Klimaschutz

Teil des nichtfinanziellen Berichts
NfB: THG-Emissionen am Standort

GRI-Indikatoren

Die KION Group will ihren Beitrag zur globalen Erwärmung so gering wie möglich halten und hat dem Klimaschutz daher ein eigenes Handlungsfeld in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie gewidmet. Das Unternehmen orientiert sich dabei am Vertrag der Pariser Klimaschutzkonferenz und an dem darin formulierten Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu beschränken.

Mögliche Beeinträchtigungen für Umwelt und Gesellschaft ergeben sich im Einflussbereich der KION Group durch CO2-Emissionen, die neben dem produktionsbezogenen Energieeinsatz vor allem während der Nutzungsphase der Produkte entstehen (siehe Kapitel Produkte und Lösungen).

Intern relevant sind zudem produktionsbezogene Energieverbräuche (zum Beispiel durch Gießerei, Heizung, Lüftung, Beleuchtung) sowie transportbezogene Verbräuche etwa für den Betrieb von Servicefahrzeugen oder die interne Logistik. Weitere Einflussfaktoren wie Geschäftsreisen oder Treibhausgasemissionen in der Vorkette wurden bisher noch nicht direkt adressiert.

In speziellen Workshops zum Klimamanagement wurde unter anderem ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel (in Anlehnung an Science Based Target) für die KION Group erarbeitet. Entsprechend wurde der Anspruch formuliert, die durch KION verursachten energiebezogenen Emissionen (Scope 1, 2 und 3) bis zum Jahr 2027 um 30 Prozent zu reduzieren. Als Vergleichsgröße dient dabei der Corporate Carbon Footprint im Jahr 2017, der sich aus dem Energieeinsatz in der Produktion sowie bei Vertrieb und Service ergab. Bei der Analyse wurden Scope 1 und 2 vollumfänglich untersucht, Scope-3-Emissionen werden derzeit im Zusammenhang mit dem eigenen Energieeinsatz ausgewertet.

Im Berichtszeitraum wurde dieses konzernweite Klimaziel auf die operativen Einheiten heruntergebrochen. Zudem wurde mit der konzernweiten Erfassung der Maßnahmen zur CO2-Minderung begonnen und damit die Voraussetzung für ein effizientes Maßnahmenmanagement geschaffen (für entsprechende Maßnahmen siehe Mit konkreten Maßnahmen zu geringeren Emissionen). Mit der Beteiligung an der weltweiten Earth Hour am 24. März 2018 setzte die KION Group ein Zeichen für den Klimaschutz und löschte, wie viele andere Unternehmen auch, die Lichter in ihrer Frankfurter Zentrale. Nicht zuletzt nahmen Vertreter der KION Group am Dialogforum „Wirtschaft macht Klimaschutz“ teil, das im Juni 2016 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gestartet wurde. Dabei sollen konkrete Klimaschutzmaßnahmen in den Unternehmen angestoßen und so ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele geleistet werden.

Die KION Group stellt ihre Treibhausgasemissionen nach den international anerkannten Regeln des Greenhouse Gas Protocol dar. Dabei werden die Verbrauchsdaten grundsätzlich mit Emissionsfaktoren umgerechnet, die der Datenbank des Departments for Environment, Food & Rural Affairs (DEFRA) in Großbritannien entnommen sind (Stand 2018). Emissionsfaktoren für eingekaufte Elektroenergie basieren auf veröffentlichten Daten des Verbands der Automobilindustrie e.V. (VDA, Stand 2018). Die KION Group fällt nicht in den Geltungsbereich des EU-Emissionshandels (EU ETS).

Etwa 46,6 Prozent der ermittelten Treibhausgase entstanden im Berichtszeitraum bei der KION Group direkt, 53,4 Prozent waren auf indirekte Emissionen zurückzuführen.

Flüchtige organische Verbindungen wurden vor allem in den Lackierereien freigesetzt.

Treibhausgasemissionen 305-1...3

 

Tabelle 10

in t CO2e

2018

2017

Veränderung

*

Berechnung standortbasiert (location based)

"Outside of Scopes": biogene Emissionen (nicht enthalten in Scope 1,2,3): 2018: 15.610 t CO2e (2017: 15.370 t CO2e) aus indirekter Energie und 2018: 669 t CO2e (2017: 549 t CO2e) aus direkter Energie.
2017: Daten wurden angepasst aufgrund von Schließung von Datenlücken sowie einer Aktualisierung von Emissions- und Umrechnungsfaktoren. Veränderungen in Mengen 2018/2017 ergeben sich aufgrund von Veränderungen im Energieeinsatz.

Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2, 3)

252.060

252.936

–0,3%

Direkt (Scope 1)

117.432

115.749

+1,5%

Diesel

52.141

52.572

–0,8%

Koks

27.994

27.976

+0,1%

Erdgas

26.452

26.775

–1,2%

Benzin

7.811

5.538

+41,0%

Heizöl

1.503

1.479

+1,6%

Weitere (Ethanol, LPG, Kohle, Holzhackschnitzel, Wasserstoff, CNG, LNG)

1.531

1.409

+8,7%

Indirekt (Scope 2)*

100.951

103.635

–2,6%

Strom

96.265

98.407

–2,2%

Wärme

4.686

5.228

–10,4%

Weitere indirekte Treibhausgasemissionen durch direkte und indirekte Energie (Scope 3)

33.677

33.552

+0,4%

Scope 3 Emissionen durch direkte Energie

22.505

22.026

+2,2%

Scope 3 Emissionen durch fremdbezogene (indirekte) Energie

11.172

11.526

–3,1%

Weitere signifikante Emissionen in die Luft (direkt) 305-7

 

Tabelle 11

in kg

2018

2017

Veränderung

Weitere signifikante Emissionen in die Luft (direkt)

1.750.898

1.721.369

+1,7%

Kohlenstoffmonoxid (CO)

1.267.465

1.241.182

+2,1%

Volatile Organic Compounds (VOC)

339.180

349.065

–2,8%

Stickoxide (NOx)

28.719

26.393

+8,8%

Feinstaub (PM)

8.108

7.251

+11,8%

Weitere (SOx, Phosphate etc.)

107.426

97.478

+10,2%

Energieeinsatz als wesentlicher Treiber

Treibhausgasemissionen entstehen bei der KION Group nahezu vollständig aus dem Einsatz von Energie (Tabelle 10). Die Verringerung des Energieeinsatzes ist damit die wesentliche Stellgröße für das Unternehmen, um den eigenen Einfluss auf den Klimawandel zu minimieren – und zugleich einer der wesentlichen umweltbezogenen Kostenfaktoren. Vor allem der Schmelzprozess in den Gießereien sowie der Einsatz von Servicefahrzeugen bei den Vertriebs- und Serviceeinheiten sind besonders energieintensiv. Bis 2020 sollen in den 25 Berichtseinheiten mit dem höchsten Energiebedarf Energiemanagementsysteme nach ISO 50001 eingeführt werden.

Im Jahr 2018 setzte die KION Group insgesamt 2.367 Terajoule Energie ein (Tabelle 12). 1.603 Terajoule entfielen dabei auf den direkten Energieverbrauch, 799 Terajoule sind dem Transport zuzurechnen. Indirekt, also hauptsächlich über zugekauften Strom, wurden 2018 konzernweit 764 Terajoule eingesetzt.

Energieeinsatz 302-1

 

Tabelle 12

in GJ

2018

2017

Veränderung

Veränderungen in 2018: Verstärkte Trennung von direkter Energie aus erneuerbaren und nicht-erneuerbaren Quellen, Umrechnungsfaktoren wurden aktualisiert (ohne signifikante Auswirkungen), es gab eine geringe Verschiebung von Nicht-Transport zu Transport sowie einen erhöhten Einsatz von Benzin aufgrund von Veränderungen in der Flotte und Mehraktivität.

Energieeinsatz innerhalb der Organisation (direkt + indirekt)

2.367.014

2.365.890

+0,0%

Direkter Energieeinsatz

1.603.490

1.578.867

+1,6%

Nach Quelle

 

 

 

Kraftstoffeinsatz aus nicht-erneuerbaren Quellen

1.596.417

1.573.024

+1,5%

Diesel

697.539

703.299

–0,8%

Erdgas

465.949

471.646

–1,2%

Koks

276.232

276.061

+0,1%

Benzin

110.924

78.649

+41,0%

Andere (Heizöl, CNG, LNG, LPG, Kohle, Ethanol)

45.775

43.369

+5,5%

Kraftstoffeinsatz aus erneuerbaren Quellen

7.072

5.843

+21,0%

(Geothermisch, Holzhackschnitzel, Biodiesel)

 

 

 

Nach Verwendung

 

 

 

Kraftstoffeinsatz Nicht-Transport

804.690

824.469

–2,4%

Kraftstoffeinsatz Transport

798.800

754.398

+5,9%

Indirekter Energieeinsatz

763.524

787.023

–3,0%

Strom

663.534

675.709

–1,8%

Wärme

99.990

111.314

–10,2%

Selbst gewonnene Energie, nicht innerhalb der Organisation eingesetzt

4.523

0

Verkaufte Energie

4.523

0

Strom

4.011

0

Wärme

512

0

Mit konkreten Maßnahmen zu geringeren Emissionen

In allen Organisationseinheiten der KION Group wurde 2018 weiter an Mindeststandards im Bereich Energie gearbeitet. An diversen Standorten legten die entsprechenden Zertifizierungen im Umweltbereich die Grundlage, um über die Managementsysteme einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in Gang zu setzen (siehe Tabelle 6). Zum anderen hat eine koordinierende KION-Funktion Zugriff auf alle Standorte bei Planungen im Bereich der Gebäude- und Anlagentechnik und kann so die Berücksichtigung der Energiemindeststandards in diesem Bereich sicherstellen.

Zur weiteren Verringerung des Energieverbrauchs wurden 2018 konzernweit Maßnahmen fortgeführt oder neu aufgesetzt. Diese umfassen unter anderem Optimierungen im Gebäudebereich (hier z.B. Ausbau der Messnetze, Optimierung von Beleuchtung und Heizungsanlagen, energetische Sanierung), Erneue­rungen im Fuhrpark sowie Maßnahmen zur Mitarbeitersensibilisierung. 21 Werke und 33 Vertriebs- und Servicestandorte verfolgen eigene Energiesparziele, die im Rahmen des internen Nachhaltigkeitsreportings verfolgt werden.

Für die europäischen Standorte der KION Group wurde im Berichtszeitraum untersucht, welche Auswirkungen die Umstellung des Strommixes auf erneuerbare Energien hätte.

26 Berichtseinheiten nutzen erneuerbare Energien, zusätzlich haben 43 Einheiten Maßnahmen zur Green IT umgesetzt, um damit Energiesparpotentiale auszunutzen. Beispielhaft dafür steht das Project Sunshine am KION Standort in Summerville, South Carolina. Hier ging 2018 eine Ein-Megawatt-Solaranlage in Betrieb, die auf dem Dach des Gebäudekomplexes montiert ist. Der durchschnittliche Ertrag der Anlage entspricht ca. 80 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs der Produktion am Standort. Sie gleicht damit CO2-Emissionen in einem Volumen von mehr als 1.000 Tonnen aus.

21 Berichtseinheiten haben sich eigene Ziele zur Verringerung der Emissionen gesetzt. Konkrete Prozessoptimierungen erfolgten in 39 Einheiten, in 27 Einheiten sind bereits Technologien zur Reduktion von Treibhausgasen im Einsatz.

Neben dem produktionsbezogenen Energieeinsatz sieht die KION Group vor allem in der Nutzungsphase der Produkte das größte Potential zur Treibhausgasreduzierung. Hier sollen daher in Zukunft verstärkt Maßnahmen identifiziert werden (siehe Kapitel Produkte und Lösungen). Bereits realisiert wurden beispielsweise produktspezifische Lebenszyklusanalysen sowie die Bewertung der Gesamtflotte von LMH EMEA. Die Bereiche Commuting, Logistik und Transport werden in Bezug auf die gesamte Ökobilanz der untersuchten Produkte als weniger relevant gesehen. Doch auch hier versucht die KION Group Verbesserungen zu erreichen. So ist beispielsweise bei der Neuanschaffung von Firmenfahrzeugen der CO2-Ausstoß ein wesentliches Entscheidungskriterium. Außerdem arbeiten aktuell 56 Berichtseinheiten an Maßnahmen zur Transportoptimierung, um Mehrfachfahrten zu vermeiden und Streckenverläufe über den Einsatz von GPS möglichst effizient zu gestalten.

Alle Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen folgen klaren Handlungsprinzipien. Stoßen die Anstrengungen für eine möglichst signifikante Verminderung des CO2-Ausstoßes an Grenzen, so wird eine Substitution durch emissionsärmere Energieträger angestrebt. Erst wenn sich dies als unmöglich herausstellt, sollen Kompensationsmaßnahmen eingeleitet werden, um den Auswirkungen des CO2-Ausstoßes entgegenzuwirken.

Über den regelmäßigen Austausch im HSE-Expertennetzwerk sowie Sensibilisierungs- und Aktivierungsmaßnahmen für Mitarbeiter, etwa die KION HSE Championship (siehe Kapitel Mitarbeiter), wird sichergestellt, dass die Klimaschutzziele der KION Group im Bewusstsein jedes Einzelnen im Unternehmen sind. Die Führungskräfte der KION Group werden dabei gezielt mit einbezogen und, unter anderem auf dem KION Executive Summit, über die Klimaschutzmaßnahmen des Unternehmens und die erzielten Fortschritte informiert. Entsprechende Führungskräftetrainings wurden auch 2018 fortgesetzt. Insgesamt wurden 2018 über die zahlreichen Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen zu den Themen Energieverbrauch und Emissionen 33 Prozent der Belegschaft erreicht. Einen Schwerpunkt bildeten dabei erneut die Produktionsstandorte.