kupfer verteuerten sich gegenüber 2009. Dem gegenüber konnten Kostensenkungen in Höhe von 2,4% im Rahmen des Performance-Steigerungsprogramms KIARA und durch intensive Zusammenarbeit mit den Zulieferern erzielt werden. Diese Zulieferer arbeiten in einem Supplier Circle mit KION Group an gemeinsamen Projekten zur kontinuierlichen Verbesserung. Interdisziplinär besetzte Teams haben im vierten Quartal begonnen, mit acht Zulieferern Verbesserungspotenziale in allen Bereichen der Zusammenarbeit zu identifizieren. Diese Lieferantenentwicklungsprojekte werden auch künftig einen wichtigen Beitrag leisten, um die Kosten für die KION Group zu reduzieren.
Aufgrund der durch den erhöhten Auftragseingang gestiegenen Produktionsmenge und wegen höherer Rohstoffpreise nahm der Materialaufwand im Berichtsjahr um 16 % auf € 1.714 Mio. zu (2009: € 1.480 Mio.).