11 Nachhaltigkeit

Die KION Group ist sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft, die Umwelt und die Wirtschaft bewusst. Deshalb verpflichtet sich die KION Group über die gesetzlichen Pflichten hinaus, die nachhaltige Entwicklung im sozialen und ökologischen Bereich gezielt zu fördern. Die Ziele Klimaschutz und Ressourcenschonung haben dabei höchste Priorität – und sind fester Bestandteil des Code of Compliance. Innovative Produkte belegen die Rolle der KION Group als Vorreiter im Einsatz moderner Umwelttechnologie. Um die Ressourcen zu schonen, haben die Marken Linde und STILL zukunftsweisende Konzepte entwickelt.

Ergonomie, Umwelt und Effizienz stehen im Fokus

Linde setzt das PureMotion Programm um, dessen Schwerpunkte Ergonomie, Umwelt und Effizienz sind. Ein Beispiel: Seit der Entwicklung des ersten hydrostatischen Antriebs in den 1960er Jahren hat Linde die Technik kontinuierlich verbessert. Die modernen hydrostatischen Radmotoren laufen nicht mehr mit 3.500, sondern nunmehr mit 170 Umdrehungen pro Minute. Der Stapler benötigt weniger Kraftstoff, verursacht weniger Emissionen und der Kunde wirtschaftet somit effizienter.

Auch in punkto Dieselmotoren ist Linde führend. Die Messwerte für den Partikelausstoß der Dieselmotoren (Modell H25D 392) liegen bei lediglich rund 35 Prozent des Niveaus der Wettbewerber am Markt. Darüber hinaus werden Partikelfiltersysteme als Sonderausstattung angeboten. Der Technikvorsprung zeigt sich auch im Bereich Elektrostapler: Durch Energierückgewinnung sparen sie ein Viertel Energie. Außerdem ist es der Marke Linde gelungen, die Geräuschentwicklung dieser Geräte um 30 Prozent gegenüber Produkten anderer Hersteller zu senken. Gleichzeitig nutzen die Verschleißteile zu 20 Prozent weniger ab. Fazit: Das PureMotion Programm kombiniert den Nutzen für den Menschen mit den Vorteilen aus ökonomischer und ökologischer Sicht ideal.

Eine ähnliche Strategie verfolgt auch die KION Marke STILL. Ein wichtiges Konzept ist BlueQ: Per Knopfdruck aktiviert der Fahrer den Effizienz-Modus. Durch eine intelligente Kennlinienoptimierung des Antriebs wird genau dort Energie eingespart, wo sie den Arbeitsprozess nicht beeinträchtigt. Auf diese Weise lässt sich deren Verbrauch – je nach Einsatzprofil und Fahrzeugausstattung – um 10 bis 20 Prozent reduzieren. Der wirtschaftliche Nutzen für den Kunden: Bei einem Elektrostapler mit 1,6 Tonnen Tragfähigkeit beträgt das Sparpotenzial über fünf Jahre im Dreischichteinsatz rund 2.500 Euro. In dieser Rechnung sind weitere Effekte durch einen geringeren Verschleiß, eine längere Lebensdauer der Batterie und die höhere Nutzungszeit pro Ladung noch unberücksichtigt.

Intelligente Technik sichert Wettbewerbsvorteile

Zukunftstechnologien wie die Energierückgewinnung bei Staplern, Biodiesel, Erdgasstapler, der Einsatz von Rußpartikelfiltern und Verstellpumpen für die Hubantriebe sowie der Betrieb über Brennstoffzellen haben innerhalb der KION Group Tradition. Dass die innovativen Antriebskonzepte den Nerv der Zeit treffen, zeigen aktuelle Prognosen von Branchenexperten. Die Industrial Truck Organization, die Hersteller von Gabelstaplern und deren Zulieferern in Kanada, den Vereinigten Staaten und Mexiko vertritt, etwa erwartet, dass in 14 Jahren 90 Prozent aller Stapler weltweit elektrisch betriebene Geräte sein werden. Eine Umfrage des Japanischen Industrial Vehicles Association Engineering Committee kommt zu ähnlichen Resultaten. Demnach gehören Lithium-Ionen-Batterien und Hybridantrieben die Zukunft.

STILL reagiert auf diesen Trend. Der neue Stapler RX 70 Hybrid setzt den Weg zu niedrigem Energieverbrauch und geringen CO2-Emissionen konsequent fort – im Mai soll der Hybridstapler serienfähig sein. Das Konzept stammt vom Modell RX 70, das die „Fork Lift Truck Association“ aus Großbritannien (FLTA) bereits mit dem FLTA Umweltpreis ausgezeichnet hat.

Die Innovationskraft des Konzerns sowie die technische Weiterentwicklung des Produktportfolios versetzen die KION Group in die Lage, kontinuierlich den Ressourcenbedarf von Flotten ihrer Kunden zu optimieren. Darüber hinaus drückt sich verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen auch im Einsatz von recyclebaren Materialien, in schonenden Fertigungsverfahren, energiesparenden Produkten und umweltgerechten Arbeitsplätzen aus.

Ein Beispiel hierfür liefern die Pulverlackieranlagen bei STILL: Die Stapler benötigen nur eine Farbschicht. Bei der Produktion werden keine Lösungsmittel verwendet. Und nicht benötigte Farbe wird aufgefangen und wieder verwertet. Außerdem verbraucht das STILL Werk in Hamburg nur noch 32 Prozent der ursprünglichen Menge Erdgas, seitdem es mit CO2-freundlicher Fernwärme heizt. Als zertifizierter Partner der Umweltpartnerschaft Hamburg ist der Standort Musterbetrieb für die Erprobung des freiwilligen CO2-Monitorings. Mit einer intelligenten Energiesteuerung, die elektrische Verbraucher getaktet abschaltet, konnte der Stromverbrauch bereits seit dem Jahr 2004 erheblich gesenkt werden. Eine hydraulische Optimierung der Heizungsanlage bewirkte eine wesentliche Verringerung der Umlaufwassermenge sowie eine geringere Rücklauftemperatur. Durch die Aufschaltung der Heizungs- und Lüftungsanlagen auf eine Leitwarte spart der Standort sowohl Strom als auch Wasser.

Emissionskontrollen, eine ökologisch effiziente Produktion sowie die Übereinstimmung mit Umwelt- und Gesundheitsauflagen münden in konstanten Optimierungen von Produkten und Arbeitsabläufen. Bereits bei der Entwicklung eines Staplers wird seine Verwertung am Ende seiner Lebenszeit berücksichtigt. Das Ergebnis: Ein Linde Stapler beispielsweise ist zu 99 Prozent recyclebar. Das Gusseisen, das 70 Prozent ausmacht, wird für einen neuen Stapler verwendet. Weiteres Material wie Stahl, Kupfer, Glas und Betriebsflüssigkeit ist beinahe zu 100 Prozent verwertbar.

Programme zur Mitarbeiterförderung sichern die Zukunft des Konzerns

Die Basis für die Zukunftsfähigkeit der KION Group bilden ihre Mitarbeiter. Deshalb steht die Menschlichkeit im Zentrum aller Prozesse. Die Unternehmenskultur ist im gesamten Konzern von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt. Vorgesetzte und ihre Mitarbeiter leben diese Werte. Dass sie diese Kultur schätzen, zeigt die überdurchschnittlich hohe Unternehmenstreue – ein entscheidender Vorteil der KION Group im Wettbewerb. Denn Premium-Produkte entwickeln, produzieren und verkaufen können die Marken nur mit Mitarbeitern, für die der Arbeitsplatz mehr ist als nur ein Job.

Die Maßnahmen zur beruflichen Qualifikation beginnen mit der Förderung von Hochschulen, Praktikanten und Auszubildenden, setzen sich über Weiterbildungsmöglichkeiten der Belegschaft fort und münden in sorgfältig strukturierten Programmen zur Förderung von Talenten und Führungskräften. Allein 26 Mitarbeiter bei Linde haben im vergangenen Jahr eine neue Führungsverantwortung übernommen. Die Basis hierzu bildet der „Führungsführerschein“, der den Mitarbeitern dabei hilft, ihre Führungsverantwortung in ihrem Team optimal zu gestalten und auszuüben. In einer modular aufgebauten Seminarreihe erproben frisch gekürte Führungskräfte in der Praxis, wie sie ihr Führungsverhalten optimieren können.

Ein Pluspunkt der KION Aus- und Weiterbildungsmodelle ist ihre Flexibilität. Dies zeigen sowohl Initiativen der Marken, die Phase der Kurzarbeit im vergangenen Jahr für intensive Trainings zu nutzen als auch die Möglichkeiten zum multinationalen Arbeiten und Lernen. Um es zu fördern, ermöglicht beispielsweise das Linde Expat-Programm Mitarbeitern einen Wechsel vom Stammhaus in Deutschland in nahezu jedes Partnerland ebenso wie in die umgekehrte Richtung.

Ein fundamentaler Bestandteil im Themenspektrum der Ausbildung ist die Nachwuchsarbeit. Die Zusammenarbeit mit dem Career Center Hamburg, das Programm „SMS“ (STILL moves students) und die Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (AWA) sowie dem Kurt-Körber-Gymnasium und der Helmut-Schmidt-Universität beim Hamburger Roboterbauprojekt „e-truck“ sind nur einige Beispiele für Projekte, in denen STILL den Nachwuchs fördert. Ziel dieser Initiativen ist der frühzeitige Aufbau nachhaltiger Beziehungen zu potenziellen Auszubildenden und Arbeitnehmern von morgen.

Linde Material Handling setzt in punkto Berufsausbildung als größter Ausbilder in der Region Aschaffenburg Maßstäbe. Neben der fachlichen Ausbildung zählen die gegenseitige Wertschätzung und der respektvolle Umgang miteinander zu den wesentlichen Bestandteilen des persönlichen Entwicklungsplanes für jeden Auszubildenden. In pädagogischen Trainings werden diese Werte und Haltungen gezielt geschult und entwickelt. Seit vielen Jahren kooperiert Linde Material Handling mit den Gymnasien in Aschaffenburg, der IHK Aschaffenburg, der Hochschule Aschaffenburg und der bayerischen Staatsregierung und hat eine Schüler-Ingenieur-Akademie entwickelt, in der Lerninhalte aus technischen und naturwissenschaftlichen Berufen in die Lerninhalte der gymnasialen Oberstufe integriert wurden. Praktika, Diskussionsrunden und Schülerprojekte verzahnen auf diese Weise Wirtschaft und Schule. Breite Möglichkeiten für Studienpraktika und eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschule Aschaffenburg bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Nachwuchsförderung und -entwicklung.

Dass die Ausbildungsmodelle der KION Marken auch von externen Experten ausgezeichnet werden, belegt dessen Qualität: Der AGA-Unternehmensverband hat den Ausbildungspreis 2009 an eine junge Mitarbeiterin verliehen, die bei STILL ihre Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin absolviert hat.

Ein wichtiges Themenfeld, in dem die KION Group ihre Mitarbeiter permanent aus- und weiterbildet, ist Sicherheit. Um diese an den Standorten zu verbessern, hat die KION Group allein in Deutschland 486 Schulungen im Jahr 2010 durchgeführt – Schwerpunkte dieser Maßnahmen waren unter anderem Gefährdungsbeurteilung und Gefahrgüter. Intensive Unfallanalysen und detaillierte Maßnahmenpläne sollen die Risiken am Arbeitsplatz senken. Schulungsveranstaltungen für Führungskräfte schärfen das Bewusstsein für Sicherheit auf allen Ebenen.

Marken und Belegschaft unterstützen die Gesellschaft

Um ihrer besonderen sozialen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gerecht zu werden, setzen sich sowohl Geschäftsführung als auch Mitarbeiter persönlich für zahlreiche Hilfsprojekte ein. Die Mitarbeiter in den USA beispielsweise spenden seit neun Jahren regelmäßig Blut für das American Red Cross. STILL Mitarbeiter und ihre Angehörigen haben bei der Jubiläumsfeier 2010 knapp 20.000 Euro gespendet. Empfänger dieser Spende sind die Fördergemeinschaft Kinderkrebszentrum Hamburg e.V. und Switch – eine Initiative der Kulturbrücke Hamburg e.V., die mit interkulturellen Projekten zum Abbau von Vorurteilen gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund beiträgt. Darüber hinaus haben Mitarbeiter von Linde Material Handling Erdbebenopfer in Haiti mit rund 38.000 Euro durch die Umwandlung von Guthaben aus Zeitkonten finanziell unterstützt – Linde hat diesen Betrag auf 45.000 Euro aufgerundet und im Laufe des Jahres weitere 5.000 Euro für Flutopfer in Pakistan gespendet.

Als Ende Februar ein schweres Erdbeben weite Teile des Landes verwüstete, wurde unmittelbar nach Erdstößen die Aktion „Linde hilft Linde“ gestartet, bei der Kollegen aus Santiago kurzfristig Lebensmitteltransporte mit firmeneigenen Transportern nach Concepción organisierten. Um den Menschen in Chile nachhaltig beim Wiederaufbau des Landes zu helfen, hat KION rund 100.000 Euro gespendet.

Mehrere Standorte in verschiedenen Ländern sind außerdem bereits dazu übergegangen, zu Weihnachten auf Geschenke für Kunden zu verzichten und das Budget stattdessen an Bedürftige zu spenden.

Als Staplerhersteller sind die Marken der KION Group prädestiniert, dort zu helfen, wo Hilfsgüter schnell, unkompliziert und zuverlässig verteilt werden müssen. Deshalb haben Linde und STILL verschiedenen Hilfsorganisationen im Laufe des Jahres 15 Flurförderzeuge zur Verfügung gestellt.

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