1 Meilensteine des Geschäftsjahres 2011

KION Group steigert Auftragseingang auf € 4.682 Mio. – jedes dritte Neufahrzeug in die Wachstumsmärkte geliefert.

Der weltweite Markt für Flurförderzeuge hat im Jahr 2011 trotz der europäischen Schuldenkrise und Unsicherheiten an den Finanzmärkten einen deutlichen Aufschwung verzeichnet. Zwei Faktoren haben diesen Aufschwung begünstigt: Zum einen die Nachfrageerholung im europäischen Raum, zum anderen die hohe Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung in den Wachstumsmärkten. Die KION Group hat insbesondere davon profitiert, dass die weltweite Nachfrage nach effizienten Gegengewichtsstaplern mit Elektro- und Verbrennungsmotoren sowie Lagertechnikfahrzeugen deutlich zugenommen hat. Auch das After Sales Geschäft sowie der Umsatz mit Miet- und Gebrauchtgeräten konnte gegenüber dem Vorjahr ausgebaut werden. Die KION Group steigerte ihren Auftragseingang auf € 4.682 Mio. – das entspricht im Vergleich zum Vorjahr (€ 3.860 Mio.) einer Zunahme um rund 21%. Der Konzernumsatz erhöhte sich auf € 4.368 Mio. und nahm somit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (€ 3.534 Mio.) um 24% zu. Das um Einmal- und Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat die KION Group von € 139 Mio. in 2010 auf € 365 Mio. in 2011 gesteigert. Das entspricht einer EBIT-Marge von 8,3%, die damit den Wert des bisherigen Rekordjahres 2008 überstieg und eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr darstellte. 2010 hatte die bereinigte EBIT-Marge bei 3,9% gelegen.

Die KION Group hat 2011 ihre Globalisierungsstrategie erfolgreich fortgeführt. Zu den wichtigsten Absatzregionen neuer Flurförderzeuge zählten im Geschäftsjahr 2011 Deutschland, Frankreich, China und Brasilien. Drei von zehn Fahrzeugen lieferte die KION Group an Kunden in Wachstumsmärkten. In den kommenden Jahren will die KION Group noch stärker von dem hohen Wachstumspotential der aufstrebenden Märkte, insbesondere der BRIC-Staaten, profitieren.

Auf Weltmarktebene verlor die KION Group leicht Marktanteile auf 14,8% (Vorjahr: 15,3%). Durch die weitere Expansion in den wachstumsstarken Regionen will die KION Group ihre führende Positionen im europäischen und weltweiten Markt für Material Handling Fahrzeuge nachhaltig festigen. Aktuell ist die KION Group die Nummer eins im europäischen Markt und die Nummer zwei weltweit.

Die KION Group hatte bereits 2010 im Zuge der effizienten Marktbearbeitung begonnen, die Vertriebsaktivitäten und die Produktportfolios der Marken STILL und OM enger zu koppeln. Die in Italien beheimatete Marke OM konzentriert sich auf den italienischen Markt und integrierte die italienischen STILL-Aktivitäten. OM erweiterte zudem ab 2011 ihr Produktangebot um das Produktsortiment von STILL. Durch diese fokussierte Geschäftserweiterung bleibt die Marke OM weiterhin einer der Marktführer in Italien. Und STILL profitiert von einer vertriebsstärkeren Marktbearbeitung insbesondere in Osteuropa und den Schwellenländern. Seit Januar 2012 tritt OM in Italien unter der Markenbezeichnung „OM STILL“ auf.

2011 hat die KION Group verschiedene Pläne erarbeitet, welche die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Produktionsstätten sichern sollen. Mit den geplanten Produktionsverlagerungen innerhalb Europas, dem weiteren Ausbau der Produktion sowie der vorhandenen Sales- und Service-Netzwerke in wachstumsstarken Märkten, steigert der Konzern seine Flexibilität und ist in der Lage, seine Präsenz in den regionalen Märkten weltweit zu stärken. Zur Fokussierung der Produktion auf bestimmte Produktreihen und zur Optimierung der Kapazitätsauslastung in Europa wurde für das Markensegment STILL entschieden, die Produktion von Lagertechnikgeräten und Gegengewichtsstaplern an jeweils einem europäischen Standort zu bündeln.

In Jingjiang, am Produktionsstandort für die KION Marke Baoli in der Nähe von Shanghai, wurden zudem die Produktionsabläufe und die Produktqualität kontinuierlich weiter optimiert. Drei Ziele standen dabei im Vordergrund: intensivere interne Ausbildung, moderne Fertigungsmethoden und -flüsse sowie die optimierte Zusammenarbeit mit Lieferanten. Im Zuge dessen wurden die Mitarbeiter kontinuierlich in allen Aspekten des Quality Managements ausgebildet und die Arbeit durch festgelegte Prozesse und Richtlinien standardisiert. Baoli hat das Produktionswerk umstrukturiert, um die Materialflüsse und Fertigungsabläufe effizienter zu gestalten. Auch die Baoli Lieferanten wurden mit den neuen Produktionsabläufen vertraut gemacht: Durch eine sorgfältige Auswahl und eine fortlaufende Weiterentwicklung der Lieferanten garantiert Baoli Qualität, kontinuierliche Materialversorgung und die Einhaltung technologischer Standards. Das Ergebnis ist eine höhere Produktqualität, eine höhere Produktivität und kürzere Lieferzeiten.

Auch in Brasilien verstärkt die KION Group ihre Präsenz. In São Paulo errichtet die KION Group ein auf Gegengewichtsstapler ausgerichtetes Werk. Die Produktion in São Paulo soll 2012 aufgenommen werden. Das bestehende Werk in Rio de Janeiro stellt Lagertechnik für die KION Marken STILL und Linde her. Gegengewichtsstapler mit Verbrennungsmotoren sind die am stärksten nachgefragten Flurförderzeuge in Südamerika. Um die wachsende Nachfrage auch künftig bedienen zu können, weitet KION das Vertriebs- und Servicenetzwerk in Südamerika aus. Der Standort São Paulo ermöglicht die bestehenden Sales Offices der KION Group in der Region und die Beziehungen zu bereits bestehenden STILL- bzw. Linde Kunden weiter zu intensivieren.

Im Zuge der weiteren Fokussierung auf die weltweiten Wachstumsmärkte hat die KION Group im April 2011 zusammen mit der indischen Unternehmensgruppe Voltas Ltd. die Gesellschaft Voltas Material Handling (VMH) gegründet. Die KION Group hat die Mehrheit an den Anteilen dieses Unternehmens für Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service von Gabelstaplern sowie Lagertechnik aus vorhandenen Mitteln erworben. KION wird das Voltas Produktprogramm im Bereich Stapler- und Lagertechnik erweitern und den Schwerpunkt, gemäß der Marktnachfrage, insbesondere auf Lagertechnik setzen. Der indische Material Handling Markt wuchs zuletzt dynamisch – insbesondere für Lösungen im Bereich der Lagertechnik hat die Nachfrage deutlich zugenommen. Um das zukünftige Potential des Wachstumsmarktes Indien vollständig auszuschöpfen, hat Voltas ein neues Werk in Pune (Indien) errichtet. Die Produkte von Voltas genießen seit vielen Jahren einen sehr guten Ruf im indischen Markt. Mit 25 Niederlassungen profitiert die Marke von einem leistungsstarken Vertriebs- und Servicenetz, wobei der indische Material Handling Markt insgesamt betrachtet derzeit noch durch ein niedriges Volumen geprägt ist.

In Russland baut die KION Group die Position ihrer beiden Premium-Marken Linde und STILL weiter aus. Die Konzerntochter Linde Material Handling hat 2011 die Geschäfte ihres langjährigen Händlers Liftec in Russland übernommen sowie Anfang Februar 2012 auf Basis der hohen Wachstumserwartungen in der Region auch das Liftec-Geschäft in Kasachstan akquiriert. Der Kauf des Liftec-Geschäfts in der Ukraine ist für Mitte 2012 geplant. Damit verschafft sich Linde Material Handling einen noch besseren und direkten Zugang zu den Wachstumspotentialen dieser wichtigen osteuropäischen Märkte. Neben Brasilien, Indien und China zählt Russland zu den dynamischsten Wachstumsregionen und war im abgelaufenen Jahr der fünftgrößte Markt in Europa. STILL hat seine russische Präsenz mit einer zusätzlichen Niederlassung in St. Petersburg verstärkt.

In Westeuropa erweitert und optimiert die KION Group kontinuierlich die Vertriebsstrukturen. Im Zuge dessen hat Linde Material Handling die ausstehenden 51% Anteile an dem britischen Händler Linde Sterling Ltd. übernommen. Linde Sterling ist in Nordwestengland und Nordwales der führende Anbieter für neue und gebrauchte Flurförderzeuge, Mietfahrzeuge und das After Sales Geschäft. Mit dieser Transaktion hat die KION Group die führende Position ihrer Marke Linde und deren Vertriebs- und Service-Netzwerk in Großbritannien weiter gestärkt. Ebenso akquirierte Linde Material Handling im Dezember 2011 die restlichen 25,5% der Anteile an Linde Castle Ltd. und hält damit nun direkt und indirekt 100% der Gesellschaftsanteile.