Finanzlage

Die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements haben sich zum 30. September 2023 gegenüber der Darstellung im zusammengefassten Lagebericht 2022 nicht wesentlich verändert.

Kapitalstrukturanalyse

Die lang- und kurzfristigen Schulden lagen zum 30. September 2023 mit 11.465,7 Mio. € um 545,0 Mio. € über dem Wert zum Bilanzstichtag 2022 (10.920,7 Mio. €).

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten nahmen auf 1.095,5 Mio. € (Ende 2022: 1.361,8 Mio. €) ab. Der darin enthaltene Buchwert der begebenen Unternehmensanleihe belief sich auf 497,7 Mio. € (Ende 2022: 496,8 Mio. €). Durch fristigkeitsbedingte Umgliederungen in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 326,7 Mio. € (Ende 2022: 515,1 Mio. €). Der Rückgang des Buchwerts der langfristigen Schuldscheindarlehen auf 250,7 Mio. € (Ende 2022: 319,2 Mio. €) war ebenfalls fristigkeitsbedingt.

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betrugen zum 30. September 2023 in Summe 738,5 Mio. € (Ende 2022: 626,7 Mio. €). Darin enthalten waren Emissionen aus dem Commercial-Paper-Programm in Höhe von 352,0 Mio. € (Ende 2022: 305,0 Mio. €) sowie eine nunmehr kurzfristige Tranche des Schuld­scheindarlehens in Höhe von 69,5 Mio. €. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lagen mit 303,8 Mio. € annähernd auf dem Niveau zum Jahresende 2022 (304,2 Mio. €).

Die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten verringerten sich insgesamt auf 1.834,0 Mio. € (Ende 2022: 1.988,6 Mio. €).

Die Netto-Finanzschulden (lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel) beliefen sich zum 30. September 2023 auf 1.535,2 Mio. € (Ende 2022: 1.670,5 Mio. €). Dies entsprach dem 1,0-Fachen (Ende 2022: 1,4-Faches) des EBITDA bereinigt auf annualisierter Basis. Zur Überleitung auf die industriellen operativen Netto-Finanzschulden zum 30. September 2023 in Höhe von 2.797,7 Mio. € (Ende 2022: 2.799,7 Mio. €) werden zu den Netto-Finanzschulden die Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft in Höhe von 635,3 Mio. € (Ende 2022: 544,2 Mio. €) sowie die Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing in Höhe von 627,2 Mio. € (Ende 2022: 584,9 Mio. €) hinzugerechnet.

Industrielle Netto-Finanzschulden

in Mio. €

30.09.2023

31.12.2022

Veränderung

Schuldscheindarlehen

320,2

319,2

1,0

Anleihen

497,7

496,8

0,9

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

630,5

819,3

–188,9

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

385,7

353,3

32,4

Finanzverbindlichkeiten

1.834,0

1.988,6

–154,6

Abzüglich flüssiger Mittel

–298,8

–318,1

19,3

Netto-Finanzschulden

1.535,2

1.670,5

–135,3

Verbindlichkeiten aus dem Kurzfristmietgeschäft

635,3

544,2

91,1

Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasing

627,2

584,9

42,3

Industrielle operative Netto-Finanzschulden (INOD)

2.797,7

2.799,7

–1,9

Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen

578,7

618,9

–40,2

Industrielle Netto-Finanzschulden (IND)

3.376,4

3.418,5

–42,1

 

 

 

 

EBITDA bereinigt1 für die letzten zwölf Monate (annualisiert)

1.613,9

1.218,7

395,3

 

 

 

 

Verschuldungsgrad auf Basis Netto-Finanzschulden

1,0

1,4

Verschuldungsgrad auf Basis INOD

1,7

2,3

Verschuldungsgrad auf Basis IND

2,1

2,8

1

Bereinigt um Effekte aus Kaufpreisallokationen sowie Einmal- und Sondereffekte

Der weitere Ausbau des Leasinggeschäfts führte im Berichtszeitraum zu einem entsprechend höheren Finanzierungsbedarf. Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft erhöhten sich auf 3.521,9 Mio. € zum 30. September 2023 (Ende 2022: 3.214,6 Mio. €). Davon entfielen 3.378,4 Mio. € (Ende 2022: 3.048,4 Mio. €) auf die Refinanzierung des direkten Leasinggeschäfts und 143,5 Mio. € (Ende 2022: 166,3 Mio. €) auf die aus dem indirekten Leasinggeschäft begründeten Rücknahmeverpflichtungen.

Die lang- und kurzfristigen Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten summierten sich zum 30. September 2023 auf 769,1 Mio. € (Ende 2022: 693,7 Mio. €). Darin enthalten sind Verbindlichkeiten aus Beschaffungsleasingverhältnissen in Höhe von 627,2 Mio. € (Ende 2022: 584,9 Mio. €), denen auf der Aktivseite bilanzierte Nutzungsrechte gegenüberstehen.

Die Vertragsverbindlichkeiten, die im Wesentlichen erhaltene Kundenanzahlungen im Rahmen des langfristigen Projektgeschäfts des Segments Supply Chain Solutions betreffen, stiegen gegenüber dem Niveau zum Jahresende 2022 (826,1 Mio. €) auf 877,8 Mio. €.

Zum 30. September 2023 summierten sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Rahmen leistungsorientierter Pensionspläne auf 673,0 Mio. € (Ende 2022: 712,8 Mio. €). Der Rückgang resultiert aus den gegenüber dem Jahresende 2022 gestiegenen Abzinsungsfaktoren.

Das Konzern-Eigenkapital belief sich zum 30. September 2023 auf 5.846,1 Mio. € (Ende 2022: 5.607,8 Mio. €). Positiv trug dazu das im Berichtszeitraum erwirtschaftete Konzernergebnis in Höhe von 228,3 Mio. € bei. Hinzu kamen erfolgsneutral erfasste positive Effekte aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten im Rahmen der Pensionsbewertung in Höhe von 33,2 Mio. € (nach latenten Steuern) sowie aus der Fremdwährungsumrechnung in Höhe von 5,7 Mio. €. Die Dividendenausschüttung der KION GROUP AG reduzierte das Eigenkapital um 24,9 Mio. €. Die Eigenkapitalquote lag mit 33,8 Prozent auf einem mit dem Jahresende 2022 vergleichbaren Stand (33,9 Prozent).

Investitionsanalyse

Die von der KION Group im Berichtszeitraum getätigten Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Nutzungsrechte aus dem Beschaffungsleasing) führten zu Auszahlungen in Höhe von –281,6 Mio. € (Vorjahr: –252,6 Mio. €). Der Schwerpunkt im Segment Industrial Trucks & Services lag zum einen auf der Produktentwicklung und zum anderen auf der Erweiterung und Modernisierung von Produktions- und Technologiestandorten. Die Investitionen im Segment Supply Chain Solutions betrafen vorwiegend Entwicklungsleistungen sowie den Bau eines neuen Werks für Supply-Chain-Lösungen im chinesischen Jinan (Provinz Shandong).

Liquiditätsanalyse

Der Bestand an flüssigen Mitteln verringerte sich auf 298,8 Mio. € zum 30. September 2023 (Ende 2022: 318,1 Mio. €).

Unter Berücksichtigung der noch frei verfügbaren Kreditlinie in Höhe von 1.264,1 Mio. € (Ende 2022: 1.271,1 Mio. €) standen der KION Group zum 30. September 2023 frei verfügbare liquide Mittel in einer Gesamthöhe von 1.548,5 Mio. € (Ende 2022: 1.577,3 Mio. €) zur Verfügung.

In den ersten neun Monaten 2023 wurde ein deutlich positiver Cashflow aus der laufenden Geschäfts­tätigkeit in Höhe von 599,2 Mio. € erzielt (Vorjahr: –728,1 Mio. €). Dies war in erster Linie auf das deutlich verbesserte operative Ergebnis zurückzuführen. Der Vergleichswert 2022 war insbesondere durch den erheblichen Aufbau des Net Working Capital infolge der Störungen in den Lieferketten belastet.

Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit lagen im Neunmonatszeitraum 2023 mit –269,8 Mio. € über dem Vorjahreswert (–243,7 Mio. €). Die darin enthaltenen Auszahlungen für Sachinvestitionen betrugen –281,6 Mio. € (Vorjahr: –252,6 Mio. €). Davon entfielen –82,4 Mio. € (Vorjahr: –82,2 Mio. €) auf aktivierte Entwicklungskosten.

Der Free Cashflow als Summe aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und der Investitionstätigkeit verbesserte sich im Berichtszeitraum entsprechend deutlich auf 329,3 Mio. € (Vorjahr: –971,9 Mio. €).

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich in den ersten neun Monaten 2023 auf –349,8 Mio. € (Vorjahr: Mittelzufluss von 831,3 Mio. €). Im Rahmen der Aufnahme und Tilgung von Finanzschulden wirkten sich im Wesentlichen laufende Ziehungen aus dem Commercial-Paper-Programm und der syndizierten revolvierenden Kreditlinie (RCF) sowie die Rückzahlung von Bank­darlehen aus. Die Zins- und Tilgungsanteile aus dem Beschaffungsleasing betrugen –117,3 Mio. € (Vorjahr: –111,1 Mio. €). Die laufenden Zinsauszahlungen erhöhten sich aufgrund der gestiegenen Marktzinsen sowie der in der zweiten Jahreshälfte 2022 zusätzlich aufgenommenen Bank­darlehen deutlich auf –50,7 Mio. € (Vorjahr: –24,9 Mio. €). Die Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der KION GROUP AG führte zu einem Mittelabfluss von –24,9 Mio. € (Vorjahr: –196,7 Mio. €).

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

in Mio. €

Q3
2023

Q3
2022

Verän­derung

Q1 – Q3
2023

Q1 – Q3
2022

Verän­derung

EBIT

196,9

–131,2

328,1

490,9

103,3

387,6

+ Abschreibungen1 auf langfristige Vermögenswerte (ohne Leasing- und Mietvermögen)

120,8

119,6

1,2

359,2

343,9

15,4

+ Netto-Veränderungen aus dem Leasinggeschäft (inkl. Abschreibungen1 und Auflösungen von passiven Abgrenzungsposten)

2,5

–18,7

21,1

–37,6

–16,1

–21,4

+ Netto-Veränderungen aus dem Kurzfristmietgeschäft (inkl. Abschreibungen1)

7,4

–7,2

14,6

–6,2

–14,1

7,8

+ Veränderungen Net Working Capital

–133,5

–265,4

131,9

–156,0

–897,8

741,7

+ Gezahlte Ertragsteuern

–31,2

–56,8

25,5

–125,2

–149,5

24,3

+ Sonstige

52,8

64,4

–11,6

74,0

–97,9

171,8

= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

215,7

–295,2

510,9

599,2

–728,1

1.327,3

+ Cashflow aus der Investitionstätigkeit

–115,1

–85,2

–29,9

–269,8

–243,7

–26,1

davon Auszahlungen für aktivierte Entwicklungskosten

–30,3

–28,5

–1,8

–82,4

–82,2

–0,3

davon Auszahlungen aus dem Zugang von sonstigen langfristigen Vermögenswerten

–88,6

–58,0

–30,6

–199,1

–170,4

–28,7

davon Veränderungen aus Akquisitionen

–2,8

–2,8

–2,8

–2,8

davon Veränderungen aus sonstiger Investitionstätigkeit

6,6

1,3

5,3

14,5

8,9

5,7

= Free Cashflow

100,6

–380,4

481,0

329,3

–971,9

1.301,2

+ Cashflow aus der Finanzierungs­tätigkeit

–41,7

357,9

–399,7

–349,8

831,3

–1.181,2

+ Währungseinflüsse flüssige Mittel

–0,3

–0,4

0,2

–5,6

14,1

–19,7

= Nettoveränderung der flüssigen Mittel

58,6

–22,9

81,5

–26,0

–126,4

100,4

1

Einschließlich Wertminderungen und Wertaufholungen

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