Managementansatz Umwelt
NfB: Außerordentliche umweltrelevante Ereignisse
NfB: THG-Emissionen am Standort
GRI-Indikatoren
- , 102-11
Umweltverantwortung hat für die KION Group und ihre operativen Einheiten zwei Dimensionen:
Zum einen gilt es, die Umweltauswirkungen des eigenen Handelns weitestgehend zu verringern. Der sparsame Umgang mit Ressourcen, geringere Emissionen an den Standorten und die Vermeidung von Umweltverschmutzungen stehen dabei im Fokus.
Zum anderen will die KION Group mit ihren Produkten und Lösungen auch ihren Kunden helfen, Energie zu sparen, Emissionen zu senken sowie Potentiale für mehr Effizienz und Leistungsfähigkeit zu heben (siehe Kapitel Produkte und Lösungen).
Die KION Group bekennt sich zum Vorsorgeprinzip. Den Rahmen für alle Umweltschutzaktivitäten setzt die KION HSE Policy, die sich aus dem KION Group Code of Compliance ableitet.
Sie verpflichtet das Unternehmen:
- alle nationalen Gesetze und Normen einzuhalten, denen das Unternehmen im Rahmen seiner weltweiten Tätigkeit unterliegt,
- Energie und Rohstoffe effizient zu nutzen,
- Materialien, Produkte und Verfahren einzusetzen, die der jeweils besten Umweltpraxis entsprechen,
- durch bessere Rohstoffnutzung und die Verwendung recyclingfähiger Materialien die Abfallmenge zu reduzieren,
- eine sichere Arbeitsumgebung zu schaffen und die Mitarbeiter entsprechend zu schulen (siehe dazu Kapitel Mitarbeiter).
Insbesondere die Einhaltung der Umweltgesetze ist in einem Unternehmen mit mehreren hundert Standorten in über 30 Ländern und angesichts sich laufend verändernder umweltrechtlicher Rahmenbedingungen eine kontinuierliche Aufgabe.
Im Berichtszeitraum wurde ein entsprechender HSE-Mindeststandard im Konzern etabliert, der über das KION Social Intranet jederzeit für alle Mitarbeiter einsehbar ist. Zusätzliche HSE-Regelwerke für die operativen Einheiten sowie die Vertriebs- und Servicegesellschaften berücksichtigen zudem – im Rahmen der konzernweiten Standards – regionale und lokale Spezifika.
Instrumente und Prozesse
Im HSE-Management der KION Group kommen verschiedene Werkzeuge und Prozesse zum Einsatz. Eine zentrale Rolle spielt dabei das KION Auditprogramm, das konzernweit die Einhaltung der Gesetze wie auch der unternehmenseigenen HSE-Standards überprüft. Die Ergebnisse der Audits dienen zudem der kontinuierlichen Weiterentwicklung der HSE-Standards sowie der Bestimmung und Nachverfolgung der sogenannten Top-20-Maßnahmen, die besonders schnell eine messbare Wirkung zeigen sollen.
2018 fanden 466 interne (2017: 349) und 81 externe (2017: 82) Audits mit Fokus auf das Umweltmanagement statt. Ergänzend dazu führte die zentrale Konzernfunktion HSE neun Audits (2017: neun) innerhalb der KION Group durch.
Nachdem das zentrale HSE-Auditprogramm in 2017 auf die Sales- und Serviceeinheiten ausgeweitet worden war, stand dort im Berichtsjahr der Ausbau der Organisation zur Auditrealisierung im Fokus. Inhaltlich galt die Aufmerksamkeit im aktuellen Berichtszeitraum besonders der Umstellung der an den Standorten angesetzten Maßnahmen von einem reaktiven zu einem proaktiven Ansatz, da hier die meisten Verbesserungspotentiale identifiziert wurden.
Eine Schlüsselrolle kommt dabei der internen Kommunikation zu. Zahlreiche Initiativen, vom regelmäßigen Austausch unter Experten über das HSE-Intranet-Angebot bis hin zur unternehmensweiten KION HSE Championship, sensibilisieren die Mitarbeiter für HSE-Themen und schaffen Akzeptanz für die jeweiligen Maßnahmen, insbesondere auch für den schonenden Umgang mit Ressourcen.
Ergebnisse der KION Group Umweltschutz-Audits 2012-2018 |
Tabelle 5 |
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Aktuelles Audit |
Vorheriges Audit |
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Basis: 20 Werke + 4 Werke mit Erstaudit |
Basis: 20 Werke |
Basis: 20 Werke |
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Durchschnittliches Ergebnis |
69% |
75% |
80% |
Internes Reporting und Kennzahlenmanagement
Ein zentraler Management-Report fasst alljährlich die Aktivitäten aller HSE-Abteilungen der KION Group zusammen. Zudem werden im Report auch Ziele definiert und künftige Maßnahmen auf Basis entsprechender Kennzahlen festgelegt. Diese werden in das HSE-Auditprogramm aufgenommen, sodass eine planmäßige Umsetzung sichergestellt ist.
Das interne Reporting lieferte auch die Grundlage für die 2017 erfolgreich abgeschlossene Bewertung der Standorte mit Blick auf mögliche HSE-Risiken. Neben dem jeweiligen Tätigkeitsspektrum vor Ort wurden dabei auch die vorhandenen Anlagen sowie der Status des vorhandenen Managementsystems berücksichtigt. Alle relevanten Einzelfaktoren wurden erfasst und stehen nun auf Unternehmensebene zur Verfügung.
Die Auswertung dieser Informationen bestätigte die bisher bestehende Risikoeinschätzung der KION Group: Im Bereich HSE ist das Unternehmen branchenübergreifend im mittleren Risikobereich einzustufen. Umweltrisiken bestehen zum Beispiel bei Gießereien und durch Lackieranlagen. Zudem ist das Thema Umweltschutz auch bei Arbeiten bei den Kunden vor Ort aufgrund der sehr unterschiedlichen Einsatzbereiche relevant. Um diesen Umständen gerecht zu werden, regelt beispielsweise bei LMH EMEA eine umfassende Richtlinie servicerelevante Tätigkeiten von der Wartung bis zur Abfallentsorgung.
Die 2017 eingeleiteten Maßnahmen zur Minimierung der identifizierten HSE-Risiken werden aktuell weiter umgesetzt, flankiert von gezielten Audits an den relevanten Standorten. 2019 sollen dann die Wirksamkeit der Maßnahmen beurteilt und – damit zusammenhängend – die Risikobewertung aktualisiert werden. Parallel wird derzeit an der Verfeinerung der Methodik gearbeitet, Risiken zu erfassen und nachzuverfolgen. Ziel ist es, die Bewertungskriterien kontinuierlich zu aktualisieren und auch für neue Standorte eine aussagekräftige Bewertung vornehmen zu können.
Konzernweite Zertifizierung als Ziel
Die systematische Weiterentwicklung in zentralen Handlungsfeldern kennzeichnet das Nachhaltigkeitsmanagement der KION Group. Auf Basis zertifizierter Managementsysteme soll für alle Standorte ein wirksames Umweltschutz- und Arbeitssicherheitsmanagement etabliert werden. Jahr für Jahr wächst der Kreis der zertifizierten Standorte. Tabelle 6 zeigt den aktuellen Zertifizierungsgrad.
Bis 2020 sollen alle Fertigungsstätten sowie Vertriebs- und Servicestandorte nach ISO 14001 zertifiziert werden. Äquivalente Zertifizierungssysteme wie EMAS sind ebenfalls zugelassen. In den TOP 25 der Berichtseinheiten mit dem höchsten Energieeinsatz soll, ebenfalls bis 2020, ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 etabliert werden.
Beide Meilensteine waren ursprünglich schon für 2019 geplant. Mit der Fristverlängerung wurde der größeren Komplexität der Organisation Rechnung getragen, die sich insbesondere durch die Einbeziehung der Dematic-Standorte ergab.
Zertifizierungsstatus Umweltmanagementsysteme |
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Tabelle 6 |
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Zertifizierungsgrad |
ISO 14001* |
|||||
2018 |
2017 |
|||||
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Werke |
76% |
50% |
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Vertriebs- und Servicestandorte |
42% |
36% |
||||
Gesamt |
46% |
38% |