Umweltschutz

Teil des nichtfinanziellen Berichts
NfB: Außerordentliche umweltrelevante Ereignisse

GRI-Indikatoren

Im Handlungsfeld Umweltschutz verfolgt die KION Group das Ziel, die ökologischen Auswirkungen ihrer Aktivitäten durch aktives Management zu minimieren. Beispielhaft dafür stehen die Festlegung von Top-20-Maßnahmen und die im Berichtszeitraum weiter vorangetriebene Ausdehnung der HSE-Mindeststandards auch auf die Vertragshändler.

Beeinträchtigungen für Umwelt und Gesellschaft können unter anderem durch Leckagen oder den Austritt von Flüssigkeiten, Staub oder Rauch in Folge außerordentlicher Ereignisse entstehen. Das Umweltmanagement der KION Group trägt diesem Umstand durch Präventionsmaßnahmen (zum Beispiel vorbeugende Instandhaltung und Prüfung) sowie Maßnahmen zur Gefahrenabwehr Rechnung. Dazu werden beispielsweise moderne Filter- und Absauganlagen eingesetzt. Lärmemissionen werden durch entsprechende Anlagenspezifikationen sowie Schutzmaßnahmen vor allem in den Produktionsbetrieben nach Möglichkeit vermieden. Außerdem sind kontinuierlich wirksame Überwachungsprozesse installiert, um Umweltbelastungen und Umweltschädigungen auszuschließen und im Notfall schnellstmöglich reagieren zu können.

Risikomindernd wirken zudem die konzernweiten HSE-Mindeststandards. Diese umfassen auch Umweltminimumstandards, die bis zum Jahr 2019 in allen Einheiten operativ umgesetzt werden.

Im Fokus aller dieser Aktivitäten steht der Anspruch, Umweltverschmutzungen sowie außerordentliche, umweltrelevante Ereignisse zu vermeiden. In den entsprechenden Organisationseinheiten existieren dazu konkrete Notfallpläne. Die strukturierte Vorgehensweise zeigt Wirkung: So traten im Berichtsjahr weder signifikante Verschmutzungen auf, noch wurden signifikante Bußgelder oder Strafen in Bezug auf die Nichteinhaltung von Umweltstandards oder -regulierungen verhängt. 

Gefahrstoffe im Produktionsprozess

Gefahrstoffe in der Produktion sind stets mit Risiken für Mitarbeiter und Umwelt verbunden. Daher hat sich die KION Group das Ziel gesetzt, in ihren Produktionsprozessen auf Gefahrstoffe und kritische Substanzen so weit wie technisch möglich zu verzichten. Im Jahr 2018 wurde mit der Erstellung einer schwarzen Liste begonnen. 2019 steht die Inventarisierung der in der Produktion genutzten kritischen Stoffe im Fokus, ein konkreter „Phase-out“-Prozess wird geplant. Auch hier hat die hohe Komplexität des Themas zu einer Verlängerung des ursprünglich terminierten Prozesses geführt.

Wasser und Abwasser

Der sparsame Umgang mit Wasser ist für die KION Group allein schon aus Kostengründen selbstverständlich. Konzernweit verbrauchte die KION Group 2018 551.151 m3 Wasser (Tabelle 7) das überwiegend aus der kommunalen Versorgung bezogen und über die öffentliche Kanalisation zurückgeleitet wurde (Tabelle 8).

Die Geschäftstätigkeit der KION Group beeinträchtigt die Wasserqualität nur in sehr geringem Umfang, sodass bis auf den Einsatz von Leichtflüssigkeitswasserabscheidern keine weitere Vorbehandlung der Abwässer vor der Entsorgung notwendig ist. Vergleichsweise wasserintensive Prozesse finden sich in erster Linie in den Gießereien zur Kühlung des Ofens und an den Staplerwaschplätzen. Aufgrund der geringen Umweltbeeinträchtigung und der primär lokalen Bedeutung des Themas hat die KION Group bisher auf ein konzernübergreifendes Konzept zum Wassereinsatz verzichtet.

Auf lokaler Ebene haben sich 26 Organisationseinheiten (2017: 25) konkrete Ziele zur Verringerung des Wasserverbrauchs gesetzt. Die entsprechenden Maßnahmen reichen dabei von der Überprüfung von Undichtigkeiten und der Weiterverwendung von Spülwasser über den Einbau von Wasserspararmaturen bis hin zur Sensibilisierung der Mitarbeiter für den täglichen Wasserverbrauch. Insbesondere die Analyse und Behebung von Leckagen führten zu einer Senkung des Wassereinsatzes in 2018.

Wasserentnahme 303-3

 

Tabelle 7

in Ml

2018

2017

Veränderung

In 2018: Reduzierung des Wasserverbrauchs überwiegend durch erfolgreiche Wassersparmaßnahmen, z.B. Beseitigung von Leckagen.

Wasserentnahme

551,2

641,5

–14,1%

Kommunale Wasserversorgung

509,5

610,9

–16,6%

Grundwasser

34,3

24,2

+41,4%

Andere Quellen (Oberflächen-, Regen-, Abwasser etc.)

7,3

6,3

+15,6%

Abwasseranfall 303-4

 

Tabelle 8

in Ml

2018

2017

Veränderung

In 2018: Reduzierung des Abwassers analog der gesunkenen Wasserentnahme.

Abwasser

463,3

541,8

–14,5%

Kommunales Abwasser

462,3

539,4

–14,3%

Oberflächenwasser

0,1

0,1

–3,0%

Andere Einleitungen (oder nicht spezifiziert)

1,0

2,3

–56,4%

Abfall und Recycling

Die KION Group will die Abfallmenge kontinuierlich reduzieren. Dazu hat das Unternehmen vor allem die Produktionsstätten im Fokus, wo naturgemäß die größten Abfallmengen anfallen. 2018 wurden weltweit 66.588 Tonnen Abfall gezählt (2017: 70.168 Tonnen). Davon wurden 55.121 Tonnen als ungefährlich eingestuft, was einem Anteil von 82,8 Prozent entspricht. 11.467 Tonnen oder 17,2 Prozent des Abfalls galten als gefährlich. Dazu gehörten in erster Linie Bleisäurebatterien, Altlacke, Lösungsmittel und Altöl.

Abfall 306-2

 

Tabelle 9

 

2018

2017

Veränderung

in t

ungefährlich

gefährlich

Abfall gesamt

ungefährlich

gefährlich

Abfall gesamt

Abfall gesamt

Abfallaufkommen

55.121

11.467

66.588

59.629

10.539

70.168

–5,1%

Abfall zur Verwertung

42.946

7.648

50.595

48.490

6.505

54.994

–8,0%

Recycelt

37.623

6.133

43.756

34.591

5.806

40.397

+8,3%

Vorbereitet zur Wiederverwendung

4.968

1.112

6.081

13.663

376

14.040

–56,7%

Andere Verwertungsmethoden

355

403

758

235

323

558

+36,0%

Abfall zur Beseitigung

12.174

3.819

15.993

11.139

4.035

15.174

+5,4%

Verbrannt

1.432

950

2.382

1.086

887

1.973

+20,7%

Deponiert

7.290

228

7.518

6.290

263

6.553

+14,7%

Andere Beseitigungsmethoden

3.453

2.641

6.094

3.763

2.885

6.647

–8,3%

Um Ressourcen möglichst effizient einzusetzen, gilt bei der KION Group eine klare Hierarchie: Vermeidung vor Verringerung, Wiederverwendung und Wiederverwertung. Erst wenn keine Wiederverwendung oder -verwertung möglich ist, wird der Abfall vor Ort nach Fraktionen getrennt und entsorgt. Dabei folgt die KION Group den an den einzelnen Standorten geltenden nationalen Bestimmungen und Gesetzgebungen.

Die systematische Verwertung von Abfall ist sowohl unter Umweltgesichtspunkten als auch unter Kostenaspekten ein wichtiger Hebel. Bereits heute werden in der KION Group 76 Prozent der Abfälle verwertet, der überwiegende Teil davon stofflich (Recycling).

In der Verantwortung der jeweiligen Standorte sollen umfassende Programme für das Abfallmanagement definiert und bis Ende 2019 etabliert werden. Die geplante Festlegung von Verwertungs- und Recyclingquoten konnte im Berichtsjahr wegen der Komplexität des Themas nicht abgeschlossen werden, der Zeitplan wurde daher bis 2020 verlängert.

Derzeit verfolgen 47 Berichtseinheiten (2017: 44) konkrete Ziele zur Verringerung des Abfallvolumens, davon 15 Werke (2017: 14) sowie 32 Vertriebs- und Serviceeinheiten (2017: 30). Maßnahmen wie der elektronische Versand von Dokumenten, die Mehrfachverwendung von Verpackungsmaterialien, eine optimierte Abfalltrennung und nicht zuletzt die Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Trennung und Vermeidung von Abfall tragen dazu bei, die gesteckten Ziele zu erreichen.